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Super, jetzt musst du nur noch umblättern!

 

Ach, fast hätte ich es vergessen:

1. Die in diesem hochgeistigen Werk enthaltenen Informationen, Erkenntnisse und Ratschläge beziehen sich ausschließlich auf meine persönlichen Erfahrungen. Auch wenn diese grandios und unfassbar sind, geben sie keine Garantie.

2. Eine Haftung für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen, auch wenn ihr denkt, ihr macht alles richtig! Geht gefälligst euren eigenen Weg!

3. Ähnlichkeiten mit lebenden, verstorbenen, fiktiven und künstlichen Wesen sind zufällig, unbeabsichtigt und eigentlich nicht möglich.

4. Überfälle lohnen sich nicht, da meine Kasse regelmäßig entleert wird.

Originalausgabe Deutschland 2016

© 2016 Johannes de Protz
www.johannes-de-protz.de

Verlag: tredition GmbH, Hamburg, www.tredition.de
Umschlaggestaltung: OOOGRAFIK, Steißlingen
Bildquellen:
Handwritten coal on a white paper © Urheber: yarkova_art, www.fotolia.com Turquoise colored leather texture background © Urheber: weedezign, www.fotolia.com
Cœurs © Urheber: Auguste Lange, www.fotolia.com

ISBN
978-3-7345-3154-5 (Paperback)
978-3-7345-3155-2 (Hardcover)
978-3-7345-3156-9 (e-Book)

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte Daten sind im Internet über
http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Johannes de Protz

Ein Held wie icke

Aus dem bewegten Leben
eines erleuchteten Tabubrechers
in Ost und West – damals und heute

Ein satirischer Unterhaltungsroman

Viele Männer träumen davon – er hat es getan!

Übrigens, kennen sie einen, der nach fünf geschwängerten Frauen, 3,6 Millionen DM Schulden – verbunden mit einem Weltrekord, einer Sportler-, Ost-Dream-Boy-, Zuhälter- & Alkoholiker-Karriere, Stasi-Verhören, Autoschiebereien, Vergewaltigung, Suizidversuch, Schwarzen Magiern am Hacken und familiärem Totalverlust noch dasteht wie ein Fels und das Siegerlächeln besitzt?
Nein?
Dann darf ich vorstellen:
icke, der Johannes.

Das Vorspiel

Johannes hat mittlerweile einige Jahrzehnte seiner Anwesenheit auf dem Planeten Erde hinter sich und muss beim Erzählen seiner Erlebnisse mit Erschrecken feststellen, dass er lange Zeit (… von der ersten Pickelwelle bis zum Kennenlernen seiner Sonne) völlig neben der Spur war und oft sinnlos durch die Gegend rannte.

Egal, ob in Ost oder West … nicht selten haben Männer ja etwas schräge Träume und Vorstellungen in Bezug auf das Zusammensein mit den Mädels. Die wenigsten leben diese Fantasien aber aus und ziehen dieses Programm auch wirklich durch. Johannes tat es. Und wie! Heute kann er eigentlich nur den Kopf darüber schütteln, dass er derart viel Kraft, Wissen, Fantasie und ʼne Menge Kohle dafür ausgab, nur um immer wieder neue Puppen flachzulegen.

Wie doof, doch witziger Weise machte ihm gerade das total Spaß! Tja, entsprechend lange dauerte aber auch sein Weg bis zur Erleuchtung, da er gewissermaßen einem Zerrbild des Ideal-Weibes hinterherrannte … und nie fand. Irgendwann wurde ihm das bewusst und er zählte ›eins‹ und ›eins‹ zusammen. Da stellte Johannes fest, dass er von den Eigenschaften her eigentlich ʼnen Mann suchte. Ups!

›Nööööö‹, dachte der Held, ›in der Kiste soll es schon ʼne Puppe sein und bleiben!‹ Und so suchte er dann ein Girl, welches denkt, fühlt und handelt wie ein Mann. Vergebens! Gibt’s und gab’s nicht! Na ja, und da waren sie wieder, seine 99 Probleme, sodass seine Beziehungen selten länger als einige Monate dauerten. Zwei Ausrutscher in Form einer Verlobung und einer 7-jährigen Beziehung waren aber auch dabei … bis Johannes seine ›Sonne‹ traf. Ende gut, alles gut!

Ansonsten kann man hier in Erfahrung bringen:

wie man vom Millionär zum Harzi wird und natürlich auch zackig umgekehrt

wie man immer wieder Dutzende Girls für die Spaßkiste findet … und dafür kein verwachsener C-Promi sein muss

wie man locker 208 Jahre alt werden kann

und wie man den anderen immer die Krankheiten und das Jammern überlässt

was der Unterschied zwischen Stasi- und Kripoverhören war

dass Männer nicht allein die Schweine sind

man eine unglaubliche Reise zur eigenen Seele erleben kann

wie man bei Erich Honecker Begeisterung auslösen konnte

auch mal so nebenbei einen Weltrekord aufstellt

oder beim Radfahren einschlafen und das Wesentliche auf unglaubliche 8,5 Sekunden begrenzen kann

wie abartig es ist, wenn Männer Muttis Handtasche tragen

dass unglaublich viele Weibsen immer nur das eine wollen

wie man mit Immobilien handelt, auch wenn man keine hat

warum hoffentlich bald die nächste Sintflut kommen sollte

was die r8-Formel beinhaltet

… und sich damit euer Allgemeinwissen in etwa verdoppelt hat, wenn das Buch endlich durchgelesen wurde. Klasse, wa!

Wörterverzeichnis

… besonders für Nachwendemenschen, Bewohner der gebrauchten Bundesländer, geistige Flachzangen, Studierte, Frauen & Weiber, Ausländer und Wissensverweigerer

Arbeitslager gute Einrichtung zu DDR-Zeiten, um Arbeitsscheuen die Scheu vor der Arbeit zu nehmen

Aura nicht sichtbares Energiefeld um den Menschen - von Doofen meistens geleugnet

Autoroller Typ, der sich ein Auto aneignet, ohne dafür zu bezahlen

Autoschieber Autoroller

Blödkuh blöde Kuh

BUGA Bundesgartenschau

Bullen Polizisten, früher genannt ›Dein Freund und Helfer‹

Bück-Dich-Ware rationierte Artikel, Erhalt nur über Beziehungen

Dissen-Königin Diskotheken-Engel

DDR Deutsche Demokratische Republik – komischerweise ein Land, wo jeder Arbeit hatte und niemand hungerte

Einlasser Türsteher, Sicherheitsdienst

EK Entlassungskandidat - Soldat, der im dritten Diensthalbjahr der 1,5-jährigen Armeedienstzeit (NVA) war - der hatte immer Recht!

Exquisit Einzelhandelsgeschäfte in der DDR, wo es besonders teure Bekleidung und/oder Westklamotten gab

Fahne Nationale Volksarmee NVA (Armee der DDR – für Männer)

Fasson-Haarschnitt trug in den Siebzigern und Achtzigern keine Sau - außer Männeken von der Fahne, Polizei und Stasi

FDJ Freie Deutsche Jugend - DDR-Jugendorganisation

Fleppen Fahrerlaubnis

Forint Ungarische Landeswährung

Freiber Kombination von Frau & Weib

Gaukler Troll, Kasper, Lügner, Hofnarr – gibt es auch heute noch, sogar in Berliner Schlössern

Gelle Bekräftigung einer Aussage in Landesteilen Thüringens

Glatter Soldat, der neu bei der Fahne war - er wusste noch nichts, stellte sich immer doof an und musste alles machen

Gurkenschmuggler Idiot

Großrechner anschließen etwas an den Mann ankoppeln – z.B. ein Weib, auch körpern oder poppen genannt

Hifi Hilfskraft

Hitsche altes Auto

Honni Erich Honecker, DDR-Staatschef - auch nicht schlimmer, als andere Politiker damals und heute

Ikarus kuck selbst im Wörterbuch nach (ein Verrückter der Antike)

Intershop Einzelhandelsgeschäfte in der DDR, wo man nur für Westgeld einkaufen konnte ›Westshop für Ostspatzen‹

Internationaler Frauentag 8. März - komischerweise von der deutschen Politik und den West-Emanzen heutzutage ignoriert

Karo filterlose Zigarette aus DDR-Zeiten – gruselig & stark & billig

Krätze-Harry hässlicher Vogel

Kulturistik DDR-Begriff für Kraftsport/Bodybuilding

Klamotten Bekleidung

Lada Nobelauto der Russen zu DDR-Zeiten

Lutscher Versager, Nachwende-Mann, oft auch Tofu-Esser

Mark DDR-Währung, Ostmark, auch Aluship genannt

Mopralla Morgenprachtlatte/Ständer

Muschkote einfacher Soldat

Musikbox Wer als Glatter bei der Fahne Mist baute, der wurde in den Besenschrank eingesperrt und man schmiss ʼnen Groschen rein. Dann musste er Lieder singen - Urform von Karaoke.

NSW Nicht-Sozialistisches-Wirtschaftsgebiet (der Westen)

NVA Nationale Volksarmee (Armee der DDR – für Männer)

Olle Frauchen/Freundin/Weibsen oder Ziel der Begierde

Ossi DDR-Staatsbürger – ärmer, gesünder & zufriedener als heute

Opfer Frauchen/Freundin/Weibsen oder Ziel der Begierde

Pissig kleinlich, zickig

Polente Polizei

Posen Bodybuilder zeigen und prahlen mit ihren Muskeln

Präsent-20-Anzug trugen Stasi-Leute als Standartbekleidung: Hochwasserhosen & Stino-Optik & spießbürgerlich

Profi-Einstufung vom Amateur in den Profibereich wechseln

Prosti Prostituierte, Nutte, Bordsteinschwalbe, Laufhauskatze

Pumper Bodybuilder

Puppe Frauchen/Freundin/Weibsen oder Ziel der Begierde

Puppenjongleur Zuhälter

Quarzen rauchen

Räuberleiter einer stellt sich mit dem Rücken an die Wand/den Baum und ein weiterer kann an ihm hochklettern

Rote Socke oft Schein-Kommunist, Verblendeter, uneinsichtig

Schanker Geschlechtskrankheit, weniger schlimm als Syph

Schlauchen betteln

Schlüpper Slip

Seele das Wichtigste von uns Menschen, von den meisten nicht bemerkt und von Blöden in Frage gestellt

Sero vorbildhafte Sekundärrohstofferfassung zu DDR-Zeiten

Spasti Vollidiot

Spieß Unteroffizier bei der Fahne/Bund

Sprilli Spacko, dürrer Haken

Stift Azubi, Auszubildende/r

Stoffen unerlaubte Einnahme von Anabolika - oft unkontrolliert und zu viel - dann macht’s impotent oder Weibern wächst ein Bart

Süßholz raspeln einschleimen

Schüttinger saufen

Syph Syphilis - Geschlechtskrankheit der üblen Sorte

Tage-Batzen Offizier - der noch sehr, sehr viele Tage bei der Armee verbringen muss, bevor er endlich wieder heim kann

Trapo Transportpolizei in der DDR

Tussi arrogante Ziege, oft blond und blöd

Türsteher Einlasser, Sicherheitsdienst

Uffz Welches Geräusch entsteht, wenn ein Schwein gegen die Wand rennt? Uffz! - Unteroffizier bei der Armee, meist unsympathischer Typ und Schleimer

Urst besonders, total gut, fetzig

Vopo Volkspolizist - Revierpolizist, auch ein ganz normaler Mitbürger, mit dem man echt noch sprechen konnte

Vollhorst Vollpfosten, Idiot, Trottel

Wessi Bewohner der gebrauchten Bundesländer, der noch nicht einmal eine Verfassung kennenlernte

Willis Williams Birne, Birnenschnaps

Weichlappen Versager, Nachwende-Mann, oft auch Tofu-Esser

Zarte Frauchen/Freundin/Weibsen oder Ziel der Begierde

Zaster Geld

Zone DDR - Deutsche Demokratische Republik – komischerweise ein Land, wo jeder Arbeit hatte und niemand hungerte

Zwipi Zwischenpisser - Soldat, der im zweiten Diensthalbjahr der 1,5-jährigen Armeedienstzeit (NVA) war

 

Soooo, jetzt zurücklehnen und durchatmen … es geht los!

 

Halloooo?!?

Bist du jetzt wieder aufnahmefähig?

Ok, also wenn du das nächste Buch geschenkt haben willst oder das Buch mit deiner persönlichen Widmung, also zum Beispiel

›In Liebe, dein Johannes!‹ oder
›Ohne dich hätte ich das nie geschafft!‹ oder
›Du hast mir alles gezeigt! Danke!‹ oder
›Ich bin abhängig und süchtig nach dir!‹ oder …

haben willst, dann geh auf meine Internetseite, wa!

Miss 7-Jahre

›Wie beschissen manche aussehen!‹, dachte ich gerade mal wieder, aber vielleicht war ich auch bloß schlecht drauf. Kein Wunder, bei dem Anlass und der Perspektive. »… vier … drei … zwei … eins … Prosit Neujahr!« Silvester 1999. Ich steh völlig abgenervt gegenüber dem Marktplatz in meinem Köpenick rum und muss den Anblick der Hirnis ertragen, die sich hier die Kante geben. Ich kotze jetzt schon bei dem Gedanken ab, dass wir danach mal wieder zu Doreen, der versoffenen Freundin meiner Ollen, feiern gehen. Was da abläuft, weiß ich jetzt schon. Drücken-Drücken … Bussi-Bussi … Lächel-Lächel. »Ach schön, dass ihr da seid! Kommt, lasst uns erst einmal einen trinken!« Zum Glück darf man in Deutschland nicht angedröhnt Auto fahren – somit hab ich wenigstens ʼne gute Ausrede, nicht mitsaufen zu müssen.

Ich muss meine Olle endlich loswerden!

›Olle‹, das ist die Frau neben mir, die zwar 15 Jahre jünger als ich, aber nach 7 tatsächlichen und 77 gefühlten Jahren schon abgeschrieben ist. Eine totgelaufene Beziehung, woran auch Dutzende Versuche eines Neuanfangs nichts ändern. Die Zeit der Trennung ist einfach ran. In dieser Beziehung ist die Liebe und die Geilheit verschwunden und die Olle will immer mehr Rechte, aber weniger Pflichten haben. Tja, irgendwann wissen die Puppen es halt einfach nicht mehr zu würdigen, einen Helden zu haben. Na, dann eben nicht! Eigentlich schade, denn sie ist nicht nur ʼne Schicke, sondern auch echt fleißig und durchaus intelligent.

Aber, wie wohl die meisten attraktiven Ladys, hatte auch sie ein volles Ding an der Waffel. Sie wollte alles an sich operieren lassen.

»Ich bin zu kurz geraten … meine Nase ist zu groß … meine Lippen sind zu dünn … meine Brüste zu klein … meine Haare sind doof … ich habe X-Beine«, war ihr Lieblingssatz.

Das hält kein Mann auf Dauer aus! Und ihr wisst ja: Wer mit sich selbst unzufrieden ist, der ist schlecht drauf, labert und meckert immer und überall rum … ist einfach ätzend! Ach ja, da war ja auch noch ihre andere Unzufriedenheit. Icke, der Held, hatte ihr ja bereits, als sie 17 war, den Zugriff auf meinen Großrechner erlaubt. Und nun dachte die Puppe doch wirklich, sie hätte was versäumt! Sie flennte immer rum: »Ja, du hast schon so viele Frauen ausprobiert und ich hab bloß drei Freunde vorher gehabt!« Wie blöd ist die denn!? Warum hat sie sich denn dann an mich rangeschmissen? Irgendwann habe ich dann zu ihr gesagt, sie solle doch einfach mal eine Woche auf ʼne Insel fahren und sich das Gehirn rausvö***n lassen! Wenn es ihr gefällt, dann trennen wir uns halt und sie kann es immer so machen. Neeee, das wollte sie auch wieder nicht. Mensch, versteh einer die Weiber!

Jedenfalls beschloss ich in dem Moment, als die Deppen ringsum auf null runterzählten, dass ich ab dem Jahr 2000 glücklich sein werde … was natürlich nur ohne ein Weibchen an meiner Seite möglich war. Ich hatte einfach die Schnauze voll davon, für die Puppen immer der Geldgeber und an allem schuld zu sein, trotzdem Hausmeister und Chauffeur zu spielen und ständig ihre Versuche abzuwehren, mich zum Handtaschenträger auszubilden.

Mein Standpunkt zum Thema ›Handtasche‹: »Solltest du mir mal deine Handtasche übergeben, schmeiße ich sie weg! Warum? Ich wollte nie eine Handtasche und brauche auch jetzt keine. Und du brauchst sie ja scheinbar auch nicht mehr, wenn du sie mir übergibst!« Übrigens, selbst wenn man als Mann alles macht, auf was die Frau einen dressiert, gibt es als Dank irgendwann trotzdem keinen anständigen ›Knopp‹ mehr. Na super – danke, Mutti!

Dann brauchen sich die Bräute nicht zu wundern, wenn man sich andere Weibchen sucht.

Na ja, während wir uns also nicht wirklich begeistert drückten und »Gesundes Neues Jahr!« murmelten, ging mir die letzte Begegnung mit der blöden Freundin meiner Puppe durch den Kopf. Und da meine Olle sogleich und ansatzlos mit ihrer ›Neujahrsansprache‹ begann, sicherlich auch, um gleich am ersten Tag des neuen Jahrtausends die ersten 5.000 Worte loszuwerden, konnte ich in aller Ruhe meinen Gedanken nachhängen.

 

Mallorca-Urlaub

Es war vor dem letzten Sommer und wieder mal kam die Puppe mit der Frage: »Wo wollen wir denn im Urlaub hinfahren?« Wir?! Logischerweise hatte sie auf ihre Frage auch gleich die Antwort parat. »Wollen wir nicht mal wieder nach Mallorca?« Ick: »Nö!«

Sie: »Also, ich würde mich darüber total freuen!«

Ick: »Mallorca find ich doof, vor allem im Sommer … nur Engländer und Gehirnspastis dort … alles voll, alles teuer, alles zubetoniert!« Sie: »Aber ich würde mich freuen!« Ick: »Nö!«

Sie: »Wir können ja ›all inclusive‹ nehmen, dann ist es nicht so teuer!« Ick: »Das ist ja noch bekloppter, da hängen wir ja mit den Super-Stinos rum! Nö!«

Sie: »Wir können ja mit Freunden fahren, dann können wir was zusammen unternehmen!« Ick: »Wen willst ʼn fragen?«

»Doreen.« … »Wen?« … »Na, die Doreen und Holger.«

»Och nö, das ist doch das Anti-Pärchen schlechthin!«

»Du übertreibst mal wieder.«

»Was? Erinnere dich an letztes Mal, als sie plötzlich sagte: ›Mist, heute ist ja Samstag!‹ Daraufhin fragte ich sie, warum Samstag ›Mist‹ sei … und sie sagte in Gegenwart ihres Mackers: ›Am Samstag muss ich immer ran!‹ … Außerdem saufen beide wie die Löcher.«

Na ja, wir fuhren mit ihnen nach Mallorca – ›all inclusive‹ – und es war einfach sch***e! Vom Prinzip her ist ›all inclusive‹ schon grottig – wer bucht denn schon so was. Und genau die Stinos trafen wir dort in der Hotelanlage: steinalte Frauen - auf Schulmädchen getrimmt, dickbäuchige Möchtegernsportler und Scheintote.

Die meisten von denen bewegten sich nicht einen Zentimeter aus der Hotelanlage weg, hier konnten sie unbegrenzt fressen, saufen, am Betonpool liegen und ihre Goldkettchen zeigen! Hundert Meter weg war ein wirklich schöner Strand direkt am Meer, aber die Liege kostete ʼnen Fünfer pro Tag. Das ist natürlich unbezahlbar viel! Und dann das kostenlose Saufen an der Poolbar – unbezahlbarer Vorteil für die Loser. Man war halt auch lieber unter sich. Ihr müsst euch das wirklich mal vorstellen: Die Poolbar machte um 18:00 Uhr zu, denn ab 19:00 Uhr war ›Essen fassen‹ angesagt im Speisesaal inklusive neuer Saufmöglichkeiten. Und trotzdem stellten sich die Bauch-Poser, die eh schon den ganzen Tag Schüttinger machten, kurz vor sechs an der Bar an, ließen sich einen halben Liter einschenken, knallten sich das Bier auf ex hinter - um sich eine Minute vor sechs den Stiefel noch mal nachfüllen zu lassen. Bescheuert!

Die Handtuch-Mafia schlug natürlich auch zu. Diese Gurken rannten also vor dem Frühstück zum Pool, um die ersten Reihen der Liegen mit ihren Handtüchern zu belegen. (Eigentlich müsste man sich für die Gattung ›Mensch‹ ständig entschuldigen! Wäre bloß die Frage, bei wem und wo?!) Ok, also schlechte Zeiten für diese Hohlkörper, denn wir gingen immer als Erste und Einzige vor dem Frühstück ein paar Runden schwimmen … bevor die Kinder ›reinsechen‹ und einem jeder Zweite auf den Rücken springt. Zu unserer Erheiterung sammelten wir die Handtücher dieser Deppen ein, verknoteten sie miteinander und warfen sie in den Pool, bevor wir uns verzogen. Das war Spaß pur am Morgen!

Na ja, abends war dann natürlich auch bei Doreen, Holly und meiner Puppe saufen angesagt – war ja trotz Folkloreprogramm nix los. Ich war natürlich in ihren Augen wieder voll langweilig, da ich nicht mitmachte. Dafür ging es mir am nächsten Tag besser als ihnen! Ach, da fällt mir noch ein schönes Ding ein. Abends stand mal wieder – Überraschung! – Saufen auf dem Plan und nach vier Stunden ›Kiste breitsitzen‹ und den Dreien beim Schütten zuschauen, hatte ich mich verabschiedet. Es war mir zu doof, zumal sie angesoffen nur noch Müll erzählten.

Tja, die Puppe kam irgendwann in der Nacht angeschossen – zu wie ʼne Ratte – und hatte den Zimmerschlüssel vergessen. Angeblich hätte sie mehrfach an die Tür geklopft und war dann auf die geile Idee gekommen, mitten in der Nacht beim Zimmernachbarn zu klingeln. Na, die werden sich sicher gefreut haben! Jedenfalls ließen sie Madame rein und auf ihren Balkon, wo die Puppe dann über das Geländer auf unseren Balkon klettern wollte – wollte! – denn trotz kurzem Röckchen blieb sie beim Überklettern hängen und schlug auf unserem Balkon voll lang hin!

Uaaaaa – extrem peinlicher Streckspagat! Die Nachbarn müssen sich vor Lachen in den Arm gebissen haben. Dann raffte sich die Puppe auf, taumelte in unser Zimmer – Gläser und Flaschen kippten und klirrten, leere Büchsen fielen um, die Puppe fluchte und die Nachbarn kriegten sich gar nicht mehr ein. Ich hatte wie immer die offene Balkontür mit Gläsern, Flaschen und Büchsen, die ich auf den Boden hinter die Gardine gestellt hatte, gegen nächtliche Einbrecher abgesichert.

Ein anderes Mal fuhren wir nach Palma de Mallorca … schöne, alte Stadt mit viel Kultur. Was lief ab? Die beiden Puppen hatten meinen Vorschlag zur Besichtigung der Kathedrale mit der Begründung abgelehnt, sie bräuchten noch dringend Schuhe.

Sorry, aber ich fahr doch nicht nach Mallorca, um Schuhe zu kaufen! Die beiden Weiber schon. Mit der Bemerkung: »Es dauert nicht lange!«, verschwanden sie für etwa vier Stunden! Holly und ich sollten in einem kleinen Café warten. Na ja, Holly knallte sich auf ʼn Nachmittag gleich mal drei bis vier Cuba Libre hinter. Und ich kotzte nur noch ab und schwor, dass es der letzte Urlaub mit meiner Tussi war.

 

Neujahrstag 2000 … und das Leben

Die Frage meiner Ollen: »Wollen wir los?«, riss mich aus meinen Erinnerungen, die mich in meinem Trennungsentschluss für das Jahr 2000 bestärkten. Silvester lief genauso ab, wie ich es mir gedacht hatte. Meine Olle, ihre Freundin und deren Macker waren bis Oberkante zu und am nächsten Tag war großes Jammern angesagt. Ich hätte auch Wahrsager werden können!

Die Wochen danach waren mit Arbeit, eintönigen Wochenenden und meinen Abflug-Vorbereitungen von der Puppe gefüllt. Tja, was war alles zu klären? Aktive Suche nach neuen passenden Betthüpfern, meine Urlaubspläne ändern, den Bekanntenkreis abchecken und die finanziellen Verknüpfungen lösen.

Ansonsten hatte ich meinen Entschluss von 1999, nicht mehr arbeiten zu gehen, abgeändert. Nach über 18 Monaten ›Hängematte‹ fing ich also im Herbst 2000 wieder einen Job an. Nichts machen, doof rumquatschen und Länder bereisen, war mir auf Dauer echt zu langweilig geworden.

Klar, ich hatte in der Zeit auch Sinnvolles gemacht. Was?

Na, zum Beispiel hatte ich mir ein Buch gekauft. Ihr lacht!? Also, im zehnten Jahr nach der Wende kam ich endlich dazu, mein erstes Buch zu kaufen. Ich hatte dabei ein unglaublich schönes Gefühl … habe mich darüber total gefreut! Sorry, ich hatte arbeitsbedingt vorher noch nicht mal mehr Zeit, ʼne Zeitung zu lesen oder mir mehr als fünf Sätze am Stück von meiner Puppe anzuhören. Das versteht ihr nicht? Dann wisst ihr nicht, was ›Schindern‹ bedeutet, oder habt noch nie wirklich geknüppelt! Das Riskante daran ist allerdings der schleichende Übergang zum ›Workaholic‹, was echt ʼne Krankheit ist. Aber dazu später mehr.

Im Jahr 2000, nach der Schließung meiner Firmen, hatte ich jedenfalls endlich mal wieder Zeit für mich und für Freunde. Ich habe mich unglaublich gut gefühlt. Tja, und der Preis dafür? Vom Millionär zum Harzi! Ihr meint, das geht nicht? Doch!

 

Geliebte Berater

Willst du verlieren, dann musst du nur den falschen Leuten vertrauen. Das ist ganz einfach! Viele verloren ja zur Jahrtausendwende Millionen an der Börse, weil sie überhaupt keine Beratung hatten. Ich war so blöd und habe meinem Hausbanker und meinem Steuerberater vertraut. Mein Pech, dass diese Ratten sich nur auf eigene Provisionsjagd fixierten und ihnen meine Geschäfte, meine Planungen und meine Zukunft völlig Banane waren.

Ich habe Banker erlebt, die waren zu doof, eine Geschäftsbilanz zu lesen – wollten aber Unternehmen finanzieren! So ähnlich war es auch mit vielen Steuerberatern, die keine Ahnung von Steuergestaltung hatten. Dazu auch ʼne passende Wendezeit-Erinnerung.

Als ich 1990 gerade mein drittes Unternehmen gründete, ging die Post finanziell richtig ab. Ich hatte meine erste Steuerberaterin aus Westberlin angeheuert – da hatten wir noch gar keinen Plan, was hier so läuft. Die schlug die Hände über dem Kopf zusammen: »Um Gottes willen, sie müssen unbedingt Kosten machen, sonst zahlen sie sich an Steuern tot!« Icke: »Was soll ich ihrer Meinung nach machen?« Sie: »Kaufen sie sich teure Autos!« So eine Spastipuppe … das war ja der beschi****ste Ratschlag, den ich überhaupt nur erhalten konnte! Aber was machte der blauäugige Held?

Ab nach Westberlin und wirklich beim ersten Autohaus ran und einen fetten 530er BMW für 78 Riesen gekauft. Und weil das Gefühl so geil war, gleich obendrauf ʼn 320er BMW-Cabrio bestellt. Und weil wir auf das Cabrio ein halbes Jahr (soooo lange!) warten mussten, gleich zum Ku-Damm und dort beim Ami-Händler ein weißes Le-Baron-Cabrio für 72 Riesen noch dazu gekauft! Bekloppt, wa!

Aber wir wussten es nicht besser und hatten halt das Pech, Loser-Berater zu haben. Heute weiß ich, dass man natürlich in etwas nachund werthaltiges hätte investieren müssen: Bildung, Immobilien, Antiquitäten und so weiter.

Ich meine, die Steuerberaterin fuhr selbst ʼne alte Krücke und lief in Omaklamotten rum – eigentlich hätte mir das zu denken geben müssen. Übrigens, was bis heute an Verwunderung geblieben ist:

Ich lese oder höre beispielsweise zwecks Steuer-, Vertrags- und/oder Kostengestaltung irgendwo ʼne supi Idee oder Neuerung, steh dann beim Steuerberater und er: »Ja, das können wir machen, das passt gut zu Ihnen!« Da frage ich mich jedes Mal, ob ich ihn nicht wegen Vortäuschung falscher Tatsachen anzeigen sollte, denn er nennt sich immerhin Steuerberater und müsste mir dies alles sagen und nicht umgekehrt. Möglicherweise wissen diese Schwätzer nicht mehr, was das Wort ›Berater‹ bedeutet, denn so erscheinen sie mir nur als Erfüllungsgehilfen des Finanzamtes, des Staates – und das geht ja wohl gar nicht, denn ich (!) bezahle ihn ja!

Mein allgemeiner Tipp: Leute, vertraut einfach niemandem und stellt alles, was die angeblichen Experten euch sagen, infrage! Wendet nie etwas Empfohlenes an, ohne es ständig, aber wirklich ständig zu kontrollieren und zu hinterfragen. Und vor allem … hört nur auf jemanden, der schon da ist, wo ihr hinwollt! Euer persönlicher Berater sollte also entweder Millionär sein oder nur noch halbtags arbeiten und trotzdem gut situiert und zufrieden dastehen. Gebt euch nicht mit einem Steuerfachgehilfen oder einem Loser mit Kellerbüro, der sich somit schon selbst begräbt, zufrieden! Klaro!?

 

Zwischen gestern und heute – meine Sonne

So, mal zwischendurch etwas ganz anderes … das Kennenlernen meiner Sonne vor wenigen Jahren war das ungewöhnlichste und für mich untypischste Date, was je stattfand.

Also, das Auswahl- und Entscheidungskriterium war bis dato für mich immer recht simpel und eindeutig: Das Weibchen musste geil aussehen! Die Entscheidung, wer zu mir passt, fällte immer mein Sexualtrieb. Deswegen musste ich immer über die jammernden Singletypen lachen, die sich durch eigene Vorgaben extrem einschränkten und es sich so unnötig schwermachten:

… mir ist es doch echt schnuppe, welche Haarfarbe sie hat – man kann doch färben!

… welche Nationalität/Sprache – ick muss mich ja nun nicht ständig mit der Puppe unterhalten!

… welches Einkommen sie hat – ick hab selbst genug!

…welche Bildung sie hat – ick kann ihr doch allet zeigen und beibringen!

Ich habe mich lieber auf wichtigere Kriterien konzentriert … so wie ›90-60-90‹, die für mich wesentlichen Faktoren. Na ja, jedenfalls hatte ich damals aus Bequemlichkeit und zur Vervielfachung der Kontaktmöglichkeiten zu weiblichen Versuchspersonen meiner Sexstudien auch immer Raubzüge durch die entsprechenden Internetportale unternommen.

Mit einem Mal hatte ich die ›Sonne‹ im Netz gehabt! Ups! Icke dann bei ihr anständig Süßholz geraspelt … mich total angepriesen und empfohlen … und ein Date vereinbart. Wir trafen uns an der Berliner Siegessäule, sodass man im Notfall hätte schnell im Park verschwinden können (… ich meine, zum wegrennen!). ›Uaaaaa, was ist das denn!?‹, dachte ich, ›Die sieht ja aus wie ʼne Ökotante!‹ So ʼn Schlabberlook, den ich eigentlich bekloppt finde. Frau soll Frau sein und sich gefälligst auch so kleiden, sonst kann ich mir ja gleich ʼnen Kumpel nehmen.

›Ok, hab heute sowieso nix vor, dann gehste mal gnädiger Weise mit ihr quatschen.‹, dacht ich mir so. Wir zuerst auf die Siegessäule hoch … hechel-hechel-hechel … das ist nicht ganz ohne, aber sie hielt durch: Pluspunkt Nr. 1!

»Wird Zeit, dass mal wieder ein Krieg kommt!«

Ich dachte, mich haut ’s um, als ich den Satz aus ihrem Mund hörte. Ich starrte sie an. Also ʼne Ökotussi ist sie auf keinen Fall, da die Ökos sicher wegen der Schäden an Baum und Strauch was gegen Krieg haben. Ist das ʼne Rechte? Ich weiß nicht, aber die laufen anders rum. Wir waren in der Ausstellung am Fuße der Säule, wo so Allgemeines zu den tollen Kriegen dokumentiert wurde.

»Wie meinst ʼn das?« Sie sagte: »Die Erde ist doch völlig übervölkert und wird so zugrunde gerichtet. Und da die Menschen die Einzigen sind, die hier stören, wäre es doch nur fair, wenn die wieder verschwinden!« Ich musste lachen. Da konnte ich noch nicht mal was dagegen sagen, zumal mir schon lange bewusst war, dass die Menschheit zunehmend verblödet!

Pluspunkt Nr. 2 für Grips und Humor!

Pluspunkt Nr. 3 kam dann hinzu, als sie sich sofort in meinen Hund Max verliebte, als ich ihn dann aus dem Auto holte. An meinem kleinen Mischlingsrüden kam aber eh keine Frau vorbei, da er so richtig knuddelig aussah und der Schmuseprofi war. Meine Sonne war übrigens die erste Puppe, bei der ich nicht zuerst nach dem Äußeren ging, sondern nach Geist, Verstand und Ansichten. Ich war deshalb auch voll stolz auf mich, denn ich hatte immer davon geträumt, mich irgendwann nicht mehr von meinem (An-)Trieb dirigieren zu lassen. Echt! Und dabei wollte ich eigentlich bloß mal wieder ein weiteres neues Opfer zum Spielen haben.

Na ja, kommt immer irgendwie anders. Was die Situation aber nachträglich supi machte, war die etwas spätere Kenntnis über ihre (clever versteckten) körperlichen Vorzüge. Denn von einer Sache könnt ihr ausgehen: Ick bin bei Bräuten wissend und wählerisch! Leute, das ist doch wohl auch die tausendmal bessere Variante, als umgedreht.

D.h., ʼne geile Dissen-Königin abzuschleppen, die dann vor der Kiste stehend, ihr Haarteil, Wonderbra, künstliche Wimpern und Formslip ablegt … und man sieht, wie ihr Körper entgleist! Uaaaaa, alles wirklich schon erlebt! Ehrlich!

Und noch etwas war mit ihr ganz neu. Meine Sonne hatte schon zeitig erkannt, dass sie anders, ganz anders als ich war und nannte es auch beim Namen:

»Ich bin schusselig … ich bin langsamer als du … ich rede oft, bevor ich denke … ich sage nicht das, was ich meine … ich vergesse oft die Hälfte!«

Na, wer sagt’s denn, Unterschiede und Ursachen für die meisten Stresspunkte zwischen Männlein und Weiblein erkannt und vermerkt. Es gibt eben definitiv Unterschiede, die man bedenken muss und es ist somit Schwachsinn, wenn Weiber wie Männer sein wollen … oder Männer ersetzen wollen. Was für ein Scherz, wa! Das fängt ja schon bei den täglichen Missverständnissen an. Story dazu?

Kumpel, vor kurzem geheiratet, erzählte beim Sport, dass sich seine Olle immer wieder mit ihm rumzofft, weil er angeblich ständig Dinge vergisst, die sie ihm in Dauerschleife erzählt hatte. Na Leute, kommt euch die Situation nicht auch bekannt vor? Also, das erste Problem entsteht ja bereits dadurch, dass die Freiber (Kombination aus Frauen und Weiber) einen zutexten, aber gar keine Reaktion wollen. Sie wollen nur ihren ausgebrüteten Gedankenbrei und/oder eine gewisse Anzahl von Wörtern loswerden.

Freiber sehen auch ständig Probleme, wo gar keine sind.

Freiber verwenden oft andere Wörter und Begriffe, als üblicherweise verwendet werden.

Aber gut, der Kumpel erzählte weiter, dass er zu seinem Vater ging und ihn fragte, ob er das Problem mit Muttern auch hätte. Da grinste sein Vater und sagte zu ihm: »Bleib entspannt, Junge, das ist der alltägliche Wahnsinn! Wenn ick mir allet merken würde, wat deine Mutter zu mir sagt, würde mir der Kopp platzen!« Noch Fragen?

 

Zeitsprung zurück – Nestbau für Miss 7-Jahre

Jetzt aber erst einmal zurück zu der Zeit vor dem Abflug von Miss 7-Jahre und damit zum Thema ›Wohnung, Beziehung, Sex und Arbeit‹. Irgendwie hatten wir damals beschlossen, dass unser Hauptwohnsitz zukünftig in München sein soll, da die Puppe dort einen supi Job mit Zukunft bekommen hatte. Da aber alle Freunde und mein Job hier im Osten waren, wollten wir halt nicht ganz die Zelte abbrechen. Das wiederum bedeutete, in Berlin in ʼne kleinere Wohnung umzuziehen und in München dafür was Größeres anzumieten. Zuerst einmal die Aktion in München:

Stellt euch einmal vor, wie ich in ʼnem Supersommer – blauer Himmel und 35° Grad im Schatten – ʼne völlig versiffte Altbauwohnung komplett renovierte. Das heißt, die letzten 13 Lagen Tapete runter, Schimmelbehandlung, Fußboden abbeizen usw. Mir lief das Wasser so was von den Ar**h runter und die einzige Motivation dabei war unser nachfolgender US-Trip!

Und dann kommen wir nach sechs Wochen Urlaub aus den Staaten zurück und meine Olle sagt mal so locker zu mir: »Ick will wieder mit dir zusammen wohnen, ick will nach Berlin zurück!«

Leute, mir fiel das Gesicht ein. Bei so etwas setzt mein Verstand aus – ick bin fast kollabiert! Das versteh ick nun wirklich nicht!

Sie selbst hatte vor dem Urlaub rumgeflennt, dass sie ʼne größere Wohnung braucht. Wir haben daraufhin die große Wohnung in Berlin gekündigt und dort eine neue, kleinere angemietet. Auch hier habe ich einige Wochen mit der Renovierung und dem Möbeleinbau vertrödelt und haufenweise Moos ausgegeben. Und dann die große Aktion in München! Ich habe mir wirklich volle zwei Monate ans Bein gebunden, einen Batzen Geld versenkt und die Olle sagt dann Wochen später einfach mal ›egal‹.

»So Puppe, das kannste voll abschmatzen! Du wolltest das so und jetzt ziehst du das Ding auch durch! Beweise mal, dass du nicht bloß ʼne große Klappe hast. Sieh es einfach mal als deine persönliche Armeezeit an. Ich musste damals auch anderthalb Jahre in den Verein, auch wenn ich nicht wollte! Wir sprechen uns in 1,5 Jahren wieder!« Tja, genau diese Einstellung benannte meine Olle aus Ermangelung einer anderen Erklärung dann ein Jahr später als angebliche Ursache dafür, dass wir uns auseinandergelebt hatten und dann trennten. Natürlich war das Blödsinn, denn mit ihrer Klatsche hätte ich noch leben können, aber nicht mit ihrer penetranten Unzufriedenheit in allen Lebensbereichen und ihrer immer mehr zunehmenden Sex-Verweigerung!

Themawechsel: Nun gut, ich war nun also zwischenzeitlich wieder ein arbeitendes Mitglied der Gesellschaft – hier ›PR- und Marketingberater‹ genannt. Das war so etwas wie ein Handelsvertreter, oder anders gesagt: ein Traum-Verkäufer! Meine Welt! Mensch, ich war einfach mal wieder total super! Und das Geilste war: Einfach mal nix investieren – nix Risiko. Unglaublich, dass so was geht. Kein Büro und keinen Laden anmieten, sowie um- oder ausbauen. Keine Mitarbeiter, die einen abnerven und/oder abziehen und/oder sexuell belästigen/verführen … ähhhh?! Kein Warenlager und/oder keine Ladeneinrichtung, kein Betteln und Hoffen auf Kundschaft … und trotzdem sechs bis acht Scheine im Monat!

Mensch, was war ich die Jahre vorher doof gewesen, was bin ich für Verpflichtungen eingegangen, habe mich Zwängen unterworfen! Ich hatte 28 Mitarbeiter und 5 Azubis – aber in dieser komischen Gesellschaft dankt einem das kein Aas. Ganz im Gegenteil: alle Ämter, Behörden und Institutionen versuchen dich richtig abzuziehen. Dummschwätzer und Theoretiker herrschen und bestimmen hier … das könnte jede normale Hausfrau besser! Danke Deutschland, deswegen kann und wird es hier auf Dauer nicht funktionieren! Na ja, dazu nachher noch mal mehr – da könnt ihr dann was fürs Leben lernen, ihr Blasensprecher.

 

Miss 7-Jahre und die übliche Verweigerung

Ich hab also von Montag bis Donnerstag gearbeitet, Freitagvormittag alles Organisatorische erledigt, anschließend Sachen gepackt, um dann nach ʼner ätzenden Staufahrt am Freitagnachmittag in München aufzuschlagen. Dort habe ich dann die Wohnung aufgeräumt, sauber gemacht, eingekauft und schon mal den Tisch gedeckt.

Ja, ja, so war der Held! Aber es wurde ihm nicht gedankt.

Die Puppe kam von der Arbeit nach Hause, wir zuerst lecker gefuttert und dann sollte es ab auf die Piste gehen: Theater, Kino, Bar oder Klub … irgendwas unternehmen. Und was passierte? Nach dem Abendbrot die vorsichtige Anfrage von ihr: »Schatz, wollen wir es uns nicht zu Hause gemütlich machen?« … Was? … Wie?

Sorry, ich arbeite die ganze Woche, damit ich hier Freitagnachmittag aufschlage, mache hier alles fertig, damit wir Zeit für uns haben – wir was unternehmen können, damit wir noch gemeinsame Erlebnisse haben! »Na ja, Schatz«, sagte sie, »ich war in der Woche mit meinen Freundinnen ein paar Mal weg und ich muss auch noch für meine Weiterbildung lernen.«

Das ist doch wohl die Härte! Wir blieben also zu Hause und bei meinem Versuch, ihr was Gutes anzutun, bekam ich den Hinweis:

»Du, mir geht’s heute nicht so gut … habe auch den Kopf irgendwie voll … wir können ja ein bisschen kuscheln oder so!« … Oder so?! Super, genau davon träumen Männer! Tja, was macht der Held? Er fällt eine Entscheidung. Ein Mann hat ja in dieser Situation vier tolle Möglichkeiten:

1. Er steigt auf Handbetrieb um.

2. Er steigt um auf platonische Liebe.

3. Er trennt sich von der Verweigerin.

4. Er legt sich eine/mehrere Bereitschaftspuppen zu.

Ich wählte Nr. 4 … und beschloss, mir willige Opfer zuzulegen! Ich suchte also Girls, die damit zufrieden waren, mal an den Großrechner angeschlossen zu werden, ohne gleich Beziehungsambitionen zu entwickeln. Das ist ja grundsätzlich nicht so schwer, denn wer will nicht auch mal mit einem Helden zusammen sein!

Aber erst einmal musste ich ja die Mädels finden und dann auch noch aufwecken.

Des Weiteren war ja hier noch die Herausforderung, der jungen und fehlorientierten Neuzeitfrau die Spinnereien auszutreiben, die ihnen Falschgepolte einpflanzten!

Das sind in diesem Falle lebensfremde, verlogene Politikerinnen und Frauenrechtlerinnen … die zu allem Überfluss fast immer auch noch alt und hässlich sind. Oder will mir heute noch jemand erzählen, dass die Schwarzer ein Vorbild ist!? Oder Weiber, die ein halbes Dutzend Kinder gebären und diese dann für die Karriere im Stich lassen! Beide genannten Weibergruppen haben übrigens gut Süßholzraspeln, da sie sich selbst die Taschen mit Kohle füllen und keiner wirklichen, abrechenbaren Aufgabe nachgehen.

Wie heißt es so schön bei Männern: ›Ein Mann muss im Leben ein Haus bauen, einen Baum pflanzen und ein Kind zeugen!‹ Hört sich gut an, wa! Tja, damit fallen aber auch schon die meisten laschen neudeutschen Männer durchs Raster – Tschüss!

Was Vergleichbares müsste die Frau von heute bringen? Vielleicht in etwa so: ›Eine Frau muss Kindern das Leben schenken, das Zentrum und der Ruhepol der Familie sein, sowie deren Lebensumfeld und Weg gestalten!‹ Tja, schöner Traum, den du aber in Deutschland voll vergessen kannst.

So, wie ging es eigentlich mit Miss 7-Jahre weiter? Auf alle Fälle merkte sie, dass der Riss bei uns immer größer wurde und raffte sich ab und zu mal auf. Aber die falschen Denkmuster hatten sich bei ihr schon durch ihren München-Aufenthalt zu stark ausgeprägt, dass auch von ihr gebuchte Kurzreisen zur Belebung unserer ›Liebe‹ nix mehr änderten. Die Entfremdung nahm zwischenzeitlich solche Ausmaße an, dass ich sie gar nicht mehr sehen wollte. Dann wiederum war sie mit einem Mal bereit, für ein Date mit mir alles zu machen. Frauen sind komisch, manche sagen auch ›berechnend‹ dazu.

»Nein!«, sagte ich zu ihr, als sie mich wieder einmal besuchen wollte. Das hatte ich mir des Öfteren von ihr anhören müssen, wenn es bei ihr um Messebesuche, Weiterbildung, Betriebsveranstaltungen und/oder Weiberabende ging. »Bitte … bitte!«, heulte sie rum. »Nein, es sei denn, du machst mit mir am Samstag eine Präsentation!«

Von ihr kam sofort ein »Ja!«. Was ich unter einer Präsentation verstand?

Tja, da muss ich wohl mal ein wenig ausholen. Als Bewohner einer Vollkomfortwohnung hat man nicht wirklich was zu tun. Mein Job war ruhig, meine Beziehung war am Ende und ich war im besten Alter ... also, wohin mit der Kraft?

Neben einigen anderen Sachen hatte ich bei Recherchen festgestellt, dass es unter den bekennenden Spannern auch private Fotografen gab, die sich auf Sex- und Hardcorefotos spezialisiert hatten. Ich war verblüfft, dass so etwas sogar auch in der Öffentlichkeit präsentiert werden darf. Aber diese Gesellschaft ist ja eh abartig. Jedenfalls hatte ich auch mit Miss 7-Jahre schon Fotosessions, bei der wir uns in einem Fotostudio gegenseitig bedienten und Heinz-Harry, der sabbernde Fotograf, versuchte, mit ruhiger Hand Fotos zu machen. Was will man mehr: Spaß, Sex und Geld.

Klar wollte der Fotograf nach dem Ende auch mal rauf und abdrükken, aber da er zu hässlich war, nützte auch der ›Hunni‹ nix, den er anbot. Einer der Fotografen hatte mit den Fotos von uns, bei denen man natürlich unsere Gesichter nicht sah, sogar einen Wettbewerb gewonnen und die Fotos wurden in einer öffentlichen Kulturausstellung in Berlin präsentiert. Der Fotograf lud uns zur Eröffnung ein – ist der ein bisschen blöd!? Da hätten wir uns ja gleich bei der BILD melden können. Auf alle Fälle machte ich diese Aktionen dann auch mit anderen ›Opfern‹ weiter, als ich auf Suche war und die Puppe sich nur noch um ihre Sachen kümmerte.

Ich hatte in der Zwischenzeit dann auch mal selbst inseriert, sodass mich eigentlich jedes Wochenende ein Amateur- oder Profifotograf beim Geschlechterkampf ablichtete. Wie gesagt, das muss erst mal jemand nachmachen: mit Girls rumsauen und das als Typ noch bezahlt bekommen! Das können ja sonst meist nur die Weibsen. Ok, das müsste jetzt als Hintergrundinfo zum Thema ›Präsentation‹ reichen, wa!?

Also, Miss 7-Jahre kam an und bat mich bei der Session-Vorbereitung auch mal gleich, sie zu rasieren. Na ja, als ich dann dabei war, kam die süchtige Anfrage: »Könnste ihn nicht wenigstens mal kurz reinstecken?« Warum, so frage ich mich, hat sie sich in unserer Beziehung nicht mehr um Sex bemüht? Aber es war halt so, dass ich gemerkt hatte, dass ihr das nach dem ersten Jahr in München egal wurde. Ich denke, dass sie sich öfters fremd bedienen ließ. Denn zum Schluss sagte sie auch einmal: »Wir wären nicht so lange zusammen gewesen, wenn du im Bett nicht so gut wärst!« Woraufhin ich sie fragte: »Woher willste das denn wissen, wenn du in München nicht rumgemacht hast?«

Na ja, egal … zurück zu den heißen Weibsen, die es einfach nur besorgt haben wollten.

 

Der Puppenfang

Und wie immer hatte ich eine tolle Idee … ich inserierte in ländlichen Zeitungen, die kostenfrei im Berliner Umland verteilt werden. Viele Frauen vom Land sind nämlich einfältiger und haben logischerweise auch weniger Auswahl und/oder Möglichkeiten, wenn sie keine Dorfdeppen wollen.

›Partnerin für erotische Auftritte auf Privatpartys gesucht‹

Das war meine Kracher-Anzeige! Geil, wa!

Tja, und da meldeten sich so ziemlich alle, die heiß, doof, gelangweilt, unbefriedigt und/oder einfältig waren … die davon träumten, ein bisschen ›Hula-Hula‹ zu machen und dafür noch anständig Schotter zu bekommen! Und aus allen Kategorien: Abiturientin, Studentin, Haus- und/oder Ehefrau bis hin zur Transe – von 18 bis 50!

Und so hatte ich erst einmal wirklich viel zu tun. Meine motivierende Geschichte für die Bewerberinnen: ›Erotikauftritte auf geilen Privatpartys, die umso besser bezahlt werden, je mehr geboten wird!‹

Und da alle viel Geld wollten, sagte ich zu ihnen, dass sie in dem Fall einfach mal tabulos sein müssten! Alle verstanden auch, dass ich sie vorher testen musste, damit ihr Auftritt kein Reinfall wird! Ihr glaubt ja gar nicht, wann, wie und an welchen Orten diese Bewerberinnen ihren Sex-Test durchführen wollten!

Egal, ob im voll belebten Berliner Parkhaus, in der Kaufhaus-Umkleidekabine, in Gaststättentoiletten, natürlich auch in Privatwohnungen (wo im Zimmer nebenan zur Sicherheit auch schon mal Muttern wartete!), am helllichten Tag im Stadtpark, nachts (allein!) auf der Autobahnraststätte oder unter irgendeiner Brücke.

Es war echt unglaublich! Wie leichtsinnig die Weiber hier auch waren! Sorry, ich hätte ja auch ein Psychopath sein können!

Und Leute, wenn ich nicht drauf geachtet hätte – die wollten fast alle ohne Gummi! Ehrlich mal, kann man wegen diesem 30-Sekunden-Sketch so doof sein!? Auch oft die Abtörn-Frage von ihnen: »Machen wir mit oder ohne Küssen?«

Aber manchmal … manchmal war ich dann doch auch mal leicht geschockt.

Da war zum Beispiel auch mal eine, zu der ich nett sein und auf Frauenversteher machen wollte. Nach dem Test in ihrer Wohnung fragte ich sie, ob ich die Nacht bei ihr bleiben solle. Sie: »Nö, ich muss noch zu meinem Freund!« Ups!

Oder eine rief mich nach jedem Treffen an (… sie fragte mich nie persönlich!), ob sie dieses Mal besser war und was sie noch alles verbessern könnte!

Eine andere wollte wissen, ob ich ihr auch unüblichen (Ähhhh?) Sex beibringen könne – sie wolle ihren Mann damit überraschen!

Wieder ʼne andere schickte mir etwa eine Million SMS zum Thema Sex, aber mit Worten und Ausdrucksweisen, bei denen ich mir sicher war, dass das ein Kerl sein müsse. Deswegen verlangte ich einen Anruf von ihr, was sie erst mal ablehnte. Daraufhin sagte ich: »Tschüss!« Etwa zwei Minuten später rief sie an. Es war wirklich ein Girl! Sie wünschte sich den Test auf dem Parkplatz vor einem Einkaufscenter … am Samstagnachmittag! Wie bitte? Ick: »Soll das ein Scherz sein?« Sie: »Nö!« Ick mit meinem Moped hin – da sah ich ihren Opel schon direkt neben dem Einkaufswagenhangar. ›Na super‹, dachte ich, ›gibt es noch eine belebtere Stelle?‹

Abgestiegen und rein ins Auto auf ʼn Beifahrersitz … wollte ʼne klassische Plauderei beginnen und nett sein … ups! … sie gleich nach unten abgetaucht zum Musizieren! ›Mensch‹, dachte ich mal wieder, ›die Weiber sind aber auch leidenswillig.‹ Ich hätte ja auch Krätze-Luigi sein können. Später stellte sie sich draußen (!) ans Auto, lüftete den Rock und ich musste kontrollieren, ob von hinten auch alles in Ordnung war. Zuerst musste ich mir das Lachen verkneifen, da mir bei dieser Konstellation ein alter Aufreißer-Spruch einfiel …

›Hoch den Rock und rein den Stock!‹

Na ja, ansonsten bekam ich dabei aber glatt ein Schleudertrauma, da ich ja nur hin und her guckte, ob Leute eventuell mit ihrem Einkaufswagen in unsere Nähe kamen! Ehrlich, das war mir doch ein bisschen zu doof – am helllichten Tag. Aber ist das Gehirn erst mal blutleer, ist das dann auch schnuppe.

Eine witzige Szene war da auch noch.

Ick also voll am Ackern, da seh ick, wie so etwa 30 bis 40 Meter von uns entfernt ein Fahrschulauto langsam über den Parkplatz fährt. Auf der Beifahrerseite der Fahrschullehrer … und er war so etwa zehn Sekunden an uns vorbei, da höre ich die Reifen quietschen. So lange hatte sicherlich sein Gehirn gebraucht, das Gesehene zu verarbeiten und die Vollbremsung zu machen. Dann schießt das Auto filmreif mit heulendem Motor im Rückwärtsgang wieder an uns vorbei … und er starrt hypnotisiert und fassungslos zu uns rüber!