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8., komplett aktualisierte Auflage 2016
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Korrektorat: Sonja Rose
Satz: Satzwerk Huber, Germering
Druck: Firmengruppe APPL, aprinta Druck, Wemding
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ISBN Print 978-3-89879-727-6
ISBN E-Book (PDF) 978-3-86248-999-2
ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-96092-000-7
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Mit diesem Grußwort in der Startauflage im Jahr 2001 begann alles – und damit auch die Erfolgsstory des Langzeitbestsellers DER BÖRSENFÜHRERSCHEIN.
Bessere Orientierung im Straßennetz der Aktienwelt mit dem Aktien- und Börsenführerschein
Der Autoführerschein kann auf eine über hundertjährige Erfolgsgeschichte zurückblicken. Zwar durften die ersten Autos noch ohne Fahrerlaubnis bewegt werden; doch schon 1888 war Fahrunterricht Pflicht. Die Verkehrsregeln waren überschaubar, der Verkehr erst recht. Und die Unterweisung brachte dem Schüler damals die Grundzüge des Autofahrens und der Mechanik nahe. Heute ist für uns das Ablegen der Fahrprüfung selbstverständlich.
In anderen Lebensfeldern wünschen wir uns ebenfalls eine Art Führerschein – nicht immer selbstkritisch, eher für die anderen als für uns selbst. Denkbar wäre ein Führerschein in wirtschaftlicher Allgemeinbildung. Denn Untersuchungen zeigen, dass man durchaus eine weiterführende Schule erfolgreich abschließen kann, ohne mit den Grundbegriffen der Wirtschaft vertraut zu sein. Völlig unvorbereitet findet man sich mit Entscheidungen wie der Wahl der richtigen Bank, der Finanzierung der Wohnung oder möglichen Geldanlagen konfrontiert. Und spricht nicht alle Welt von der großen Bedeutung der Altersvorsorge bereits in jungen Jahren? Schnell wächst das Unbehagen, und eine innere Abwehr entsteht, wenn es darum geht, eigene Geldangelegenheiten zu regeln.
„Es ist besser, eine Stunde über Geld nachzudenken, als eine Woche dafür zu arbeiten.“ Börsenaltmeister André Kostolany hat recht. Wir verbringen viel mehr Zeit damit, unser Geld zu verdienen, als das Beste daraus zu machen. Dass die Beschäftigung mit Finanzthemen sogar einen Lustgewinn bringen kann, merken Sie spätestens, wenn Sie durch kluge Geldanlage das eine oder andere Extra finanzieren können. Wir denken, Sie kommen bei mittel- bis langfristigem Anlagehorizont zur Vermögensbildung und Altersvorsorge – mag diese auch noch in weiter Ferne liegen – an der Aktienbörse nicht vorbei. Wir wünschen Ihnen deshalb viel Spaß und Erfolg beim Navigieren durch die Welt der Börse, wo Bullen und Bären auf der Lauer liegen und der Dachs als Symbol und Abkürzung für den deutschen Aktienindex DAX für spannende Überraschungen sorgt. Mit dem Aktien- und Börsenführerschein sind Sie bestens für diese Herausforderungen gewappnet.
Andreas Schmidt, Geschäftsführer Börse München
Die neue Auflage des Aktien- und Börsenführerscheins von Beate Sander erscheint im richtigen Moment. Die Niedrigzinsphase, die noch eine ganze Weile andauern wird, reißt in das Vermögen und die Altersvorsorge der Deutschen tiefe Löcher. Denn obwohl die Bundesbürger immer noch fleißig Geld auf die hohe Kante legen, reichen die Erträge, die sie mit den auf Tagesgeld- und Sparkonten geparkten Geldern erwirtschaften, nicht einmal mehr aus, um die Inflationsrate auszugleichen. Die für das Alter zurückgelegten Summen sorgen nicht mehr für den erhofften Wohlstand und führen nicht zur finanziellen Unabhängigkeit im Alter, wenn die Deutschen nicht anfangen, beherzt gegenzusteuern. Jeder Bundesbürger ist deswegen gefordert, sich mit der Frage nach der Rendite seiner Geldanlage gründlich auseinanderzusetzen.
Dabei ist die Aktie die Anlageform der Wahl. Aktien werfen aufgrund von Kursgewinnen und Dividenden langfristig und im Durchschnitt Renditen von rund sechs bis acht Prozent jährlich ab. „Dividenden sind die neuen Zinsen“, titelt denn auch das HANDELSBLATT. Doch die Scheu der Deutschen vor Aktien bleibt groß, denn das Wissen um die Aktie ist gering – viel zu gering – und wird von Vorurteilen geprägt. Hier gilt es, Abhilfe zu schaffen!
Eine hervorragende Möglichkeit, sich das nötige Wissen rund um die Aktie anzueignen, ist das Buch von Beate Sander. Die Autorin bietet dem Leser das Einmaleins der Aktienanlage in leicht verständlicher, konzentrierter Form an. Von Informationen rund um die Aktie über die richtige Anlagestrategie bis hin zum Thema weltweite Aktienauswahl kann sich der Leser Schritt für Schritt mit dem Aktienuniversum vertraut machen. Das Lernen geschieht sozusagen spielerisch, wird durch Fallbeispiele und Tests mit Lösungen gefestigt. Und am Ende ist jeder Interessierte auf die Börsenführerscheinprüfung bestens vorbereitet.
Wer sich mit Aktien und dem Geschehen rund um die Börse auskennt, ist klar im Vorteil. Ob Aktien, Aktienfonds oder ETFs: Wagen Sie den Schritt in die neue spannende Welt der Aktienanlage! Vertrauen Sie dem Börsensprichwort, das besagt: „Die Börse ist wie ein Paternoster. Es ist ungefährlich, durch den Keller zu fahren. Man muss nur die Nerven behalten.“ In diesem Sinne lesen Sie das Buch von Beate Sander, und behalten Sie bei Ihren künftigen Aktienentscheidungen die Nerven!
Dr. Franz-Josef Leven, Deutsches Aktieninstitut
Um die Jahrtausendwende, vor 15 Jahren, verfasste ich voller Zuversicht und Begeisterung für das Börsengeschehen das Einsteigerbuch „Der kleine Börsenführerschein“. Das neuartige, spannend und reich bebilderte Buch für Privatanleger „Aus der Praxis für die Praxis“ entwickelte sich zum Bestseller und veränderte mein Leben. „Der Aktien- und Börsenführerschein“ erscheint nun in der 8. Neubearbeitung.
Damals zogen erste Vorboten eines schweren Börsen-Unwetters mit orkanartigem Sturm, Blitz, Donner und Hagelschlag auf. Damit endete die bis Frühjahr 2000 anhaltende Schönwetterperiode jäh. Wir befanden uns, ohne dies bewusst wahrzunehmen, bereits in dem lang gezogenen, scheibenweise nach unten driftenden, drei Jahre dauernden „Salami-Crash“. Der DAX notierte beim Börsenführerscheinstart nicht mehr wie zu Beginn 2000 bei gut 8.000 Punkten, sondern nur noch bei 6.600. Die Spekulationsblase platzte und riss den Neuen Markt in den Abgrund. Fehlte es vereinzelt auch nicht an warnenden Stimmen; wohl niemand ahnte das ganze Ausmaß. Selbst für Untergangspropheten war es unvorstellbar, dass der DAX bis März 2003 auf 2.200 Punkte absinken und 70 % seines Buchwertes einbüßen würde. Wer das Ende des Neuen Marktes mit einem Kurssturz von 98 % vorausgesagt hätte, dessen Geisteskräfte wären angezweifelt worden mit der Empfehlung „Einweisung“. Anfängliche Gier und Euphorie, abgelöst von Angst und Panik, waren der Grund für die riesige Kapitalvernichtung – begleitet von finanziellen Sorgen, Frust, Verzweiflung und Nervenflattern. Wer dies nicht verkraften konnte, steht weiterhin auf der Seitenlinie des Börsenspielfelds.
Wieso notierten die wichtigsten Börsen drei Jahre lang im Minus? Weshalb ging es erst ab März 2003 wieder aufwärts? Warum – eine besondere Tragik – wurde die daran anknüpfende Rallye bis 2007, der neuerliche Crash als Ausdruck der Weltwirtschaftskrise 2008/2009, nicht beherzt genutzt? Ende 2007 notierte der DAX auf altem Höchststand bei 8.000 und im März 2009 nur noch bei 3.600 Punkten. Warum wurde die einmalige Chance, sich zu Tiefkursen mit Qualitätsaktien einzudecken und einen steuerfreien Altbestand aufzubauen, vertan? Warum wurde in Discount- und Bonuszertifikate sowie in Gold statt in Aktien investiert? Die Chance, einige Aktien mit Kursgewinnen von 500 % bis rund 1.000 % zu besitzen, blieb weitgehend ungenutzt.
Auch bei einem DAX-Stand von 5.700 Punkten zum Jahresende 2011 eröffnete sich eine gute Gelegenheit, mit kluger Strategie Altverluste auszugleichen und üppige Gewinne einzufahren. Statt substanzstarker Aktien aber boomten Firmenanleihen, Anlagezertifikate und Edelmetall. In den gefahrvollen Phasen 2001/2002 wurde viel zu riskant spekuliert. Wäre es anders, hätte es die Kursexplosion am Neuen Markt ebenso wenig gegeben wie den anschließenden Absturz nahe 100 %.
Wie neuere Untersuchungen zeigen, sind die meisten Privatanleger zwar mit ihrem Depot unzufrieden, wollen aber dennoch ihr Anlageverhalten kaum ändern und Risiken vermeiden. So lässt sich kein Vermögen aufbauen und die Altersvorsorge sichern – nicht bei Inflationsgefahr, abzuführender Abgeltungsteuer, abgeschafften Guthaben- und drohenden Strafzinsen. Heute erscheint als das größte Risiko, überhaupt kein Risiko eingehen zu wollen. Dieses Verhalten wird auch von der psychologisch interessanten Tatsache untermauert, dass die Verlustangst viel stärker ausgeprägt ist als die Freude über Kursgewinne. Selbstanalyse: Wie sieht dies bei Ihnen aus?
Die brutalen Terroranschläge am 11. September 2001 auf das World-Trade-Center in den USA trübten die für das Börsengeschehen so wichtige Stimmungslage, minderten die Konsumlust der Verbraucher und die Investitionsbereitschaft der Unternehmen. Hinzu kamen die geopolitische Schieflage, die Angst vor einem explodierenden Ölpreis, neuen Terrorakten und der Irakkonflikt mit Kriegsausbruch im Frühjahr 2003. Das auf Fehleinschätzung beruhende Kriegsgeschehen endete früher als befürchtet; die Konjunktur erholte sich. Neues Unheil zog auf, als viele amerikanische Hausbauer mit wenig Bonität bei steigendem Zinssatz ihre Hypothekenschulden nicht mehr tilgen konnten. Zwangsversteigerungen häuften sich. Damit stürzten die Immobilienpreise in den Keller. So gerieten auch die Hypothekenbanken mit ihren komplizierten, hochbrisanten verbrieften Kreditderivaten, die selbst in den Führungsetagen kaum jemand verstand, in eine beängstigende Schieflage.
Die Subprimekrise weitete sich zur globalen Wirtschaftskrise aus, begleitet von Bankpleiten wie Lehman Brothers, milliardenschweren Rettungsschirmen und Konjunkturprogrammen der Notenbanken und Staaten sowie einem abgespeckten Leitzinssatz nahe null. So gab es im Herbst 2008 und im Frühjahr 2009 neuerliche Crashszenarien mit Kursabstürzen der Indizes rund um den Globus zwischen 40 % und über 80 %. Das am Abgrund taumelnde Finanzsystem stürzte nicht vollends ab, sondern erholte sich. Aber ausgestanden war die Krise nicht. Sie wurde wie ein Feuer neu entfacht durch die Überschuldung vor allem südeuropäischer Staaten. Nachdem die führenden Notenbanken EZB in Euroland und FED in den USA die Gelddruckpressen unvermindert laufen lassen, mehren sich die Sorgen um die Zukunft unserer Gemeinschaftswährung. Aktuell, Mitte März 2016, driften US-Dollar und Euro nicht mehr so weit auseinander.
2013 zählte zu den besten Börsenjahren. 2014 sorgten der Ukraine-Konflikt und die EBOLA-Epidemie in Afrika für Unruhe, erkennbar an der ausbleibenden Jahresend-Rallye. Im Juni 2014 knackte der DAX die Marke 10.000, um im Herbst auf 8.400 Punkte zurückzufallen. Der Ölpreis erlebte ungewohnte Schwächen und notierte zeitweilig unter 40 Dollar pro Barrel. Der Dow Jones mit bis zu 18.100, der S&P 500 mit 2.100 und die Technologiebörse NASDAQ mit bis zu 4.350 Punkten eilten wegen konjunktureller Erholung zum Jahresende 2014 von einem zum nächsten Höchststand.
Im Februar 2015 übersprang der DAX die ersehnte Marke von 11.000 Punkten – psychologisch als Kurstreiber interessant. Und im April 2015 sprintete der DAX auf sein Rekordniveau von knapp 12.400 Punkten. Danach war es vorerst mit der Herrlichkeit vorbei. Die ersten beiden Monate 2016 brachten ungewohnt hohe Kursverluste. Zeitweilig wurde die Marke von 8.700 Punkten getestet. Im März erlebten wir eine Wackelbörse außer Rand und Band deutlich unter wie über der Marke von 9.000 Punkten. Mitte April 2016 wurde die Marke von 10.000 Punkten erneut angepeilt – gestützt vom steigenden Ölpreis und besserer konjunktureller Entwicklung in China.
Viele Unternehmen haben ihre Hausaufgaben gemacht. Sie senken die Kosten, übernehmen attraktive Töchter, erobern neue Märkte, verstärken Marke und Export, richten sich auf Industrie 4.0, Internet der Dinge, Digitalisierung, Big Data, Cloud Computing, Automatisierungsprozesse mit Robotik und weltweite Vernetzung aus. Es entstehen neue Produkte und Trends, die unser heutiges Vorstellungsvermögen übertreffen. Man denke an selbst fahrende Autos, an Drohnen, an Roboter als Ausdruck künstlicher Intelligenz, die nicht nur Schachgroßmeistern das Fürchten lehren.
Was wichtig ist: Wir brauchen eine korruptionsfreie Firmenkultur, die Ansprüche auf Wertschätzung, Eigenständigkeit und Freiraum für Innovation erfüllt. Wir wünschen uns Substanzkraft, Nachhaltigkeit und eine verlässlich steigende Dividende. Fundamentale Daten mit wichtigen Finanzkennziffern verdienen ebenso unser Augenmerk wie der Blick auf die Charttechnik, die Technische Analyse. Es heißt, dass der Mensch aus der Geschichte nichts lernt und irrationales Verhalten wiederholt. Handeln Sie selbst vernunftbetont und selbstbewusst. Mit Börsenwissen wird es leichter, selbst zu entscheiden, sich verantwortlich zu fühlen und auf Sündenbocksuche zu verzichten.
Die komplett überarbeitete 8. Auflage schneidet einige neue Themen an, stellt von mir selbst entwickelte und erprobte chancenreiche Strategien vor und bringt als Neuheit drei Musterdepots. Die spannende, leicht verständliche, reichlich bebilderte Darstellung im mehrfarbigen Großformat bleibt erhalten. Ebenso bewährt haben sich die Testaufgaben mit Lösung sowie die Möglichkeit, die Börsenführerscheinprüfung abzulegen. Die Neubearbeitung in 3. Auflage, April 2015, „Neue Aktienstrategien für Privatanleger – Auf dem Weg zur ersten Million“ dient als Arbeits- und Vertiefungsbuch mit den Schwerpunkten kritische Selbstanalyse und selbstbestimmtes Lernen. Verharren Sie nicht länger zögerlich an der Seitenlinie des Börsenfeldes. Fühlen Sie sich trotz Null-Zins-Politik nicht enteignet. Statt Sparbuch sind Aktien mit dem Ersatzzins Dividende angesagt. Die Teilhabe am Börsengeschehen lohnt sich. Wissen bedeutet nicht unbedingt Macht, aber oft genug Geld als Grundlage für Wohlstand jetzt, hier und heute, ebenso morgen und übermorgen. Wer mit preiswerten Indexfonds (ETF) interessante Märkte und Branchen abdeckt, in erstklassige Einzelaktien, Themenfonds und Wandelanleihen langfristig investiert, dürfte zu den Siegern an der Börse gehören.
Die Börse ist keine Einbahnstraße. Jeder Bärenmarkt wird von den in die Börsenarena stürmenden Bullen abgelöst – und umgekehrt. Eine kleine Weisheit am Rande: Optimisten wandeln auf den Wolken, unter denen Pessimisten Trübsal blasen. Wasser, das vorbeifließt, treibt die Mühle nicht. Mitläufer und tote Fische schwimmen mit dem Strom. Das Börsengeschehen ist spannend. Sie erfahren Neues und Ungewohntes – wichtig bei der Vermögensbildung und auf dem Weg zur finanziellen Freiheit.
Ob Fernsehen, Rundfunk, Tageszeitungen, Wirtschaftsinformationen im Internet oder Print. Alles dreht sich immer nur um den DAX. Jede Tageszeitung bildet im Wirtschaftsteil den deutschen Leitindex ab. Im Fußball wird auch am meisten über die 1. Bundesliga und die Spitzenteams mit Teilnahme an der Champions oder Europe League berichtet. Aber auch die 2. und 3. Liga haben ihren Platz in Presse, Radio und Fernsehen. Der DAX ist mit der 1. Bundesliga vergleichbar. Der klassisch ausgerichtete MDAX mit den größeren Nebenwerten und der TecDAX mit 30 Hightechwerten spiegeln die 2. Liga wider. Der SDAX mit den klassischen kleineren Mittelständlern entspricht in seiner Struktur der 3. Liga. Diese Information reißt Sie nicht vom Hocker. Wenn Sie jetzt also erfahren, dass in zwei Jahrzehnten der MDAX mehr als doppelt so hohe Kursgewinne wie der Leitindex erzielte, dass der SDAX, den es seit 2003 gibt, in diesen 13 Jahren auch doppelt so hohe Kursgewinne einfuhr und der TecDAX als Nachfolger vom Neuen Markt in den vergangenen drei Jahren dreimal so gut abschnitt wie der deutsche Leitindex, dann sieht die Sache ganz anders aus. Nicht nur „Heimatliebedepot DAX“, sondern übergewichten Sie gute Nebenwerte, auch als ETF.
Dieses Buch will Ihnen dabei helfen, viel richtig, nur wenig falsch zu machen und eine Strategie zu entwickeln, die maßgeschneidert zu Ihnen passt. Erfolgsregeln wie „Breit gestreut, nie bereut! – Gewinne lass laufen, im Verlust nicht ersaufen! – Ein Crash ist gut für Leute mit Mut! – Meide die gefährlichen Vier: Euphorie, Panik, Angst und Gier!“ gelten immer. Vergleichen Sie Ihr Depot mit Fußball. Ziel sind die drei Siegpunkte bei Spielabpfiff, weniger wichtig, ob alle Leistungsträger überzeugen oder jemand von der Bank zum Stammspieler aufrückt. Meine Hoch-/Tief-Mutstrategie und das innovative Aktienauswahl-Punktesystem helfen, Irrtümer zu vermeiden. Neu sind vier Musterdepots für unterschiedliche Ansprüche, ganz oben auf den Wunschlisten meiner Börsenseminarteilnehmer.
Es ist mir ein Bedürfnis, dem FinanzBuch Verlag mit seinem Chef Christian Jund dafür zu danken, dass er mir, als sich um die Jahrtausendwende der große Crash zusammenbraute, das Vertrauen schenkte, mein Börsenführerschein-Projekt zu starten. Aktuell kümmert sich der Programmleiter Georg Hodolitsch engagiert um meine Bücher. Altmeister André Kostolany nennt für den Börsenerfolg fünf G: Geduld, gute Gedanken, Glück und Geld. Gefährlich und grottenschlecht ist große Gier. Geiz ist nicht geil.
Ulm, im Frühjahr 2016 Ihre Autorin Beate Sander
Grußworte
Vorwort
Aus dem Inhalt
1 Deutsche Börsenbarometer: DAX & Co.
1.1 Einführung: Die Wertpapierbörse
1.2 Die Bullen: Lieblinge der Börse
1.3 Die Bären: Gefürchtete Widersacher
1.4 Die wichtigsten deutschen Indizes
1.4.1 Deutscher Leitindex DAX: rauf oder runter?
1.4.2 Viel Potenzial bei den großen Nebenwerten im MDAX
1.4.3 Der TecDAX: erfolgreicher Nachfolger Neuer Markt
1.4.4 Der SDAX – das Börsenbarometer für die Kleinen
1.4.5 DAXplus Family Index und GEX für Familienfirmen
1.4.6 Der Entry Standard im Freiverkehr auf Allzeithoch
1.4.7 Der m:access, Börse München, Segment Mittelstand
1.4.8 Wie reagieren die Anleger auf Sparen ohne Zinsen?
1.5 Keine Blase bei DAX & Co. wegen Überbewertung
1.6 Drei Musterdepots als Orientierungshilfe
2 Die wichtigsten ausländischen Indizes
2.1 Der EURO STOXX 50 – Leitindex der Eurozone
2.2 Blick auf den STOXX 50 – Gesamteuropa
2.3 US-Indizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500: maßgebend für Börsentrends
Testbogen 1 zur Prüfungsvorbereitung
Musterdepot 4: Aktien Nasdaq 100 und S&P 500
3 Informationen rund um die Aktie
3.1 Aktien und Aktienarten
3.2 Aktien bekommen Nachwuchs
3.3 Mehr Rendite und Freude durch hohe Dividenden
3.4 Börsengang: Wann zeichnen? Wann Finger weg?
3.5 Aktienrückkaufprogramme treiben die Kurse
3.6 Penny Stocks: Spielwiese für Zocker
3.7 Börsengeschichte: spannend und turbulent
Testbogen 2 zur Prüfungsvorbereitung
4 Die richtige Anlagestrategie mit Blick auf den demografischen Wandel
4.1 Die richtige maßgeschneiderte Geldanlage
4.2 Private Finanzplanung nach Lebensphasen
Testbogen 3 zur Prüfungsvorbereitung
5 Die richtige Strategie für jede Marktlage
5.1 Gewinne lass laufen – im Verlust nicht ersaufen!
5.2 Richtig limitieren beim Kauf und Verkauf
5.3 Den Cost-Average-Effekt klug nutzen
5.4 Wie auf Kapitalerhöhungen reagieren?
5.5 Breit gestreut – nie bereut!
5.6 Den Trend im Auge behalten
5.7 Antizyklisch handeln – die Strategie für Mutige
5.8 Die defensive Value-Strategie
5.9 Viagra ins Portfolio mit der Growth-Strategie
5.10 Raus im Mai/Juni? Rein im Oktober/November?
5.11 Übernahmefantasien im Vorfeld nutzen
5.12 Was macht den Anleger zum Verlierer?
5.13 Beizeiten umschichten und neu gewichten?
5.14 Wer kennt seine Firma besser als die Chefs?
5.15 Mit gutem Gewissen sein Geld anlegen
Testbogen 4 (zweiseitig) zur Prüfungsvorbereitung
6 Einführung in die Fundamentalanalyse
7 Das Aktienauswahl-Punktesystem
8 Technische Analyse oder Charttechnik
Testbogen 5 zur Prüfungsvorbereitung
9 Großer Einfluss der Börsenpsychologie
10 Stoppkurse – mehr Licht oder Schatten?
Testbogen 6 zur Prüfungsvorbereitung
11 Erfolg mit der Hoch-/Tief-Mutstrategie
12 Das Wichtigste zum Anleihenmarkt
13 Fit für den riesigen Zertifikate-Markt
13.1 Einführung: Wichtige Anlageziele bei Zertifikaten
13.2 Mit Anlage-Zertifikaten auf den Markt reagieren
13.3 Hebelprodukte: Große Chancen – hohes Risiko
14 Auf dem Weg zum Fondsprofi
Testbogen 7 (zweiseitig) zur Prüfungsvorbereitung
15 Hedgefonds als Depotbeimischung?
16 Die ETF-Rallye geht ungebremst weiter
2 ETF-Musterdepots: erfolgsorientiert und risikofreudig
17 Spekulatives Abenteuer Optionsscheine
18 Streifzug durch das Aktiensteuerrecht
Testbogen 8 zur Prüfungsvorbereitung
19 Anlagebetrug am Grauen Kapitalmarkt
20 Cool bleiben bei Korrektur und Crash
Testbogen 9 zur Prüfungsvorbereitung
21 Qual der Wahl: Die richtige Depotbank
Kopiervorlage für Aktienorders
Vorschlag für eigene elektronische Depotführung
22 Sprachvielfalt: Kauf – Verkauf – Halten
23 Edelmetalle und Diamanten
24 Anlagechancen in Zukunftsbranchen
24.1 Mit Rohstoffen im Sonnenlicht oder Schatten?
24.2 Aktien für erneuerbare Energien ins Depot?
24.3 Biotech, Medtech, Pharma: Sieger der Demografie
Testbogen 10 (zweiseitig) zur Prüfungsvorbereitung
25 Chancen in aufstrebenden Märkten
Der vierseitige Prüfungsbogen als Abschlusstest
26 Aktienauswahl weltweit nach Branchen
ANHANG
27 Lösungen: Test- und Prüfungsaufgaben
28 Das Lexikon der Börsenfachbegriffe
29 Infos zur Börsenführerscheinprüfung
30 Wichtige Indizes, Stand Mai 2016
1.1 Einführung: Die Wertpapierböse
Wer die Bankenmetropole Frankfurt besucht, sollte sich den Anblick von Bulle und Bär auf dem Börsenplatz vor der Frankfurter Wertpapierbörse nicht entgehen lassen. Ein imposanter Eindruck. Den DAX aber, das Wappentier (Dachs mit „chs“) für den Deutschen Aktieninde X, sucht der interessierte Börsianer vergebens.
Quelle: Werbung der NORD/LB, Der Börsenführerschein, S. 13
Die Wertpapierbörse – vor über 410 Jahren entstanden
Im März 1602 gründeten niederländische Kaufleute die Vereinigte Ostindische Compagnie (VOC), um den Pfefferhandel zu organisieren. So entstand die erste AG. Die Besitzer wurden in einem Aktienbuch erfasst. So entwickelte sich aus dem VOC-Kontor eine Aktienbörse. Bei der Erstnotiz stieg der Kurs um 15 %. Im Jahr 1622 betrug der Kurszuwachs 300 % und knapp 100 Jahre später sogar 1.200 %. Danach ging es steil abwärts. Das Aus kam 1799. Durch Missmanagement vom Top zum Flop! Das gab es nicht erst am Neuen Markt. Wirtschaftshistoriker leiten das Wort „Börse“ von dem alten Patrizierhaus Beurse in Brügge aus dem 14. Jahrhundert ab. Die Hausfassade war mit dem Geschlechterwappen, drei Geldbeuteln, verziert. Der griechische Begriff byrsa und das lateinische Wort bursa bedeuten Leder oder Geldtasche. In dem Anwesen bildeten durchziehende Kaufleute einen Treffpunkt von Angebot und Nachfrage.
Die Börse als Ort des Kapitals präsentiert sich als hoch organisierter Handelsplatz für Wertpapiere, an dem Kauf- und Verkaufsorders (Transaktionen) stattfinden. Je nach Art der Wertpapiere sprechen wir von Aktienbörse (Anteilscheine, Dividendenwerte) oder Rentenbörse (verzinsliche Wertpapiere, Staats- und Firmenanleihen).
Der Käufer
Als Aktionär bekommen Sie die gewünschten Wertpapiere in Ihr Depot gebucht. Ihr Konto wird mit dem Kaufpreis belastet.
Wertpapierbörse
Es handelt sich um ein zweiseitiges Verpflichtungs- und Erfüllungsgeschäft mit Einigung über Art, Menge und Preis der betreffenden Wertpapiere.
Der Verkäufer
Sie veräußern Ihre Aktien beim Bankberater, telefonisch oder online mithilfe eines Börsenhändlers. Der Verkaufspreis wird Ihrem Depotkonto gut geschrieben.
Die Wertpapierbörse als Finanzmarkt zeigt folgende Merkmale:
Es herrschen genau bestimmte Marktbräuche (Usancen).
Die Wertpapiere sind physisch abwesend, liegen also nicht als Dokumente vor.
Die Geschäfte laufen standardisiert in einem elektronischen Handelssystem ab.
Der Handel erfolgt in Deutschland in Frankfurt und an den Regionalbörsen Berlin-Bremen, Düsseldorf, Hamburg, Hannover, München und Stuttgart.
Die hauptsächliche Bedeutung liegt in der Marktfunktion, der marktgerechten Preisbildung und der von den Medien geförderten Markttransparenz.
1.2 Die Bullen: Lieblinge der Börse
Quelle: Der Börsenführerschein, S. 13
Die berühmten Skulpturen Bulle und Bär als Börsensymbole an Börsenplätzen
Nichts ersehnen Börsianer so sehr wie einen anhaltenden Bullenmarkt, der die Kurse der Aktien aufwärts treibt und schöne Träume von Reichtum weckt. Überlegen Sie: Wann fühlen sich die mit ihren Hörnern nach oben stoßenden Bullen so richtig wohl?
Wann dominieren die Bullen?
Positive Börsenstimmung
Niedriges Zinsniveau
Nachhaltige Unternehmensgewinne
Zukunftsträchtige Wachstumschancen
Keine überhöhten Rohstoffpreise (Erdöl!)
Konjunktureller Aufschwung
Stabile Preise, geringe Inflationsrate
Vernünftige Wirtschafts- und Steuerpolitik
Berechenbarer Wechselkurs von $ und €
Stabile politische Verhältnisse
Zuversichtlicher Ausblick
Die Bullen als Symbol für steigende Kurse mögen gute Prognosen. Die Börse lebt mehr von der Zukunft als von der Gegenwart.
Schönfärberei wird abgestraft, eine gesunde Bilanz verlangt. Chancen für morgen sind in Kursen von heute eingepreist.
1.3 Die Bären: gefürchtete Widersacher
Spätestens dann, wenn die mit ihren starken Tatzen kraftvoll von oben nach unten zuschlagenden Bären in die Arena einziehen, wird jedem Börsianer klar: Wie gewonnen – so zerronnen! Weg sind die Träume von Reichtum und einem zweiten Dagobert, der auf seinen Geldsäcken sitzt! Erneut bewahrheitet es sich: Die Börse ist keine Einbahnstraße zum Reich werden, keine Gelddruckmaschine wie anfangs der Neue Markt. Disziplin, Geduld, Sachkompetenz, Lernbereitschaft und Wissen sind gefragt, um mit frei verfügbarem Geld dauerhaft Anlageerfolge zu erzielen.
Auch ein Bärenmarkt treibt Sie nicht in den Ruin, sofern Sie vernünftig reagieren und nicht alles auf eine Karte setzen. Eine Einwert-Strategie ist vergleichbar mit dem russischen Roulette. Zu den Kellerkindern der Börse zählt, wer im Crash in Panik gerät und hektisch all seine Papiere auf den Markt wirft. Am 11. September 2001, dem Tag der brutalen Terroranschläge auf das World Trade Center, trennten sich viele nervöse Anleger von ihren Aktien. Sie handelten aus dem „Bauchgefühl“ und folgten dem Herdentrieb. Viele Anleger hatten Stoppkurse gesetzt, sodass die Aktien automatisch aus dem Depot verschwanden und als Kettenreaktion weitere Verkaufsorders auslösten. Kurz nach den Terrorakten wurde Kapital in Milliardenhöhe verbrannt. Einige Mutige stiegen gegen den Trend ein und verbuchten kurzfristig Kursgewinne. Jedoch war der Crash noch längst nicht ausgestanden. Die Bären tummelten sich bis März 2003 in der Börsenarena. Danach schloss sich eine bis Ende 2007 dauernde Hausse an – von vielen Anlegern kaum wahrgenommen. Im Zuge der Weltwirtschaftskrise kam es im Herbst 2008 und Frühjahr 2009 zum erneuten Crash. Auch das Börsenjahr 2011 endete unerfreulich im krassen Gegensatz zum Spitzenjahr 2013.
Wann dominieren die Bären?
Inflations-, Deflations-, Rezessionsängste
Längere Periode steigender Leitzinssätze
Umsatz- und Gewinnrückgang
Weltweit lahmende Konjunktur
Hohe Arbeitslosigkeit, Steuererhöhungen
Spekulativ hohe Rohstoffpreise (Erdöl)
Überschuldung, Unternehmenspleiten
Angst vor Terroranschlägen und Krieg
Platzen von Spekulationsblasen
Epidemiegefahr, wie Vogelgrippe, Ebola
Verhalten im Bärenmarkt
Kein Panikverkauf ohne ganz triftige Gründe!
Sie können an der Börse sehr viel gewinnen und alles verlieren. Sie gewinnen aber nichts zurück von dem, was Sie nicht mehr besitzen. Wer schnell reich werden will, wird meist arm, meint André Kostolany.
1.4 Die wichtigsten deutschen Indizes
Das wichtigste Element der deutschen Börsenlandschaft: der PRIME STANDARD. Weitere Titel sind dort gelistet.
DAX 30
Zusammensetzung: Die 30 größten deutschen Unternehmen aus allen Branchen
Aufnahmekriterien: Der Titel muss bei Börsenwert und Börsenumsatz zu den 35 Größten zählen.
Indexanpassung: jährlich
TecDAX 30
Zusammensetzung: Die 30 größten Technologie-Unternehmen nach dem DAX (In- und Ausland)
Aufnahmekriterien: Der Titel zählt bei Börsenwert und Börsenumsatz zu den 35 Größten nach dem DAX.
Indexanpassung: halbjährlich
MDAX 50
Zusammensetzung: Die 50 größten Unternehmen nach dem DAX aus klassischen Branchen
Aufnahmekriterien: Der Titel muss bei Börsenwert und -umsatz zu den 60 Größten nach dem DAX zählen.
Indexanpassung: halbjährlich
SDAX 50
Zusammensetzung: Die 50 größten Unternehmen nach dem MDAX aus klassischen Branchen
Aufnahmekriterien: Der Titel zählt bei Börsenwert und -umsatz zu den ersten 110 Unternehmen (ohne DAX)
Indexanpassung: vierteljährlich
1.4.1 Deutscher Leitindex DAX: rauf oder runter?
In Deutschland dreht sich fast alles um den DAX, sichtbar am Depot: „Heimatliebe“. Gut informierte Anleger orientieren sich eher weltweit. Sie investieren nicht nur in internationale Blue Chips, sondern berücksichtigen auch Schwellenländer sowie Nebenwerte aus dem In- und Ausland, z. B. mithilfe eines ETF.
Der DAX bildet die Wertentwicklung der 30 größten deutschen AGs ab und erfasst als Performance-Index auch Dividenden und Bonuszahlungen. Der DAX lässt sich als Leitindex des 2003 von der Deutschen Börse AG eingeführten Prime Standard mit der 1. Fußballbundesliga, der MDAX und TecDAX mit der 2. Liga, der SDAX mit der 3. Liga vergleichen. Was Bayern München, Borussia Dortmund, Leverkusen, Mönchen Gladbach und Schalke für Fußballfans bedeuten, sind Adidas, Allianz, BASF, Bayer, BMW, Daimler usw. für die Börsianer. Nicht zu vergessen die „Volksaktie“ Dt. Telekom. Sie rutschte von luftiger Höhe bis unter den Ausgabepreis. Der DAX hat sich seit dem Allzeittief bei 2.200 Punkten im März 2003 zeitweilig verfünffacht, die ersehnte 10.000er-Marke im Juni 2014 und die Höchstmarke 12.390 Punkte im April 2015 überschritten.
Warum erscheint an dieser Stelle kein 10-Jahres-Chart mehr?
Liebe Leser, Sie können im Zuge des Digitalisierungs-Megatrends auf allen Börsenplattformen wie www.boerse.ard.de, www.onvista.de, www.finanzen.net usw. je nach Bedarf Aktiencharts für jeden beliebigen Zeitraum abrufen, z. B. von einem Tag über eine Woche, einen Monat, ein Jahr bis zu einem Jahrzehnt. Da bedeutet die halbe Seite Platz für einen 10-Jahreschart Platzverschwendung. Die gewonnenen freien Zeilen lassen sich besser nutzen.
Was bedeutet DAX Performance und DAX Kursindex?
Während außerhalb Deutschlands alle wichtigen Indizes die Kursentwicklung ohne Dividenden und Sonderausschüttungen abbilden, sind diese im DAX Performance mit eingeschlossen. So spricht mancher von Blasenbildung, obgleich im Vergleich mit anderen Börsenbarometern davon z. B. gegenwärtig keine Rede sein kann. Der DAX Performance hat die WKN 846 900. Gerade eben – am 13. April 2016 – hat er die Marke von 10.000 Punkten wieder geknackt. Der DAX Kursindex, WKN 846 744, schickt sich nun an, die Marke von 5.000 Punkten zu überspringen. Zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang der DivDAX, WKN A0C 33D, der die 15 dividendenstärksten Leitindex-Aktien abbildet. Er wird von den Banken gern angeboten, macht aber die Hoffnung zunichte, den DAX im Ein-, Drei- und Fünf-Jahresvergleich schlagen zu können, sondern scheitert jämmerlich. Warum ist das wohl so? Mehr dazu auf der nächsten Seite.
DAX bei 11.000 Punkten zum Jahresende 2016?
Bei rund 10.800 Punkten wäre der DAX laut HANDELSBLATT fair, also wie im Durchschnitt der letzten 25 Jahre bewertet. Diese Aussage wird gestützt von Warren Buffett, der US-Anlegerikone: „Seien Sie ängstlich, wenn die Welt gierig ist. Und seien Sie gierig, wenn die Welt ängstlich ist.“ Die Einschätzungen für 2016 bewegen sich mangels Alternativen zwischen 8.000 und 12.000 Punkten. Im April 2016 wurde die ersehnte Traummarke von 12.000 Punkten übersprungen.
Im Langzeitvergleich markiert der im Jahr 1988 gegründete DAX regelmäßig wiederkehrende Hoch- und Tiefpunkte. Einige Male fiel der deutsche Leitindex – wie weltweit alle großen Börsenbarometer – im berüchtigten Crashmonat Oktober auf ein markantes Tief. Wie beim Fußball gibt es auch an der Börse Auf- und Abstiegskandidaten. Im Fußball kämpfen die besten Teams in den Europa-Wettbewerben. Die 50 marktführenden Gesellschaften der Eurozone bilden den EURO STOXX 50 mit so bekannten Titeln wie AXA, L’Oreal, Philips, Sanofi, Total, Unilever oder Vivendi.
Beim Vergleich zwischen DAX und EURO STOXX fällt auf, dass das deutsche Börsenbarometer viel konjunkturabhängiger bzw. zyklischer ausgerichtet ist durch Autobauer, Banken, Elektroindustrie, Großchemie, Konsum, Pharma, Versicherungen. Bezüglich der Dividende führt der EURO STOXX 50 mit einer Ausschüttungsrendite von 4,4 % gegenüber dem DAX mit 3,1 %, Stand April 2016.
Leitindex DAX
Schlusskurse:
2007: 8.067 Punkte (+22 %)
2008: 4.810 Punkte (-40 %)
2009: 5.957 Punkte (+24 %)
2010: 6.914 Punkte (+16 %)
2011: 5.750 Punkte (-17 %)
2012: 7.612 Punkte (+29 %)
2013: 9.794 Punkte (+26 %)
2014: 9.806 Punkte (+2,7 %)
2015: 10.860 Punkte (+3,5 %)
Allzeittief:
ca. 2.200 Punkte, März 2003
Bisheriges Allzeithoch:
12.390 Punkte, April 2015
DivDAX, keine so interessante Idee
Alljährlich im Herbst wählt die Deutsche Börse AG die 15 besten Dividendenwerte im DAX aus. Momentan haben nur jene DAX-Unternehmen einen sicheren Platz, deren Gewinnausschüttung verlässlich ist und regelmäßig steigt mit einer Rendite ab 3 %. Die Spitzenreiter im 1. Quartal 2016 sind Daimler, Allianz, Munich Re, BASF, Pro7SAT.1 und BMW. Die Rendite errechnet sich so: Dividende multipliziert mit hundert dividiert durch den aktuellen Kurs oder Kaufpreis. Wer vom DivDAX im Vergleich zum Leitindex eine bessere Kursentwicklung erwartet, sollte beachten, dass etliche Spitzenaktien nur deshalb nicht zum DivDAX gehören, weil jahrelange Kursanstiege eine hohe Ausschüttungsrendite gefährden, sofern das Kursplus prozentual höher ist als die Dividende. Wer den DivDAX ordern will, kann dies kostengünstig mit einem Indexfonds (ETF) tun. Aber MDAX, TecDAX, SDAX versprechen ein höheres Plus.
DAX-Aktien Top/Flop 2013/14/15 und 1. Vierteljahr 2016 |
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Siegeraktien |
31.12.2013 |
Verliereraktien |
31.12.2013 |
1 Continental |
+82,0 % |
1 K+S (seit 2016 MDAX) |
-36,1 % |
2 Deutsche Post |
+59,6 % |
2 Lanxess (Abstieg) |
-26,9 % |
3 Daimler |
+52,2 % |
3 RWE |
-14,9 % |
Siegeraktien |
31.12.2014 |
Verliereraktien |
31.12.2014 |
1 Merck KGaA |
+20,4 % |
1 Adidas |
-37,8 % |
2 ThyssenKrupp |
+20,2 % |
2 Deutsche Bank |
-24,5 % |
3 Fresenius Medical |
+19,6 % |
3 Lanxess (Abstieg) |
-20,7 % |
Siegeraktien |
31.12.2015 |
Verliereraktien |
31.12.2015 |
1 Adidas |
+56,0 % |
1 RWE |
-54,4 % |
2 Fresenius SE |
+52,9 % |
2 E.ON |
-37,1 % |
3 Infineon |
+52,7 % |
3 VW Vorzüge |
-27,6 % |
4 Deutsche Börse |
+37,4 % |
4 ThyssenKrupp |
-13,7 % |
Siegeraktien |
1. Vj. 2016 |
Verliereraktien |
1. Vj. 2016 |
1 Adidas |
+16,3 % |
1 Deutsche Bank |
-32,7 % |
2 Vonovia |
+11,2 % |
2 Commerzbank |
-19,9 % |
3 Siemens |
+3,8 % |
3 Merck KGaA |
-17,3 % |
4 Heidelberg Cem. |
+0,4 % |
4 BMW Stämme |
-15,9 % |
7 Dividendenstars DAX mit Dividendenrendite ab 4,2 % |
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Aktien/Unternehmen |
WKN |
KGV 2017 |
Kurs am 13.04.16 |
Hoch/Tief 1 Jahr |
Div. 2016(e) Div.-Rendite |
Allianz |
840 400 |
8,9 |
146,10 € |
169,9/126,5 € |
7,50 €/5,5 % |
Daimler |
710 000 |
7,1 |
63,10 € |
92,65/57,05 € |
4,25 €/5,5 % |
Munich Re |
843 002 |
10,0 |
181,95 € |
206,5/156,0 € |
8,25 €/4,8 % |
BASF |
BAS F11 |
12,7 |
66,60 € |
95,90/56,05 € |
3,00 €/4,8 % |
BMW |
519 000 |
7,5 |
78,00 € |
117,1/66,00 € |
3,40 €/4,6 % |
Pro7SAT.1 |
PSM 777 |
16,3 |
45,80 € |
50,9/37,60 € |
2,00 €/4,5 % |
Dt. Post |
555 200 |
11,2 |
25,00 € |
30,95/19,55 € |
1,00 €/4,2 % |
1.4.2 Viel Potenzial bei den großen Nebenwerten im MDAX
Der DAX als Performance-Index, der die Dividenden in die Kursentwicklung mit- einbezieht, verfügt über einen großen Familienclan. Dazu gehört der MDAX, TecDAX und SDAX. Jahrelang stahl der DAX dem MDAX die Schau. Im März 2015 legte der MDAX mit über 20.850 Punkten ein imposantes Allzeithoch hin und ließ 2015 den DAX auch im 20-Jahres-Vergleich deutlich hinter sich. Zu den Dividendenstars der großen Nebenwerte mit einer Rendite von aktuell über 4 bis 5,1 % zählen Pro7SAT.1, TALANX, TAG Immobilien und RTL Group als Spitzenreiter.
Die Verringerung von 70 auf 50 Titel und die Zulassung von in Deutschland gelisteten ausländischen Firmen seit März 2003, dem Start in die neue Indexwelt, macht den MDAX attraktiv. Hinzu kommt die Blutauffrischung durch erfolgreiche Neuemissionen, zuletzt Deutsche Annington (Immobilien), KION (Gabelstapler), LEG Immobilien, Deutsche Wohnen und Osram (Beleuchtungskörper). Mit seinen vielen Familienfirmen aus klassischen Branchen verlor der MDAX im großen dreijährigen Crash von 2000 bis 2003 bis auf unter 2.700 Punkten zwar auch massiv an Wert. Danach aber startete er beherzt durch, sprang 2007 zeitweilig auf über 11.000 Punkte – abgelöst vom Absturz auf 5.600 Punkte im Finanzkrisenjahr 2008. Nach Knacken der Marke von 21.500 Punkten im April 2015 scheint bis zum Jahresende 2016 diese Marke wieder erreichbar.
Ein Unternehmen macht seine größte Wachstumsentwicklung als manövrierfähiges, flexibles Schnellboot und nicht als Dickschiff. Der MDAX vereint exportstarke Firmen, die sich in margenstarken Nischen tummeln, innovativ ihre gute Marktstellung ausbauen und weniger abhängig von Währungsturbulenzen sind.
Mehrspurige Indexauswertung für MDAX, WKN 846 741 |
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Index |
WKN |
01.04.16 |
1, 3, 5, 10 Jahre |
52-Wochen |
MDAX |
846 741 |
20.196 P. |
-3/+52/+93/+133 % |
21.680/17.434 P |
Vergleich DAX |
Der MDAX schlägt den DAX seit zwei Jahrzehnten um Längen. |
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Top-Aktien bei Kursgewinn |
08.04.2016: Kursgewinn 3 Jahre: Ströer 206 %, 5 Jahre KUKA: 446 %, DÜRR 420 %, ein Jahrzehnt: DMG Mori Seiki 465 %. |
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Top-Dividende |
Am 08.04.2016: BOSS 6,5 %, RTL 6,5 %, Aareal Bank 6,5 %. |
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Sieger/Verlierer drei Monate |
08.04.2016: Hochtief führt mit 39 % vor Aufsteiger Steinhoff mit 29 %. Schlusslicht ist BOSS, -20 %, vor Zalando mit -14 %. |
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Anlagetipps |
MDAX-Werte übergewichten, zu empfehlen ist ein MDAX-ETF. |
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Eher schlecht |
Sich nicht allein auf das „Heimatliebedepot“ DAX konzentrieren. |
Im März 2015 übersprang der MDAX die 20.000-Punkte-Marke
Dies ist fast ein vervierfachter Kurs gegenüber Herbst 2008 und eine Verdopplung im Vergleich zum Schlusskurs 2010. Die substanz- und exportstarken Familienfirmen im MDAX bilden die deutsche Wirtschaft besser ab als der DAX und sind als Marktführer in attraktiven Nischen weniger konjunkturanfällig als die Konsum-, Finanz-, Auto- und Chemietitel im DAX. Sie haben mehr Spielraum bei der Preiskalkulation als die in Massenmärkten agierenden Großkonzerne. Als Nachteil fällt auf, dass trotz Exportstärke und schnellem Reagieren auf neue Trends die Abhängigkeit vom Inlandsgeschäft hoch ist.
Mid-Cap-Index MDAX
Schlusskurse:
2007: 9.865 Punkte (+4,9 %)
2008: 5.602 Punkte (-43 %)
2009: 7.507 Punkte (+34 %)
2010: 10.128 Punkte (+36 %)
2011: 8.625 Punkte (-19 %)
2012: 11.914 Punkte (+34 %)
2013: 16.574 Punkte (+39 %)
2014: 16.935 Punkte (+2,2 %)
2015: 20.940 Punkte (+2,6 %)
Allzeittief:
2.647 Punkte Frühjahr 2003
Bisheriges Allzeithoch:
21.680 Punkte April 2015
MDAX-Aktien Top/Flop 2013/14/15 und 1. Vierteljahr 2016 |
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Siegeraktien |
31.12.2013 |
Verliereraktien |
31.12.2013 |
1 Kabel D. (Ausstieg) |
+94,2 % |
1 Südzucker |
-36,7 % |
2 SKY (Ausstieg) |
+93,6 % |
2 Salzgitter |
-21,4 % |
3 DÜRR |
+92,0 % |
3 Aurubis |
-17,7 % |
Siegeraktien |
31.12.2014 |
Verliereraktien |
31.12.2014 |
1 KUKA |
+73,2 % |
1 Bilfinger |
-43,1 % |
2 Vonovia (jetzt DAX) |
+56,2 % |
2 Südzucker |
-39,2 % |
3 Symrise |
+49,6 % |
3 STADA |
-29,7 % |
Siegeraktien |
31.12.2015 |
Verliereraktien |
31.12.2015 |
1 Ströer SE |
+134,2 % |
1 LEONI |
-26,2 % |
2 Rheinmetall |
+69,5 % |
2 Hugo Boss |
-24,7 % |
3 DMG Mori Seiko |
+62,0 % |
3 ElringKl. (2016: SDAX) |
-18,4 % |
Siegeraktien |
1. Vj. 2016 |
Verliereraktien |
1. Vj. 2016 |
1 Hochtief |
+27,3 % |
1 Hugo Boss |
-25,6 % |
2 Steinhoff |
+21,1 % |
2 Zalando |
-20,7 % |
3 Wincor Nixdorf |
+16,0 % |
3 Deutsche Pfandbrief |
-19,6 % |
10 MDAX-Aktien mit erwarteter Dividendenrendite ab 4,0 % |
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Aktien/Unternehmen |
WKN |
KGV 2017 |
Kurs 13.04.16 |
Hoch/Tief 1 Jahr |
Div. 2016(e) Div.-Rendite |
Aareal Bank |
540 811 |
9,2 |
30,75 € |
41,30/21,55 € |
2,20 €/6,9 % |
RTL Group |
861 149 |
13,8 |
73,55 € |
96,75/68,95 € |
4,50 €/6,2 % |
Hugo Boss |
A1P HFF |
9,8 |
58,90 € |
118,6/49,95 € |
3,30 €/5,9 % |
Dt. Pfandbrief |
801 900 |
7,1 |
8,80 € |
12,30/7,45 € |
0,55 €/5,7 % |
Hannover R. |
840 221 |
11,6 |
105,35 € |
112,5/83,65 € |
4,75 €/4,8 % |
TAG Immob. |
830 350 |
16,8 |
12,00 € |
12,80/9,60 € |
0,60 €/4,7 % |
Talanx |
TLX 100 |
8,6 |
30,25 € |
30,95/23,20 € |
1,40 €/4,6 % |
Evonik |
EVN K01 |
12,0 |
27,15 € |
37,75/24,50 € |
1,25 €/4,5 % |
Axel Spring. |
550 135 |
17,8 |
51,50 € |
56,80/42,35 € |
1,90 €/4,1 % |
Alstria office |
A0L D2U |
15,6 |
12,60 € |
13,85/10,35 € |
0,55 €/4,0 % |
1.4.3 Der TecDAX: erfolgreicher Nachfolger Neuer Markt
Bis Mitte März 2000 brach der NEMAX 50 alle Rekorde und stieg auf 9.650 Punkte. Trotz Überbewertung wurde ein schneller Ansturm auf 10.000 Punkte erwartet. Die Gelddruckmaschine Neuer Markt wurde zur Spielwiese für Spekulanten und Zocker, ebenso für die Träumer einer wundersamen Geldvermehrung für Reichtum ohne berufliche Arbeit.
So sprang auch noch Otto Normal in den rasant fahrenden Express Neuer Markt – für erfahrene Kapitalanleger ein klares Ausstiegssignal. Doch die das Hirn auffressende Gier überwog. Warnende Stimmen gab es nur vereinzelt. Wer für Ende 2000 eine Kurshalbierung voraussagte, galt als Spielverderber. Die Wahrheit sah brutal aus – ein Kursverlust beim NEMAX 50 von 98 %. Höchste Zeit, den Index durch den TecDAX zu ersetzen. Anfangs kam der Nachfolger, zeitweilig „Sonnen-DAX“ genannt, wegen der Finanzkrise nicht richtig voran. Mit dem Aufstieg zahlreicher Hightechtitel zog jedoch frischer Wind ein.
Mid-Cap-Index TecDAX
Schlusskurse:
2007: 974 Punkte (+30 %)
2008: 508 Punkte (-48 %)
2009: 818 Punkte (+61 %)
2010: 851 Punkte (+4,0 %)
2011: 667 Punkte (-22 %)
2012: 828 Punkte (+21 %)
2013: 1.167 Punkte (+41 %)
2014: 1.371 Punkte (+18 %)
2015: 1.843 Punkte (+3,0 %)
Allzeittief NEMAX 50:
310 Punkte Frühjahr 2003
Bisheriges Allzeithoch:
1.889 Punkte im April 2015
Illustration: Dirk Meissner, Der Börsenführerschein, S. 22
TecDAX-Aktien Top/Flop 2013/14/15 und 1. Vierteljahr 2016 |
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Siegeraktien |
31.12.13 |
Verliereraktien |
31.12.2013 |
1 Nordex |
+220,8 % |
1 Software AG |
-20,9 % |
2 Cancom |
+136,6 % |
2 Stratec |
-19,6 % |
3 LPKF (Abstieg) |
+135,9 % |
3 PSI (Abstieg) |
-12,0 % |
Siegeraktien |
31.12.2014 |
Verliereraktien |
31.12.2014 |
1 Dialog Semicond. |
+87,6 % |
1 QSC (2016: Abstieg) |
-59,4 % |
2 BB Biotec (Abstieg) |
+71,9 % |
2 LPKF (2016: Abstieg) |
-41,7 % |
3 Nemetschek |
+66,2 % |
3 SMA Solar |
-33,4 % |
Siegeraktien |
31.12.2015 |
Verliereraktien |
31.12.2015 |
1 ADVA |
+271,9 % |
1 Aixtron |
-55,9 % |
2 SMA Solar |
+238,0 % |
2 LPKF (2016: Abstieg) |
-33,5 % |
3 GFT |
+154,3 % |
3 MorphoSys |
-24,8 % |
Siegeraktien |
1. Vj. 2016 |
Verliereraktien |
1. Vj. 2016 |
1 Software AG |
+32,0 % |
1 GFT |
-29,4 % |
2 SML Solutions |
+16,8 % |
2 Wirecard |
-28,8 % |
3 Dialog Semicond. |
+11,8 % |
3 Stratec |
-28,7 % |
Mehrspurige Indexauswertung für TecDAX, WKN 720 327 |
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Index |
WKN |
01.04.16 |
1, 3, 5, 10 Jahre |
52-Wochen |
TecDAX |
720 327 |
1.641 P. |
+2/+77/+75/+126 % |
1.889/1.464 P. |
Vergleich DAX |
Seit 3 Jahren Tec-DAX-Kursgewinn dreimal so hoch wie DAX. |
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Top-Aktien bei Kursgewinn |
08.04.2016: TecDAX auf Rekordjagd: Kursgewinne 3 Jahre: GFT 506 %, Nordex 365 %; 5 Jahre: Sartorius 630 %, Nemetschek 478 %, 10 Jahre: Wirecard 2.545 %, Dialog Semicond. 1.339 %. |
|||
Top-Dividende |
Es führen Freenet, 6,2 %, Telefónica, 5,5 %, Drillisch 5,2 %. |
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Sieger/Verlierer drei Monate |
08.04.2016: SLM Solutions +35 %, Software AG +34 %, Dialog +30 %; Verlierer: GFT, Nordex, Siltronik, Wirecard je -26 %. |
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Anlagetipps |
Gut: TecDAX-Software- und Biotech-Aktien sowie TecDAX-ETF |
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Schlechter Rat |
Den TecDAX nicht durch den Niedergang Neuer Markt belasten. |
6 TecDAX-Aktien mit erwarteter Dividendenrendite ab 2,0 % |
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Aktien/Unternehmen |
WKN |
KGV 2017 |
Kurs am 13.04.16 |
Hoch/Tief 1 Jahr |
Div. 2016(e) Div.-Rendite |
Freenet |
A0Z 2ZZ |
12,5 |
26,40 € |
33,10/25,00 € |
1,70 €/6,2 % |
Telefónica |
A1J 5RX |
negativ |
4,70 € |
6,00/4,10 € |
0,26 €/5,5 % |
Drillisch |
554 550 |
21,6 |
35,30 € |
49,45/32,60 € |
1,80 €/5,2 % |
Pfeiffer Vac. |
691 660 |
17,6 |
97,30 € |
117,5/75,75 € |
3,70 €/3,5 % |
Stratec |
330 400 |
20,6 |
33,95 € |
36,20/22,85 € |
1,00 €/2,1 % |
RIB Software |
A0Z 2XN |
26,4 |
9,65 € |
17,00/8,45 € |
0,20 €/2,0 % |
Die Gründe für den Umbau der deutschen Indizes im Jahr 2003
Der 1997 gegründete Neue Markt für junge Wachstumsfirmen erlebte seinen 6. Geburtstag nicht mehr. Nach grandiosem Höhenflug kam der jähe Absturz, verursacht durch gefälschte Bilanzen, Umsätze und Erträge. Seriöse Firmen wurden mit in die Tiefe gerissen. 2013 beerdigte die Deutsche Börse AG den Neuen Markt. Der radikale Indexumbau mit Nachfolger TecDAX führte zu mehr Transparenz, Kontrolle und Qualität. Mit einer üppigen Dividendenrendite erfreuen Freenet, Telefónica Deutschland und Drillisch. Der TecDAX entwickelt sich zusehends zu einer Biotech- und Softwareschmiede, befeuert durch Industrie 4.0, Internet der Dinge, Digitalisierung, Vernetzung und Cloud Computing.
1.4.4 Der SDAX – das Börsenbarometer für die Kleinen
Den kleinsten deutschen Index – vergleichbar mit der 3. Fußballliga – bis Mitte 2007 von einem zum nächsten Allzeithoch eilend, erwischte es 2008 mit einem Kurseinbruch von 46 % kalt. Umso besser sah die Kursentwicklung 2009 mit einem Plus von 27 %, 2010 mit 46 % und 2013 mit 29 % aus. Nach dem MDAX ist der SDAX der erfolgreichste deutsche Index im Jahrzehntevergleich. Trotz der erfreulichen Kursentwicklung im klassisch orientierten Small-Cap-Index greifen die meisten Privatanleger beim SDAX nicht zu und pflegen eher das „Heimatliebedepot DAX“. Eine kluge Stock Picking-Strategie ist chancenreich. Alternativ bietet sich ein preisgünstiger, den ganzen Index abbildender SDAX-ETF an.
Sehr positiv für die Kursentwicklung ist die vierteljährliche „Blutauffrischung“ durch nachrückende Anwärter oft schon kurz nach deren Börsengang im Austausch mit schwächeren Abstiegskandidaten. Große Neuemissionen sorgen für den Zu- und Abgang im MDAX und SDAX. Börsenkenner mit Mut und Zeit begeben sich auf die Perlensuche nach den besten Titeln und verzichten im Boom auf eine Marktabdeckung mit einem Nebenwerte- oder Themen-Aktienfonds.
Auch bei der Dividendenrendite muss sich der SDAX nicht verstecken. Bei etlichen Unternehmen liegt die Dividendenrendite über 4 %. Darunter befinden sich etliche „Marathonaktien“, die langfristig für hohe Kursgewinne sorgen und das Anlegerherz in doppeltem Sinn höher schlagen lassen.
Illustration: Henning Löhlein, Der Börsenführerschein, S. 24
Was spricht für den SDAX, vergleichbar mit der 3. Fußballliga?
Im SDAX der 50 klassischen Mittelständler sind erfolgreiche Nischenanbieter vertreten, darunter Familienfirmen mit vorbildlicher Kultur, schlankem Management, flacher Hierarchie, gesunder Bilanz, steigendem Umsatz und Ertrag. Ihre Stärke sind weltweit begehrte Produkte für den Binnenmarkt, Euroland, Osteuropa, China und Afrika. SDAX-Firmen erinnern an wendige Schnellboote, die gefährliche Klippen umschiffen und nicht wie die TITANIC am spitzen Fels zerschellen. Zügig wird auf Marktentwicklungen als Folge neuer Trends und sich wandelnder Bedürfnisse reagiert. Da weniger als von den DAX-Konzernen in die USA ausgeführt wird, sind Währungsturbulenzen nicht so dramatisch. Auch in diesen Marktnischen sind etliche Weltmarktführer aktiv.
Small-Cap-Index SDAX
Schlusskurse:
2006: 5.567 Punkte (+31 %)
2007: 5.191 Punkte (-6,8 %)
2008: 2.801 Punkte (-46 %)