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(Foto: Mona Oellrich)

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Autor und Verlag haben den Inhalt dieses Buches mit großer Sorgfalt und nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt. Für eventuelle Schäden an Mensch und Tier, die als Folge von Handlungen und/oder gefassten Beschlüssen aufgrund der gegebenen Informationen entstehen, kann dennoch keine Haftung übernommen werden.

IMPRESSUM

Copyright © 2015 by Cadmos Verlag, Schwarzenbek

Titelgestaltung und Layout: www.ravenstein2.de Satz: Pinkhouse Design, 1140 Wien

Titelfoto: Neddens Tierfoto

Fotos im Innenteil: Beuteküche, Neddens-Tierfoto, Mona Oellrich, Anke Werner

Lektorat der Originalausgabe: Alessandra Kreibaum

Konvertierung: S4Carlisle Publishing Services

Deutsche Nationalbibliothek – CIP-Einheitsaufnahme Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über

http://dnb.ddb.de abrufbar.

Alle Rechte vorbehalten.

Abdruck oder Speicherung in elektronischen Medien nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung durch den Verlag.

eISBN: 978-3-8404-6377-8

INHALT

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(Foto: Neddens-Tierfoto)

Vorwort

Das Ziel unserer Arbeit

Die Abstammung und die Zucht

Die ursprüngliche Verwendung der Hunde

Die Hundezucht früher und heute

Die Konsequenzen heutiger Zucht

Die Anerkennung des Doodles als Rasse

Designer-Dog

Die Vorfahren im Vergleich

Doodle-Typen

Mini-Doodle

Medium-Doodle

Standard-Doodle

Australian Labradoodle

F1B- und Multigen-Generation

Vererbung, Farben und Größen

Coat-Typen und deren Pflege

Curly-Coat (gelockt)

Wire-Coat (Drahthaar)

Wavy-Coat (wellenförmig)

Flat-Coat (glatt anliegend)

Die richtige Pflege

Der Doodle und Allergien

Charakter und Wesen

Labradoodle F1

Labradoodle F1B

Multigen-Doodle

Goldendoodle F1

F1B-Goldendoodle

Doubledoodle

Überlegungen vor dem Kauf

Pro und Kontra

Hündin oder Rüde?

Wie finde ich einen guten Züchter?

Der Einzug des Doodles – und die Zeit danach

Der Abholtag

Die erste gemeinsame Autofahrt

Der Doodle-Einzug

Wenn der Welpe krank wird

Stubenreinheit

Impfen und Entwurmen

Kastration

Die ersten Versuche an der Leine – Halsband oder Geschirr

Der Jagd-Doodle

Experteninterviews

Barfen: Interview mit Oli Petszokat

Barfen: Interview mit der Beuteküche

Grooming: Interview mit Francisco Ferreira Vasconcellos

Anhang

Schlusswort

Danksagung

Interessante Adressen

VORWORT

Liebe Leserin, lieber Leser,

gerne möchte ich die Gelegenheit nutzen, um mich Ihnen an dieser Stelle kurz vorzustellen. Mein Name ist Andreas Werner. Ich bin 1969 in Goslar geboren und bereits von Kindesbeinen an ein großer Hundefreund. Schon als kleiner Junge haben mich Hunde sehr interessiert. So begleitete ich schon früh meinen Vater, der sich der Zucht von Bullterriern und Mastino Neapoletanos verschrieben hatte. 1984 fand in unserer Ortschaft Lautenthal eine kleine Ausstellung des Deutschen Teckelclubs statt und von diesem Zeitpunkt an begeisterten mich die vielfältigen Möglichkeiten, die eine einzige Rasse zu bieten hat. Auch den Teckel gibt es – wie den Doodle – in drei unterschiedlichen Größen und verschiedenen Felltypen.

Tagessieger dieser Show wurde ein Weltsieger-Rüde, der nur per Zufall überhaupt auf dieser Zuchtschau gezeigt wurde. Dieses Erlebnis war für mich ausschlaggebend, mir von meinem Taschengeld eine Tochter dieses Rüden zu kaufen. Mit dieser Hündin startete ich nun meine eigene Zucht.

1985 begann ich eine Lehre in einem Gartencenter mit angeschlossener Zooabteilung. Hier wurde der Grundstein für meine weitere berufliche Zukunft gelegt. Noch während meiner Bundeswehrzeit eröffnete ich 1994 ein Heimtierfachgeschäft einschließlich Hundesalon und hatte so die Möglichkeit, mich neben meiner Arbeit der Zucht von Hunden zu widmen. Da ich Anfang der 90er-Jahre bereits den Retriever für mich entdeckt hatte, gründete ich zu dieser Zeit die Zuchtstätte „Dogs of Golden Kennel“. Durch die Arbeit in dem Hundesalon bekam ich immer mehr Kontakt zu erfolgreichen Pudelzüchtern. So kam ich dem Pudel Stück für Stück näher und lernte diesen – neben meiner Vorliebe für die Retriever – immer mehr zu schätzen.

Bereits im Jahr 2000 erfuhr ich, dass seit 1985 in Australien meine beiden Lieblingsrassen gekreuzt wurden, um gezielt einen Hund für eine sehbehinderte Frau zu züchten. Dieser Hund sollte der Frau nicht nur als Hilfshund im täglichen Leben zur Seite stehen, sondern auch über die Eigenschaft verfügen, für Allergiker geeignet zu sein. Von nun an verfolgte ich die Berichte zu dieser gezielten Kreuzung mit großem Interesse. Zu diesem Zeitpunkt war ich jedoch noch überzeugter Rassehundezüchter und habe nie daran gedacht, die beiden Rassen zu kreuzen. Dennoch hatte ich schon des Öfteren bei meinen Züchterkollegen angesprochen, dass die beiden Rassen sich gut ergänzen könnten.

Je mehr ich mich mit dem Thema Doodle beschäftigte und erfuhr, welche großartigen Erfolge diese Hunde in unterschiedlichen Bereichen – zum Beispiel dem Therapiehunde-Einsatz – erzielten, desto begeisterter war ich von dieser Kreuzung. Zunehmend zog mich das Thema Doodle mehr und mehr in seinen Bann. Zwar wurde immer wieder bestätigt, dass diese Hunde für Allergiker geeignet seien. Diese Tatsache bestätigten sogar Betroffene, die zum Teil unter allergischem Asthma litten. Dennoch hinterließen diese Aussagen bei mir stets ein skeptisches Gefühl. Zu diesem Zeitpunkt wurde mir bewusst, welchen positiven Einfluss ein Hund auf die Seele des Menschen haben kann.

Ich konnte mich zwar nicht darauf verlassen, dass diese Hunde in Europa in puncto Allergiker genauso „verträglich“ sein würden wie in Australien, aber ich war mittlerweile schon so fasziniert von diesen Hunden, dass ich mich unabhängig davon mit dieser gezielten Verpaarung zweier unterschiedlicher Rassen beschäftigen wollte.

Von Anfang an war und ist mein Ziel die Anerkennung dieser Rasse. Für mich als Hundezüchter ist es eine große Herausforderung, an der Entstehung einer neuen Rasse mitzuwirken. Diese Hunde vereinen so viele positive Merkmale, die perfekt in unsere heutige Zeit passen. Von diesem Tage an galt es, ein Fundament für die geplante Zucht aufzubauen.

2005 war es dann endlich soweit und unser erster Deckrüde für die F1- und F1B-Generation zog bei uns ein. Er hieß „Never“. Natürlich kann ein solches Fundament nur auf den besten Hunden aufgebaut werden. Und gerade in Hinblick darauf, dass wir nur in den ersten beiden Generationen Zeit haben, den Pudel einzukreuzen, kam nur ein Hund mit den allerbesten genetischen Voraussetzungen infrage: „Never say never again le Papillion“ wurde ein hoch prämierter Großpudelrüde auf internationalen Ausstellungen in fünf Ländern, der allen Anforderungen des Rassestandards gerecht wurde. 2006 war es endlich soweit: Wir hatten in unserer Zucht „Dogs of Golden Kennel“ den ersten Doodle-Wurf in Deutschland.

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Durch die Einkreuzung zweifarbiger Pudel ist es bereits in der zweiten Generation möglich, braun-weiße Doodle zu züchten. (Foto: Neddens-Tierfoto)

Ich würde mich freuen, wenn Ihnen dieses Buch in einer so wichtigen Herzensangelegenheit wie dem Hundekauf ein interessanter Ratgeber oder eine Entscheidungshilfe sein kann. In dieser Neuauflage kommen auch Experten zum Thema artgerechte Ernährung sowie zum Grooming zu Wort.

Nun aber wünsche ich Ihnen viel Freude beim Lesen!

Ihr Andreas Werner

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(Foto: Neddens-Tierfoto)

DAS ZIEL UNSERER ARBEIT ARBEIT

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(Foto: Neddens-Tierfoto)

Unser Ziel ist es, einen Hund zu züchten und als eigenständige Rasse anerkennen zu lassen, der mit all seinen positiven Eigenschaften in die heutige moderne Gesellschaft passt. Er soll aber nicht nur den Ansprüchen des Menschen entsprechen, sondern sich natürlich auch im Rahmen seiner Familie wohlfühlen und seinen genetischen Anlagen entsprechend entwickeln und leben können. Dabei sind nicht nur die Haltungsbedingungen, sondern auch das tägliche Miteinander von Mensch und Tier zu berücksichtigen. Im Laufe der letzten Jahrzehnte hat sich so viel um uns herum verändert, dass wir diese neuen Lebensumstände auch bei der Zucht von Hunden berücksichtigen sollten. Oft vervollständigt und bereichert ein Hund die Familie. Es gibt neue Aufgaben innerhalb der Familie zu verteilen und mit dem Hund gemeinsam Ziele zu erreichen. Jedes Familienmitglied kann hier nach seinen Möglichkeiten mitwirken und wird mit Freude die Fortschritte – beispielsweise in der Erziehung – verfolgen. Da sich heute leider viele verschiedene Allergien bei den Menschen entwickelt haben und vielfach die Haltung eines Haustieres daher nicht möglich ist, haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, einen Hund mit der Eigenschaft „für Allergiker geeignet“ zu züchten, der für diese Menschen keine gesundheitlichen Risiken mit sich bringt. Auch wenn wir keine hundertprozentige Garantie geben können, so haben wir diesbezüglich schon viele positive Erfahrungen machen dürfen.

Der Doodle hat so bereits seinen festen Platz in einigen Familien gefunden und seine Talente in den unterschiedlichsten Bereichen eingebracht. Wir akzeptieren, dass es nicht nur aus gesundheitlichen Gründen heutzutage erwünscht ist, einen Hund haben zu wollen, der nicht haart – das ist zu einem allgemeinen Anspruch der modernen, schnelllebigen Zeit geworden. Nicht jeder Coat-Typ erfüllt jedoch diesen Anspruch. Das sollten Sie bei Ihrer Wahl des Doodle-Typs bedenken.

DIE ABSTAMMUNG UND DIE ZUCHT

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(Foto: Neddens-Tierfoto)

Früher waren sich die Forscher über die Abstammung unserer Hunde nicht einig. Neben dem Wolf kamen für einige auch Fuchs, Kojote oder die Hyäne infrage. Es schien fast unglaublich, dass unsere heutige Rassenvielfalt ausschließlich von einem dieser im Vorfeld genannten Vertreter abstammen könnte. Umso erstaunlicher sind neueste Forschungsergebnisse, die klar aussagen, dass einzig und allein der Wolf Ursprung aller heutigen Hunde sein soll. Umso erfreulicher sollte es sein, dass der Wolf wieder Einzug in unsere Wälder hält. Es ist nur fraglich, ob ihm sein Lebensraum hier genug Raum bietet, um ein unbeschwertes Leben führen zu können, oder ob ihm hier, durch ein mögliches Eindringen in menschliche Bereiche, nicht doch bald wieder die Ausrottung droht.

Bei der FCI sind heute circa 340 Rassen eingetragen. Jede von ihnen wurde einer der folgenden zehn Gruppen zugeordnet:

•   Gruppe 1: Hütehunde und Treibhunde

•   Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer

•   Gruppe 3: Terrier

•   Gruppe 4: Dachshunde

•   Gruppe 5: Spitze und Hunde vom Urtyp

•   Gruppe 6: Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen

•   Gruppe 7: Vorstehhunde

•   Gruppe 8: Apportierhunde, Stöberhunde, Wasserhunde

•   Gruppe 9: Gesellschafts- und Begleithunde

•   Gruppe 10: Windhunde

Die ursprüngliche Verwendung der Hunde

Einige Rassen haben sich heutzutage jedoch weit von der ursprünglichen Bestimmung ihrer Zucht entfernt und die damals vorhandenen Anlagen der einzelnen Hunderassen finden heute keine Verwendung mehr. Ganz deutlich wird dies beispielsweise bei den Hütehunden. Früher wurde der Hütetrieb des Hundes gezielt eingesetzt.