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Nr. 49

 

Jäger der Unsterblichkeit

 

Sie suchen einen Zellaktivator – und kämpfen um das ewige Leben

 

von William Voltz

 

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Auf Terra, den Welten des Solaren Imperiums und den Stützpunkten der USO schreibt man Ende Oktober des Jahres 2409 Standardzeit.

Die Condos Vasac, das galaxisweite Verbrechersyndikat, das der USO und dem Solaren Imperium für lange Zeit einen erbitterten Kampf lieferte, ist längst nicht mehr! Die Organisation wurde von Agenten der USO und Streitkräften des Solaren Imperiums und der Maahks vor geraumer Zeit endgültig zerschlagen.

Aber das Ende der CV bedeutete keineswegs, dass in der Galaxis Ruhe herrscht und dass Lordadmiral Atlan und seine Mitarbeiter ihre Tätigkeit einstellen können. Im Gegenteil – die USO wird nach wie vor dringend benötigt. Und Roland Tekener und Sinclair M. Kennon, der Mann mit der »Vollprothese«, befinden sich längst wieder im gefährlichen Einsatz.

Als Barbaren maskiert, folgen die Agenten zusammen mit Big Ben Special, dem zumeist unsichtbaren kleinen Mann von Siga, der Spur des Unbekannten, der für eine lange Reihe von Morden an prominenten Bürgern des Solaren Imperiums verantwortlich ist.

Jetzt befinden sich die Männer der USO im Schlupfwinkel des Mörders. Sie kämpfen um Leben und Tod – und werden JÄGER DER UNSTERBLICHKEIT ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Ronald Tekener – Der USO-Spezialist kämpft um die Unsterblichkeit.

Sinclair M. Kennon – Der Robotmensch enthüllt seine wahre Identität.

Big Ben Special – Tekeners und Kennons siganesischer Begleiter.

Ronniz Kapurat – Ein Kommandant reagiert zu spät.

Iseka Kamitara – Ein verbrecherischer Biochemiker.

Atlan – Lordadmiral und Chef der USO.

Doch keinem gab Natur das Vorrecht der Unsterblichkeit.

Schiller »Altterranischer Dichter«

 

Prolog

 

Die Schutzschirme der UK-94, die sich in einem Orbit um die Sonne Ratos-Ebor befand, waren zu drei Vierteln ausgelastet. Das Schiff schien in Sicherheit zu sein. Seit Kennon das Schiff am 5. Oktober verlassen hatte, um nach Khaza zurückzukehren, herrschten Routine und Langeweile an Bord.

Die einzige Aufgabe von Major Ronniz Kapurat und der neunzehn anderen Besatzungsmitglieder bestand darin, auf einen Funkspruch der drei USO-Spezialisten zu warten, die auf Khaza den geheimnisvollen Krata jagten und das Rätsel der Zellaktivatorimpulse lösen wollten.

Der Krata, nach den Berechnungen des bio-positronischen Riesengehirns NATHAN auf Luna identisch mit dem kriminellen Professor Dr. Dr. Iseka Kamitara, war mit den Methoden der USO vertraut. Von Anfang an hatte er das Auftauchen von USO-Spezialisten in dem von ihm beherrschten Sonnensystem einkalkuliert und entsprechende Vorbereitungen getroffen. Der Krata wusste, dass die Schiffe der USO mit Vorliebe in den Ortungsschutz jener Sonnen gingen, deren Planeten untersucht werden sollten.

Um darauf vorbereitet zu sein, hatte der Wissenschaftler einen Sonnensatelliten bauen und in eine Umlaufbahn um die Sonne Ratos-Ebor bringen lassen.

Mysteriöse Ereignisse auf Khaza und aufgefangene Funkbotschaften hatten in dem Krata den Verdacht aufkommen lassen, dass im System der Sonne Ratos-Ebor USO-Spezialisten aufgetaucht sein könnten. Der Krata war nicht der Mann, der die eigene Sicherheit durch langes Zögern gefährdete. Er wusste, dass er schnell handeln musste, wenn er noch eine Chance haben wollte.

Nur auf den Verdacht hin, dass die mächtige galaktische Polizeiorganisation Spezialisten auf Khaza eingeschleust haben könnte, ließ der Krata den Sonnensatelliten aktivieren.

Am 24. Oktober 2409 terranischer Zeitrechnung begann der bis zu diesem Zeitpunkt völlig ungefährliche Flugkörper zu beschleunigen. Seine empfindlichen Ortungssensoren richteten sich auf die UK-94. Auf entgegengesetztem Kurs näherte sich der Satellit der Korvette. Er flog ein Anpassungsmanöver aus einer weiteren Umlaufbahn.

Als er noch 35.000 Meilen von der UK-94 entfernt war, orteten ihn die Besatzungsmitglieder des Schiffes. Zu diesem Zeitpunkt hätte noch die Chance zu einer schnellen Flucht bestanden, doch der Major, der den Befehl an Bord hatte, zögerte. Er war sich nicht über die Natur des herankommenden Flugkörpers im Klaren.

»Wir haben noch eine fünfundzwanzigprozentige Sicherheitsreserve für den HÜ-Schirm«, sagte Ronniz Kapurat zu dem Navigator, der den seltsamen Flugkörper zuerst geortet hatte. »Behalten Sie das Ding im Auge.«

Die Bordpositronik begann mit Kursvorausberechnungen und ermittelte einen Wahrscheinlichkeitswert von 98,34 Prozent, nach dem der Flugkörper nur wenige Meilen von der UK-94 entfernt passieren würde.

In diesem Augenblick ahnte der Major – der Sonnensatellit war nur noch 10.000 Meilen entfernt –, dass für seine Korvette unmittelbare Gefahr bestand.

Er überlegte, ob er den Ortungsschutz der Sonne Ratos-Ebor verlassen und tiefer in das System eindringen sollte. Dadurch, das wusste er, hätte er nicht nur eine Ortungsgefahr für sein Schiff heraufbeschworen, sondern auch die Tätigkeit der drei USO-Spezialisten auf Khaza entscheidend gefährdet.

Er entschied sich, noch einige Zeit zu warten.

Diese Entscheidung war es, die die Katastrophe besiegelte.

Der Sonnensatellit explodierte in unmittelbarer Nähe der UK-94. Seine Energiekapazität von fünftausend Gigatonnen TNT traf die Schutzschirme der Korvette wie ein Schlag und ließ sie zusammenbrechen.

Die Männer in der Zentrale wurden durch einen Lichtblitz geblendet. Das Schiff wurde schwer erschüttert und brach an der oberen Polkuppel auf. Alle Bildschirme und Ortungsgeräte schlugen durch. Überall im Schiff zuckten Überschlagblitze hoch. Die Löschroboter schossen aus ihren Nischen, doch sie waren von der Wucht des Angriffs ebenfalls in ihren Funktionen gestört, so dass sie, wenn sie überhaupt noch dazu in der Lage waren, ihre Tätigkeit an völlig falschen Stellen aufnahmen. Die Notbeleuchtung flackerte auf. Alarmanlagen begannen zu heulen.

Heftig nach Atem ringend, stemmte sich Major Ronniz Kapurat mit beiden Armen im Sitz hoch.

Er war ein mittelgroßer, bedächtig wirkender Mann, der als sehr erfahren galt.

Der neben ihm sitzende Navigator war durch die plötzliche Erschütterung aus dem Sitz geschleudert worden und gegen die Kontrollen geprallt. An der Haltung, in der er am Boden lag, war zu erkennen, dass sein Rückgrat gebrochen war.

Kapurat sah weg.

»Schutzschirme zusammengebrochen!«, rief eine verzweifelt klingende Stimme. »Wir haben Fahrt verloren und verlassen unsere Umlaufbahn.«

Wie alle guten Raumfahrer besaß Kapurat die Fähigkeit, sein Schiff so zu betrachten, als befände er sich nicht an Bord, sondern ein paar Meilen davon entfernt im Weltraum.

So sah er sein Schiff mit glühender Außenfläche in einer bogenförmigen Bahn auf die Sonne Ratos-Ebor zustürzen.

Diese Vision dauerte genau eine Sekunde, dann kehrten Kapurats Gedanken in die Wirklichkeit zurück.

Der Boden unter seinen Füßen vibrierte, die Notbeleuchtung begann jetzt ebenfalls zu flackern, und im Hauptschott stand der siebzehnjährige Kadett Ullsom, starrte mit aufgerissenen Augen in die kleine Zentrale, versuchte seinen Schutzanzug anzulegen, begriff aber offensichtlich, was geschehen war.

Die Besatzungsmitglieder – soweit sie noch dazu fähig waren – beugten sich über die Kontrollen und über die Instrumente, in der verzweifelten Hoffnung, dass sie noch Werte ablesen oder eines der Triebwerke zum Reagieren bringen könnten.

Der Major ließ sich wieder in den Sessel fallen und griff zum Hauptnotschalter.

Seine Gedanken verließen das Schiff abermals, er sah die glühende Kugel durch mächtige Protuberanzen rasen, nach oben geschleudert von der Kraft der Energiearme und wieder herabgerissen von der Gravitation der Sonne.

Die Hitze wallte jetzt wie Flüssigkeit durch die Räume des Schiffes und hüllte alles ein.

Kapurat, der die Notsteuerung umklammert hielt, spürte zu seiner Überraschung, dass die Notaggregate ansprachen. Er drückte die Steuerung seitwärts. Das Schiff machte eine müde Bewegung, ohne aus den mächtigen Krallen der Schwerkraft entkommen zu können.

Während er mit einer Hand die Steuerung umklammerte, riss er mit der anderen seine Uniformjacke auf. Für einen kurzen Augenblick sah er sein Gesicht in der dunklen Fläche eines Bildschirms: eine schweißglänzende, aufgedunsene rote Masse, in der die Augen fast verschwunden waren.

Ein Medoroboter rollte an den Kontrollen vorbei und sprühte flüssiges Protoplasma auf die Männer. Einer der Raumfahrer sprang auf und rannte aus der Zentrale. Plötzlich verstummte das Zischen der überlasteten Klimaanlage. Die Schotte wurden von der Rettungsautomatik verschlossen.

Margorit, der kleine Raumfahrer, der in seiner Freizeit Bilder malte, tauchte neben Kapurat auf. Er war nackt bis auf seine blutverschmierte Hose.

»Das Schiff stürzt in die Sonne!«, stieß er hervor. »Wir werden verbrennen.«

Das Schiff stöhnte wie ein verwundetes Tier, bereits in diesem Augenblick lösten sich metergroße Teile aus seiner Umhüllung und verglühten endgültig.

Das Notaggregat zeigte keine Reaktion mehr.

»Schutzanzüge anlegen!«, schrie Kapurat.

Er erhob sich schwankend und stieß Margorit zur Seite, der sich an ihn klammern wollte. Ullsom lag vor dem Schott, er hatte den Helm über den Kopf gezogen und war danach offenbar bewusstlos geworden.

Die Luft war wie glühendes Feuer und brannte in Kapurats Lungen. Er taumelte quer durch den Raum und riss den Schrank auf, wo die Schutzanzüge hingen. Ein Wasserspeicher war geplatzt, sein Inhalt war zum größten Teil verdampft und hatte sich als Kondenswasser auf den Helmen der Schutzanzüge niedergeschlagen.

Kapurat riss seinen Anzug heraus. Das Material fühlte sich heiß an. Der Major griff nach einem Sauerstoffventil, führte es in den Mund und öffnete den Zufuhrhahn des Rückentornisters. Er fühlte Erleichterung, als die noch nicht übermäßig erhitzte Luft in seine Lungen strömte.

Wie durch einen Schleier sah er ein paar Papiere, die auf einem Tisch nahe bei den Kontrollen lagen, in Flammen aufgehen. Die Männer, die ihre Sitze noch nicht verlassen hatten, ließen ihre Köpfe nach vorn sinken, ihre Arme und Beine zuckten.

Den Blick von außen auf das Schiff gerichtet, erlebte Kapurat, wie die UK-94 ihrem mächtigen Grab entgegenstürzte. Der Major wusste, dass sie die eigentliche Oberfläche von Ratos-Ebor nicht mehr erreichen, sondern vorher verglühen würde.

Auf seinen Händen bildeten sich Blasen. Er musste den Rückentornister loslassen.

Auch die Luft aus dem Aggregat erhitzte sich.

Von der Zentrale war nicht mehr viel zu sehen. Nebelartige Hitzeschleier trieben vorbei. Überall brachen Feuer aus.

Kapurat vermutete, dass er sich als einziges Besatzungsmitglied noch am Leben befand.

Er fühlte sich sehr einsam.

Ohne zu zögern, spuckte er das Sauerstoffventil aus. Bereits nach dem ersten Atemzug heißer Luft begann er zu ersticken. Er wälzte sich auf den Rücken und verbrannte.

Sein letzter Gedanke galt den drei USO-Spezialisten auf Khaza, die nach dem Ende der UK-94 völlig auf sich gestellt sein würden.

1.

Tekener

 

Ich weiß nicht, wie oft die Kratamonen uns noch verhören wollen, aber ich bin sicher, dass ihr Interesse weniger dem primitiven Segel gilt, das sie dummerweise entdeckt haben, als dem Fremden, den es nicht gibt, den Ken und ich jedoch zu unserer eigenen Sicherheit erfinden mussten. Die achtundsechzig geretteten Edlen befinden sich innerhalb des dunklen Mondes, wir sind nach wie vor mit den Sklaven allein, die uns offenbar hassen, weil sie uns instinktiv für ihre Schwierigkeiten verantwortlich machen.

Big Ben Special ist entschlossen, in die Kraterinsel einzudringen; er hätte seinen Plan wahrscheinlich schon längst verwirklicht, wenn Kennon mit seiner körpereigenen Funkanlage nicht vor wenigen Stunden ein Notsignal der UK-94 aufgefangen hätte.

Es war ein automatisches Signal, was nur bedeuten kann, dass niemand an Bord Gelegenheit hatte, es zu ergänzen oder gar eine Erklärung abzugeben.

Da sich das Schiff bisher nicht wieder gemeldet hat, müssen wir annehmen, dass es nicht mehr existiert. Wir sind uns alle drei darüber im Klaren, was das bedeutet. Wir haben kein Schiff, mit dem wir zu einem USO-Stützpunkt zurückfliegen können, und wir haben kein Funkgerät, das weitreichend genug ist, um ein USO-Schiff oder eine USO-Station zu alarmieren.

Das bedeutet, dass wir allein mit unseren gewiss nicht geringen Schwierigkeiten fertig werden müssen.

Ich gestehe mir ein, dass meine trotz allem ungebrochene Entschlossenheit zum größten Teil aus den Gedanken an den irgendwo auf Khaza vorhandenen Zellaktivator resultiert. Es ist nicht so, dass ich hinter dem Gerät her bin, um ihn vor dem Krata zu bekommen und ihn für die USO sicherzustellen. Ich gebe mich der Illusion hin, dass es möglich sein muss, den Aktivator in den eigenen Besitz zu bringen. Natürlich bin ich mir darüber im Klaren, dass dies ein verrückter Wunsch ist, aber ich bin ein Mensch und sehne mich als solcher nach Unsterblichkeit. Niemals zuvor war ich ihr so nahe wie hier auf Khaza.

Obwohl er mein bester Freund ist, habe ich mit Kennon noch nicht über meine Gedanken gesprochen. Ich befürchte, dass er sie nicht verstehen wird. Sein Gehirn, das künstlich ernährt wird, besitzt eine mindestens tausendjährige Lebenserwartung. Auch Big Ben Spezial wird sehr alt werden – er ist außerdem viel zu klein, um das Gerät tragen zu können.

Es ist falsch, dass ich meine beiden Freunde unbewusst als Konkurrenten einschätze, aber ich komme nicht dagegen an. In meiner Phantasie male ich mir aus, wie es wäre, wenn ich einen Zellaktivator hätte.

Manchmal habe ich den Verdacht, dass Kennon etwas von meinen Überlegungen ahnt. Seinem kriminalistisch geschulten Gehirn bleibt nur wenig verborgen.

Ich versuche, die Situation realistisch einzuschätzen. Im Augenblick ist es sinnlos, an den Aktivator zu denken. Wir können froh sein, wenn wir mit dem Leben davonkommen.

Trotzdem: Ich kann mich nicht gegen diese verführerischen Gedanken wehren.

 

*

 

Die Kratamonen, die die beiden Spezialisten zum dritten Verhör holten, machten einen aufgeregten und ungeduldigen Eindruck. Es war offensichtlich, dass sie von ihrem Befehlsgeber gedrängt wurden, endlich greifbare Resultate zu erzielen.

Big Ben Special befand sich in seinem Versteck in Kennons Robotkörper. Dort war er in Sicherheit – solange man die wahre Identität des USO-Spezialisten nicht feststellte.

Die sechs Kratamonen, die sie zum Verhör abholten, waren bewaffnet und ließen die beiden Gefangenen nicht aus den Augen.

Diesmal wurden Tekener und Kennon durch einen Gang geführt, den sie noch nicht gesehen hatten. Decke und Wände bestanden aus glattgeschliffenem Lavagestein, der Boden war mit einer weichen Masse ausgegossen. Kugelförmige Lampen spendeten Licht. Aus weiter entfernten Räumen ertönte das Dröhnen von Maschinen. Auch hier im Gang war es ungewöhnlich heiß.

Tekener fürchtete, dass die Kratamonen neue Anweisungen bekommen hatten und diesmal weniger rücksichtsvoll sein würden. Die Gefahr bestand, dass sie herausfanden, wer Kennon wirklich war. Wenn ihnen das gelingen sollte, waren die USO-Spezialisten verloren.

Trotzdem hielt Tekener eine Flucht für sinnlos.

Wohin hätten sie sich wenden sollen?

Ein Übersteigen der hoch aufragenden Kraterwände war unmöglich, das U-Boot, mit dem sie gekommen waren, lag gut bewacht im Hafen.

Der Gang mündete in eine Halle, in der mehrere flache Fahrzeuge parkten, die offenbar ausschließlich für den Personenverkehr bestimmt waren. Die Halle besaß sieben dicht nebeneinander liegende Ausgänge, die alle mit Sperren versehen waren. Neben jeder Sperre standen kratamonische Wächter.

Die Männer, die die beiden Spezialisten abgeholt hatten, steuerten eines der Fahrzeuge heran und befahlen den Gefangenen aufzusteigen.

»Diesmal werden wir weiter weggebracht!«, raunte Tekener seinem Freund zu.

Kennon nickte nur. Er hatte den Verdacht, dass sie diesmal im Innern jenes Lavabrockens verhört werden sollten, der als riesiger Verschlusspfropfen inmitten des Kraters lag.

Das konnte bedeuten, dass der Krata das Verhör persönlich leiten würde.

Die Wächter verteilten sich. Zwei nahmen auf dem Wagen Platz, wo die Spezialisten saßen, die vier anderen kletterten auf ein Fahrzeug, das dem ersten folgte. Eine der Sperren wurde ohne besondere Umstände geöffnet.

Als die beiden Wagen in den Gang hineinglitten, ertönte plötzlich ein dumpfes Geräusch, als würde ein gewaltiger Gong geschlagen. Die Wächter hoben alarmiert die Köpfe. Tekener merkte sofort, dass etwas nicht in Ordnung war. Der Boden begann zu vibrieren. Ein dumpfes Grollen wurde hörbar.

Die Wächter begannen zu schreien. Sie sprangen von den Wagen herunter und blickten sich unschlüssig im Gang um, als wären sie sich nicht darüber im Klaren, in welche Richtung sie fliehen sollten.

»Was bedeutet das?«, rief Tekener.

»Vermutlich ein Beben!«, gab Kennon zurück. »Ich frage mich, warum der Krata sein Hauptquartier auf einem Vulkan erbaut hat. Als Wissenschaftler hätte er wissen müssen, welche Gefahren ihm hier drohen.«