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Nr. 5

 

Die Lichtburg

 

von Peter Terrid

 

 

 

Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt

Die Mächte der Finsternis, die einstmals die Welt beherrschten, bis sie vom Lichtboten zurückgedrängt wurden, sind wieder auf dem Vormarsch.

Nachdem der Lichtbote die Welt wieder sich selbst überlassen hatte, begannen die Kräfte des Bösen, die sich nach ihrer entscheidenden Niederlage in die Dunkelzone geflüchtet hatten, wieder zu erstarken. Inzwischen greifen sie aus der Dunkelzone, einem Ring kosmischer Trümmer, der die Welt umgibt und in eine Nord- und eine Südhälfte teilt, wieder an und beeinflussen bereits weite Teile der nördlichen Länder und deren Bewohner.

Das gilt besonders für die Caer, ein Kriegsvolk, das im Auftrag der dunklen Mächte einen Eroberungsfeldzug beginnt und seine Nachbarn mit Feuer und Schwert heimsucht.

Die Kräfte, die sich den Invasoren entgegenstellen, sind vergleichsweise schwach. Und Mythor, der junge Streiter für die Sache der Lichtwelt, ist noch nicht in der Lage, dem Gegner gebührend entgegenzutreten. Er muss erst Prüfungen bestehen, die ihn stählen sollen, und sich für seine schwierige Mission ausrüsten.

Teil dieser Ausrüstung ist das legendäre Gläserne Schwert. Aufbewahrungsort dieser Waffe gegen die Finsternis ist DIE LICHTBURG ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Mythor – Der junge Krieger auf dem Weg zur Lichtburg.

Sadagar, Nottr und Fahrna – Mythors Gefährten.

Keshban – Ein Banithe, der seinen Stamm verlässt.

Xanada – Ein Wesen, das nicht leben und nicht sterben kann.

Kalathee – Xanadas »Pflegerin«.

1.

 

Als Keshban den Morgen heraufdämmern sah, wusste er, dass er verloren hatte. Der Kampf dauerte nun schon Stunden, und seine Kräfte erlahmten allmählich. Sein Widersacher aber erhielt gleichsam mit jedem Sonnenstrahl, der ihn traf, neue Kraft – so hieß es jedenfalls, und Keshban hatte bisher keinen Grund gefunden, diese Behauptung anzuzweifeln.

Er spürte seine eigene Muskulatur hart werden, steif vor Müdigkeit. Unter seinen Fingern zuckten die Muskeln seines Gegners. Aber noch hatte Keshban ihn fest im Griff, noch zappelte Calhar hilflos.

»Gib auf!«, ächzte Keshban. Er musste sich anstrengen, um den Satz überhaupt über die Lippen zu bringen. »Du bist besiegt.«

Calhar grunzte nur verächtlich. Er spie einen Zahn aus, den er beim letzten Faustschlag verloren hatte.

»Niemals«, gab er zurück, und Keshban erschrak, so klar und deutlich waren die Silben gewesen.

Also stimmte es doch, was er insgeheim befürchtet hatte. Calhar stand mit dunklen Mächten im Bunde, er bezog seine Kräfte aus grausigem Zauber. Aber es ließ sich nichts dagegen unternehmen, denn es fehlte am Beweis.

Liebend gern hätte Keshban den stiernackigen Calhar vor dem Rat gesehen, ihn angeklagt und seine Schuld bewiesen. Er hätte ihn mit eigener Hand erdrosselt, und hohnlachend hätte er den Leichnam den Wölfen zum Fraß vorgeworfen.

Jetzt aber ...

Ein Knie traf Keshban, und der Schmerz trieb ihm den letzten Rest Luft aus dem Leib, der ihm verblieben war. Keshban unterdrückte ein Stöhnen, aber er konnte nicht anders – er ließ Calhar los.

Noch schien die Sonne nicht hell auf die Siedlung hinab, noch konnte Calhar seine grässlichen Zaubereien nicht voll ausschöpfen. Aber es war schlimm genug für Keshban, sehen zu müssen, wie der andere zur Seite rollte und mit welcher Geschwindigkeit er wieder auf die Beine kam.

Calhars rundes Gesicht war blutverschmiert, ihm fehlten drei Zähne, und seine Haare waren von Blut, Schweiß und Sand verklebt. Auch ohne Magie wäre er ein Bild des Grauens gewesen. Calhar öffnete den Mund zu einer Grimasse.

»Jetzt habe ich dich«, knurrte er.

Er holte aus und trat zu. Keshban wurde von dem Tritt in der Leibesmitte getroffen. Er knickte zusammen, rollte zur Seite und blieb fast leblos liegen. Vor seinen Augen tanzten farbige Funken, in seinem Leib donnerte und dröhnte der Schmerz.

Wie durch dichten Nebel sah Keshban seinen Gegner auf sich zukommen. Er sah, wie Calhar ein zweites Mal zum Tritt ausholte, und diesmal würde der Tritt tödlich sein. Hinter Keshbans Kopf lag ein Fels, und wenn der Kopf gegen dieses Hindernis prallen sollte ...

»Genug, Calhar!«, sagte eine klare Stimme. »Du hast gesiegt, so schone sein Leben.«

Beifälliges Murmeln ertönte.

»Natürlich«, sagte Calhar, und er lachte sein widerwärtiges Lachen. »Lassen wir ihn leben.«

Keshban krümmte sich vor Schmerz und Schande. Er war so dicht am Ziel gewesen, so nahe dem ersehnten Triumph, und jetzt lag er zerschunden im Staub des Kampfplatzes.

Niemand kümmerte sich um Keshban. Der Rat der Alten, zehn Köpfe stark, scharte sich um Calhar, der künftig Stamm und Sippen der Banithen führen würde, angetan mit dem Wolfsmantel, dem Zeichen seiner Würde. Er würde das kostbare Schwert bekommen, das von Generation zu Generation weitergereicht wurde. Nur der Stammesführer besaß ein solches Schwert aus schimmernder Bronze, die anderen mochten zusehen, womit sie sich ihrer Haut wehrten.

Keshban rappelte sich auf und kam auf die Knie.

Die Lichtung im Wald, die von alters her für Zweikämpfe dieser Art bestimmt gewesen war, lag verlassen. Der Sieger war mit dem Rat der Alten abgezogen, den geschlagenen Gegner hatten sie zurückgelassen.

Keshban stieß ein schwaches Stöhnen aus. Er fühlte sich mehr tot als lebendig, und wenn er daran dachte, dass Calhar mit diesem Kampf auch das Recht erworben hatte, Raldee zu freien, sobald der Tag ihrer Heiratsfähigkeit gekommen war, dann hätte er den Tod dem Leben wahrlich vorgezogen.

Er brauchte erschreckend lange, um auf die Beine zu kommen.

Der Kampfplatz war blutbedeckt. Keshban hatte eine klaffende Wunde am Ohr, Calhar hatte einige aufgeschlagene Stellen an der Stirn zu beklagen. Das sah aber ärger aus, als es war. Die Kräuterweiber vermochten das binnen weniger Tage zu heilen.

Keshban taumelte zum Rand der Lichtung. Dort lag seine Kleidung, dort lagen seine Waffen. Auch als Verlierer durfte er sie tragen, als einfacher Gefolgsmann des Stammesführers. Vor zehn Nächten noch war Keshban der Stellvertreter des alten Stammesfürsten gewesen, der jetzt im Walde lag, erschlagen, den Raben zum Fraß. Und niemand war, der hätte sagen können, wer den alten Mann gemeuchelt hatte.

Keshban legte das Hemd aus Flachs an, den breiten Gürtel aus dickem Leder. Das Schwert hing daran, natürlich nur Hartholz mit Steinsplittern darin. Im Kampf Mann gegen Mann brauchbar, wenn man nicht gerade mit einem zu fechten hatte, der ein Bronzeschwert trug.

»Keshban!«

Lopan, Keshbans jüngerer Bruder, hatte die Lichtung betreten. Er war noch nicht waffenfähig und hatte eigentlich an diesem Ort nichts verloren. Nur die jeweiligen Gegner und die Alten, als Richter, hatten Zutritt.

»Hast du verloren?«

Keshban ließ die müden Arme sinken.

»Sieht so ein Sieger aus?«, fragte er mit bitterem Ton. »Calhar hat gesiegt. Die Sonne gab ihm die Kraft. Elender Zauber. Man sollte ...«

»Du brauchst Ruhe und Schlaf, Bruder, dazu einen kühlen Trunk. Ich habe dir Saft mitgebracht.« Keshban beäugte misstrauisch das Trinkhorn, das der Bruder ihm reichte.

»Woher hast du den Sud?«

»Die alte Heena hat ihn gebraut«, erklärte Lopan. »Er soll die Glieder stärken, fast wie durch Zauber.«

»Wer's glaubt«, murmelte Keshban.

Er setzte sich auf den Stamm eines gestürzten Baumes und trank.

»Schmeckt gut«, knurrte Keshban nach den ersten Schlucken.

»Du siehst entsetzlich aus«, sagte Lopan, »beide Augen fast zugequollen, aus der Nase fließt dir Blut, und ob dein Ohr noch zu retten ist, weiß ich nicht.«

»Der Rest ist auch nicht viel besser«, knurrte Keshban grimmig. »Ich hätte ihn schon gestern Abend erwürgen sollen.«

»Ihr habt schon abends angefangen?«

»Bei Sonnenuntergang, und dann im Schein der Fackeln die ganze Nacht hindurch. Er hat geschlagen und getreten, gespuckt und mit Sand geworfen, aber es hat ihm nichts genutzt. Ich hatte ihn fest im Griff, weißt du, und es hat wirklich nicht mehr viel gefehlt. Aber dann schien wieder die Sonne, und sie hat diesem ...«

»Hüte deine Zunge, Bruder«, warnte Lopan. »Wenn dich einer hört und dem neuen Fürsten verrät?«

»Das ist mir gleich«, stieß Keshban trotzig hervor. »Ich weiß, dass Calhar mich töten wird, früher oder später. Denn er weiß, dass ich weiß, dass er ein Zauberer ist, ein Mann der Finsternis und des Dunkels. Mit so einem will ich nichts zu schaffen haben.«

Lopan machte ein erschrecktes Gesicht.

»Was sonst willst du tun?«

»Ich werde das Land verlassen«, sagte Keshban. Der Saft tat wirklich gut. Es war ein würziger Sud aus Kräutern und wildwachsenden Beeren, der die Glieder belebte und den Geist erfrischte.

»Verlassen? Wohin denn? Überall sind Feinde, und in den Wäldern heulen die Wölfe. Gieriges Gesindel macht die Wege unsicher, und in den Sümpfen liegt manch einer, der ungerächt erschlagen wurde. Bleib hier, Keshban, du gehörst zu unserem Stamm.«

»Nicht mehr«, knurrte Keshban. »Seit dieser Hexenmeister am Werke ist, wurde das Wort Frieden bei uns nicht mehr ausgesprochen. Ich werde gehen, wohin auch immer.«

Lopan sah ihn traurig an.

»Ich werde bleiben«, sagte er leise. »Es fehlt mir nicht an Mut, du weißt das, aber ich habe nicht die Tollkühnheit, den Bereich unseres Stammes zu verlassen.«

»Dann bleib hier«, sagte Keshban. »Ich habe keine Lust, noch einmal ins Dorf zu gehen. Kannst du mir Brot besorgen, Fett und ein Stück getrockneten Fleisches? Ich brauche Wegzehrung.«

»Und deine Waffen?«

»Schaffe auch sie zur Stelle, vor allem den Bogen. Ich werde hier auf dich warten.«

Lopan seufzte leise, dann machte er sich auf den Weg.

Es gab einen Quell in der Nähe, dort wusch Keshban seine Wunden aus. Sie waren nicht schwerwiegend, höchstens ein wenig lästig, vor allem das halb abgerissene Ohr.

Die kleine Siedlung der Banithen lag nicht weit entfernt, bis zur ersten der dreißig Hütten hatte man knapp eine Viertelstunde zu gehen. Es gab noch zwei weitere Ansiedlungen der Banithen in diesem Wald, sie waren etwas mehr als eine Wegstunde entfernt.

Keshban war gerade damit fertig geworden, eine Packung Moos mit dem ledernen Haarband auf seinem Ohr zu befestigen, als Lopan keuchend zurückkehrte. Er trug schwer an einigen Broten, einem Topf mit Schmalz und einem mächtigen Stück Räucherfleisch.

»Du hättest nicht soviel bringen sollen«, sagte Keshban. »Vielleicht habt ihr im Winter nichts mehr zu essen, weil ihr mir zuviel abgegeben habt.«

»Ich kann fischen und jagen«, sagte Lopan. »Außerdem haben wir ja einen Esser weniger.«

»Richtig«, sagte Keshban grinsend. »Wie sieht es in der Siedlung aus?«

»Calhar hat einen großen Eimer Bier gestiftet, dazu unglaublich viel Fleisch. Der lichte Himmel mag wissen, wie er dazu kommt.«

»Pah«, sagte Keshban. »Nicht der lichte Himmel – die Mächte der trüben Finsternis haben ihm geholfen.«

Lopan wiegte den Kopf.

»Vielleicht war er einfach stärker als du«, sagte er zögernd. »Hättest du gesiegt, wäre es auch ohne jede Zauberei passiert.«

»Es war Zauberei!«, rief Keshban. »Böse, infame Magie. Alle Mächte der Finsternis wünsche ich dem Kerl an den feisten Hals, und jetzt will ich davon nichts mehr hören.«

»Wie du willst«, sagte Lopan. »Ich hole noch deine Waffen.«

Seine Waffen brauchte Keshban noch dringender als die Speisen. Ohne Nahrung konnte er zur Not auskommen, ohne die Möglichkeit zur Gegenwehr hätte er die nächsten Stunden nicht überleben können.

Einen kurzen Augenblick lang dachte Keshban an Raldee, das Mädchen mit den rotgoldenen Flechten. In zwei Jahren würde sie im heiratsfähigen Alter sein, und ihr Vater besaß die besten Schweine weit und breit. Auf beides würde Keshban verzichten müssen, wobei sich nur schwer sagen ließ, welcher Verlust ihn härter traf, denn er war gleichermaßen arm wie verliebt.

Keshban betrachtete sich im Spiegel des Wassers.

Keshban besaß alle Vorzüge, die Calhar nicht aufzuweisen hatte. Er war schlank und hochgewachsen, und seine Haare waren kurz und dunkel. Keshbans Gebiss war noch vollständig, trotz etlicher Raufereien, die ihn nah und fern gefürchtet gemacht hatten. Keshban hatte sogar einen regelrechten Kriegszug mitgemacht – zwei Tagesreisen weit –, und er hatte eine Keule und zwei Hühner erbeutet.

»Ich habe sogar an deinen Speer gedacht«, sagte Lopan, kaum dass er Keshban erreicht hatte. Er ähnelte seinem Bruder, war aber nicht ganz so wohlgestalt ausgefallen wie Keshban.

Zufrieden musterte Keshban seine Ausrüstung. Er hatte zu essen, und an Wasser mangelte es in diesem Land nur selten. Er trug einen erstklassigen Dolch im Gürtel, er besaß einen Speer mit schlankem, geradem Schaft und einer guten selbstgefertigten Klinge. Am Gürtel hing ihm die handliche Wurfkeule, und über der Schulter trug er den Bogen samt Köcher. Der lederne Behälter war mit Pfeilen gefüllt.

»Wohin willst du dich wenden?«, fragte Lopan.

Daran hatte Keshban noch nicht gedacht. Einstweilen wollte er nur fort, weg von der Stätte seiner Niederlage. An ein bestimmtes Ziel hatte er dabei nicht im mindesten gedacht. Lopans Frage setzte ihn einigermaßen in Verlegenheit.

Dann aber fiel ihm eine Antwort ein.

»Ich werde nach Sonnenuntergang gehen, zu Xanadas Lichtburg«, verkündete er so leise, dass nur Lopan ihn hörte. »Ich werde das Gläserne Schwert für mich gewinnen, Alton, das Schwert der Gerechtigkeit.«

»Bei allen Baum- und Erdgeistern«, flüsterte Lopan, und er sah sich erschrocken um. »Wie bist du auf den Gedanken verfallen? Bist du von Sinnen?«

»Ich werde das Schwert für mich gewinnen, und dann werde ich klarstellen, wer diesen Kampf gewonnen hat. Ich werde diesen ekelhaften Zauberer töten.«

»Du hast den Verstand verloren«, murmelte Lopan, bleich vor Schrecken. »Du kannst doch nicht ...«

Keshban hatte sich in seinen Einfall längst hineingesteigert. Er sah förmlich durch seinen Bruder hindurch.

»Xanadas Lichtburg ist mein Ziel«, murmelte er, und sein Blick verlor sich in namenloser Ferne. »Dort ist das Gläserne Schwert zu finden.«

»Du wirst es nicht schaffen«, beschwor Lopan den Bruder. »Andere, die stär...«

Keshbans Blick ließ ihn verstummen.

»Ich werde der Sonne entgegengehen«, sagte Keshban. »Dorthin, wo es wärmer ist, und dann werde ich mich nach Sonnenuntergang wenden. So werde ich die Lichtburg finden, groß und strahlend, leuchtend im Schein der Sonne, wie es die alten Sagen berichten.«

»Keshban«, rief der Bruder verzweifelt. »Niemand weiß, was an den Berichten wahr ist. Keiner von uns hat jemals das Gebiet unseres Stammes so weit verlassen, wie du es vorhast. Woher willst du wissen, dass nicht die Welt endet, wo der Blick keinen Halt mehr findet?«

»Ich werde gehen«, sagte Keshban. Zuversicht erfüllte ihn. »Ich werde gehen und siegen und zurückkehren und Calhar töten.«

»Sterben wirst du«, rief Lopan. »Und in der Ferne irgendwo verfaulen, wo keiner an deinem Grab weinen wird.«

»Pah«, machte Keshban. »Ich will nicht sterben, ich will leben, und ich werde leben. Als Held, das verspreche ich dir.«

»Müßige Träumerei.«

Keshban machte eine abwehrende Geste.

»Du wirst es erleben«, sagte er leidenschaftlich. »Alle werden noch von mir reden.«

2.

 

Am Nachmittag des Tages hatte Keshban das Land seines Sippenverbandes bereits verlassen. Er hielt sich jetzt in einem Bereich des Waldes auf, der von den Pasguten beansprucht wurde, einem räuberischen Gesindel, das keiner geordneten Arbeit nachging und sich lediglich von dem ernährte, was ihnen gleichsam ins Maul wuchs oder in die stets gierig ausgestreckten Fänge lief.

Keshban hatte nicht die geringste Lust, sich mit einer Meute von Pasguten herumzuraufen, schon gar nicht nach den Anstrengungen des Kampfes mit Calhar, den Keshban während seiner Wanderung ein um das andere Mal in die schrecklichsten Schlünde der Finsternis wünschte.

Keshban war kein schlechter Jäger. Er kannte sich aus im Wald, fand Pfade und Wechsel, frische Losungen und geschälte junge Bäume. Es gab viel Wild in diesem Teil des Waldes, die Pasguten waren zu faul oder zu ungeschickt, um erfolgreiche Jäger zu sein.

Für die nächsten Tage war Keshban des Zwanges enthoben, sich frisches Fleisch zu schießen, daher kümmerte er sich nicht weiter um die Fährten, die er fand. Er fand die Spuren einer Bache mit einer Schar Frischlingen, aber er fand auch ein paar Abdrücke, die ihm ganz und gar nicht gefielen.