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Sandra Henke

 

 

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Alpha 4 – Ein Kurzroman aus der Alphawelt

 

1. Auflage März 2013

Titelbild: Agnieszka Szuba

www.the-butterfly-within.com

©opyright 2013 by Sandra Henke

Lektorat: Franziska Köhler

Satz: nimatypografik

ISBN: 978-3-939239-79-6

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© Ricarda Ohligschläger / HerzgedankeFotografie

Sandra Henke lebt in der Nähe von Düsseldorf. Sie schreibt für mehrere große Verlagshäuser und gehört zu den beliebtesten Liebesroman- und Erotikautorinnen Deutschlands. Besonders mit ihren Spannungsromanen bei Heyne und der Alpha-Reihe bei Ubooks hat sie sich eine große Stammleserschaft erschrieben.

Ihre Bücher handeln zum Beispiel von dominanten Vampiren und Gestaltwandlern, romantischen Erziehungsspielen und Krimihelden, die undurchschaubar und genauso unwiderstehlich sind. Eine spannende Handlung liegt der Autorin ebenso am Herzen, wie ein starkes Knistern und eine abwechslungsreiche Erotik, die den Weg sexueller Selbstfindung erzählt.

Inhalt

Vorwort

Eins

Zwei

Drei

Vier

Fünf

Sechs

Sieben

Acht

Neun

Zehn

Elf

Zwölf

Dreizehn

Vierzehn

Fünfzehn

Sechzehn

Siebzehn

Achtzehn

Neunzehn

Zwanzig

Einundzwanzig

Epilog

 

Lynx verwandelte sich erneut in ihr Luchsweibchen. Fauchend stürzte sie sich auf ihn und jagte ihn durch den Speicher.

Rufus schaffte es gerade mal, sich Fell wachsen zu lassen, da musste er auch schon wieder vor ihr fliehen. Weil seine Füße zu langsam zu Wolfstatzen wurden, humpelte er und kam kaum von der Stelle. Zudem versuchte er ungelenk, seine Socken im Laufen loszuwerden. Die Holzdielen unter ihm knarzten bei jeder seiner Bewegungen.

Als Lynx in seine Pobacke biss, jaulte er auf. Ohne zu zögern riss sie ihm die Shorts von den Hüften und zerfetzte sie mit ihren messerscharfen Krallen.

Plötzlich wurde die Tür zum Dachgeschoss aufgerissen. «Was ist denn hier los?»

Erschrocken setzte sich Rufus auf sein Gesäß. Zwischen seinen Beinen wurde aus der Katze wieder das Mädchen mit den Pinselohren. Ein zarter Flaum aus gelb-schwarz gepunktetem Fell bedeckte ihre Haut, doch es war nicht sonderlich dicht. Darunter kam ihre menschliche Haut zum Vorschein. Und mehr.

Nanouk stellte sich breitbeinig in den Eingang und stemmte die Hände in die Hüften. Mit gerunzelter Stirn betrachtete sie erst Rufus’ halb erigiertes Glied und dann die so gut wie nackte Lynx, die zwischen seinen Beinen hockte. Überrascht gab sie einen Laut von sich.

«Ich verstehe.»

Die Werwölfin drehte auf dem Fuß um. Die haselnussfarbene Lederkorsage schmiegte sich so eng an ihren athletischen Körper, dass sich Rufus fragte, wie sie darin noch atmen konnte. Sie hatte ihre langen brauen Haare zu einem Fischgrätenzopf geflochten. Rufus mochte Nanouk. Dessen ungeachtet hatte er sie noch nie so gerne von hinten gesehen wie in diesem peinlichen Moment.

Bevor sie jedoch die Treppe wieder hinabstieg, sagte sie schmunzelnd über die Schulter hinweg: «Man hört euch im ganzen Theater.»

Während Rufus noch verärgert darüber nachdachte, warum sie dann nicht wenigstens zugesperrt hatte, schien Lynx sich nicht daran zu stören und ­Nanouk längst vergessen zu haben. Denn sie neigte sich unvermittelt vor und schnupperte an seinem Schaft.

Katzentypisch rieb sie ihre Wange an seinem Penis, worauf dieser endgültig hart wurde. Stramm stand er von Rufus’ Lenden ab.

 

Eins

Mit stolz geschwellter Brust setzte sich Rufus hinter das Steuer des Geländewagens und beobachtete über die Schulter hinweg, wie die beiden Alphas auf den Rücksitz stiegen.

In den frühen Morgenstunden dieses lauen Junitages hatte er die beiden Männer zum Eklutna Lake gefahren. Eigentlich hatte Claw den Wagen gelenkt und Kyle, wie Rufus’ Geburtsname lautete, hatte ihn erst übernommen, nachdem sie verschwunden waren. Am See hatten sie ihre Kleidung ausgezogen, sich in ihre Tiere verwandeltet und waren Seite an Seite im Wald eingetaucht.

Viele Stunden lang waren sie durch den Chugach State Park gestreift. Nun, da es bereits dunkel war, holte der Junge sie am vereinbarten Treffpunkt in der Nähe des Far North Bicentennial Parks ab. Sie hatten eine Strecke zurückgelegt, die nur ein Alpha in dieser kurzen Zeit schaffen konnte. Rufus beneidete sie um ihre Stärke und Ausdauer. Sein Rotwolf mit seiner kleinen Statur konnte da nicht mithalten, trotz paranormaler Kräfte. Aber Claw hätte ihn auch niemals mitgenommen.

Ganz der Leitwolf hatte er, nachdem er sich zurückverwandelt und angekleidet hatte, wieder das Steuer übernehmen wollen. Doch bevor er sich auf die Fahrerseite setzen konnte, berührte Luca ihn an der Schulter und deutete mit einem Nicken auf die Rückbank.

«Man wächst nur an neuen Aufgaben.»

Einige Sekunden lang wagte Rufus nicht zu atmen. Claws Miene verfinsterte sich, er musterte ihn mit einem durchdringenden Blick, der den Jungen immer wieder aufs Neue paralysierte. Zu Kyles Überraschung stieg der erste Wolf im Rudel hinten ein, Luca folgte ihm zufrieden schmunzelnd.

Aufgeregt, weil der Alphawolf sich in seine Hände begab und sich entgegen seines Charakters von ihm führen ließ, lenkte Rufus nun den Geländewagen nach Anchorage zurück. Am Anfang bekam er den Schaltknüppel kaum verstellt, als wäre dieser plötzlich eingerostet. In der Nähe des Leitwolfs fühlte er sich immer schwach, außerdem wusste er, dass Claw ihn beobachtete. Aber nachdem er eine Weile gefahren und kein Missgeschick passiert war, entspannte er sich und schaltete sogar das Radio ein.

Für Rufus glich die Freundschaft zwischen Claw und Luca einem kleinen Wunder. Bei Adamo und ihm war das etwas anderes. Sein junger Freund stand ebenso ganz unten in der Hierarchie der Vampire wie Kyle bei den Werwölfen. Das sollte zwar in Zukunft auf keinen Fall so bleiben, aber es schenkte ihnen eine gewisse Freiheit.

Claw und Luca jedoch trugen das Alpha-Gen in sich. Das war Segen und Fluch zugleich.

Noch vor wenigen Wochen, als der Werluchs zur Dark Defense gestoßen war, war er voller Misstrauen gewesen. Die grausamen Erlebnisse in der Werkatzen-Kolonie hatten tiefe Wunden in seine Seele gerissen. Doch Camille hatte ihn gelehrt, dass es sich lohnte, Risiken einzugehen. Sie hatte durch ihrer Liebe seine Verletzungen eine nach der anderen geschlossen, denn inzwischen war Luca der entspannteste Alpha von allen dreien. Was vielleicht auch daran lag, dass sein Rudel nur eine einzige Person einschloss – Camille.

Gerade noch rechtzeitig unterdrückte Rufus ein Seufzen. Er hoffte so sehr, eines Tages eine ebenso große Liebe zu erleben.

Zielsicher lenkte er das Auto in Richtung Nostalgia Playhouse.

Claw und Luca wollten den Abend mit Kristobal verbringen. Die drei verstanden sich, aber Rufus nahm Spannungen wahr. Ob der Vampir sich ausgeschlossen fühlte? Im Gegensatz zu Claw und Luca war der Wolf in ihm nur noch rudimentär vorhanden, und die beiden Gestaltwandler schienen immer dickere Buddys zu werden.

Dabei gingen sich in der Natur Luchse und Wölfe aus dem Weg. Doch Claw lud Luca immer wieder ein, ihm Anchorage und die Umgebung zu zeigen, obwohl die Stadt sein Revier war. Was Rufus aber am meisten verdutzte, war, dass in ihren Brustkörben die Herzen zweier Alphas schlugen und trotzdem forderten sie sich nicht gegenseitig heraus, um in einem Kampf territoriale Ansprüche zu klären, oder auch einfach nur, um sich zu messen. Einige Mitglieder der Dark Defense gingen davon aus, dass die widernatürliche Freundschaft den Bund der Paranormalen stärkte. Andere dagegen blieben skeptisch. Doch die meisten wunderte­ das kaum noch, nachdem das Rudel bereits die Hierarchie auf den Kopf gestellt hatte, indem Tala als Omegawölfin an Claws Seite geduldet wurde­ und Nanouk sowohl die Alphawölfin im Rudel als auch Kristobals Gefährtin und somit ein Mitglied des Vampirclans war.

Die Dark Defense war eben anders. Kompliziert und schräg, aber auch modern. Sonst hätte Lupus im Theater bei der dunklen Gesellschaft schlafen müssen und Elise über kurz oder lang verloren, doch er durfte viel Zeit mit seiner Ehefrau verbringen.

Die Übernatürlichen brachen die Regeln, weil sie erkannt hatten, dass es sich schließlich um ihre eigenen Regeln handelte, denn sie waren die einzigen übernatürlichen Wesen in Alaska.

Aber das hatte das Rudel vor nicht einmal einem dreiviertel Jahr auch gedacht. Erst waren die Vampire gekommen, dann Luca. Anchorage schien die Paranormalen anzuziehen. Wenn es noch mehr würden, mussten sie den reinen Menschen irgendwann unweigerlich auffallen. Die drohende Entdeckung hing wie ein Damoklesschwert über ihnen.

Nachdem Rufus den Geländewagen vor dem Nostalgia Playhouse geparkt hatte, stieß er erleichtert die Luft aus. Keine Beule, kein Kratzer im Lack, Motor nicht abgewürgt, kein Hupkonzert, kein roter Kopf, ging er in Gedanken durch. Puh!

Jemand tätschelte seine Schulter und Kyle hoffte so sehr, dass Claw ihm endlich die Anerkennung zollte, nach der er sich so sehr sehnte, doch es war Luca, der ihm zuzwinkerte und dann seine Hand wegnahm. Claw stieg indes aus. Ein wenig enttäuscht folgte Rufus ihm hinter Luca.

Seit sein Vater ihn in den Boundary Ranges bei Juneau – dem Gebirgszug an der Grenze von Alaska zu British Columbia – ausgesetzt hatte, um seiner von ihm getrennt lebenden Ehefrau eins auszuwischen, kam Claw einer Vaterfigur am nächsten. Doch er ließ es Kyle immer noch spüren, dass er ohne sein Einverständnis von Lupus gebissen und in einen Werwolf verwandelt worden war. Jugendliche hatten ihn damals, als er bei Pflegeeltern wohnte, angegriffen und schwer verletzt, weil er sich in das falsche Mädchen verliebt hatte.

Kirsty – er würde ihren Namen nie vergessen. Sie war damals sein einziger Lichtblick gewesen. Manchmal, wenn er Albträume hatte, sah er, wie das Messer des Angreifers immer wieder in seinen Bauch stach. Er spürte die Schmerzen, das Entsetzen und das aus ihm weichende Leben. Lupus’ Biss dagegen hatte er kaum wahrgenommen.

Claw wollte keine Armee der lebenden Toten. Und Kyle hätte schon zwei Mal sterben sollen. Der Leitwolf hatte ihn inzwischen akzeptiert, auch weil sich Tala für Rufus eingesetzt hatte. Aber Kyle wollte mehr. Lob, vielleicht sogar ein Zeichen der Zuneigung. Er würde Claw gerne näherkommen, doch dazu musste er in der Hierarchie aufsteigen, was so gut wie unmöglich war für eine kleine Rasse wie einen Rotwolf. Allerdings war Lucas Pardelluchs auch klein und dennoch hatte er alles, was ein Alpha brauchte: eine starke natürliche Dominanz, Courage und Durchsetzungsvermögen.

Rufus kam zu dem Schluss, dass es nicht an seinem Tier lag, sondern an ihm, dem Menschen. Er hatte schon immer auf der Verliererseite gestanden.

Das Theater hieß sie mit schummrigem Licht willkommen. Es roch immer ein wenig muffig und Staub tanzte vor den Glühbirnen. Der ­dicke Teppich dämpfte die Schritte. Die Ölbilder an den Wänden zeigten­ Szenen aus Illusionsshows aus verschiedenen Jahrhunderten.

Eine Jungfrau in einer Holzkiste, die mit Schwertern durchbohrt war. Die Kiste stand auf einem Teppich, der so rot war, dass er aussah, als wäre er mit Blut durchtränkt.

Ein Magier, der den Körper eines weißen Kaninchens in der einen Hand und dessen Kopf in der anderen hielt. Angeblich fraß der Hase gerade Löwenzahn, aber seine Ohren hingen herab und seine Lider waren halb geschlossen, als hätte man ihm die Blätter lediglich in sein totes Maul gestopft.

Auf einem weiteren Bild schwebte ein Junge oder ein Kleinwüchsiger einige Zentimeter über seinen Schuhen, die auf dem Boden standen. Seine Beine endeten in Stümpfen und Rufus hoffte, dass der Maler lediglich keine Lust darauf gehabt hatte, die Füße detailgetreu darzustellen, und nicht, dass sie noch in den Tretern steckten.

Er bekam davon jedes Mal aufs Neue eine Gänsehaut, als strahlten die Bilder einen gruseligen Zauber aus, der auf alle, die das Playhouse betraten, überging, um sie auf die geheimnisvoll bis unheimliche Vorstellung vorzubereiten.

Caine beäugte die drei Besucher kritisch, während Caleb auf die Straße hinausspähte, prüfend in alle Richtungen schaute und die Tür rasch hinter den Besuchern schloss, als wären sie FBI-Agenten in einem Hollywood-Film. Es fehlten nur die Sonnenbrillen und die Headsets.

Schnaubend stapfte Claw an ihnen vorbei, während Luca grinsend den Kopf schüttelte. Die zwei menschlichen Wächter hielten die Hände hoch und Rufus klatschte sie einer nach der anderen ab, bevor er hinter den Alphas hereilte. Die Zwillinge, wie die beiden glatzköpfigen Fleischklopse auch genannt wurden, blieben am Eingang zurück.

Rufus folgte Claw und Luca durch den Gang, der zwischen den Umkleideräumen, dem Treppenhaus und dem Lager auf der linken Seite und dem Saal auf der rechten hindurch- und quer durch das Nostalgia Playhouse bis zum Hinterausgang führte.

Durch die schwarze Samttapete und den anthrazitfarbenen Teppich wirkte der lange Korridor erdrückend auf Kyle, wie eine dunkle längliche Schachtel, aus der es kein Entkommen gab. Doch statt sich zu fürchten, weckte das nur seine Neugier und er fragte sich, ob die Vampire das Theater verhext hatten oder ob das Nostalgia ein Teil der Magie, die bei den Vorführungen freigesetzt wurde, absorbiert und eine Art Eigenleben entwickelt hatte.

Vielleicht bildete er sich das aber auch alles nur ein, denn dieser Ort belebte seine Fantasie.

Vor Träumerei wäre er fast mit dem Werluchs zusammengeprallt. Abrupt blieb Luca stehen. Deutlich spürte Rufus, wie er sich anspannte. Er selbst roch ihn auch, den unbekannten Duft. Ein Gestaltwandler. Ein Eindringling. Ein Fremder. Felinae. Wie Luca selbst. Ein Luchs. Aber kein Kuder, sondern eine Katze.

«Verflucht noch mal!»

Luca schnappte nach Luft, stemmte die Hände in die Hüften und trat durch die offen stehende Tür, die in den Bühnenraum führte. Seine eben noch freundliche Miene verfinsterte sich. Ein Knurren drang aus der Tiefe seiner Kehle. Fell wuchs ihm auf den Wangen und den Ohren. Fangzähne lugten zwischen seinen Lippen hervor. Weiter verwandelte er sich jedoch nicht.

Seine Gereiztheit steckte Claw an. Dieser stellte sich neben ihn. Seine Augen waren bereits die seines Timberwolfes, der offensichtlich dicht unter der Oberfläche lauerte. Gereizt schloss und öffnete er seine Fäuste immer wieder. Wie Rufus wusste, mochte Claw keine Überraschungen, da sie ihn überrumpelten und der Alphawolf zu jeder Zeit die Kontrolle behalten musste.

Neugierig stahl sich auch Rufus heran, wobei er vorsichtig etwas Abstand zu den beiden erregten Alphas hielt.

Auf dem Podest übte offensichtlich ein Mädchen ihren Auftritt. Ein neues Mitglied des Ensembles, das bisher nur aus Illusionisten bestanden hatte. Er selbst führte hin und wieder gemeinsam mit Adamo Kartentricks auf. Doch das war Kinderkram im Gegensatz zu dem, was die junge Frau darbot.

Verführerisch verbog sie ihren Körper wie eine Schlange. Als besäße sie keine Wirbelsäule. Dabei war sie nackt.

Rufus errötete, weil ihm bewusst wurde, dass seine Fantasie ihm einen Streich gespielt hatte. Denn sie war gar nicht völlig entblößt, sondern trug einen fleischfarbenen Lycraanzug, der sich wie eine zweite Haut an ihre Apfelbrüste, ihren flachen Bauch und ihren Knackpo schmiegte.

Nun, da sich jede Faser in seinem Körper auf sie konzentrierte, nahm er ihren Duft intensiver wahr. Lynx rufus. Rotluchs. Kyles Körper reagierte so heftig auf die mysteriöse Werkatze, wie auf nichts zuvor. Sein Glied zuckte wie eine Wünschelrute über einer Wasserader. Schützend hielt er eine Hand vor seinen Schritt und tat mit der anderen so, als würde er sich an der Wange kratzen, nur um das Feuermal, das ihn seit Geburt entstellte, zu verbergen.

Lucas olivfarbene Haut färbte sich zornesrot. «Was machst du hier, Lynx?» Sein Grollen ließ den Raum förmlich erbeben, so dass sich ­Rufus’ Nackenhaare aufstellten.

Lynx. Innerlich seufzte der Junge ihren Namen.