Postkoloniale Theologien

Inhalt

Fußnoten

Vorwort

Zu den ‚dekolonialen Studien‘ und den Unterschieden bzw. Beziehungen zwischen ihnen und dem Postkolonialismus vgl. Kapitel 1.2.

1.1 Narrative Zugänge

Bessis, Occidente, 15-16. Die Übersetzungen aller fremdsprachlicher Zitate in diesem Buch sind – falls nicht anders vermerkt – vom Verfasser.

Ebd., 16.

Ebd.

Ebd.

Fanon, Schwarze Haut, 73.

Ebd. Den Begriff der „Rasse“ verwende ich nur in wörtlichen Zitaten entsprechend den Vorlagen. Gemäß dem Diskussionsstand im deutschsprachigen Diskurs verstehe ich ansonsten den Begriff selbst als rassistisch. Ähnliches gilt für den Begriff „Neger“ im vorangegangenen Zitat, in dem er allerdings von Fanon selbst bereits zynisch verfremdet wird.

Kwok, Die Verbindungen herstellen, 323.

Ebd.

Ebd.

Ebd., 323f.

1.2 Postkoloniale Studien: Geschichte und Begriff

Said, Orientalismus.

Vgl. Kerner, Postkoloniale Theorien, 103-106; vgl. unten Kapitel 4.4.

Vgl. Castro-Varela/Dhawan, Postkoloniale Theorie, 161-228; Graneß/Kopf/Kraus, Feministische Theorie, 38-45.

Castro-Varela/Dhawan, Postkoloniale Theorie, 193, vgl. 193-196; vgl. grundlegend Brunner, Epistemische Gewalt.

Vgl. Castro-Varela/Dhawan, Postkoloniale Theorie, 229-295.

Fanon, Schwarze Haut.

Mbembe, Kritik.

Vgl. Febel/de Medeiros, Romanistik, 67-68 und meine eigene Argumentation in Silber, Poscolonialismo, 88-91. Meine Entscheidung, den Begriff ‚postkolonial‘ als Überbegriff über alle diese Strömungen zu verwenden, hat nicht zum Ziel, andere Strömungen zu vereinnahmen oder unsichtbar zu machen, sondern dient der didaktischen Vereinfachung. Sie hat auch biografische Gründe, weil ich über die ‚postcolonial studies‘ zum ersten Mal mit diesem vielfältigen Theoriefeld ausdrücklich in Berührung gekommen bin.

Quijano, Kolonialität; vgl. unten Kapitel 1.4. und 3.8.

Vgl. Lander, La colonialidad del saber; Maldonado-Torres, Sobre la colonialidad del ser; Lugones, Colonialidad y género.

Vgl. Kerner, Postkoloniale Theorien, 90-94; Castro-Gómez/Grosfoguel, El giro decolonial, 10-13.

Mignolo, Epistemischer Ungehorsam.

Vgl. zu Mignolo und zum dekolonialen Denken Kerner, Postkoloniale Theorien, 90-97.

Segato, La crítica.

Rivera Cusicanqui, Sociología de la imagen.

Zit. nach Kerner, Postkoloniale Theorien, 76.

Walsh/Schiwy/Castro-Gómez, Indisciplinar. Vgl. Kapitel 4.7.

Literaturhinweise

Castro-Varela/Dhawan, Postkoloniale Theorie.

Kerner, Postkoloniale Theorien.

Nehring/Tielesch, Postkoloniale Theologien, 9-45.

Conrad/Randeria, Jenseits des Eurozentrismus.

Reuter/Karentzos, Schlüsselwerke.

Bechhaus-Gerst/Zeller, Deutschland postkolonial.

Göttsche/Dunker/Dürbeck, Handbuch Postkolonialismus.

1.3 Postkoloniales Deutschland?

‚Deutschland‘ steht hier verallgemeinernd nicht nur für die ausdrücklich ‚deutschen‘ Staaten seit 1871, sondern auch für die kleineren Vorläuferstaaten sowie für Menschen und Institutionen in und aus diesen Territorien. Aufgrund meiner eigenen Geschichte und Kontextualisierung spreche ich hier nur von Deutschland in diesem Sinn, nicht aber von der Bedeutung postkolonialer Studien für andere deutschsprachige Kontexte wie die Schweiz und Österreich, mit deren Kolonialgeschichte ich mich nicht hinreichend befasst habe. Vgl. dazu etwa Purtschert/Lüthi/Frank, Postkoloniale Schweiz; Ruthner, Habsburgs ‚Dark Continent‘.

Vgl. aber Bechhaus-Gerst/Zeller, Deutschland postkolonial; Conrad/Randeria, Einleitung, 39-42.

Vgl. etwa Gründer, Geschichte, mit zahlreichen historischen Dokumenten.

Vgl. etwa Nausner, Der lange Schatten, 200-201.

Vgl. Hölzl, Wenn die Trommeln schweigen.

Vgl. auch zur Debatte: Geck/Rühling, Vorläufer des Holocaust.

Vgl. Nausner, Der lange Schatten, 203.

Jarosch, Koloniale Wunden, 47.

Vgl. Kerner, Postkoloniale Theorien, 61; www.freiburg-postkolonial.de und die ausführliche Linkliste auf dieser Webseite, die auch auf Initiativen in anderen Städten verweist.

Steyerl/Gutiérrez Rodríguez, Spricht die Subalterne Deutsch, 29.

Wie in der aktuellen Rassismus-Diskussion üblich, wird das Adjektiv als Bezeichnung einer sozialen und kulturellen Konstruktion groß geschrieben.

Nausner, Koloniales Erbe, 75.

Ebd.

Vgl. ebd., 75-77.

Wiesgickl, Das Alte Testament. Vgl. auch: Wiesgickl, Gefangen.

Vgl. Pittl, Anspruch und Wirklichkeit.

Spivak, Crítica, 19.

Ebd.

1.4 Koloniale Kontexte heute

González Casanova, Sociología de la explotación, 221-250.

Vgl. Porto-Gonçalves, Amazonía.

Vgl. Nehring, Verwundbarkeit auf Abwegen.

Quijano, Colonialidad, 12.

1.5 Bedeutung der postkolonialen Studien für die Theologie

Duggan, Erkenntnistheoretische Diskrepanz, 136-138.

Ebd., 137.

Nehring/Tielesch, Postkoloniale Theologien, 44.

Pilario, Mapping, 47-49. Vgl. Kapitel 1.6 zu den Übereinstimmungen und Unterschieden zwischen diesen ‚Hauptzielen‘ bei Pilario und der Gliederung dieses Buches.

Gruber, Wider die Entinnerung, 36.

Literaturhinweise

Vgl. auch den ausführlichen und gut aufbereiteten Überblick von Nausner, Zur Rezeption Postkolonialer Theorie.

Nehring/Tielesch, Postkoloniale Theologien.

Nehring/Wiesgickl, Postkoloniale Theologien II.

Pittl, Theologie und Postkolonialismus.

Konz/Ortmann/Wetz, Postkolonialismus.

Vgl. Heimbach-Steins/Bachmann/Becker, Vorwort.

Tamayo, Theologien des Südens.

Estermann, Südwind.

Vgl. v.a. ebd., 160-167.

Darunter bereits auch kritische Auseinandersetzungen, z. B. Ackermann, Die Identität.

Rettenbacher, Außerhalb der Ekklesiologie.

Wiesgickl, Das Alte Testament.

Rieger, Christus und das Imperium.

1.6 Wissen und Macht in der Theologie. Zum Aufbau dieses Buches

Sugirtharajah, Eine postkoloniale Untersuchung, 125.

Vgl. ausführlicher zu meinem Kulturbegriff: Silber, Die Befreiung der Kulturen, 23-76.

Vgl. Castro-Varela/Dhawan, Postkoloniale Theorie, 196-211; 231-232; 249-252.

Die oben (vgl. 1.5) zitierten drei „Hauptziele“ postkolonialer Theologien von Daniel Pilario gaben bei der Gestaltung dieser Kapitelgliederung eine Anregung, wobei die Kapitel zwei und drei in diesem Buch Pilarios ‚dekonstruktiver Phase‘ entsprechen, das vierte Kapitel seine ‚Hermeneutik des Widerstands‘ aufgreift und im fünften Kapitel ‚das Projekt der Rekonstruktion‘ der Theologie im Vordergrund steht. Pilarios Reihenfolge der drei ‚Ziele‘ oder ‚Phasen‘ habe ich jedoch nicht beibehalten. Vgl. Pilario, Mapping, 47-49.

Vgl. Rettenbacher, Außerhalb der Ekklesiologie; Wiesgickl, Das Alte Testament.

Castro-Varela/Dhawan, Postkoloniale Theorie, 20-21.

Vgl. dazu ausführlicher unten das 6. Kapitel.

Vgl. dazu ausführlicher: Silber, Pluralität, 36-39.

2.1 Die Erfindung des Anderen

Vgl. Babka, Gayatri C. Spivak, 22f.

Julia Reuter, Ordnungen des Anderen, 143, verwendet hier die Schreibweise „VerAnderung“.

Vgl. Jensen, Othering, 64f., auch im Folgenden.

Vgl. Castro-Varela/Dhawan, Postkoloniale Theorie, 232f.

Kim, Die Politik, 153.

Ebd., 155. Das Fehlen gendersensibler Sprache ist hier der Übersetzung anzulasten.

Vgl. ebd., 158.

Ebd., 158f.

Vgl. ebd., 159.

Ebd.

Vgl. ebd., 160.

2.2 Die Versteinerung von Identitäten

Vgl. Kerner, Postkoloniale Theorien, 67.

Kang, Wer oder was ist asiatisch, 205. Für Afrika schreibt der kongolesische Theologie Boniface Mabanza ähnlich pointiert: „Ein Afrika gibt es nicht. Afrika gibt es nur im Plural.“ Mabanza, Das Leben bejahen, 138.

Ebd.

Ebd.

Vgl. ebd., 208.

Vgl. ebd., 211f. und Mohanty, Under Western Eyes.

2.2 Die Versteinerung von Identitäten

Kang, Wer oder was ist asiatisch, 213. Sie bezieht sich auf Ruethers Buch Women and Redemption. In den über zwanzig Jahren seit Erscheinen dieses Buches hat sich auch die Darstellung nichtwestlicher Feministischer Theologien im Westen verändert. Das Grundproblem des Essentialismus bleibt dennoch auch in anderen Formen virulent.

Ebd., 209.

Ebd., 211.

Vgl. ebd., 208 mit Bezug auf einen Aufsatz von Pieris aus dem Jahr 1980.

Babka, Gayatri C. Spivak, 24; vgl. Kang, Wer oder was ist asiatisch, 207.

Kang, Wer oder was ist asiatisch, 219.

Althaus-Reid, Gnade und Anderssein, 430.

Ebd., 432.

Ebd., 431.

Sugirtharajah, Eine postkoloniale Untersuchung, 62.

Spivak, The Post-Colonial Critic, 104, vgl. Castro Varela / Dhawan: Postkoloniale Theorie, 67-68.

2.3 „Schwarz bin ich und schön.“ (Hld 1,5). Rassistische Traditionen

Mena López / de la Calle / Sardiñas Iglesias, Bíblia e descolonização, 133-135. Vgl. die ausführliche Analyse in Caldeira, Hermenêutica Negra Feminista.

Mena López / de la Calle / Sardiñas Iglesias, Bíblia e descolonização, 134.

Ebd.; Zitat aus der Jerusalemer Bibel ohne weitere Angaben.

Ebd.; Auslassungszeichen dort, Origeneszitat aus PG 13, 103-112.

Ebd.

Quijano, Colonialidad del poder, eurocentrismo y América Latina, 201.

Ebd.

Quijano, Colonialidad del poder y clasificación social, 119.

Quijano, Colonialidad del poder, eurocentrismo y América Latina, 201. ‚Rasse‘ (raza) im Original ohne Anführungszeichen.

Ebd.

Mbembe, Kritik der schwarzen Vernunft, 111.

Vgl. Hölzl, Rassismus.

Vgl. ebd., 11.

Ebd., 12.

Ebd., 13.

Ebd., 16.

Ebd., 18.

Ebd., 19, nach Johannes Fabian, Time and the Other. How Anthropology Makes its Object, New York 2002.

Ebd., 24.

Ebd., 25.

Vgl. ebd., 27-33.

Vgl. Lehr, Zum europäischen Rassismus.

2.4 Konstruktionen europäischer Überlegenheit

Vgl. Contreras Colín, Kritik, 159f.

Vgl. Chakrabarty, Provincializing, 29f.

Vgl. Rieger, Theology and Mission, 204.

Vgl. dazu und i.F. auch meine ausführlicheren Reflexionen in Silber, El Eurocentrismo.

So z. B. Pannenberg, Notwendigkeit, 147. Vgl. dagegen Estermann, Südwind, 163f.

Schillebeeckx, Vorwort 8. Seinem Optimismus, dies habe sich „spätestens seit dem Auftauchen der Befreiungstheologie“ (ebd.) geändert, kann ich mich allerdings nicht anschließen.

Vgl. etwa Metz, Zum Begriff, 164.

Suess, Prolegomena, 193.

Ebd., 192.

Chakrabarty, Provincializing; vgl. Kerner, Postkoloniale Theorien, 76-80.

Klinger, Theologie im Horizont, 47.

Vgl. Wiesgickl, Das Alte Testament, 121-231.

Ebd., 176.

Wiesgickl, Gefangen in uralten Phantasmen, 182.

Ebd., 182f.

Vgl. Wiesgickl, Das Alte Testament, 173.

Gonçalves, La crisis, 86.

Vgl. Kwok, Postcolonial Imagination, 189-197.

Vgl. ebd., 196.

Vgl. Mena López, Raíces afro-asiáticas y la descolonización de la Biblia.

Ebd., 77.

2.5 Gibt es überhaupt Religionen?

Vgl. i.F. auch: Daniel, Die Grenzen des Religionsbegriffs; Rettenbacher, Außerhalb der Ekklesiologie, 299-324; de Jong‐Kumru, Postcolonial Feminist Theology, 92-98 und Silber, Pluralität, 167-183.

Berner, Religionswissenschaft, 13.

Ebd., 31. Berner zitiert aus Bourdieus Schrift Genese und Struktur des religiösen Feldes.

Kwok, Postcolonial, 205.

Vgl. Lai, Teaching Global Theology.

Vgl. Baumann, Götter, Gurus, 234.

Conrad/Randeria, Einleitung, 17.

Vgl. Rettenbacher, Außerhalb der Ekklesiologie, 88f.

Ebd., 96f.

Sugirtharajah, Eine postkoloniale Untersuchung, 136.

Ebd., 141.

King, Orientalism and Religion, 40, vgl. King, Philosophy of religion, 44-48.

Kwok, Postcolonial Imagination, 189.

Rettenbacher, Außerhalb der Ekklesiologie, 101.

Ebd.

Ebd., 199f.

Vgl. Kwok, Postcolonial Imagination, 199.

Kwok, Postcolonial Imagination, 203.

Fung, A Postcolonial-mission-territorial Hermeneutics.

2.6 (Post-)Koloniale Genderbeziehungen

Vgl. weiterführend den Abschnitt zu Queeren Theologien 5.5.

Vgl. Dube, Postkolonialität, 106-108.

Ebd., 106.

Ebd., 107.

Vgl. Kwok, Postcolonial Imagination, 153-155.

Mananzan, Frauen und Religion, 120; vgl. 119-121.

Titizano, Mama Pacha, 132; vgl. 129-135.

Laporta, Decolonizing, 109. Vgl. 108-113.

Vgl. ebd., 110f.

Ebd., 123.

Vgl. weiterführend v.a. Kwok, Postcolonial Imagination; Dube, Postcolonial Feminist Interpretation und de Jong‐Kumru, Postcolonial Feminist Theology.

Vgl. v.a. 3.3, 3.6, 4.2, 4.3, 5.4 und andere.

2.7 Wer schreibt (Kirchen-)Geschichte?

Styers, Postcolonial Theory, 854. Zitat Memmi aus seinem Buch The Colonizer and the Colonized von 1957.

Vgl. Chakrabarty, Provincializing, 27-46; 97-113.

Kerner, Postkoloniale Theorien, 151, vgl. 150-152.

Clark, Postcolonial Theory, 848.

Smith, Decolonizing Methodologies, 29; vgl. 28-41.

Ebd., 35.

Dussel, Desintegración, 101.

Vgl. Castillo Morga, Sabiduría, 127, vgl. 125-181.

Ebd., 125.

Vgl. ebd., 129. Castillo übersetzt nepantla spanisch mit „situarse en medio“.

Styers, Postcolonial Theory, 854.

2.8 Überschneidungen verschiedener Achsen der Kolonialität

Vgl. Winker / Degele, Intersektionalität, 11.

Kang, Jenseits, 181. Mit „Unfähigkeit und Befähigung“ wurde vermutlich das englische ‚(Dis-)Ability‘ (unzutreffend) übersetzt.

Winker / Degele, Intersektionalität, 10.

Winker / Degele, Intersektionalität, 11.

2.8 Überschneidungen verschiedener Achsen der Kolonialität

Kang, Jenseits, 181.

Ebd., 182.

Ebd., 181.

Ebd.

Ebd., 182.

Ebd.

Ebd., 185.

Ebd., 186 mit einem Begriff von Leela Gandhi, aus ihrem Buch Postcolonial Theory.

Ebd., 186f.

Ebd., 187.

Ebd., 188.

2.9 Hegemonie. Zusammenfassung

Ashcroft/Griffiths/Tiffin, Post-Colonial Studies, 106.

Ebd., 106f. Der Begriff der ‚kulturellen Hegemonie‘ oder ‚Kulturhegemonie‘ wird in der Gegenwart auch von neurechten und neofaschistischen Bewegungen verwendet, um darauf aufmerksam zu machen, dass zu einer erwünschten Machtübernahme auch das Erreichen einer auf Überzeugung und kulturelle Selbstverständlichkeiten gründende „Deutungshoheit im zivilgesellschaftlichen Raum“ gehören muss. Vgl. Pittl, Schmittsche Gespenster, 176.

Vgl. auch die Abschnitte 1.2, 1.4 und 3.8.

Ashcroft/Griffiths/Tiffin, Post-Colonial Studies, 107.

Nehring/Tielesch, Postkoloniale Theologien, 21.

Dube, Postkolonialität, 95.

Vgl. Silber, El eurocentrismo.

Gramsci, Gefängnishefte, 783.

3.1 ‚Der alles so herrlich regieret‘? Leben im Imperium

Vgl. etwa Wind, Christsein im Imperium.

Vgl. Hardt / Negri, Empire; dies., Empire – zwanzig Jahre später; Rivera, Ränder, 149-157.

Zit. nach Dube, Rhodes Must Fall, 94.

Vgl. Rieger, Christus und das Imperium.

Vgl. ebd., 21-52.

Vgl. ebd., 134-149.

Tinker, American Indian Liberation, 96.

Tinker, American Indian Liberation, 62.

Vgl. Monroy, Babel.

3.2 Losgekauft? Wirtschaftliche Abhängigkeit und christliche Erlösung

González Casanova, Sociología de la explotación, 221-250.

Vgl. Kern, Theologie der Befreiung, 54-61.

Gutiérrez, Theologie der Befreiung, 77f.

Ebd., 135.

Vgl. etwa Silber, Pluralität, 58-97.

Gutiérrez, Theologie der Befreiung, 277.

Vgl. etwa Sobrino, Christologie der Befreiung, 225-267.

Vgl. Silber, Among Sisters.

Chitano, The Bible as a Resource, 404.

Ebd., 407.

Ebd., 404.

Ebd., 408.

Grau, Göttlicher Handel, 315; vgl. 308-318.

3.3 „Missionieren ist Kolonisieren.“

Dube, Postcolonial Feminist Interpretation 3. Übersetzung nach Wollrad, Ihre Stimmen, 149; vgl. 148-153. Diese Geschichte wird auch in Lateinamerika mündlich tradiert, vgl. Hidalgo, Im Kampf, 211.

Dube, Postcolonial Feminist Interpretation, 3; vgl. 3-21. Zur historischen Erinnerung an den Landraub durch einen weißen Mann, den Dubes Eltern in den 1950er Jahren erlitten, vgl. dies., Rhodes must fall, 85.

Dube, Rhodes must fall, 86. Dube spielt auf David Livingstone an, der gefordert hatte, „Zivilisation – Christentum und Kommerz – sollten für immer unzertrennlich sein“. Vgl. dies., Postcolonial Feminist Interpretation, 6.

Vgl. Dube, Postcolonial Feminist Interpretation, 12-15.

Kwok, Postcolonial Imagination, 202, unter Verweis auf Raimundo Panikkar. Vgl. auch meine kritische Analyse des Dialogs in der Missionspraxis in Silber, Synodalität, 267-270.

Hölzl, Rassismus, 16.

Ebd., 15.

Dube, Postcolonial Feminist Interpretation, 10, mit Verweis auf den kongolesischen Anthropologen Valentin-Yves Mudimbe.

Hölzl, Rassismus, 15.

Beide Zitate nach Bosch, Transforming Mission, 306.

Gemeinsam für das Leben, Nr. 48. Finanzielle, strukturelle und personale Abhängigkeiten afrikanischer Kirchen von Europa beschreibt auch Boniface Mabanza, Das Leben bejahen, 154-159.

3.4 Landbesitz und Raumkonstruktionen

Budden, Following Jesus, 20.

Healy, Listening to the People.

Ebd., 94-95.

Budden, Following Jesus, 6.

Ebd., 20.

Ebd., 21. Susan Healy beschreibt eine ganz ähnliche Verbindung der Maori Neuseelands zu ihrem konkreten Territorium. Vgl. Healy, Listening to the People, 73-78. Eine ähnliche Konzeption findet sich auch bei anderen Kulturen und wird von Ezra Chitano auch in der Bibel aufgezeigt (vgl. Kapitel 3.2.).

Budden, Following Jesus, 72.

Tinker, American Indian Liberation, 72.

Nausner, Heimat als Grenzland, 196-197.

Vgl. Rivera, Ränder, 154.

Nausner, Heimat als Grenzland, 193.

Ebd., mit einem Zitat aus Bhabha, Die Verortung der Kultur, 309. Vgl. ausführlicher dazu auch unten 4.6.

Ebd., 199.

Budden, Following Jesus, 71.

Vgl. dazu auch die Überlegungen der ökofeministischen Theologie, unten 5.4.

Zit. nach Ashcroft, Threshold Theology, 5.

3.5 Wer ist drinnen, wer draußen?

De La Torre, Identity Cross Dressing, 75.

Ebd.

Ebd., 76.

Ebd., 79.

Castro Varela / Dhawan, Postkoloniale Theorie, 260; vgl. 261-265.

González-Andrieu, The Good of Education, 63.

Ebd., 60.

Ebd., 64.

Ebd., 66.

Kwok, Teaching Theology, 24.

Ebd.

de Jong‐Kumru, Postcolonial Feminist Theology, 103.

Vgl. Taylor, Subalternität und Fürsprache. Dieses Problem wird unten noch ausführlicher thematisiert; vgl. 4.4.

3.6 Durch Leiden erlöst?

Spivak, Can the subaltern speak, 84, vgl. 82-85.

Federici, Caliban y la bruja, 176.

de Jong‐Kumru, Postcolonial Feminist Theology, 136, mit Bezugnahme auf das gemeinsame Werk von Althaus-Reid und Isherwood, Controversies in Feminist Theology.

Ebd., 137.

Kwok, Postcolonial Imagination, 184; vgl. de Jong‐Kumru, Postcolonial Feminist Theology, 137.

Joh, Trauer und der Anspruch, 161-170; vgl. de Jong‐Kumru, Postcolonial Feminist Theology, 144-147.

Joh, Trauer und der Anspruch, 165.

Ebd., 168f.

Ebd., 167.

Ebd., 168.

3.7 Aus den Augen, aus dem Sinn

Kang, Jenseits, 74.

Vgl. Silber, Laboratorios de culturas, 51. Auch im spanischen Original steht nur die männliche Form ‚aller Argentinier‘. Die entsprechende Seite wirbt inzwischen mit anderen Schlagworten: https://turismo.buenosaires.gob.ar/es.

Vgl. zu einem aktuellen Beispiel auch Silber, Fragmentierte Identitäten, 204f.

Vgl. Silber, Laboratorios de culturas; Silber, Pluralität, 230-241.

Oduyoye, Beads and Strands, 54, vgl. 45-56.

Ebd.

Ebd. Oduyoyes Formulierung, dass die Frauen „keine Verhandlungsmacht besitzen“ (i.O.: „who have no bargaining powers“), könnte als Viktimisierung gedeutet werden. Ich verstehe sie hier als Verdeutlichung oder Konkretisierung der Verweigerung elementarster Mitmenschlichkeit durch die Freier.

Ebd., vgl. 54f.

3.8 Kolonialität der Macht. Zusammenfassung

Quintero/Garbe, Einleitung, 10.

3.8 Kolonialität der Macht. Zusammenfassung

Quintero, Macht und Kolonialität der Macht, 59-65.

Lugones, Colonialidad y género, 68. Lugones‘ spanischer Ausdruck „colonialidad del género“ (ebd., 64) kann als „Kolonialität des/von Gender“ bzw. wie hier als „Genderkolonialität“ nur unbefriedigend ins Deutsche übersetzt werden.

Lander, Ciencias sociales, 10.

Maldonado-Torres, Sobre la colonialidad del ser.

Quijano, Colonialidad y modernidad/racionalidad, 19f.

4.1 Wechselnde Perspektiven

Donaldson, Native Women’s Double Cross, 106. Zitat aus Cajetes Buch Native Science.

Ebd., 100; Donaldson zitiert hier Chrestien le Clercq aus seiner New Relation of Gaspesia.

Ebd.

Ebd., 96. ‚Maismütter‘, ‚corn mothers‘ (andere Übersetzungsmöglichkeit: Kornmütter) sind Mutter- und/oder Fruchtbarkeitsgottheiten in verschiedenen nordamerikanischen indigenen Traditionen; oft im Singular.

Dube, Postcolonial Feminist Interpretation, 184-195.

Ebd., 193.

Ebd.

Segovia, Grenzüberschreitendes Interpretieren, 88.

4.2 Den Rücken kehren

Vgl. Donaldson, The Sign of Orpah.

Ebd., 134.

Jione Havea spricht sich in seiner Interpretation der Erzählung ausdrücklich gegen eine solche negative Charakterisierung Moabs aus: Diese dürfe nicht einfach aus anderen biblischen Erzählungen eingetragen werden. Im Rutbuch werde das Land (und seine BewohnerInnen) vielmehr als gastfreundlich und hilfreich beschrieben. Vgl. Havea, Stirring Naomi, 116. Für Donaldson ist jedoch darüber hinaus die traditionelle Interpretation des Buches Rut durch weiße US-AmerikanerInnen bedeutsam.

Ebd., 135. [Text in Klammern von mir ergänzt].

Ebd., 141.

Donaldson, Native Women’s Double Cross, 107. Vgl. zum theoretischen Hintergrund unten 5.1.

Donaldson, The Sign of Orpah, 143.

Ebd., Zitat aus Blaeser, Pagans Rewriting the Bible. Eckige Klammer in Donaldsons Original.

Londoño, Hermenéuticas postcoloniales, 154. Der Begriff lector rebelde stammt offenbar von Londoño und nicht von Mosala; vgl. Mosala, The Implications, 136.

Londoño, Hermenéuticas postcoloniales, 154.

Ebd., 156.

Vgl. zum theoretischen Hintergrund auch unten 5.1.

Dube, Liberating the Word, 425; vgl. 425-435.

Vgl. ebd., 418.

Ebd., 434.

Ebd., 435.

Ebd., 436.

4.3 Sich zuwenden und zuhören

West, The Academy of the Poor, 10; vgl. Akper, The role.

West, Wir werden nicht mehr schweigen, 164-168.

Cooper-White, The Rape of Tamar, 27.

Ebd., 26. Hervorhebungen im Original.

West et al., Rape, 36.

Vgl. ebd., 39-41.

Vgl. West, Wir werden nicht mehr schweigen, 168-170.

Ebd., 170.

Caldeira, Theo-Quilombismus, 59; vgl. 58-60.

Ebd.

Ebd.

Ebd.

Ebd.

Ebd., 57.

4.4 Option für die Subalternen?

Vgl. Kern, Theologie der Befreiung, 36-43; Silber, Pluralität, 18-21, 69-74.

Vgl. Taylor, Subalternität und Fürsprache, 284-287.

Ebd., 282.

Ebd., 281.

Ebd., 283.

Ebd., 277.

Vgl. Spivak, Can the Subaltern Speak. „The subaltern“ im Titel kann sowohl männlich als auch weiblich, sowohl im Plural als auch im Singular übersetzt werden. Da Spivak über subalterne, indigene Frauen anhand eines konkreten Falles nachdenkt, halte ich die Übersetzung „Kann die subalterne Frau sprechen?“ für angemessen. Vgl. Kerner, Postkoloniale Theorien, 104-106; Castro-Varela/Dhawan, Postkoloniale Theorie, 72-77.

Ebd., 87, Hervorhebung und Großschreibung im (englischen) Original. Vgl. Taylor, Subalternität und Fürsprache, 277.

Vgl. ebd., 70f.

Ebd., 104.

Taylor, Subalternität und Fürsprache, 290.

Ebd., 291; Taylor zitiert hier John Beverley, Subalternity and Representation.

Ebd., 295. Der Begriff wird aus dem Werk von Spivak zitiert.

Vgl. meine Reflexionen zum Thema im Bereich der Missionstheologie: Silber, Synodalität, 267-270.

La Puente Tapia, Widerstand, 74.

Ebd., 78.

4.5 Kontrapunktisches Lesen

Said, Kultur und Imperialismus, 92.

Ebd., 112.

Ebd., 148.

Sugirtharajah, Eine postkoloniale Untersuchung, 126.

Ebd., 138.

Ebd., 139.

Ebd., 140. Sugirtharajah zitiert aus Amores Buch Two masters, one message.

Ebd., 139.

4.6 Kontaktzonen

Pratt, Imperial Eyes, 6.

Bhabha, Die Verortung der Kultur, 56; vgl. Kerner, Postkoloniale Theorien, 125-131.

Vgl. Castro Varela / Dhawan, Postkoloniale Theorie, 239-271.

Kerner, Postkoloniale Theorien, 126.

Rivera Cusicanqui, Sociología de la imagen, 295; vgl. dies., Un mundo ch’ixi es posible.

Pilario, Mapping, 49, mit einem Zitat von R.S. Sugirtharajah, aus The Bible and the Third World.

Mit der Schreibweise wird die im Spanischen mögliche Dopplung „Latinos und Latinas“ vermieden; zugleich versuchen Latinxs und LateinamerikanerInnen damit, Menschen jenseits der Geschlechterbinarität einzuschließen.

Rivera, God at the Crossroads.

Ebd., 193.

Vgl. ebd., 193.

Ebd., 196. Bibeltext aus dem englischen Text übersetzt; die Einheitsübersetzung formuliert an dieser Stelle ganz anders.

Müßig, Die Jungfrau im Silberberg.

Keller/Nausner/Rivera, Introduction, 14.

4.7 Disziplinlosigkeit. Zusammenfassung

Walsh/Schiwy/Castro-Gómez, Indisciplinar, 13. Hervorhebungen im Original.

Ruoff, Foucault-Lexikon, 120. Zum Disziplinbegriff und anderen Kernelementen Foucaultscher Theorie, die für das Verständnis des Postkolonialismus oftmals wichtig sind, stellt diese Einführung ein hilfreiches Werkzeug dar, das auch auf Primärtexte und weiterführende Literatur verweist.

Walsh/Schiwy/Castro-Gómez, Indisciplinar, 13f. Hervorhebungen im Original.

Vgl. Mignolo, Epistemischer Ungehorsam.

Mignolo, El pensamiento decolonial, 25. Vgl. auch unten 5.7.

Mendoza-Álvarez, Die Entstehung von Rationalität, 55, Hervorhebungen im Original.

La Puente Tapia, Widerstand, 72f.

Spivak, The Post-Colonial Critic, 109; vgl. Castro Varela/Dhawan, Postkoloniale Theorie, 201-203.

Panotto, Descolonizar o saber teológico, 76, Hervorhebungen im Original.

Mendoza-Álvarez, Die Entstehung von Rationalität, 57.

Ebd.

5 Alternativen

Pilario, Mapping, 49.

Vgl. López Hernández, Teología India, 103-107.

de Jong‐Kumru, Postcolonial Feminist Theology, 103f.

Vgl. ebd.

5.1 Die Bibel anders lesen

Vgl. nur die wichtigen Sammelbände von R.S. Sugirtharajah: Voices from the Margin (1991), The Postcolonial Biblical Reader (2006) und Still at the Margins (2008) und die darin vertretenen AutorInnen, sowie Moore/Segovia, Postcolonial Biblical Criticism.

Kwok, Die Verbindungen herstellen, 324, unter Verweis auf Segovia, Decolonizing Biblical Studies. In der Übersetzung des Zitats ist natürlich korrigierend die ‚Leserin‘ zu ergänzen. Dieser Ansatz an der Perspektive der Leserin und des Lesers berührt sich mit der auch in Deutschland bekannten exegetischen Richtung der Rezeptionsästhetik.

Ebd.

Vgl. Dube, Postcolonial Feminist Interpretation, 40f; 115-117; 186f; 192f.

5.1 Die Bibel anders lesen

Dube, To push the boundaries, 163.

Sugirtharajah, Postcolonial Biblical Interpretation, 67. Vgl. eine detailliertere, im Einzelnen etwas abweichende Beschreibung mit Einzelbeispielen in Sugirtharajah, The Bible and the Third World, 250-259.

Vgl. ebd., 68.

Warrior, A Native American Perspective, 236. Dieser Text wurde bereits 1989 zuerst veröffentlicht.

Ebd., 240.

Ebd., 237. JHWH, der biblische Gottesname, im englischen Original: Yahweh.

Ebd., 241. „Let my people go“ (i.O.) spielt zustimmend auf den Gebrauch der Exoduserzählung durch die Schwarze Bürgerrechtsbewegung an.

Lee, Returning to China, 284.

5.2 Indigene Theologien

Vgl. bes. López Hernández, Teología India; Estermann, Apu taytayku; Weiler, Gut leben; zur Geschichte der Teología india in Lateinamerika vgl. Caero Bustillos, Für Christen ist es ein Vorrecht.

Es gibt darüber hinaus auch regionale Bezeichnungen wie z. B. „Andine Theologie“ (vor allem in Bolivien und Peru) und „Mayatheologie“ (in Mittelamerika).

Vgl. López Hernández, Teología India, 103-107.

Panotto, Descolonizar lo divino, 149f.

Bischofssynode, Amazonien Nr. 17, vgl. Silber, Synodalität, 262-265.

Vgl. z. B. Chipana Quispe, Relationale Wissensbestände, 48-50.

Vgl. z. B. 2.5, 2.6, 2.7, 3.1, 3.4, 4.1, 4.2, 5.1, 5.4 für Beispiele aus verschiedenen Regionen der Welt.

Vgl. dazu grundlegend: Federici, Calibán y la bruja und theologisch: Merchant, Der Tod der Natur.

Vgl. ausführlicher Silber, Kirche, die aus sich herausgeht, 188-197; Bascopé, Espiritualidad originaria, 11-16; Estermann, Apu Taytayku, 66-73.

Vgl. Weiler, Gut leben, 35-59.

Vgl. Havea, The Politics of Climate Change, 347-351.

Ebd., 349

Havea, The Politics of Climate Change, 346.

Ebd.

Narrativität ist auch in anderen kulturellen Regionen eine von der Theologie gerne aufgegriffene Praxis. Mercy Amba Oduyoye bringt sie mit traditionell von Frauen ausgeübten Kunsthandwerken wie Weben und Knüpfen in Verbindung, vgl. Oduyoye, Beads and Strands, 102-109; vgl. auch den Titel eines von Havea mitherausgegebenen Buches: Brett/Havea, Storyweaving.

Donaldson, Native Women’s Double Cross, 103. Zitat aus The Race for Theory.

Ebd., 112.

Bencke, Die Irruption des Sakralen, 173f.

Ebd., 177.

5.3 Autonomie und Kreativität der subalternen Religionen

Vgl. Castro-Varela/Dhawan, Postkoloniale Theorie, 62-72.

Vgl. die Schwierigkeiten, die die Verwendung des Religionsbegriffs selbst nach sich ziehen: s.o. 2.5.

Vgl. Silber, Pluralität, 109-133, auch i.F.

Dyrness, Listening for Fresh Voices, 34.

Ebd., 35.

Vgl. Lai, Teaching Global Theology, 92-95.

Ebd., 94.

Vgl. Sugirtharajah, Eine postkoloniale Untersuchung, 138-141; vgl. Kapitel 2.5.

Nanko-Fernández, From Pájaro to Paraclete, 14. Der Buchstabe x in der Selbstbezeichnung ‚latinx‘ steht für eine gendergerechte sprachliche Inklusion.

Ebd.

Ebd., 13.

Vgl. Althaus-Reid, Schlimmes Sterben, 524.

Ebd.

Ebd.

5.4 Ökofeministische Theologien

Kwok, What Has Love to Do with It, 35.

Vgl. zur ökofeministischen Theorie und ihrer Geschichte u.a. Mellor, Feminismo y ecología, 58-94; Graneß/Kopf/Kraus, Feministische Theorie, 268-303; Gebara, Intuiciones Ecofeministas, 17-27.

Vgl. Graneß/Kopf/Kraus, Feministische Theorie, 285.

Mies/Shiva, Ökofeminismus, 70.

Mellor, Feminismo y ecología, 64.

Gebara, Intuiciones Ecofeministas, 83.

Ebd., 74.

Vgl. ebd. 86f., 111-114.

Gebara, Ökofeminismus, 422; vgl. dies., Intuiciones Ecofeministas, 74-77.

Gebara, Intuiciones Ecofeministas, 76.

Ebd., 143.

Ebd., 60; vgl. 60-69.

Ebd., 15.

Kaunda, Towards an African ecogender theology.

Ebd., 182.

Ebd., 191.

Ebd., 180.

Ebd.

Vgl. ebd., 183-192.

Ebd., 180.

Ebd., 195.

Ebd., 196.

5.5 Theologie als Transgression: Queere Alternativen

Knauss/Mendoza-Álvarez, Queer-Theorien, 493f. Die Verwendung des Begriffs ‚Behinderung‘ und des Ausdrucks ‚intersektionell‘ statt intersektional gehen wohl auf die Übersetzung zurück.

Vgl. de Jong‐Kumru, Postcolonial Feminist Theology, 104-114; 149-152; Althaus-Reid, Queer-Theorie, 90f; Musskopf, So queer, 498-503.

Vgl. Althaus-Reid/Isherwood, Introduction, 5.

Musskopf, So queer, 499f. Markern: Übersetzung korr. nach dem englischen Original.

Althaus-Reid/Isherwood, Introduction, 6.

Althaus-Reid, Queer I Stand, 102.

Musskopf, So queer, 503.

Vgl. Avendaño, Brief eines Indios. Vgl. auch zu einem ähnlich gelagerten Beispiel aus Asien: Culbertson/Maliko, Ein G-String-Tanga; s.a. am Ende dieses Abschnittes.

Avendaño, Brief eines Indios, 527.

Vgl. ebd., 526.

Vgl. Graul, Das dritte Geschlecht, 70-73. Das Kürzel LGBT (Lesbisch-Gay-Bisexuell-Transsexuell) wird von der Autorin als Verweis auf eine plurale und vielfältig bezeichnete globale Strömung von Menschen verwendet, die ihre sexuelle Orientierung nicht heteronormativ verstehen.

Vgl. West/van der Walt, Eine queere Eröffnung.

Ebd., 587.

Ebd., 589.

Vgl. Althaus-Reid, The Queer God, 164-166.

Ebd., 165.

Althaus-Reid, The Queer God, 165.

Althaus-Reid, Gnade und Anderssein, 426.

Musskopf, So queer, 497.

Culbertson/Maliko, Ein G-String-Tanga, 59f. Gemeint sind die „Blackfeet-Stämme“ der USA.

5.6 Postkolonialer Neokolonialismus?

Grosfoguel, Del extractivismo. Das Interview von Klein mit Simpson erschien unter dem Titel „Dancing the World into Being“ 2013 beim Yes! Magazine.

Vgl. Grosfoguel, Del extractivismo, 35-38.

Ebd., 38.

Ebd.

Ebd.

Ebd., 39; er bezieht sich auf Riveras Buch von 2010, Ch’ixinakak utxiwa: una reflexión sobre prácticas y discursos descolonizadores.

Ebd., 40. Vgl. dazu auch eine Überlegung unten im Abschnitt 5.7.

Ebd., 41.

Zit. ebd.

Havea, Jione 2010. The Politics of Climate Change, 352f.

Ebd., 353.

Ebd.

Zit. bei Grosfoguel, Del extractivismo, 42.

Vgl. aber anders: Ashcroft/Griffiths/Tiffin, Post-Colonial Studies, 15-17. Der Begriff der ‚appropriation‘ wird hier als kritisches und widerständiges Aufgreifen von kulturellen Elementen der kolonisierenden Kultur durch die Kolonisierten verstanden.

5.7 Jenseits der Grenze. Zusammenfassung

Die Vorstellung einer „Befreiung der Theologie“ orientiert sich grundsätzlich an Juan Luis Segundo, der Befreiungstheologie als einen fundamentalen Prozess der Neustrukturierung oder ‚Befreiung‘ der Theologie insgesamt verstand: Vgl. Segundo, Liberation of Theology.

Mignolo, El pensamiento decolonial, 33.

Mignolo, Habitar la frontera, 177. Vgl. zur ‚Loslösung‘ oben 4.7.

5.7 Jenseits der Grenze. Zusammenfassung

Lorde, The Master’s Tools. Der englische Begriff ‚master‘ kann im Deutschen auch als „Meister“ wiedergegeben werden. I.O.: „The master’s tools will never dismantle the master’s house“.

Ebd., 373f; vgl. ders., El pensamiento decolonial, 28f.

Müßig, Die Jungfrau im Silberberg.

Mignolo, Habitar la frontera, 374. Hervorhebung i.O.; „wider-existieren“, i.O.: „re-existir“.

6 Anstoß oder Anstöße für Theologien in Europa?

Alle Zitate: Gruber, Wider die Entinnerung, 24; vgl. 23-25.

Ebd., 23.

Ebd., 24.

Ebd., 26.

Zit. nach Kerner, Postkoloniale Theorien, 76. Vgl. Kapitel 1.2.

Becka, Welcher (V)Erkenntnisgewinn, 138.

Zur Kritik der ‚Schulbildung‘ in der europäischen Theologietradition vgl. Estermann, Südwind, 169.

Die Strukturierung dieses Panoramas in die hier folgenden vier Punkte unterscheidet sich im Detail von der Kapiteleinteilung dieses Buches und von der Gliederung dieses Kapitels. Diese Unterschiede dienen dazu, dem Eindruck entgegenzuwirken, dass postkoloniale Theologien in klaren Systematiken beschrieben werden können. Es gibt jeweils diese unterschiedlichen Schwerpunkte, jedoch sind sie vielfach aufeinander bezogen und ergänzen einander. Sie lassen sich auf verschiedene Weisen systematisieren. Eine einheitliche Systematik würde diese innere Dynamik und Verwobenheit verdecken und postkoloniales Denken seiner Kreativität und ‚Disziplinlosigkeit‘ berauben.

Vgl. den Titel des Buches von Castro-Gómez/Grosfoguel, El giro decolonial.

6.1 Sich der eigenen kolonialen Vergangenheit stellen

Natürlich kann man von kolonialen Expansionsbestrebungen auch im Fall der USA, Russlands, Chinas, Japans und anderer Großmächte in der Vergangenheit sprechen. Deren Politiken der Expansion und Kolonisierung werden teilweise auch in den postkolonialen Studien und Theologien ausdrücklich untersucht. In keinem Fall führten aber solche Kolonialprojekte wie in Europa zu weltumspannenden Imperien wie etwa in den Fällen Spanien, Portugal, England, Frankreich und Deutschland.

Casaldáliga, Auf der Suche, 13f.

6.2 Europäische Theologien als kontextuelle Theologien

Estermann, Südwind, 158.

Klinger, Theologie im Horizont, 48.

Gebara, Intuiciones Ecofeministas, 42; vgl. 35-89.

Ebd., 60.

Ebd., 51.

Ebd., 47.

Ebd., 69. Estermann, Südwind, 160, spricht in diesem Zusammenhang in ähnlicher Weise von der Notwendigkeit der „Enthellenisierung der Theologie“.

Zum Pluralismus vgl. Silber, Pluralität, 78-97.

Althaus-Reid, Queer-Theorie, 88.

6.3 Machtpositionen aufdecken

Vgl. z. B. die interdisziplinäre Auseinandersetzung mit der Machtfrage in Prüller-Jagenteufel et al., Macht und Machtkritik.

Jahnel, Religion kann Brücken bauen, 316.

Jahnel, The Future, 187.

Field, Über das (Wieder-)Zentrieren, 245.

Ebd., 246.

Ebd.

Ebd.

6.4 Alternativen und Widerstand zulassen

I. S. v. Chakrabarty, Provincializing; vgl. 2.4 und 6.2.

Estermann, Südwind, 158.

Vgl. oben 5.6.

Vgl. 4.7.

6.5 Parteiisch und deswegen relevant

Vgl. Segovia, Grenzüberschreitendes Interpretieren, 88; vgl. oben 4.1.

Vgl. Kern, Theologie der Befreiung, 15; Segundo, Liberation of Theology, 69-96.

Vgl. Silber, Pluralität, 18-21; 30-39; 43-57; 69-74.

Taylor, Subalternität und Fürsprache, 283; vgl. oben 4.4.

Vgl. ausführlicher Silber, Pluralität, 18-21; Silber, Die Befreiung der Kulturen, 112-128.

Shannahan, Voices from the Borderland, 227. Mit dem ‚Verschwinden‘ sind die Verschleierung und Verharmlosung unterdrückender Strukturen sowie die vielfältigen Beziehungen zwischen UnterdrückerInnen und Unterdrückten gemeint.

Ebd., 12.

Nehring/Tielesch, Theologie und Postkolonialismus, 23. Sie übernehmen diesen Begriff von Andreas Hepp / Carsten Winter, Die Cultural Studies Kontroverse.

Nehring/Tielesch, Theologie und Postkolonialismus, 24.

Kang, Jenseits, 188. Zitat um ein fehlerhaftes Komma gekürzt.

6.6 Befreiende Verunsicherungen. Fazit

Gruber, Wider die Entinnerung, 28. ‚Entinnern‘ bezeichnet für sie die Weigerung, Erinnerung (hier konkret an den Kolonialismus) zuzulassen und die Tilgung und Tabuisierung von Erinnerung.

Vgl. Pittl, Anspruch und Wirklichkeit.

Gruber, Wider die Entinnerung, 36; Hervorhebungen i.O.

Rivera, God at the Crossroads, 187.

Ebd.

Vorwort

Ohne es zu ahnen, hatte ich mich schon lange mit postkolonialen Themen beschäftigt, als ich etwa um das Jahr 2010 zum ersten Mal intensiv mit diesem Begriff und mit den Theorien und Studien, die damit verbunden sind, in Berührung kam. Die lateinamerikanische Theologie der Befreiung und andere Theologien ‚der Dritten Welt‘ – wie man in den 1980er Jahren völlig selbstverständlich formulieren konnte – begleiten mich seit Beginn meines Theologiestudiums und bereits zwei bis drei Jahre zuvor. Später übten auch die vielfältigen interkulturellen und indigenen Theologien eine große Faszination auf mich aus, vor allem als ich 1997-2002 in Bolivien lebte und arbeitete. Alle diese Theologien entstanden in der Auseinandersetzung mit Kontexten, die man heute als postkolonial bezeichnen könnte. Die postkolonialen und dekolonialen1 Theorien, die sich in etwa derselben Zeit entwickelten, wurden erst in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren als wichtige GesprächspartnerInnen für die Fortentwicklung dieser Theologien in Anspruch genommen – wenigstens in meiner Wahrnehmung.

Die Auseinandersetzung mit postkolonialen Theologien war für mich dementsprechend folgerichtig. Zugleich bedeuteten sie für mich eine grundlegende theologische Verunsicherung. Denn der Standort, von dem aus ich diese Auseinandersetzung betrieb, war (und ist bis heute) der eines männlichen weißen Erstwelttheologen, der in Europa lebt und arbeitet. Genau dieser Standort wird aufgrund seiner vielfältigen hegemonialen Privilegien vom Postkolonialismus in Frage gestellt. Was bedeutet es demnach, von ihm aus über postkoloniale Theologien zu forschen und zu schreiben?

Gastprofessuren in El Salvador (2017) und Bolivien (2018) zum Thema des Postkolonialismus ermöglichten es mir, meinen persönlichen Standpunkt in der Auseinandersetzung mit weniger privilegierten Perspektiven selbstkritisch zu schärfen. Diese Erfahrungen haben mich ermutigt, die Herausforderungen der postkolonialen Theologien auch deutschsprachigen Kontexten besser zugänglich zu machen. Denn unsere Welt ist im Ganzen postkolonial, nicht nur die Staaten, die aus den Kolonien hervorgegangen sind. Daher werden Kirche und Theologie insgesamt vom Postkolonialismus angefragt, gerade auch wir in Europa. Denn unsere koloniale Vergangenheit fordert uns immer wieder heraus, uns der postkolonialen Gegenwart und ihren Problemen zu stellen.

Diese Einführung in postkoloniale Theologien soll dem Ziel dienen, die Fragen und Herausforderungen post- und dekolonialer Studien für die Theologie besser kennenzulernen. Sie richtet sich auf grundlegende fundamentaltheologische und methodische Fragen und arbeitet dabei exemplarisch mit zahlreichen verschiedenen Beispielen aus unterschiedlichen theologischen Fachgebieten. Es lassen sich daher konkrete Überlegungen u.a. für die Exegese, die Dogmatik, die Kirchengeschichte, die Praktische Theologie, die Sozialethik und eben auch für die Fundamentaltheologie anschließen.

Ich danke zahlreichen GesprächspartnerInnen in Bolivien, Brasilien, El Salvador und aus anderen lateinamerikanischen Ländern, aber auch aus anderen Teilen der Welt sowie nicht zuletzt auch aus und in Europa für vielfältige hilfreiche Anregungen und konstruktive Kritik. Ebenso danke ich allen postkolonialen Theologinnen und Theologen, deren Literatur ich in der Auseinandersetzung mit diesen Fragen lesen durfte, und die zum Teil in diesem Buch besprochen wird. Ich bemühe mich wiederzugeben, was ich gelernt habe. Alle Fehler und Fehleinschätzungen sind daher meine eigenen; die Leistungen und Erkenntnisse postkolonialer Theologien verdanke ich anderen.

 

Sailauf, 1. Februar 2021

 

Stefan Silber

1 Was heißt denn hier ‚postkolonial‘? Grundlagen

Postkoloniale Studien und Theorien machen immer mehr von sich reden. Das Stichwort taucht inzwischen in sehr vielen geistes- und sozialwissenschaftlichen Bereichen auf. In den letzten zwei Jahrzehnten entwickelte sich weltweit auch in der Theologie eine vielfältige Rezeption dieser kritischen Denkweisen. In Deutschland steckt die Diskussion dazu jedoch eher noch in den Kinderschuhen.

Der Begriff ‚post-kolonial‘ kann dabei leicht zu Missverständnissen führen. Denn er bezieht sich in einem chronologischen Sinn zunächst lediglich darauf, dass diese Studien zeitlich ‚nach‘ dem Ende der kolonialen Herrschaften insbesondere Großbritanniens und Frankreichs in vielen Ländern Asiens und Afrikas in der Folge des Zweiten Weltkriegs entstanden sind. In einer inhaltlichen Perspektive geht es in der postkolonialen Kritik jedoch gerade darum aufzudecken, inwiefern die koloniale Herrschaft, ihre Denkweisen, ihre prägende kulturelle Kraft und ihre politischen und wirtschaftlichen Machtstrukturen über das offizielle Ende der Kolonialzeit hinaus erhalten geblieben und – möglicherweise in veränderten Gestalten – weiterhin wirksam sind.

Das zweite mögliche Missverständnis besteht darin, dass das Adjektiv ‚kolonial‘ in einem verengten Sinn nur auf Tatsachen und Verhältnisse bezogen wird, die offen und unmittelbar mit dem Kolonialismus zu tun haben. Die postkolonialen Studien machen hingegen darauf aufmerksam – und dies wird auch ein wesentliches Thema dieses Buches sein – dass die Kolonialzeit und die kolonialen Beziehungen eine sehr viel breitere und tiefere Wirkung und Wirkungsgeschichte entfaltet haben als gemeinhin angenommen wird. Der Postkolonialismus schließt daher auch gesellschaftliche und kulturelle Phänomene in seine Analysen ein, deren Zusammenhang mit dem Kolonialismus vielleicht nicht auf den ersten Blick ersichtlich ist. Postkoloniale Studien beschränken sich also nicht einfach auf eine Kritik des historischen Kolonialismus, sondern analysieren gegenwärtige kulturelle, wirtschaftliche und politische Konstellationen daraufhin, inwieweit sie durch historische Erfahrungen der Kolonialzeit bis in die Gegenwart hinein geprägt sind.

Bevor es in den weiteren Kapiteln dieses Buches um eine Einführung in die sich entwickelnden postkolonialen Theologien geht, sollen in einem ersten Schritt einige Grundlagen erarbeitet werden: Es folgt zuerst ein ganz knapper Überblick über die Geschichte und die Anliegen der postkolonialen Studien (mit Hinweisen auf sehr gute Einführungstexte in diese Theorien; vgl. 1.2). Anschließend stellen sich die Fragen, warum diese Studien auch eine Bedeutung für die Theologie besitzen (1.5) und warum man sich ihnen auch heute (1.4) und gerade auch in Deutschland stellen sollte (1.3). Zur Veranschaulichung stehen am Beginn drei kurze narrative Zugänge, die sehr gut in die Thematik einführen (1.1).

1.1 Narrative Zugänge

Die tunesische Historikerin und Journalistin Sophie BessisBessis, Sophie erinnert sich an ihre Kindheit im Lyzeum Jules Ferry während der kolonialen Epoche Tunesiens:

„In der Pause verschwanden die nationalen Unterschiede angesichts des scheinbaren Ökumenismus der Kinderkameradschaft nicht. Es gab die Tunesierinnen, Araberinnen oder Jüdinnen im Gegensatz zu den ‚Französinnen‘, eine globale Einheit, deren Homogenität die besondere Freundschaft überschritt, die mit jeder von ihnen geschlossen werden konnte. Denn die Französinnen erdrückten uns mit ihrer Verachtung. Selbst wenn wir ihre Arroganz nicht akzeptierten, zweifelten wir nicht an ihrer Überlegenheit.

Denn erstens waren sie blond, mit langen, glatten Haaren, die mit einer eleganten Kopfbewegung zurückgeworfen werden konnten. Angesichts dieser fast engelhaften Natur bereitete uns die masochistische Betrachtung der schwarzen und lockigen Haare, die unseren Kopf schmückten, ungeheure Schmerzen.

Außerdem gingen sie zur Kommunion. Mit Brautkleidern, mit Tüll und Schleier, mit einem Messbuch in der Hand und einer Fülle frommer Bilder. […] Wer von uns, Muslimas und Jüdinnen, die dieselbe Dunkelheit teilten, träumte nicht einmal in ihrer Kindheit davon, Katholikin zu sein, um dieses Märchen zu erleben? […]

Vor der sechsten Klasse mussten wir wählen, welche zweite Sprache wir lernen wollten. Für meine Eltern war die Frage einfach: Wir waren zwar Juden, aber zuallererst Tunesier: also Arabisch. Nachdem sie meine Anmeldung gelesen hatte, rief meine Lehrerin mich zu sich: ‚Wie schade, dass Sie kein Englisch gewählt haben!‘, rief sie aus. Ich erinnerte mich lange an ihre traurige Stimme, die den kulturellen Rückschritt beklagte, zu dem ihre gute Schülerin verurteilt wurde.“1

In ihrer Erinnerung beschreibt BessisBessis, Sophie mehrere charakteristische Aspekte der kolonialen Kultur: Die tunesischen Kinder zweifelten nicht an der Überlegenheit der Französinnen. Diese Überlegenheit hatte körperliche, äußerliche Gründe (die Haare), kulturelle und religiöse Aspekte (die Erstkommunion, die Sprache) sowie wirtschaftliche und soziale Merkmale: „Die Französinnen machten Urlaub ‚in Frankreich‘“2. Dieses mythische, von den Urlaubsheimkehrerinnen als paradiesisch beschriebene Land war durch einen tiefen Abgrund von den tunesischen Mädchen entfernt. „Die bloße Tatsache, zu dieser Welt zu gehören […], verlieh [den Französinnen] einen legitimen Vorrang“3. Die eigene Identität hingegen wird konsequent abgewertet („Dunkelheit“, „Rückschritt“), wie es auch dem pädagogischen Ideal des kolonialen Schulsystems entspricht. Deswegen kommentiert sie: „Wir lernten, dass es wenig ruhmreich war, das zu sein, was wir waren.“4

Erst viel später, als die Autorin als Erwachsene Frankreich bereisen konnte, zeigte sich für sie endgültig, dass der gefühlte Abgrund, die Unterscheidung, die Hierarchisierung zwischen den französischen und den tunesischen Schülerinnen nicht selbstverständlich war, sondern ein Produkt ihres kolonialen Kontextes.

Frantz FanonFanon, Frantz