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Wolf-Dieter Raftopoulo

Kulturführer Rhön • Grabfeld

Eine kunst-und kulturhistorische
Gesamtdokumentation
der alten Kulturlandschaften

RMd-Verlag | E-Book

Impressum

Umschlagbilder Titel:
Linke Spalte: Von Buttlar-Schloß in Wildprechtroda,
Adels-Epitaph in der Stadtpfarrkirche von Münnerstadt;

Mittlere Spalte: Ortskirche in Eckardts,
Detail des Apostelaltars in der Pfarrkirche von Bibra;

Rechte Spalte:
Fachwerkhaus in Unteressfeld,
Schnitzerei an Eckständer eines Fachwerkhauses in Ginolfs

Raftopoulo, Wolf-Dieter:

Rhön • Grabfeld Kulturführer

Dokumentation einer alten Kulturlandschaft / Wolf-Dieter Raftopoulo —
Gerbrunn: RMd-VERLAG 2020

ISBN 978-3-9819324-8-5

© 2020 RMd-VERLAG, Gerbrunn
2. Überarbeitete Ausgabe als E-Book (ePub)

Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigungen aller Art,

auch auszugsweise, bedürfen der Zustimmung des Verlages.
Fotografien, Layout, Satz, Grafik und Umschlaggestaltung:
Wolf-Dieter Raftopoulo

Gesamtherstellung: RMd-VERLAG

ISBN 978-3-9819324-8-5

www.rmd-verlag.de | https://shop-rmd-verlag.de

Inhalt

Geleitwort

Rhön • Grabfeld

Kulturgeschichte der Regionen Rhön und Grabfeld
im Lauf der Geschichte

Alphabetisches Register der Städte und Gemeinden
(Stadt- und Ortsteile stehen in Klammern)

Aubstadt - Aura an der Saale - Bad Bocklet (Aschach, Großenbrach, Hohn, Steinach an der Saale) - Bad Brückenau (Römershag, Staatsbad, Volkersberg) - Bad Kissingen (Bodenlauben) - Bad Königshofen (Althausen, Eyershausen, Gabolshausen, Ipthausen, Merkershausen, Untereßfeld) - Bad Neustadt an der Saale (Bad Neuhaus an der Saale, Brendlorenzen, Herschfeld, Lebenhan) - Bad Salzungen (Wildprechtroda) - Bastheim (Wechterswinkel) - Bischofsheim in der Rhön (Holzberghof, Kloster Kreuzberg, Oberweißenbrunn, Unterweißenbrunn, Wegfurt) - Breitungen (Altenbreitungen, Frauenbreitungen, Herrenbreitungen) - Burghaun (Hünhan, Rothenkirchen) - Burkardroth (Frauenroth, Lauter, Stralsbach, Waldfenster) - Buttlar (Bermbach) - Dermbach (Gehaus, Neidhardtshausen, Stadtlengsfeld, Zella/Rhön) - Ebersburg - Eichenzell (Döllbach, Lütter) - Eiterfeld (Arzell, Buchenau, Fürsteneck, Großentaft, Leibolz, Soisdorf, Ufhausen) - Elfershausen (Trimburg) - Empfertshausen - Euerdorf - Fladungen (Heufurt, Leubach, Oberfladungen) - Friedewald - Fulda - Geisa (Borsch, Bremen) - Geroda - Gersfeld - Grabfeld (Bauerbach, Behrungen, Berkach, Bibra, Exdorf, Jüchsen, Nordheim, Queienfeld, Rentwertshausen, Schwickershausen, Wolfmannshausen) - Großeibstadt - Hammelburg (Altstadt, Diebach, Saaleck, Untereschenbach) - Hauneck (Oberhaun, Unterhaun) - Haunetal (Neukirchen, Oberstoppel, Odensachsen, Unterstoppel) - Hendungen - Herbstadt (Breitensee) - Heustreu - Hilders (Batten) - Höchheim (Gollmuthhausen, Irmelshausen) - Hofbieber (Allmus, Kleinsassen, Langenbieber, Niederbieber, Schackau) - Hohenroda (Ausbach, Mansbach) - Hollstadt - Hünfeld (Kirchhasel, Mackenzell, Malges) - Kalbach (Heubach, Uttrichshausen) - Kaltennordheim (Andenhausen, Kaltenlengsfeld, Kaltensundheim, Kaltenwestheim) - Künzell (Dietershausen, Dirlos, Engelhelms) - Meiningen (Henneberg, Herpf, Landsberg, Stepfershausen, Walldorf) - Mellrichstadt (Eußenhausen, Mühlfeld, Roßrieth, Sondheim) - Münnerstadt (Großwenkheim, Kleinwenkheim, Maria Bildhausen) - Niederlauer (Unterebersbach) - Nordheim vor der Rhön (Neustädtles) - Nüdlingen - Oberelsbach (Ginolfs, Unterelsbach, Weisbach) - Oberstreu (Mittelstreu) - Oberthulba (Thulba) - Oechsen - Ostheim vor der Rhön (Urspringen) - Petersberg (Margretenhaun) - Poppenhausen - Rasdorf (Grüsselbach) - Rhönblick (Bettenhausen, Geba, Helmershausen, Hermannsfeld, Fasanerie, Wohlmuthhausen) - Ritschenhausen - Römhild (Eicha, Gleichberge, Gleichamberg, Haina, Milz) - Rosa - Roßdorf - Saal an der Saale (Waltershausen) - Salz - Schenklengsfeld - Schleid - Schmalkalden (Helmers, Wernshausen) - Schönau an der Brend (Burgwallbach) - Schwallungen (Eckardts, Zillbach) - Sondheim vor der Rhön (Stetten) - Stockheim - Sülzfeld (Amalienruh) - Sulzfeld (Johannishof, Lindleshof, Kleinbardorf) - Tann/Rhön (Habel, Lahrbach) - Trappstadt (Alsleben) - Unsleben - Unterbreizbach (Pferdsdorf, Sünna) - Vacha - Wartmannsroth (Waizenbach, Windheim) - Wasungen (Oepfershausen, Sinnershausen) - Wildflecken (Maria Ehrenberg, Oberbach) - Willmars (Unterfilke, Völkershausen) - Zeitlofs (Rossbach, Weissenbach)

Übersichtskarten (I - IV) Kulturraum Rhön • Grabfeld
Übersichtskarte I - Übersichtskarte II
Übersichtskarte III - Übersichtskarte IV

Anmerkungen und Dokumentationen

Altstraßen – Hochstraßen | Bildstock, Kreuzstein, Marter, Wegkapelle und Kreuzschlepper | Buchonia – Buchenland – Buckelland | Burgen und Schlösser - Burgstellen, Schlösser, vor- und frühgeschichtliche Befestigungen | Cent, Hochgericht | Andrea Gallasini | Grabfeld – Namensherkunft | Johann Peter Herrlein | Johann Joseph Keßler | Kirchenburgen | Landwehr – Landhege – Geheeg | Rhön – Namensherkunft | Rhönpaulus – Johann Heinrich-Valentin Paul

Danksagung

Bildquellenverzeichnis

Literatur- und Quellenverzeichnis

Geleitwort

Unzählige Auswärtige und Einheimische besuchen und entdecken die Rhön und das Grabfeld das ganze Jahr über. Auch ich als Würzburger habe, neben den Unzähligen aus Nah und Fern, die Region so oft aufgesucht, dass man geneigt sein könnte, rechnet man die Tages- und Mehrtagestouren zusammen, von monatelangen, Aufenthalten zu sprechen. Wie der Großteil der Besucher hat man die kostbaren Natursehenswürdigkeiten im Biosphärenreservat für sich entdeckt, wiederholt zu allen Jahreszeiten aufgesucht… Auf meinen Exkursionen durch die Natur lernte ich auch immer wieder die kulturellen Sehenswürdigkeiten kennen, erfreute mich an schmucken Fachwerkhäusern, interessanten Flurdenkmälern, außen wie innen schönen Kirchen und auch Burgruinen oder Schlösschen. Viele Unterhaltungen mit Freunden der Rhön bestätigten mir, dass das kulturelle Erbe, all die kultur- und kunsthistorischen Sehenswürdigkeiten der Rhön eher unbekannt sind. Ich habe auf meinen Erkundungstouren in Rhön und Grabfeld für den Zweck, dieses Erbe zu begreifen, kennenzulernen und zu dokumentieren, sehr viele interessante, nicht jedem bekannte Sehenswürdigkeiten aufgespürt. Der Einheimische kennt sein Umland relativ gut, ist aber selbst überrascht, was die aus drei Bundesländern bestehende Rhön alles zu bieten hat. Wahre Kleinode stehen in kleinen wie großen Ortschaften in Bayern, Hessen und Thüringen. Sei es das vielgestaltige Fachwerk, das noch bis heute ganze Ortsbilder exemplarisch prägt, seien es beeindruckendes Inventar in Kirchen, pittoreske Schlösschen oder geheimnisvoll wirkende alte Befestigungen.

Nach dem ersten „Kulturführer“, der als Gesamtdokumentation den Steigerwald aufgriff, wurde die Reihe für Interessierte an Kulturgeschichte und kunsthistorischen Sehenswürdigkeiten mit dem Kulturführer Frankenhöhe fortgesetzt. Durch meine Exkursionen in die Rhön und das Grabfeld verspürte ich den Wunsch einen solchen Kulturführer auch für diese beiden Regionen herauszugeben. Natürlich auch mit dem Hintergedanken, dass dieser, wie auch die beiden vorangegangenen Bücher sehr gut angenommen, gelobt und intensiv genutzt wird.

Das Konzept der Kulturführer schließt die Lücke der bislang fehlenden, stimmigen Gesamtdokumentationen. Es erfüllt mich angesichts der bekannten und beliebten Rhön mit Stolz und Freude, über diese vielseitige, kultur- und kunstgeschichtlich bedeutsame Region als erster ein solches Werk veröffentlichen zu können.

Die Kernarbeit – damit meine ich eine Region zu befahren und zu erwandern – währte angesichts der sehr großen Kulturlandschaften Rhön und Grabfeld nicht ganz drei Jahre. Das Erwandern einer Kulturlandschaft hilft dabei, die Region viel besser zu verstehen und kennenzulernen. Alleine der Weg von Ortschaft zu Ortschaft bietet viele neue Aspekte.

Ich verbrachte viele Stunden damit, das umfangreiche Bild- und Textmaterial in das bestehende und bewährte Konzept zu integrieren. Ebenso erging es mir bei der Bildauswahl. Es war unmöglich, die gesamten Bilddaten meines Archiv einzuarbeiten. Zumindest habe ich bei dem nun vorliegenden E-Book einige Fotografien mitaufgenommen, die bei der Druckausgabe aus vielerlei Gründen nicht verwendet werden konnten. So ein E-Book bietet in jedem Fall mehr Raum, auch wenn so ein sinnreiches und ausgeklügeltes Layout der Druckausgabe leider nicht machbar ist.

Die vielen schönen, sehenswerten Kulturlandschaften Rhön und Grabfeld „müssen“ vom Leser also anhand der Beschreibungen und ausgesuchten Bildern besucht und erkundet werden. Es fiel mir nicht leicht, die vielfältigen Informationen in diesen Umfang zu bringen. Die Ortsgeschichten mögen manchmal lückenhaft erscheinen – man halte sich aber vor Augen, dass sich die historischen Abläufe oft auch gleichen. Dennoch war ich bemüht, prägnante Abrisse zu erstellen. Die Bewohner der einen oder anderen Gemeinde werden es mir sicher verzeihen, wenn „ihr“ Ort nicht so ausführlich wie manch anderer beschrieben ist.

Auch musste entschieden werden, welche Sehenswürdigkeiten in einer ausführlichen Dokumentation im Hauptteil und welche als kurze Dokumentation im Anhang zu finden sein sollen.

Der Hauptteil enthält ein durchgängiges, reich bebildertes Abhandlungs- und Dokumentationskonzept. Die alphabetische Reihenfolge der Stadt- und Ortsnamen mit Lokalisierung (Übersichtskarte im Anhang) besteht aus der Ortsgeschichte, die die wichtigsten Ereignisse enthält, der Beschreibung der Sehenswürdigkeiten im „Hauptort“(Gemeinde; Stadt) und den nachfolgenden Orts- bzw. Stadtteilen, die in gleicher Weise dokumentiert wurden.

Nach den Übersichtskarten, die ein rasches Auffinden der Städte und Gemeinden zur Exkursionsplanung ermöglichen, folgt der umfangreiche Anhang. Dieser besteht aus Anmerkungen und Dokumentationen zu unterschiedlichen Themen oder Schlagworten, die für die behandelten Kulturräume wissenswert sind bzw. sein könnten. Neben Daten zu Persönlichkeiten, die in der Region wirkten, finden sich auch einfache Informationen wie zum Beispiel über Kirchenburgen.

Die Dokumentation Burgen und Schlösser enthält eine kurz gefasste Darstellung (Geschichte, Baubeschreibung) von Burgstellen, Burgruinen und Schlössern in Rhön und Grabfeld.

Die Idee zum E-Book kam schon vor einigen Jahren auf – wurde aber erst nun – im März 2020 umgesetzt. Sollte das E-Book in Jahrzehnten einem jungen Interessierten in die Hände fallen, dann wird er sich sicherlich an die ereignisreichen Wochen erinnern, in denen das Corona-Virus auch in Deutschland grassierte und so mancher Solo-Selbstständige mehr zeitlichen Freiraum hatte, als ihm lieb war. Ich habe diesen Freiraum u. a. zur Umsetzung meiner Kulturführer als E-Book genutzt. …

Nun noch einige Worte zur Handhabung des vorliegenden E-Books: Das System des digitalen, aufrufbaren Inhaltsverzeichnisses bedarf keiner Erklärung.

Über die Seite „Inhalt“ können die Kapitel bzw. Überschriften ausgewählt und durch einfachen „Klick“ aufgerufen werden. Auch die Namen der Städte, Gemeinden und ihrer Stadt- und/oder Ortsteile können auf diese Weise aufgerufen werden. Das gilt auch für die Übersichtskarten und die Überschriften der Anmerkungen und Dokumentationen.

Nun möchte ich auf den Aufbau des informationsreichen „Hauptteils“ – dem alphabetischen Ortsverzeichnis eingehen: Dem „Ortsnamen-Kapitel“ folgt unmittelbar die Angabe des Landkreises und diesem folgend die Koordinaten. Will man zwecks Übersicht und zum Vergleich den Ort auf den Übersichtskarten schnell auffinden, so muss man lediglich die Koordinaten auf den Kartenseiten nach der Landkreisangabe anklicken (z. B. Ortskapitel „Geisa“ Wartburgkreis KI E6 – Karte I, Buchstabe E, Ziffer 6). Zudem kann innerhalb des Fließtextes von bestimmten, farbigen Schlagworten (z.Bsp. Burgstellennamen, Landhege etc.) auf das entsprechende Kapitel gewechselt werden. Die Ortsteilenamen in der Listung „Ortsteile/Sehenswürdigkeiten“ sind eingefärbt und ermöglichen einen Wechsel innerhalb des Ortskapitels auf die Beschreibung des Ortsteiles.

Es folgt eine Auflistung der Sehenswürdigkeiten (z.B. Kirche) im genannten Ort mit den Inventarstücke (z.B. Flügelaltar) und die der Orts-/Stadtteile mit den in Klammern stehenden Sehenswürdigkeiten. Im Fließtext des Hauptortes wird deutlich in Ortsgeschichte und Sehenswürdigkeiten untergliedert. Die Sehenswürdigkeiten erscheinen in folgenden drei Auszeichnungen: • Sehenswürdigkeit erster Ordnung: „Fett“ und farbig (z.B. Pfarrkirche) • Sehenswürdigkeit zweiter Ordnung: „Regular“, unterstrichen und farbig (Verweis auf Bauteile oder Räume, die im Gesamten sehenswert sind.) • Sehenswürdigkeiten dritter Ordnung: „Regular“ und farbig (z.B. Flügelaltar).

Die Ortsteile folgen als abgetrenntes Kapitel, wobei hier auch die Reihenfolge Geschichte und Sehenswürdigkeiten eingehalten ist.

Noch eine Anmerkung zu Gemeinden wie beispielsweise „Schmalkalden“ oder „Schwallungen“, die selbstverständlich nicht in der in diesem Buch behandelten Region liegen oder nicht zur Rhön gehören. Diese werden auch hinsichtlich ihrer Sehenswürdigkeiten und Ortsgeschichten nicht beschrieben. Da aber ihre Ortsteile in der behandelten Region liegen, musste zumindest der „Hauptort“ aufgeführt werden.

Eine gute Fahrt und schöne Aufenthalte in der Rhön und dem Grabfeld wünscht Ihnen
Wolf-Dieter Raftopoulo, Juni 2020

Ich habe nach besten Gewissen und Wissen diesen Kulturführer nach gut vier Jahren Arbeit zusammengestellt und war bis zum Abschluss der digitalen Druckmedien um den aktuellen Stand bemüht.

Sicherlich werden diese zusammengetragenen und abgeglichenen Informations- und Wissensinhalte immer wieder aktualisiert werden müssen, da sich doch dankenswerterweise aus der Fachwelt neue Erkenntnisse mit einbringen lassen.

In diesem Falle würde es mich als Autor freuen, wenn Sie mir diese Änderungen oder neuen Erkenntnisse mitteilen könnten. Hierfür möchte ich mich schon im Voraus bedanken.

Denn das Einpflegen aktualisierter Informationen in dieses Buch, auch für eine neu überarbeitete Auflage, wäre wünschenswert.

E-Mail: service@rmd-verlag.de | Internet: www.rmd-verlag.de

Rhön und Grabfeld

Einfache Betrachtungen reichen aus, um die Abgrenzungen, die für den vorliegenden Kulturführer notwendig waren, zu erklären beziehungsweise beide Kulturlandschaften für die Dokumentationen zusammenzuführen. Die Zusammenführung glückt angesichts des Altgaus Buchonia, der auch aus östlichen Teilen der Rhön und westlichen des Grabfeld besteht, und einige der heute zur Rhön gezählten Städte und Gemeinden eigentlich Grabfeld sind.

Für die Erläuterungen, wie die Regionen zu ihren Namen gekommen sein könnten, verweise ich unter Anmerkungen und Dokumentationen auf den entsprechenden Abschnitt im Anhang.

Das Mittelgebirge Rhön mit einer Fläche von 1550 Quadratkilometern ist der südöstliche Teil des osthessischen Berglandes und zeigt über Keuper und Muschelkalk auch den Buntsandstein, im auffälligeren Anteil die vulkanischen Gesteine. Sieben Landkreise in drei Bundesländern liegen in der Kulturlandschaft. In Bayern ist das, neben dem Landkreis Bad Kissingen, der des Rhön-Grabfeldes. Hessisch sind die Landkreise Fulda, Hersfeld-Rotenburg und der Main-Kinzig-Kreis. Die Landkreise Schmalkalden-Meiningen und Wartburgkreis sind thüringisch.

Die Naturpark- und Biosphärenreservatgrenze bildet eine Grundlage zur Eingrenzung. Zur Ein- und Abgrenzung der abzuhandelnden Region war aber auch die Topographie hilfreich. Man könnte die Fränkische Saale im Südosten (Südrhön) mit dem Streutal als östliche Grenze zum Grabfeld ansehen. Die im Prinzip zum Grabfeld zählenden Städte wie Bad Kissingen, Münnerstadt und Bad Neustadt an der Saale sowie zahlreiche Gemeinden entstanden am alten und neuen Grenzfluss der fränkischen Saale. Um Ostheim und südlich von Meiningen teilt sich der Henneberg-Bibraer Sattel mit dem östlichen Rhönvorland ein Stück Ostrhön. Meiningen könnte und wird von vielen auch als Tor zur Rhön, beziehungsweise als eine sehenswerte Stadt der thüringischen Rhön angesehen. Die Werra bildet bis in das Salzunger Becken im Nordosten eine Art natürliche Grenze zum südlichen Vorland der Thüringer Berge. Westlich von ihr liegt das Stadtlengsfelder Hügelland. Der nordwestliche Ausläufer der Rhön liegt im Zwickel der nordwärts weiter fließenden Werra, dem nördlich vor der Rhön liegenden Seulingswald und der durch den Haunefluss abgegrenzten Buchenauer Hochfläche. Der nördlichste Eckpfeiler der Rhön stellt der markante Dreienberg dar. Südlich der Buchenauer Hochfläche und an der von Süd nach Nord fließenden Haune liegt Hünfeld. Südwestlich der Dammersbacher Hochfläche liegt am östlichen Ufer der Fulda die Stadt Fulda. Mehrheitlich und auch von ihren Einwohnern wird diese Stadt nicht zur Region gezählt. Da aber das bedeutende Kloster seit seiner Gründung die Geschicke der Rhöner Landbewohner aller Stände bis über das 19. Jahrhundert hinaus gelenkt und einflussnehmend geprägt hat und die Stadt zudem viel Sehenswertes zu bieten hat, habe ich mich entschlossen, Fulda in den Kulturführer mit aufzunehmen. Südlich der Stadt Fulda liegt das, die Westgrenze bestimmende westliche Rhönvorland. Ist der Landrücken zur Rhön zu zählen? Hier scheiden sich die Geister vieler Einheimischer. Der Naturpark der bayerischen Rhön liegt nahe dem östlichen Teilausläufers des Spessarts. Der südlichste Teil der Rhön wird westlich von Hammelburg durch eben diese Stadt an der Fränkischen Saale abgeschlossen. Neben der Fulda, der Sinn, der Schondra, entspringen dem Rhöner Bergland auch die ebenfalls in mittelalterlicher Zeit früh urbar gemachten Täler der Thulba, Premich und der Brend oder der Els. Das höhere Bergland setzt sich aus den Schwarzen Bergen, dem Kreuzbergmassiv (928 m ü. NHN) und der Langen Rhön zusammen, und gipfelt in den Hochflächen und Bergen der Hohen Rhön (Wasserkuppe, 950 m ü. NHN). Westlich vor der Hochrhön liegt die Milseburger Rhön (Fulda- und Bieberquelle), deren nördliches Pendant die Soisberger Rhön darstellt. Nordöstlich von Hünfeld sind die anmutigen, formschönen Berge des Hessischen Kegelspiels zu sehen. Der längste, zum größten Teil in der Rhön verbleibende Fluss zwischen Soisberger und Auersberger Rhön ist die von Süd nach Nord fließende Ulster, an deren Ufern Hilders, Tann, Geisa und am Zusammenfluss mit der Werra die Grenzstadt Vacha entstanden. Zwischen Auersberger und Vordere Rhön, dessen östlicher Eckpfeiler die Hohe Geba darstellt, verläuft von Süd nach Nord die Felda.

In der vorliegenden Abgrenzung sprechen wir von einer Ausdehnung von nahezu 50 Kilometern von West nach Ost und beinahe 90 Kilometern von Nord nach Süd.

Das bereits im 8. Jahrhundert erwähnte Grabfeld reichte einst von Fulda im Nordwesten bis zum Thüringer Wald im Osten, wobei der Nordosten von Schmalkalden begrenzt wurde. Das Grabfeld grenzte bis an den genannten Wald, über Eisfeld bis nach Coburg, in einem Bogen bis an den Main nach Schweinfurt und von hier aus in einem weiten westlichen Bogen bis nach Fulda. Es galt schon im Mittelalter als Grenzland zwischen den einflussreichen Territorialmächten – Hessen im Westen, Thüringen im Norden und Osten und Franken im Süden. Der Heimatdichter Walter Werner aus Untermaßfeld wusste es durch die Aussage „Es wird schon nicht mehr erreicht vom Grauen Felsen des Thüringer Waldes und auch nicht mehr bedrängt vom Basalt der Rhön“ einzugrenzen.

In der Gegenwart umfasst es im Norden die Dörfer südlich von Meiningen, das Umland von Römhild im Osten, das Umland von Bad Königshofen im Süden und das Umland von Mellrichstadt im Westen. Die Werra begrenzt, großzügig betrachtet, als größerer Fluss das Grabfeld, das eine bis zu 679 m ü. NHN hohe Landschaft ist, welche sich dem Besucher aber eher als flachwellige Hochfläche mit Hügeln und wenigen Bergen zeigt. Die höchste und markante Erhebung stellt das doppelgipflige Gleichbergmassiv dar.

Bezugnehmend auf die vorherrschende Meinung und Vorgabe von Kennern der Region, habe ich das Grabfeld folgendermaßen eingegrenzt: nördlich wird es von den Gewässern Sülze und Jüchsen begrenzt, reicht in einem Bogen bis zu den Gleichbergen (Osten), wendet sich in einem südöstlichen Bogen bis Sulzfeld, welches südlich von Bad Königshofen den südlichen Wendepunkt einnimmt. In einem westlich orientierten Bogen greift es Münnerstadt und Bad Neustadt an der Saale auf und vereinnahmt das bis weit in den Naturpark Rhön reichende Mellrichstadt sowie Ostheim vor der Rhön als nordwestliches Bogenende. Das heißt, die Fränkische Saale, die nahe Bad Königshofen entspringt und die Streu durchfließen das Grabfeld im Westen und Süden.

Kulturgeschichte

der Regionen Rhön und Grabfeld
im Lauf der Geschichte

Die Streifzüge in die Regionalgeschichte von Rhön und Grabfeld werden in diesem Buch anhand von nachgewiesenen Ausgrabungsfunden dargestellt. Wie die Landschaften zu den aufgezeigten Zeiten beziehungsweise in der Abfolge der einzelnen Epochen ausgesehen haben könnten, bietet den Nachforschenden viel Raum für Spekulationen und es würde sehr viele Seiten füllen, auf diese möglichen Begebenheiten der schon damals vielgestaltigen Region einzugehen.

Bereits Menschen der Mittleren Steinzeit (Mesolithikum) mögen ihren Weg in die behandelte Region gefunden haben. Hierfür sprechen Funde, die in der Umgebung von Hofbieber ausgegraben wurden. Als älteste bäuerliche Kultur haben sich die Bandkeramiker in der Region niedergelassen und zahlreiche Beweise – so im Raum Fulda (ca. 5000 v. Chr.) hinterlassen.

Vertreter der jungsteinzeitlichen Michelsberger Kultur siedelten einst im heutigen Stadtgebiet Vachas (4400 bis 3500 v. Chr.) unweit der Werra.

Mit der Entdeckung von Totenhäusern – sprich einiger Nekropolen – der Walternienburg-Bernburger Kultur bei Großeibstadt im Grabfeld (3200 bis 2800 v. Chr.) lies sich die rege Besiedelung in der Region nachweisen.

Am Übergang der Jungsteinzeit in die Bronzezeit zeigte sich auch in Rhön und Grabfeld die Schnurkeramiker Kultur (2800 bis 2200 v. Chr.). Interessant war die Entdeckung eines Hockergrab-Begräbnisplatzes auf dem stadtnahen Schulzenberg bei Fulda. Auch in Meiningen konnte am Töpfermarkt in der Altstadt eine erste Besiedlung in der späten Jungsteinzeit (Schnurkeramiker) nachgewiesen werden, ebenso der zeitweilige Besuch von Menschen dieser Kultur oder das Bewohnen von Bergen wie dem Milseberg und dem Höhenzug im Ulstertal bei Geisa. Auch in den tieferen Lagen des Grabfeldes – in den Fluren bei Aubstadt, Bad Kissingen, Sünna (Glockenbecherkultur – 2800-2200 v. Chr.) und beispielweise auch in Walldorf wurden Tal- und Niederungssiedlungen entdeckt.

Mit der Fertigkeit der Siedler, Bronze zu Alltags- und Kultgegenständen, Schmuck und Waffen zu verarbeiten, setzte auch eine reiche Urbarmachung und Besiedlung von Rhön und Grabfeld ein. Die mitteleuropäische Bronzezeit begann im Vergleich zu anderen Regionen recht spät (um 2200 v. Chr.). Eine bronzezeitliche Niederungssiedlung – die bislang einzige der Region, konnte im westlichen Ortsteil von Aubstadt nachgewiesen werden. Durch die Bestattungsformen lassen sich die Siedler in die Hügelgräber- und Urnenfelderkultur einordnen, die auch in Rhön und Grabfeld ihre Spuren hinterlassen haben.

Die Hallstattzeit, ein Abschnitt der vorrömischen Eisenzeit (800-450 v. Chr.) läutete die Ära der Kelten ein. Beeindruckende Kammer-Wagengräber und Kammergräber, die in künstlich aufgeschütteten Hügeln verborgen waren, wurden bei Großeibstadt im Grabfeld (850-450 v. Chr.) oder Merkershausen ausgegraben. In der Rhön wurden in Mackenzell hallstattzeitliche Häuser und Brennöfen entdeckt. Dank Ausgrabungen konnte eine keltische Siedlung auf dem Gelände nördlich der Altstadt Meiningens nachgewiesen werden. Hallstattzeitliche Gehöfte sind auch im Streutal bekannt.

Die befestigten Höhensiedlungen (Oppida), die auch in Cäsars Buch „Der Gallische Krieg“ beschrieben worden sind, entstanden beispielsweise auf den Rhöner Bergen wie dem Milseberg, Öchsen oder Eiersberg und setzten sich bis in die Latènezeit fort. Die keltischen Stämme setzten dabei auch bereits vorhandene Wehranlagen aus den vorangegangenen Epochen instand oder überbauten diese.

Ein weiterer Abschnitt der vorrömischen Eisenzeit (450 bis Christi Geburt) war die Latènezeit. Das Oppidum Milseburg erlebte zu dieser Zeit eine Blütezeit und wird wie andere in der Latènezeit bebauten Berge als Siedlungsraum-Mittelpunkt interpretiert. Die Milseburg war mit Sicherheit an ein weitläufiges Handelsnetz angeschlossen. Bedeutend war neben Milseberg und Steinsburg bei Römhild auch die befestigte Höhensiedlung auf dem Öchsen, die oberhalb der antiken Altstraße Antsanvia lag. Interessante Latènezeitliche Funde konnten beispielsweise bei Borsch mit einer Schnabelkanne von 450 v. Chr. und auf dem Habelberg mit reich verzierter Schwertscheide zu Tage gefördert werden.

Ohne Frage hat das römische Imperium zur Zeit der Kelten und der nach Süden einfallenden Germanen keinen Legionär in die heutige Rhön oder das Grabfeld gesandt. Es gibt in der behandelten Region keine Hinweise auf Lager oder gar befestigte Straßen. Römische Schriftquellen bezeugen dennoch das waldreiche Bergland.

Hingegen begannen, wie bereits erwähnt, germanische Stämme aus dem Norden kommend in die von den Kelten besiedelte Region einzudringen. Es kam zu kriegerischen Auseinandersetzungen, bei der einfache Gehöfte in den Niederungen überfallen oder Höhensiedlungen angegriffen wurden. Die keltischen Stämme versuchten durch verstärkte Befestigungen oder Neuanlagen (vermutlich Habelberg) die Eindringlinge zurück zudrängen. Um Christi Geburt siedelten sich die Chatten – ein germanischer Stamm aus der Region Rhein-Weser zwischen den Flüssen Werra und Fulda und weiter in westliche Richtung an. Im Zusammenhang mit der Nennung Buchonias wissen wir dank römischer Chronisten von dem Einfall germanischer Stämme in das friedliche Land im Osten, das von wilden Bergwäldern bewachsen war. Germanische Siedlungen und/oder Kultplätze ließen sich beispielsweise bei Aubstadt, Merkershausen und Mellrichstadt im Grabfeld; sowie in der Rhön beispielsweise bei Bad Salzungen, Breitungen, Fulda und Hauneck nachweisen.

Es folgten ab dem 3. Jh. v. Chr. die Hermunduren und später der westgermanische Stamm der Thuringi, die ihrerseits durch die ersten Siedlungswälle der Franken verdrängt wurden.

Die Geschichte der Franken („die Mutigen, die Kühnen“) bzw. fränkischer Stämme, zwischen Weser und Rhein siedelnd, findet in den ersten beiden Jahrhunderten nach Christus Geburt ihren Anfang. Nach der Romanisierung, später aber von der Großmacht Rom befreit, gründete das Frankenvolk 486 n. Chr. ein eigenes Reich. Im 6. Jh. vereinigten sich Franken und romanisierte Gallier unter den Merowingern mit dem sagenumwobenen Merowech zu einem Kulturvolk. Chlodwig (481-511) begründete das Fränkische Reich. Chlodwig schlägt 496 die Alemannen, dessen Söhne schlagen das Thüringerreich (531) vernichtend nieder.

Mit den Slawenvölkern der Böhmen und Sorben als Nachbarn entstand vor 531 unter dem Schutz einer Heeresmacht die sorgfältig organisierte Durchsiedlung des Landes, wobei Alemannen und Thüringer als Resteinwohner des gut besiedelten Landes, welches als militärisch, politisch und wirtschaftlich wichtig galt, mit einbezogen worden waren. Das Mainland wurde hierbei als „Francia“ bezeichnet und war eine Militärkolonie Ostfrankens, deren fränkisch gewordene Einwohner als Kolonisten, mitunter in der Region als „milites agrarii“ – waffenbereite Siedler galten. Hierbei entstanden die Siedlungsräume der „-heim“-Orte neben den älteren „-leben“ und „-ingen“ bzw. „-ungen“-Orten. Die Region gehörte zu Austrasien, das nördlich bis in die Umgebung Fritzlars, südlich bis nach Hirsau, zum Osten hin bis zur Mark Thüringen reichte und dessen westlichster Königssitz die Pfalz Ingelheim gewesen war. Das bedeutendste Kloster war zu dieser Zeit Fulda.

Mitte des 7. Jh. wurden die Franken durch die von Samo geführten Slawen mit einer Niederlage bedacht, die unmittelbar die Gründung des aus Franken und Thüringen entstandenen Großherzogtums zur Folge hatte. Hauptstadt des Herzogtums wurde das junge Würzburg.

Im 8. Jh. bis ins 11. Jh. wurden Grafengaue gebildet – Tullifeld, Grabfeldgau, Besengau, etc. Die Gaugrafen – als Vertreter des Königs – hatten im Namen des Königs die Gerichtshoheit und Militärgewalt inne. Die Centen waren als Untergerichtssprengel gedacht, die von den Centgrafen verwaltet wurden. Die Königshöfe, die nahezu je einen Tagesritt voneinander entfernt lagen, waren königliche Domäne.

So wurde mit der Rodung auch die Missionierung des Waldlandes Buchonia begonnen, wenn auch die Konvertierung zum Christentum anfangs nur Privatangelegenheit des Adels gewesen war. Hierbei drangen sicherlich Siedlungsgründer entlang der Flüsse in das Bergland vor. Die Erhaltung bedeutender Altstraßen und Anlage kleinerer Verbindungswege von Siedlung zu Siedlung, begünstigte zudem Neugründungen an Erschließungswegen.

Um 723 ist es Bonifatius, der aus dem Nordwesten kommend, die Abtei Fulda gründet (später auch das Bistum Würzburg). Die angelsächsische Missionsführung ging 744 vom Kloster Fulda aus. Hierbei verzweigen sich die Missionswege nach Thüringen, Sachsen, dem heutigen Mittel- und Mainfranken. Der iroschottische „Frankenapostel“ Kilian mit seinen Gefährten Kolonat und Totnan (Kreuzberg) missionierte 742 von Südwesten kommend. Zu hetanischer Zeit wurden die drei Missionare in Würzburg hingerichtet. Ostfranken wurde jedoch erst unter der Kirchenpolitik der Brüder Karlmann und Pippin missioniert. Beide hatten dank der Großzügigkeit der Grundherren und des Königs die Bistumsgründung Würzburg ermöglicht – zu der die grundherrlichen Eigenkirchen geschenkt worden waren. Die Eigenkirchen zeigen sich als Fundamente der fränkischen Großpfarreien, die sich mit jeder Neurodung und Neusiedlung veränderten, vergrößerten und den Bau von neuen Kirchhäusern als Predigtmittelpunkte förderten.

Zu karolingischer Zeit wurde auch die vorangegangene, raumzehrende Landwechselwirtschaft durch die Dreifelderwirtschaft, als revolutionäre – und bis heute teilweise übliche Landnutzungsform abgelöst. Dabei werden Winter- und Sommergetreide sowie Brachfeld in einer jahreszeitlich sinnvollen Rotation wirtschaftlich genutzt.

Zur Zeit des Ostfrankenreichs König Ottos I. fiel auch ein Magyarensturm um 937 in das Land ein. Die Befestigungen im weiteren Umland von Fulda wurden vermutlich zur Abwehr der Magyareneinfällen gebaut, beziehungsweise verstärkt. Ein schönes Beispiel ist hier die Eiringsburg bei Bad Kissingen/Arnshausen. Dennoch konnten keine eindeutigen Beweise für die Zerstörungen der Magyaren aufgezeigt werden. Mit der Niederlage der Magyaren auf dem Lechfeld 955 fanden die Raubzüge und Überfälle letztlich ein Ende.

Zu Zeiten des Hochmittelalters kam es in der Region zum massiven Ausbau der Siedlungsräume, die sowohl durch die Abtei Fulda, das Bistum Würzburg, als auch von den weltlichen Grundherren vorangetrieben wurde. Hierbei besaßen beispielsweise die Grafen von Henneberg zahlreiche Siedlungen. Über alle Territorien verstreut, gab es zu guter Letzt die Besitzungen der fränkischen Ritterschaft, deren Reichsunmittelbarkeit mit der Neuordnung des Reiches im 16. Jh. erwirkt wurde.

Während des Hohenstaufenreichs (1152-1250) wurde die Region von geringen und eher unbedeutenden Ereignissen beeinträchtigt. Schöne Beispiele der stauferzeitlichen Burgenarchitektur (Buckelquadermauerwerk und andere typische Fortifikationsweisen) stellen hierbei die Salzburg, Bodenlaube oder Saaleck dar.

Während der Gotik und zur Zeit des Interregnums (1254-1273), der kaiserlosen Zeit, in der auch das früher königliche Recht zur Anlage von Befestigungen ein Ende fand, sorgten die durch königslose Regierungsgewalt erstarkten Adligen für allerlei Wirren zusammen mit den nicht minder einflussreichen Städtebünden.

Um 1347/48 brach die Zeit der großen Pestepidemien an, die auch vor der behandelten Region nicht halt machte. Neben der Verwahrlosung und dem Verlassen von Gemeinden zeigte sich eine erschreckende Zahl von Pestopfern und ein spürbarer Niedergang der regionalen Wirtschaft. Darüber hinaus führte eine, nicht nur die Region tangierende Klimaänderung – die „Kleine Eiszeit“, zur Schwächung der gesamten Region, bei der unzählige Ortschaften „wüst“ zurückblieben.

Martin Luther löste 1517 die Reformation aus und lieferte damit auch in den behandelten Regionen neuen Zündstoff für die territorialen Machtkämpfe zwischen dem Bistum Würzburg, der Abtei Fulda und der erstarkten weltlichen Macht. In der ersten Hälfte des 16. Jhs. wurde der Ritterkanton Rhön-Werra gebildet, dessen prominenteste Vertreter sicherlich die von der Tann waren. Die buchische Ritterschaft der Fürstabtei Fulda war bis zum Beitritt in den Ritterkanton 1656 eigenständig. Diese Gemeinschaften ritterlicher Adelsfamilien in der Rhön und an der Werra (Unterfranken, Südthüringen, Osthessen) hatten ab 1656 sogar die Reichsunmittelbarkeit inne.

Der Bauernkrieg 1525 entstand sicherlich nicht allein aus der lutherischen Reformation, vielmehr gilt er als eine soziale Erhebung der unteren Schichten, die sich an allen Ecken Europas bemerkbar machte. Burgen, Schlösser, Klöster und Kirchen wurden belagert, eingeäschert und zerstört, oft richtete sich auch der Volkszorn gegen die weltlichen und kirchlichen Einrichtungen in den Städten und Ortschaften. Franken – als eines der Zentren der Aufstandsbewegung um soziale Gerechtigkeit, resultierend aus den schon im innerdörflichen Gemeinschaftsleben aufkeimenden Miss-Stände, widerfuhr das Schicksal einer aufständischen und unruhigen Zeit, die das Bistum Würzburg und die Fürstabtei Fulda von oben herab zurückschlagen ließ und den Adel entzweite. „Von unserer Hände Arbeit lebt die Welt – wem gehört die Welt“. So ist uns auch ein Marschlied der Bauernhaufen erhalten geblieben, das hier zitiert werden soll: „Zahn um Zahn! Ins Burgtor werft den Loderspan! Den Burgherrn sollt ihr binden. Ihr sollt ihn streichen mit der Rut’ – dreihundert Streiche, zählet gut! Und dann sollt ihr ihn schinden! Es steht geschrieben ‘Aug um Aug‘! Nach ihres Burgherrn eigenem Brauch, soll seinem Weib willfahren: sie diene uns in Stall und Feld und soll als Hur aus dieser Welt zur Hölle niederfahren!“ Namhafte Vertreter der sogenannten Bauernhaufen waren in Rhön und Grabfeld der Bildhäuser Bauernhaufen, den Jacob Unrat aus Saal anführte und der Werra-Haufen. Die Bürger der Städte, die mitunter auch von lokalen Predigern oder Adligen angestachelt wurden, beteiligten sich an den Aufständen (beispielsweise Bischofsheim, Kissingen, Königshofen, Mellrichstadt, Neustadt). Die Stadt Vacha wurde zum Anlauf- und Sammelpunkt des berüchtigten Werrahaufens. Der Vachaer Bürger Hans Sippel wurde zum Anführer von nahezu 8000 Mann ernannt. Zu ihnen zählten auch Bauern aus fuldischen wie sächsischen Ämtern (z. B. Salzungen, Wasungen). Fulda hingegen blieb gänzlich von Aufständen verschont, kaum ein Bürger fand an der lutherischen Lehre Gefallen. Die landesweite und auch regionale Niederschlagung des Aufstandes führte zu unzähligen Enthauptungen und den Bauern auferlegte Bestrafungen, wie der Wiederaufbau des Zerstörten, Entschädigungszahlungen u.a.

Nach dem Bauernkrieg kam es andererseits erstmalig in größerem Umfang zu der Verweltlichung des kirchlichen Besitzes – der ersten Säkularisation.

Ab 1520 wurde die Neue Lehre nicht nur vom Niederadel gefördert. Der einflussreiche Adel der Region fand an der freieren Glaubenseinstellung Gefallen. Das Bistum Würzburg litt unter den Verlusten von jenen Flecken, in denen es keine weltlichen Rechte mehr hatte und somit in kirchlicher Hinsicht verlor. Das Lehenswesen blieb von der Reformation jedoch unberührt. Die Kurfürsten der albertinischen und ernestinischen Linie der Wettiner waren sowohl Befürworter wie auch Gegner der Reformation.

Nachdem sich die Reichsstadt Nürnberg, einst eine bedeutende Verbündete des Bistums Würzburg, wie auch die übrigen freien Reichsstädte, sich zur neuen Konfession bekannten und Nürnberg sich obendrein noch mit dem ehemaligen Erbfeind, den Markgrafen von Nürnberg verbündete, deutete sich der Ausbruch eines zweiten Markgräfler Krieges (oder Bundesständischer Krieg) an. 1552-54 richteten sich die „Raubzüge“ des Markgrafen Albrecht Alkibiades und des mit ihm verbündeten Ritters Wilhelm von Grumbach bis 1567 gegen die drei geistlichen Fürstentümer (Bamberg, Würzburg und Eichstätt), den Deutschen Orden, sowie die Reichsstädte Nürnberg, Rothenburg und Windsheim. Die Scharen mit Kriegsgerät, die für den Markgrafen in die heutige Rhön und das Grabfeld zogen, überfielen u. a. Bischofsheim, Münnerstadt und beispielsweise das Kloster Maria Bildhausen. Letztendlich konnte der Markgraf mit vereinten Kräften in die Schranken verwiesen werden – das markgräfliche Stammland wurde nach entscheidenden Schlachten angegriffen und verwüstet.

Der berühmte, katholische Rechtsgrundsatz des Augsburger Religionsfriedens von 1555 „Wessen das Land, dessen (ist auch) die Religion“ scheint sich einer der für die Gegenreformation bedeutendsten Fürsten – der Fürstbischof (nach 1573) Julius Echter von Mespelbrunn zum Grundsatz gemacht zu haben. Dieser betrieb im großen Stil den Wiederaufbau der kriegszerstörten und einst abtrünnigen Kirchen der Ketzer, verwandelte diese durch Weiterführung gotischer Formensprache und etablierte die Nachgotik. Seine Stiftungen, Neu- und Wiederaufbauten hinterließ er stets in gleicher Form durch Inschrifttafeln für die Nachwelt. In Rhön und Grabfeld haben sich in Münnerstadt oder Breitensee schöne bauzeitliche Beispiele erhalten.

Um 1570 waren die Getreidepreise weiter gestiegen, so dass Neusiedlungen entstanden waren. Mit der Gegenreformation, die auch oftmals gewaltsam von allen Bevölkerungsschichten vertreten worden war, verließen viele der vermögenden Glaubensflüchtige die einflussreichen und durch sie wohlhabend gewordenen Städte. Selbst Dorfgemeinschaften wurden gewaltsam auseinandergerissen, in dem nach Einwirkung der Gegenreformation protestantische Familien aus den Dörfern gejagt wurden. Hinzu kamen die Veränderungen in der außerregionalen Wirtschaft, die zu Inflationen führten. So wirkten sich Glaubensstreitigkeiten und Wirtschaftsdepressionen nachteilig auf die ohnehin wirtschaftlich uninteressanten Landstriche wie Rhön und Grabfeld aus.

Noch im 16. Jh. begannen die Hexenprozesse (z. B. 1597 in Walldorf) und währten bis weit in die zweite Hälfte des 17. Jhs. Hierbei zeigte sich das Kloster Fulda als einflussreicher Initiator der meisten Hexenprozesse in Rhön und Grabfeld. Die Fürstabtei überließ 1603 Zentgraf Balthasar Nuss die Durchführung der Hexenprozesse im gesamten Hochstift. Dieser veranlasste innerhalb von drei Jahren die Folter und Hinrichtung von etwa 300 angeblichen Hexen und Hexenmeistern. Selbst in kleinen dörflichen Siedlungen wurden bis zu einem Dutzend Frauen der Hexerei bezichtigt.

Zu den Problemen der Hexenverfolgung und Wirtschaftsdepression kam der Dreißigjährige Krieg (1618-1648), der aus den konfessionellen Gegensätzen heraus in Deutschland Fuß gefasst hatte – weniger aus Glaubensfragen, denn aus politischen Vormachtstellungen. Die das Land verwüstenden und Bürger drangsalierenden Kriegsleute lieferten sich gerade auf deutschem Boden heftige Gefechte und sorgten für beträchtliche Schäden und Opfer. Auch Rhön und Grabfeld (z.B. die Städte Bischofsheim, Fladungen, Kissingen, Salzungen) wurde vom Zug des Schwedenkönigs Gustav Adolfs 1631-32 tangiert, der sich, von Nordosten aus Anhalt (Schlacht bei Breitenfeld 1632, Sieg der Kaiserlichen) kommend, nach Westen in Richtung Pfalz und nach Süden ins calvinistische Ansbach wandte.

Neben den Verwüstungen von Land und Siedlungen kam es zu einer Entvölkerung von bis zu 66 Prozent. Eine weitere Säkularisation setzte nach diesem Krieg ein.

Der Siebenjährige Krieg (1756-1763) erfasste auch die behandelten Regionen. Der von manchen Historikern auch als Weltkrieg bezeichnete Krieg kannte viele Konfliktparteien und wurde nicht nur in Mitteleuropa ausgetragen. Bis zum Friedensvertrag kam es auch zu Schlachten und Gefechten in Portugal, Nordamerika, Indien, der Karibik und auf den Weltmeeren. Die Rhön wurde von den Kriegsparteien Preußen mit Kurhannover/Großbritannien als Verbündete und von der kaiserlich-österreichischen Habsburger-Monarchie, dem Heiligen Römischen Reich, Frankreich und Russland als gegnerische Verbündete heimgesucht. Zwar handelte es sich stets um Gefechte, die weniger kriegsentscheidend waren, aber die das alltägliche Leben der Bewohner vieler Ortschaften (z.B. Walldorf) und Städte erschwerten. Zu solchen offenen Kampfhandlungen kam es beispielsweise bei Fladungen, Friedewald, Fulda, Schwallungen und Vacha.

Die Napoleonischen Kriege berührten Rhön und Grabfeld gar nicht, wenn auch Einheimische auf den Feldzügen der gegen Napoleon Bonaparte agierenden Feldherrn dabei waren und manche nicht mehr von den Schlachten zurückkehrten.

Ab 1803 begann ein Verfall der deutschen Territorien und Kurfürstentümer. Größere und kleinere Staatsgebilde lösten sich auf und strukturierten sich weiter um. Von diesen Umstrukturierungen, neuen Staatenbildungen waren auch Kurhessen, Kursachsen, Franken betroffen. Der napoleonisch-französische Graf Montgelas, von Historikern als „Staatsbaumeister“ bezeichnet, ließ beispielsweise den letzten bayerischen Kurfürsten Max IV. Josef, ab 1806 erster bayerischer König – das fränkische „Erbe“ – die junge Regierung antreten. Der umstrittene Reformer ermöglichte eine einheitliche Verwaltungsstruktur und veränderte Grenzzustände, in dem er neue Grenzen setzte und frühere Herrschaften miteinander verquickte. Da Franken als Teil Bayerns zum Rheinischen Bund gehörte, lässt sich, für die lange eigenständigen Franken, ein eher weniger günstiger Entwicklungsprozess aufzeigen, der damit begann, dass mit der Mediatisierung von kleinen Herrschaften und geistlicher Fürstentümer 1802 unter napoleonischer Regierung ein „Länderschacher“ einsetzte. Die Säkularisation von klösterlichem Besitz 1802/03 ließ eine gewisse gerechtere Landverteilung zu. Die napoleonischen Kriegspartner, z.B. wie Bayern, mussten ihre linksrheinischen Territorien an Frankreich abtreten und erhielten Franken als Entschädigung. So wandelten sich auch die Zugehörigkeiten der Städte, Dörfer in Rhön und Grabfeld aufgrund der Umstrukturierungen oder Neubildungen. Innerhalb weniger Jahre entstanden neue Länder, neue Hauptstädte und Verwaltungen. 1806 bis 1814 wurde zum Beispiel für einen weiteren Ländertausch Bayerns mit den Habsburgern unter Ferdinand von Toskana das Großherzogtum Würzburg auserkoren. Die Tauschgeschäfte gingen mit bürokratischen Grenzbereinigungen vonstatten, so wurde eine Region einer anderen Herrschaft zugewiesen. Der Ritterkanton Rhön-Werra wurde aufgelöst – die Centgerichte verschwanden und Landgerichte entstanden.

Territoriale Veränderungen, die vom Beamtenschreibtisch ausgeführt wurden, leiteten eine Herrschaftssäkularisation ein, der unmittelbar die Vermögenssäkularisation der aufgelösten geistlichen Fürstentümer und Herrschaften folgte.

Der Deutsche Krieg 1866, der zwischen dem von Österreich geführten Deutschen Bund (Bündnis zwischen Königreich Sachsen, Bayern und Hannover) und den zahlreichen Verbündeten Preußens (u.a. Herzogtum Sachsen-Altenburg, Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha) zu Schlachten und Gefechten (nicht nur auf deutschem Boden) führte, zeigte sich auch durch Truppenbewegungen in der Rhön. Der Ausgang des mehrstündiges Gefecht am Nebel, am 4. Juli (Roßdorf) und der Schlacht bei Kissingen am 10. Juli waren jedoch nicht mehr kriegsentscheidend.

Der Erste Weltkrieg berührte glücklicherweise die Regionen überhaupt nicht, sieht man davon ab, dass unzählige Einheimische in der Fremde an Fronten kämpften und fielen.

Im Zweiten Weltkrieg verloren auch viele Familien aus der Region ihre Väter und Söhne. Bis in die letzten Kriegstage 1945 wurden durch an und für sich unsinnige Bombardements und Fliegerangriffe viele Ortschaften teilzerstört und es gab Menschenopfer zu beklagen. Hierbei wurden schöne, typische Ortsbilder und Baudenkmäler empfindlich beschädigt oder gänzlich kriegszerstört.

Heute findet die Veränderung und oft auch bewusste Zerstörung dieser Kulturlandschaften immer noch statt. Die Prägung und Umwandlung der Orts- und Stadtbilder und einzelner Gebäude wird durch häufig rücksichts- und stillose Bauten gestört und die Zeiten glücklich überdauernden Gebäude kaputtsaniert. Erst langsam entdecken heimatverbundene Menschen den Wert dieser Region wieder und versuchen das Alte zu bewahren.

Aubstadt

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Landkreis Rhön-Grabfeld - KIV E5

SehenswÜrdigkeiten

Pfarrkirche (ehemalige Kirchenburg)

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Ortsgeschichte: Vor der urkundlichen und sicheren Ortserwähnung siedelten schon während des Neolithikums Menschen in den Fluren um das heutige Aubstadt. Eine bronzezeitliche Niederungssiedlung – die bislang einzige der Region, konnte im westlichen Ortsteil nachgewiesen werden. Ein sehr großes Hügelgräberfeld der Hallstattzeit mit über 150 Grabhügeln kann in der Waldabteilung „Blöße“ entdeckt werden. In der Flur „Heiliger Brunnen“ siedelten sich nach den Kelten Germanen (4. Jh.) an, wie auch Gräber aus dieser Zeit belegen. Dass im Frühmittelalter, während der fränkischen Landnahme eine Siedlung in diesem fruchtbaren, wasserreichen Tal (Ableitung Ortsname „Stätte an einer Aue“) entstand, kann angenommen werden. Dies ist teilweise noch aus den überlieferten und älteren Ortsnamen wie „Ustat, Owstat, Owestat, Aupstat“ ersichtlich. Ob sie jedoch exakt innerhalb der heutigen Ortsbebauung entstand, konnte bislang nicht nachgewiesen werden. Im frühen 10. Jh. geht der Ort in den Besitz des Klosters Fulda über. Eine erste urkundliche Erwähnung findet 1132, in einer Lehensurkunde des Prämonstratenser-Chorherrenstiftes Veßra, als Besitz der Grafen von Henneberg, statt. Zudem wurde Besitz des nahregionalen Adels (von Wildberg, von Herbilstatt und die Marschalk von Ostheim) und des Klosters Wechterswinkel in Aubstadt im 13. Jh. bezeugt. Ab 1317 waren es die Freiherren von Bibra, die ihren Besitz im Ort mehrten. Nicht einmal 90 Jahre später, besaßen sie ganz Aubstadt. Es blieb bis 1806 reichsritterschaftlicher Ort der Freiherren. Das Patronatsrecht wurde dem Haus Bibra 1530 zugesprochen, das die neue Konfession im Pfarrsprengel förderte. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde der Ort immer wieder und von verschiedenen Kriegsparteien heimgesucht. Gen Mitte des 18. Jhs. erhielt Aubstadt eine Dorfordnung.

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SehenswÜrdigkeiten: Die Pfarrkirche (ev.) ist eine ehemalige Kirchenburg des späten 15. Jhs., die teilweise noch erhalten ist. Der Chorturm wurde um 1350 errichtet. Über den im Grundriss vierseitigen Turm wurde ein achteckiges Fachwerkobergeschoss mit Zwiebelhaube und Laterne im ersten Viertel des 17. Jhs. aufgesetzt. 1608 ordnete Bernhard von Bibra an, das im Lauf der Zeit zu engräumig gewordene Langhaus abzubrechen und im größeren Umfang wieder aufzubauen. Im Kirchinneren fällt die mit Figuren belebte Renaissance-Kanzel (1586) auf. Nur der dreigeschossige Torturm (spätes 15. Jh.) der einstigen Kirchenburg, mit achteckiger Haube und Laterne (18. Jh.), ist erhalten geblieben. Ein nördlicher Grabenrest und eine Mauer erinnern zudem an diese Befestigung.

Im Ort stehen auch einige ansehnliche Fachwerkgebäude.