Über das Buch

Datest du noch – oder liebst du schon?

Buchhändlerin Lena glaubt an Romantik – und an Liebe auf den ersten Blick. Statt sich der harten Dating-Realität auszusetzen, schwelgt sie lieber in romantischen Liebesromanen. Als der Erfolgsautor Benjamin Floros behauptet, er habe den ultimativen Algorithmus für die Liebe per Online-Dating gefunden, gibt sie erbittert Kontra. Daraufhin wettet Benjamin, dass er mit seiner Liebesformel den perfekten Mann für Lena finden wird. Trotzig lässt sie sich auf das Dating-Experiment ein – und muss bald schon feststellen, dass ihr Herz ins Schlingern gerät.

Der neue Roman von Bestsellerautorin Ellen Berg über die Liebe in all ihren Spielarten – effizient wie in der Dating-App oder romantisch wie bei Jane Austen.

Über Ellen Berg

Ellen Berg, geboren 1969, studierte Germanistik und arbeitete als Reiseleiterin und in der Gastronomie. Heute schreibt und lebt sie mit ihrer Tochter auf einem kleinen Bauernhof im Allgäu. Ihre Romane »Du mich auch. (K)ein Rache Roman«, »Das bisschen Kuchen. (K)ein Diät-Roman«, »Den lass ich gleich an. (K)ein Single-Roman«, »Ich koch dich tot. (K)ein Liebes-Roman«, »Gib’s mir, Schatz! (K)ein Fessel-Roman«, »Zur Hölle mit Seniorentellern! (K)ein Rentner-Roman«, »Ich will es doch auch! (K)ein Beziehungs-Roman«, »Alles Tofu, oder was? (K)ein Koch-Roman«, »Blonder wird’s nicht. (K)ein Friseur-Roman«, »Ich schenk dir die Hölle auf Erden. (K)ein Trennungs-Roman«, »Manche mögen’s steil. (K)ein Liebes-Roman«, »Wie heiß ist das denn? (K)ein Liebes-Roman«, »Ich küss dich tot. (K)ein Familien-Roman«, »Trau dich doch. (K)ein Hochzeits-Roman« und »Der ist für die Tonne. (K)ein Männer-Roman« liegen im Aufbau Taschenbuch vor und sind große Erfolge.

Besuchen Sie die Autorin auch auf www.ellen-berg.de.

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Ellen Berg

Willst du Blumen, kauf dir welche

(K)ein
Romantik-Roman

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Kapitel 10

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Kapitel 12

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Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Epilog

Dank

Literaturnachweis

Impressum

Für alle, die Bücher lieben –
                        und an die Liebe glauben,
        auch wenn’s manchmal schwerfällt

Kapitel 1

Lena Hagedorn liebte Bücher über alles. Sofern man das richtige Gespür für Gedrucktes hatte, konnte man einfach nicht enttäuscht werden, so ihre feste Überzeugung. Bücher hatten keine Launen, keine schlechten Angewohnheiten, keine nervigen Kumpels. Sie waren zuverlässige Gesprächspartner in allen Lebenslagen und rund um die Uhr verfügbar. Mal ehrlich, von welchem Mann konnte man das alles schon behaupten? Bücher gingen sogar widerspruchslos mit einem ins Bett, wenn man das Verlangen danach spürte, und sie meckerten auch nicht rum, wenn man erst im Morgengrauen die Leselampe ausknipste. Männer hingegen …

Ach, lassen wir das. Viel zu kompliziertes Thema. Und vielleicht einer der Gründe, warum Lena ihre wahre Liebe zum Beruf gemacht hatte.

Seit zwei Monaten führte sie nun schon die kleine Buchhandlung »Lenas Leseparadies«, und noch immer fühlte es sich an wie frisch verliebt. Auch an diesem verregneten Freitagnachmittag überwältigten Lena wieder Glücksgefühle. Fast zärtlich betrachtete sie ihren neuen Wirkungsort. Die Wände leuchteten in ihrer Lieblingsfarbe Himmelblau; Bücherregale, Tische und der Verkaufstresen waren in weiteren Blau-Nuancen darauf abgestimmt. Als Farbtupfer diente eine gemütliche Leseecke mit fünf Sesseln in fröhlichem Sonnengelb, wo die Kunden in Ruhe schmökern durften. Kleine Halogenleuchten mit kobaltblauen Schirmchen, eine chromblitzende Espressomaschine sowie zwei blassblaue Hortensien rundeten die Einrichtung ab. Dazu ließ Lena dezente Hintergrundmusik laufen, am liebsten Mozart, an Regentagen auch Chopin. Oder Michael Bublé. Seine Samtstimme hatte es ihr angetan. Wenn dieser Sänger seine schmachtenden Balladen vortrug, fühlte sie sich so sacht umarmt, wie es noch kein Mann fertiggebracht hatte.

Und natürlich gehörte Dewey zum Laden. Das Beste, was Lena jemals passiert war.

Schon seit drei Jahren fungierte der rötlich braun getigerte Kater als ihr treuer Gefährte und Depressionsbetreuer in Personalunion. Lena hatte ihn nach jenem legendären Dewey benannt, der einst als Bibliothekskatze zu Weltruhm gelangt war. Eine herzwärmende Geschichte. In der Stadtbücherei von Spencer im amerikanischen Iowa fand man eines Tages ein winziges verwahrlostes Kätzchen in einer Bücherkiste – als blinden Passagier einer Buchspende sozusagen. Die Mitarbeiter päppelten das Kätzchen auf, bis es zu einem hübschen Kater herangewachsen war. Hunderte Leser beteiligten sich an einem Namenswettbewerb, und so erhielt der Kater den Namen Dewey. Man erzählte sich wahre Wunderdinge über ihn. Es hieß, er habe ein untrügliches Gespür für Menschen gehabt, traurige Besucher aufgemuntert und mit gelangweilten Kindern Verstecken gespielt.

Die Bibliothekarin schrieb mehrere Bücher über Dewey, und als passionierte Katzenliebhaberin hatte Lena sie natürlich alle verschlungen. Ihr eigener Kater machte seinem berühmten Namensvetter alle Ehre. Katzen waren ja generell für ihr phänomenales Einfühlungsvermögen bekannt, aber ihr Dewey besaß nahezu hellseherische Fähigkeiten. Er spürte immer ganz genau, wie es seinem Frauchen ging. Hockte Lena grübelnd hinter dem Verkaufstresen, brachte er sie mit absurden Sprüngen über Bücherstapel hinweg zum Lachen. Wirbelte sie hyperaktiv durch den Laden, blinzelte Dewey sie indigniert an, als wollte er sagen: Alles piano, schalt mal einen Gang zurück.

Auch auf die Kunden reagierte Dewey mit äußerster Feinfühligkeit. Er wusste einfach, wem er schnurrend um die Beine streichen durfte und bei wem er sich lieber ein bisschen zurückhielt. Alle mochten ihn. Manchmal wusste Lena gar nicht, wem ihre Stammkunden eigentlich einen Besuch abstatteten – ihr oder Dewey. Aber letztlich spielte das keine Rolle. Dies war ein Laden mit Seele, einer warmen, liebenden Seele. Ein echtes Leseparadies eben.

Allerdings hatte Lena die Erfahrung machen müssen, dass der Pfad zum Paradies tückische Weggabelungen aufwies, bei denen man nur zu leicht in Sackgassen geriet. Mit Mitte zwanzig hatte sie ihre Buchhändlerlehre geschmissen, einfach so, aus Daffke. Zu viele Flausen im Kopf, zu viel naiver Lebenshunger, so war sie aus ihrem kleinen Heimatstädtchen in die nächstgelegene Großstadt gezogen. Zehn Jahre hatte sie dort verbracht. Eine hektische, atemlose, verrückte Zeit.

Nur zu rasch hatte sie sich eingestehen müssen, dass all ihre hochfliegenden Wünsche und Träume in einem Chaos aus Gelegenheitsjobs und Teilzeitaffären gestrandet waren. Eine ernüchternde Bilanz. Dennoch hatte sie sich nie überwinden können, in ihre Heimat zurückzukehren. Bis zu jenem Montagmorgen vor drei Monaten, als Tante Hilde anrief. Frühmorgens um sieben und mit einer schrillen Alarmstimme, die selbst dickwandige Likörgläser zum Bersten bringen konnte – sofern Lena denn welche besessen hätte.

Die vermaledeite Arthrose in den Hüften werde täglich schlimmer, hatte Tante Hilde geklagt, noch dazu stehe ihr kleines Damenmodengeschäft vor dem Aus. Ob Lena nicht herkommen und ihr ein bisschen helfen könne? Platz gebe es ja genug in der großen Altbauwohnung. Und bei der Gelegenheit könne man doch den mau laufenden Modeladen wieder in Schwung zu bringen, der ihr so sehr am Herzen liege.

»Tante Hilde, ich komme!«, hatte Lena spontan ausgerufen. Nur das mit dem Laden müsse sie sich noch mal überlegen.

In Wahrheit musste sie absolut überhaupt gar nichts überlegen. Der Anruf war ihr ganz persönlicher Weckruf gewesen. Ein Wink des Schicksals. Und die Chance, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden. Schon länger sorgte sich Lena um ihre kränkelnde Tante. Es war an der Zeit, der alten Dame die Zuneigung und Aufmerksamkeit zurückzugeben, die Lena als Kind bei ihr genossen hatte. Sie war vier gewesen, als ihre Eltern bei einem tragischen Autounfall ums Leben kamen, und ihre früh verwitwete Tante hatte sie mit offenen Armen aufgenommen. Nicht zuletzt die Liebe zu Büchern verdankte Lena ihrer Tante, die eine Leseratte vor dem Herrn war. Sogar in ihrem verkramten Modeladen »Für die Dame« verschlang sie dicke Wälzer.

Wild entschlossen hatte Lena ihren öden Callcenter-Job gekündigt, einen Umzugswagen bestellt und die letzten Ersparnisse zusammengekratzt, um sich ihren lang gehegten Traum zu erfüllen: eine eigene Buchhandlung. Das war nur konsequent. Wer leidenschaftlich gern Torte futterte, eröffnete eine Konditorei; und wer wie Lena in Büchern lebte und liebte, war doch geradezu berufen, einen Buchladen zu führen, oder?

Natürlich hatte es einiger Überzeugungsarbeit bedurft, bis Tante Hilde einsah, dass man mit steingrauen Popeline-Kostümen und schweißtreibenden Kunstseidenblusen in Farbstellungen wie Schlammgrau-Aubergine keinen Blumentopf mehr gewinnen konnte. Selbst Seniorinnen wollten heutzutage nicht mehr aussehen wie Kaffeefahrtjunkies auf Ginseng.

Also wurde ein Neustart beschlossen. Mit Büchern. Glücklicherweise gehörte Tante Hilde das schmale, alte Haus mitsamt dem altbackenen kleinen Modegeschäft, das sich zwischen eine Drogerie und einen Ein-Euro-Shop zwängte. Sie kamen überein, dass Lena anfangs keine Miete zahlen musste. Sobald der Buchladen brummte, würde sie alles auf Heller und Pfennig zurückzahlen. Ehrensache. Schlussendlich hatte Lena Tante Hildes betagte Ladenhüter auf Ebay verhökern dürfen, die Geschäftsräume in Eigenregie renoviert – und ihr Leseparadies eröffnet.

Während sie ein paar herumliegende Bücher zuklappte und einsortierte, schaute sie kurz zu Dewey. Er hatte seinen Lieblingsplatz im Schaufenster eingenommen und beobachtete die Passanten, die geduckt durch den grauen Nieselregen hasteten.

»Stimmt’s, Dewey? Dir gefällt es hier auch viel besser als in der Stadt?«, fragte Lena.

Ein lang gezogenes Maunzen antwortete ihr. O ja, auch für Dewey war die neue Situation topp. In Lenas Stadtwohnung hatte er viele Stunden allein ausharren müssen, hier war ihm abwechslungsreiche Gesellschaft sicher. Er genoss sogar die gemeinsamen Spaziergänge mit Lena. Bereitwillig ließ er sich ein Halsband anlegen und streifte mit seinem Frauchen durch die grüne Umgebung wie ein braves Hündchen. Schräg? Nein, so war Dewey nun mal: ein Traum von einem Kater.

Mit einem Seufzer der Erleichterung dankte Lena ihrem Schicksal, dass sie in ihr Heimatstädtchen zurückgekehrt war. In ein winziges Provinznest, genauer gesagt, das wenig mehr zu bieten hatte als den Charme der Entschleunigung. Spötter hätten das Wort verschlafen benutzt.

Lena war es gerade recht. Eine schmucke Kleinstadt, in der tagsüber Friedhofsstille herrschte und nachts der Hund begraben war – warum denn nicht? Sie hatte sich so viele Nächte in angesagten Großstadtclubs um die Ohren geschlagen, dass es für die nächsten hundert Jahre reichte. Mindestens. Außerdem hatte sie nicht nur bis zum Anschlag gefeiert, sie war auch mehr als genügend Kerlen begegnet, die ihren Schmetterlingen im Bauch empfindliche Bruchlandungen beschert hatten. Hopp und Ex, sozusagen.

Ein Grund mehr für Lena, ihr Liebesleben runterzufahren und das große Glück in Büchern zu suchen. Sie wollte kein Dauergast im Heartbreak Hotel mehr sein. Abenteuer ohne Reue fanden doch sowieso nur im Kopf statt. Liebe, Lust und Leidenschaft, tolle Männer, ritterliche Helden, hemmungsloser Sex, ungetrübt von jedwedem Herzschmerz – das alles widerfuhr einem doch nur zwischen zwei Buchdeckeln. Wozu also weiteren Frust in der hässlichen Realität sammeln, wenn man erfüllende Liebe in Büchern finden konnte?

Da Lena ihr Leben wie auch ihr Gefühlsleben vorzugsweise durch Buchtitel charakterisierte, gab es natürlich auch schon die passenden Titel dazu. Ihre städtische Existenz hatte sie Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins getauft, ihre kleinstädtische Vollbremsung Die Entdeckung der Langsamkeit. Wurde eigentlich schon erwähnt, wie verrückt Lena nach Büchern war?

Gedankenverloren trat sie zu Dewey und kraulte ihm das rötlich braune Fell, was er mit genussvoll geschlossenen Augen und einem sonoren Schnurren quittierte. Ihr Blick schweifte hinaus zur Straße. Nur wenige Autos pflügten durch die Wassermassen auf dem Asphalt, wobei sie hohe Fontänen aufwirbelten. Auch auf dem Bürgersteig vor dem Laden war nicht viel los. Den lieben langen Tag hatte sich gerade mal ein Kunde in Lenas Leseparadies verirrt. Okay, noch lief die Buchhandlung nur so lala. Na und? Optimismus war schließlich auch eine Ressource.

»Das wird schon, Dewey«, sprach sie mehr sich selbst als ihrem Kater Mut zu. »Regenwetter ist Lesewetter.«

Dummerweise schienen die wenigen vorbeieilenden Passanten diese unbestreitbare Tatsache zu verkennen. Dem Aufdruck ihrer Einkaufstüten nach zu schließen, deckten sie ihren Bedarf nebenan in der Drogerie oder leisteten sich irgendeinen Schnickschnack aus dem Ein-Euro-Shop. Lenas Buchladen ließen sie links liegen. Doch weder das trübe Wetter noch die leere Kasse konnte ihrer Hochstimmung etwas anhaben. Obwohl sie heute nur ein einziges Buch verkauft hatte, einen pupstrockenen Steuerspar-Ratgeber, hätte sie diesen wunderbaren Laden für kein Geld der Welt gegen ihren alten Job eingetauscht. Das hier war die Erfüllung ihrer Träume. Ein Leben mit Büchern, für Bücher, durch Bücher.

Noch Fragen? Ja, so einige, aber … ihr Blick fiel auf die Uhr. Halb fünf schon! Herrje, es gab noch so viel zu tun! Stühle rücken, Gläser polieren, Schnittchen vorbereiten zum Beispiel.

Um ihren Buchladen in Schwung zu bringen, hatte Lena nämlich beschlossen, regelmäßig Lesungen zu veranstalten. Irgendetwas musste sie ja tun, um der Internetkonkurrenz die Stirn zu bieten. Klar, per Mausklick Bücher ordern wurde immer beliebter. Doch kein noch so bequemes Onlineshopping konnte das Erlebnis eines leibhaftig anwesenden Autors ersetzen. Jetzt mussten die Gäste des heutigen Abends nur noch haufenweise Bücher kaufen, dann würde die Veranstaltung in Lenas Leseparadies ein voller Erfolg werden. Vielleicht konnte sie mit den Lesungen sogar neue Stammkunden gewinnen. Zahlende Stammkunden wohlgemerkt, die nicht nur ausgiebig in den Neuerscheinungen blätterten und einen Espresso nach dem anderen tranken, um dann ohne Buch wieder abzuziehen. So weit der Plan.

Eine nasse Bö wehte Lena ins Gesicht, als sie ihren Plakataufsteller nach draußen auf den Bürgersteig schleppte und vor dem Laden aufbaute. Nachdem sie das sperrige Teil neben einem Blumenkübel geparkt hatte, strich sie sich eine feuchte Haarsträhne aus dem Gesicht. Dann las sie noch einmal die Ankündigung.

Die ultimative Liebesformel – der neue Bestseller von Benjamin Floros! Heute Lesung um 19 Uhr, anschließend Wein und Häppchen.

Klang doch ganz vielversprechend. Stirnrunzelnd betrachtete Lena das Plakat. Falls man dem Foto darauf trauen konnte – aber welchem Foto konnte man noch trauen in Zeiten von Instagram-Filtern? –, sah dieser Benjamin Floros aus wie eine gelungene Kreuzung aus George Clooney und Brad Pitt. Markantes, gebräuntes Gesicht, gewinnendes Lächeln, Grübchen im Kinn. Durch das fast kinnlange dunkle Haar, das in zwei weichen Wellen sein Gesicht umrahmte, war auch ein Schuss Johnny Depp dabei.

Zu schön, um echt zu sein, überlegte Lena. Gebräunt, geföhnt, gut aufgelegt, so sehen Gebrauchtwagenhändler aus. Oder Fitnessstudiobesitzer. Aber doch keine Buchautoren!

In dieser Hinsicht verfügte sie schon über einige Erfahrungen. Zwei, um präzise zu sein. Leider waren ihre ersten beiden Lesekandidaten die absolute Katastrophe gewesen. Der eine hatte verspannt und verklemmt in einem fusseligen Wollpullover dagesessen und irgendwas Unverständliches in seinen schütteren Bart genuschelt. Der zweite Autor war so introvertiert gewesen, dass er gar nicht erst lesen, sondern nur seine millimeterdünnen Gedichtbände signieren wollte. Lautes Vorlesen widerspreche seiner geistigen Haltung. Tante Hilde nebst zwei Kaffeekranzfreundinnen – im Übrigen das einzige Publikum – hatten ihm gehörig den Marsch geblasen, so dass er unverrichteter Dinge geflohen war.

Benjamin Floros spielte da schon in einer ganz anderen Liga. Ihn bezeichneten Lenas Stammkundinnen übereinstimmend als Knaller. Da er in der Nachbarstadt lebte, hatte er sich tatsächlich breitschlagen lassen, in Lenas Leseparadies aufzutreten, wenngleich er normalerweise Hallen füllte, wie er nicht müde wurde zu betonen, als Lena mit ihm telefoniert hatte. So ein Honk! Immerhin, eine volle Bude war bei diesem glattgebügelten Womanizer garantiert.

Die ultimative Liebesformel. Haha. Lena hatte nur ein Achselzucken dafür übrig. Sie verstand es einfach nicht. Im Mittelalter waren die Leute auf die Liebestränke windiger Quacksalber reingefallen, und heute ließen sie sich immer noch Liebesformeln andrehen. Nun, für ihre Buchhandlung konnte dieser Humbug natürlich nur von Vorteil sein. Zwanzig Exemplare des Floros-Machwerks lagen signierbereit auf ihrem Verkaufstresen und warteten darauf, die Besitzerin zu wechseln.

Sie ruckelte ein bisschen an dem Aufsteller herum. Breit grinsend pestete sie darauf Benjamin Floros an, als wollte er sagen: Dich krieg ich auch noch rum! Es war ihr ein Rätsel, wieso die Frauen reihenweise auf diesen Typen flogen. Sage und schreibe fünfundzwanzig Gäste hatten sich für den heutigen Abend angesagt, so viele wie noch nie. Lauter Frauen, das verstand sich von selbst, und sämtlich unbemannt. Alles, was weiblich und ledig war in dieser kleinen Stadt, wollte unbedingt den brillanten Erfolgsautor kennenlernen, der allen Ernstes behauptete, das Geheimnis der Liebe gelüftet zu haben.

Nun ja, ohnehin war Lenas Stammkundschaft überwiegend weiblich. Bei den meisten Männern lief es doch so: Wenn sie sagten, dass sie unbedingt etwas für ihren Kopf tun müssten, gingen sie zum Friseur und daddelten beim Haareschneiden auf ihrem Handy herum. Wenn eine Frau etwas für ihren Kopf tun wollte, las sie ein Buch. Punkt.

Mittlerweile goss es in Strömen. Fröstelnd huschte Lena unter das Vordach der Buchhandlung und schaute hoch zum wolkenverhangenen Himmel. Von wegen Altweibersommer! Obwohl es erst Anfang September war, mischte sich schon der November ein. Nur gut, dass der Plakataufsteller eine wasserdichte Beschichtung aus Plexiglas hatte.

Lena wollte gerade zurück in den Laden gehen, als sie zwischen den Passanten ihre Freundin Michelle entdeckte. Das war auch nicht sonderlich schwer. Im Grau in Grau der triefenden Jacken und Mäntel wirkte Michelle in etwa so unauffällig wie ein Feuermelder. Mit ihrem riesigen rot-weiß gepunkteten Schirm und dem knallroten Schlauchkleid unter ihrem offenen Trenchcoat war sie ein echter Hingucker. Ihr hellblondes Haar hatte sie zu einer Marilyn-Monroe-Gedächtnis-Frisur auftoupiert, noch dazu stöckelte sie barfuß in roten hochhackigen Sandaletten durch die Pfützen.

Lena unterdrückte ein Schmunzeln. Kaum kam dieser Floros in die Stadt, und schon drehten die Frauen durch. Das konnte ihr nicht passieren. Wie immer trug Lena Jeans und Sneakers, dazu ein geräumiges Kapuzenshirt in ihrer Lieblingsfarbe. Himmelblau passte einfach zu ihrem kastanienbraunen »Wuschelkopf« – O-Ton Tante Hilde – und ihren blauen »Vergissmeinnichtaugen«, auch dieser höchst schmeichelhafte Ausdruck stammte von ihrer Tante.

Inzwischen hatte Michelle die letzten Meter zum Laden zurückgelegt und blieb ehrfurchtsvoll vor dem Plakat stehen.

»Hi. Oh. Wow«, hauchte sie.

Normalerweise war sie nicht auf den Mund gefallen, beim Anblick von Benjamin Floros schien es ihr jedoch die Sprache zu verschlagen.

»Hallo, Michelle, schön, dass du da bist.« Lena umarmte ihre Freundin, dann zeigte sie mit spitzem Finger auf das Plakat. »Na, schon aufgeregt, den großen Liebesguru zu treffen?«

»Was denn sonst? Ich meine, sieh ihn dir doch an – was für ein Sahneschnittchen!«, schwärmte Michelle, mit der Lena zahlreiche Erinnerungen aus Schulzeiten sowie das Faible für Bücher teilte, keineswegs jedoch den Männergeschmack. »Die ultimative Liebesformel! Das klingt toll! Bin ja mal gespannt, was das smarte Leckerli uns in puncto Liebe beibringt.«

»Nichts, was wir nicht schon wüssten«, entgegnete Lena augenrollend. »Und nichts, was nicht schon als blanker Unsinn enttarnt worden wäre. Verlieben nach Formel, wie unseriös ist das denn?«

»Moooment.« Michelle schüttelte die Wassertropfen von ihrem Schirm und klappte ihn zu, bevor sie ebenfalls unter dem Vordach Schutz vor dem Regen suchte. »Warum hast du noch mal diesen Floros eingeladen?«

»Weil sich seine Bücher verkaufen wie Klopapier während der Corona-Krise«, erwiderte Lena wahrheitsgemäß. »Und weil die gesamte weibliche Kundschaft darauf brennt, ihn anzuhimmeln. Analog, wohlbemerkt. Das sagt doch alles. Er behauptet, die todsichere Glückstrefferquote beim Online-Dating gefunden zu haben, dabei geht nichts über den persönlichen Kontakt.«

»Sagt die Frau, die seit wie vielen Jahren analog nach dem Richtigen sucht? Fünf? Zehn?« Michelle legte den Kopf schräg und musterte ihre Freundin von oben bis unten. »So geht das nicht weiter, Süße. Es wird langsam Zeit für was Festes. Du bist vierunddreißig. In deinem Alter sind andere Frauen schon zweimal geschieden.«

Dolle Feststellung. Lena holte tief Luft.

»Weißt du was? Wenn im Fernsehen Fußball läuft, sind plötzlich alle Bundestrainer. Und wenn die Leute eine unverheiratete Frau über dreißig sehen, sind plötzlich alle Beziehungsexperten.«

»Na ja, dass du emotional untersommert bist, fällt auch dem Laien auf«, unkte Michelle.

Unhörbar stöhnte Lena in sich hinein. Was war so erstrebenswert daran, auf Teufel komm raus den Erstbesten zu heiraten, wenn es dann doch in die Hose ging? Nur um zu beweisen, dass man irgendwann von irgendwem gewollt worden war?

»Es gibt keinen Grund zur Torschlusspanik, auch ohne Mann bin ich sehr, sehr glücklich«, sagte sie mit Nachdruck. »Deshalb will ich auch gar nicht suchen. Falls ich mich überhaupt noch mal auf einen Mann einlasse, will ich gefunden werden. Verstehst du? Gefunden!«

»… ja, von einem Polizisten, der dich dereinst in deiner Wohnung auffindet, weil es im Hausflur so streng gerochen hat, und der dann deine anonyme Bestattung organisiert.«

»Sehr witzig«, lächelte Lena. »Ich meine, gefunden werden wie … wie bei Jane Austen, der englischen Schriftstellerin. Da begegnen die Frauen dem Richtigen durch die Magie des Schicksals. Und nicht, weil ein kalter Algorithmus darauf programmiert ist, sie nach allen Regeln des Online-Datings zu verkuppeln.«

In Michelles Gesicht malte sich ein spitzbübischer Zug. Scherzhaft schlug sie sich die flache Hand vor die Stirn.

»Jane Austen, richtig! Stolz und Vorurteil, der Titel würde perfekt zu dir passen.«

»Wie meinst du das denn? Dass ich zu stolz bin und Vorurteile habe?« Lena zog einen Flunsch. »Deine Offenheit in allen Ehren, aber ich wäre froh, wenn du das noch irgendwie zu einem Kompliment umbiegen könntest.«

»Na jaaa, du bist halt – speziell«, eierte Michelle herum. »So wie diese blaustrumpfigen Heldinnen bei Jane Austen eben.«

»Dann wäre aber Verstand und Gefühl der bessere Titel für mich«, hielt Lena dagegen. »Man beachte die Reihenfolge. Erst der Verstand, dann das Gefühl. Ich lasse mir weder vom Erstbesten den Kopf verdrehen, noch falle ich auf irgendeinen Online-Schwindel rein. Da gehe ich lieber mit einem Buch ins Bett. Glaub mir, in einem einzigen Roman findest du mehr Liebe als in fünf Jahren Realität.«

»Du musst wirklich sehr verzweifelt sein«, seufzte Michelle mit dem nachsichtigen Lächeln einer Mutter, die ihr Kind liebt, aber auch etwas seltsam findet.

»Ich weiß, du meinst es gut«, lenkte Lena ein. »Aber ich denke gar nicht daran, mich nach der Floros-Methode auf den digitalen Marktplatz zu stellen und ›Hier!‹ zu schreien. Ich meine – wer verliebt sich denn schon in ein Online-Profil?«

»Seit den neunziger Jahren so ziemlich jeder.«

Eine Pause entstand, in der Lena in den Regen starrte und Michelles Miene unvermittelt ernst wurde. Mit der Spitze ihres Regenschirms stocherte sie in einem Spalt zwischen den Steinplatten des Bürgersteigs herum.

»Du hast dich verändert, Lena. Das heißt, die Jahre in der Großstadt haben dich verändert.« Sie hob den Kopf und sah ihrer Freundin forschend in die Augen. »Manchmal denke ich, ich kenne dich gar nicht mehr. Versteh mich nicht falsch. Du bist immer noch so liebenswert und gescheit wie früher. Nur beim Thema Männer machst du dicht. Als wärst du in Serie enttäuscht worden. Oder schwer vermittelbar.«

Entgeistert schaute Lena in das kaum gealterte Gesicht ihrer Freundin, deren sorgfältig kirschrot geschminkte Lippen ein großes fragendes O formten. Damals, zu Schulzeiten, waren sie unzertrennlich gewesen. Doch nach zehn Jahren Abwesenheit an eine Teenagerfreundschaft anzuknüpfen, die irgendwann im Sande verlaufen war, erwies sich als verflixt schwierig. Spuren der alten Vertrautheit waren noch auszumachen, aber auch eine gewisse Entfremdung.

So nah und doch so fern, fiel Lena mal wieder ein Buchtitel ein. In der Großstadt hatte sie gelernt, eigenständig zu werden, unbekümmert darum, was »die Leute« sagten. Michelle hingegen war hier in der Provinz geblieben und per Fernstudium Grundschullehrerin geworden. Sie hatte brav geheiratet, zwei entzückende Kinder bekommen und tat auch nach ihrer Scheidung alles dafür, sich den Kleinstadtregeln der »Leute« anzupassen. Was unter anderem bedeutete, dass sich ihr gesamtes Streben auf den nächsten Richtigen konzentrierte.

»Sorry, bin ich dir zu nahe getreten?«, fragte sie, als Lena nichts erwiderte.

Och nö, du hast nur gerade ein bisschen auf meinen Gefühlen rumgetrampelt, hätte sie erwidern können. Lena ließ es jedoch bleiben, weil Michelle letztlich eine treue Seele war, die das Herz auf dem rechten Fleck hatte.

»Du bist eben der Typ Für immer vielleicht«, murmelte sie stattdessen. »Du hast ja nicht mal die Illusion ewiger Liebe, trotzdem muss es unbedingt ein Kerl sein. Für dich ist man wohl nur im Zweierpack ein vollwertiger Mensch, deshalb bin ich so was wie ein Alien in deinem Universum.«

Beschwichtigend legte Michelle einen Arm um ihre Schultern.

»Du bist klasse, wirklich, aber irgendwie wirkst du, hm …« Sie räusperte sich ausgiebig. »Entschuldige bitte das ›schwer vermittelbar‹. Gefällt dir anspruchsvoll besser? Oder mit veralteten Vorstellungen unterwegs? Soweit ich weiß, hat Jane Austen im neunzehnten Jahrhundert gelebt. Und es sind Romane, keine Tatsachenberichte. Gefunden werden ohne Online-Dating – wie stellst du dir das vor in diesem winzigen Nest?«

Lena machte eine wegwerfende Handbewegung. In früheren Jahren hatte sie sich durchaus auf den einschlägigen Portalen herumgetrieben, weil in ihrem Liebesleben nix und niente lief. Allerdings mit ernüchternden Resultaten.

»In den ewigen Jagdgründen des Internets tummeln sich doch nur dubiose Aufreißer, die Affären wollen, keinen Ehering.« Sie warf einen Blick auf das penetrant grinsende Konterfei von Benjamin Floros, bevor sie sich wieder ihrer Freundin zuwandte. »Wie hirnrissig ist es da, dass dieser Floros allen Ernstes behauptet, man könnte auf einer Dating-App den Mann fürs Leben finden, das fehlende Puzzlestück, das haargenau zu den eigenen Wünschen, Träumen, Vorlieben passt. Weiß der denn nicht, dass auf diesen Portalen gelogen wird, dass sich die Balken biegen?«

Nachdenklich knabberte Michelle an ihrer Unterlippe herum.

»Du glaubst also ernsthaft, dein Märchenprinz kommt ausgerechnet in unser kleines Nest geritten, erkennt die Prinzessin in dir und nimmt dich huckepack mit auf sein Schloss?«

»Ja.« Lena lächelte. »Genau so stelle ich mir das vor. Vorher muss Aschenputtel allerdings noch Häppchen belegen, Gläser polieren und Stühle aufstellen. Hilfst du mir?«

»Na hör mal, willst du mich etwa beleidigen?«, protestierte Michelle gespielt entrüstet. Mit geübten Griffen knetete sie ihr auftoupiertes Blondhaar in Form. »Wieso wäre ich wohl sonst so früh hier aufgekreuzt?«

»Weil du dir einen Platz in der ersten Reihe sichern willst?«, lachte Lena, froh, das Thema zu wechseln. »Damit das lesende Sahneschnittchen dich bloß nicht übersieht? Wer weiß, vielleicht träumst du ja davon, als Kirsche auf seinem Kuchen zu landen.«

»Blödsinn«, schnaubte Michelle.

Lena ahnte jedoch, dass sie voll ins Schwarze getroffen hatte. Wahrscheinlich planten auch die anderen weiblichen Gäste des heutigen Abends, den ach so phantastischen Benjamin Floros zu umgarnen. War doch klar wie Korn. Spätestens beim anschließenden Glas Wein würde er sich vor Avancen kaum retten können. Als Hahn im Korb. Oder als Fuchs im Hühnerstall? In der Buchbranche munkelte man von Scharen schockverliebter Groupies, die sich nach seinen Lesungen um ihn rissen. Es hieß auch, Benjamin Floros sei kein Kostverächter. Denn – finde den Fehler! – der formidable Mister Ich-weiß-wie-man-sich-den-perfekten-Partner-angelt war dem Vernehmen nach immer noch Single.

»Komm, Schatz, wir gehen rein«, beendete Lena die Diskussion. »Sonst frierst du dir noch deine nackten Zehen ab.«

»Ja, und meine Föhnfrisur verliert ihr Volumen.«

Michelle folgte Lena, die den Laden durchquerte und die Tür zum Hinterzimmer öffnete. Neben Katzenfutterdosen, arbeitslos gewordenen Schaufensterpuppen und allerlei Krimskrams lagerten dort ihre Klappstühle, das Ergebnis wochenlanger Beutezüge durch Gebrauchtmöbel-Websites.

Gemeinsam bauten sie die Klappstühle im Halbkreis um den Lesetisch auf, kritisch beäugt von Dewey, der jedoch rasch begriff, dass sich hier eine neue Versteckspielvariante anbot. Es war putzig, zu beobachten, wie er ein ums andere Mal unter einem Stuhl verschwand, dann wieder mit einem Satz auf den nächsten hechtete und dabei immer Lena im Auge behielt.

»Sorry, Dewey, ich kann jetzt nicht mit dir spielen«, sagte sie entschuldigend. »Dafür bekommst du nachher eine Extraportion Hühnerleber. Abgemacht?«

Dewey schien einverstanden zu sein, denn er sprang auf einen der gelben Lesesessel, wo er sich zu einem kleinen Fellknäuel zusammenrollte, während Lena vier Gläserkartons auf den Verkaufstresen hievte, in denen Tante Hildes gute Bleikristallgläser darauf brannten, vom Staub ihres Vitrinendaseins befreit zu werden. Nur selten wurden diese Gläser hervorgeholt. Tante Hilde trank kaum Wein. Sie schwor auf Eierlikör.

Unterdessen hatte Michelle ihren Trench ausgezogen und warf ihn scheinbar absichtslos – ganz so, als sei sie in Gedanken und wisse überhaupt nicht, was sie tat – auf einen Klappstuhl direkt vor dem Lesetisch.

»Kannst gleich zwei Stühle reservieren«, schmunzelte Lena, die das kleine Schauspiel aus dem Augenwinkel beobachtet hatte. »Tante Hilde will auch kommen.«

»Ach, äh, ja?« Ein wenig schuldbewusst drapierte Michelle den Mantel so, dass zwei Plätze belegt wurden. »Hätte ja nicht gedacht, dass sich ausgerechnet Tante Hilde für Liebesformeln interessiert.«

»Da kennst du sie aber schlecht. Verlass dich drauf, sie hat es faustdick hinter den Ohren. Tolles Outfit übrigens, Süße.«

Erfreut strich Michelle über den Stoff des hautengen roten Kleids, das ihre Kurven bestens zur Geltung brachte. Danach holte sie eine Puderdose aus der Handtasche und überprüfte den ordnungsgemäßen Auftrag ihres Lippenstifts.

»Wo übernachtet Benjamin Floros eigentlich?«, fragte sie. »Hier gibt es doch nicht mal ein anständiges Hotel, nur eine Pension mit Aussicht auf einen Supermarktparkplatz.«

Eine merkwürdige Frage. Spekulierte Michelle etwa auf ein Frühstück mit dem Bestsellerautor? Lena warf ihr ein Küchenhandtuch zu und nahm sich selbst eines.

»Keine Sorge, das verwöhnte Beststeller-Schnuckelchen fährt nach der Lesung gleich wieder nach Hause.« Sie hielt ein Glas gegen das Licht, bevor sie es blank rieb. »Sind nur fünfzig Kilometer, das schafft der abends mit dem Auto in einer schlappen Dreiviertelstunde.«

»So nah wohnt er?«, staunte Michelle, die ebenfalls ein Glas genommen hatte und eifrig drauflospolierte.

Lena konnte sich ein amüsiertes Lächeln nicht verkneifen.

»Was dachtest du denn? Hast du etwa geglaubt, eine Lichtgestalt wie dieser Floros residiert auf Wolke sieben?«

»Nee, nee, es ist nur …«

Die Ladenglocke unterbrach Michelle, ein sanfter Gong, der an Klangschalenklänge erinnerte. Falls sie gehofft hatte, das Objekt ihrer Begierde treffe bereits ein, wurde sie enttäuscht. Es war Tante Hilde. In ihrem schneeweißen Haar steckten stachelige Lockenwickler, über ihr großformatig geblümtes Hemdblusenkleid aus Polyester hatte sie einen Mantel aus anthrazitfarbenem Wildlederimitat mit gleichfarbigem Kunstfellkragen geworfen.

Wahrlich kein Wunder, dass der Laden »Für die Dame« still und leise eingegangen ist, dachte Lena. Dennoch mochte sie Tante Hildes antiquierten Style. Verkäuflich waren solche Klamotten nicht unbedingt, zu Tante Hildes eigenwilliger Persönlichkeit passten sie jedoch. Im Übrigen hätte Tante Hilde auch einen Kartoffelsack tragen können. Man musste sie einfach mögen mit den schelmisch blitzenden Augen und den authentisch erlebten und erlachten Falten im runden Gesicht. Für ihre dreiundsiebzig wirkte die alte Dame bemerkenswert vital. Nur ein leichtes Nachziehen des linken Beins verriet, dass sich ihre Hüftarthrose im fortgeschrittenen Stadium befand.

»Na, ihr fleißigen Lieschen?«, begrüßte sie die beiden Freundinnen. »Gebt ihr auch gut auf meine Bleikristallgläser acht?«

»Selbstverständlich«, versicherte Lena. »Wir behandeln sie wie rohe Eier.«

»Sag mal, Kind«, schwer atmend stützte sich ihre Tante am Verkaufstresen ab und deutete mit dem lockenwicklergeschmückten Kopf in Richtung Schaufenster, »der da draußen auf dem Plakat, kommt der etwa heute Abend hierher?«

»Du meinst den sandgestrahlten Typen auf dem Foto? Ja, genau der«, nickte Lena.

»Oho! Aha.« Tante Hilde senkte verschwörerisch die Stimme. »Wisst ihr, was wir früher gesagt haben, wenn so ein Prachtkerl ante portas stand? Mädels, zieht einen frischen Schlüpper an!«

»Tante Hilde!«, rief Lena entrüstet.

»Herrlich«, gluckste Michelle. »Es gibt halt Dinge, die ändern sich nie.«

»Willst du damit etwa sagen …« Lena verstummte. Nein, sie wollte sich nicht vorstellen, was Michelle unter ihrem sexy Schlauchkleid trug. »Wir müssen noch die Schnittchen belegen«, setzte sie ungewohnt streng hinzu.

Sie ärgerte sich selber über ihren Gouvernantenton. Was war nur mit ihr los? Warum reagierte sie so allergisch auf diese harmlosen kleinen Albereien? Weil ihr der Hype um Benjamin Floros gewaltig auf den Senkel ging?

»Genau, Schnittchen fürs Sahneschnittchen!«, kicherte Michelle los. »Wer weiß, vielleicht gibt’s heute noch eine Tortenschlacht. So als emotionale Lockerungsübung für unsere unterverliebte Lena. Unterverliebt ist nämlich mindestens so gefährlich wie unterzuckert.«

Dafür heimste sie ein belustigtes Blinzeln von Tante Hilde und erneutes Augenrollen von Lena ein.

»Kein Bedarf, er gehört euch«, versuchte sie, die Unterhaltung abzukürzen. »Für mich ist dieser Floros in etwa so attraktiv wie ein Kasten Knete. Was mich vor solchen Typen schützt, ist nicht nur meine reiche Lebenserfahrung, sondern vor allem meine ausgedehnte Lektüre. Mit der Liebe kenne ich mich aus.«

»Wenn du dich da mal nicht täuschst, Kind«, lächelte ihre Tante milde. »Es sind immer die besten Schwimmer, die ertrinken.«

»Um Himmels willen!« Lena schluckte. »Was soll das denn bitte schön heißen?«

»Wer sich vor allen Gefahren gefeit glaubt, geht am schnellsten unter«, erklärte Tante Hilde, womit einmal mehr bewiesen war, dass man die geistige Frische älterer Damen nicht unterschätzen durfte.

»Und so ein wortgewandter Buchautor könnte dir sehr, sehr gefährlich werden«, fügte Michelle hinzu. »Ich hab den Floros schon ein paarmal im Fernsehen gesehen, ist ja sagenhaft, wie der reden kann. Der ist echt, Sekunde, wie heißt das noch – elegant? Nein, ela…, elu…«

»… quent«, ergänzte Lena. »Du meinst eloquent.«

»Hauptsache, er kriegt überhaupt den Mund auf«, warf Tante Hilde ein. »Weißt du noch, Kind? Der Dichter, der nicht lesen wollte?«

»Oje, erinnere mich bloß nicht an den«, stöhnte Lena. »Der totale Reinfall. Wenn der Ja oder Nein sagte, war das schon verbale Ekstase.«

»Was ihm an Höflichkeit fehlte, machte er durch Unverschämtheit wett«, befand Tante Hilde knapp.

»Dabei schreibt er so wunderschöne Gedichte, sonst hätte ich ihn schließlich gar nicht eingeladen«, erklärte Lena. »Falls du mal reinschauen möchtest, Michelle, sein jüngstes Werk, Die Trauer der Schmetterlinge, steht in meiner Goldenen Sammlung.«

Diese Goldene Sammlung gab Zeugnis von der ganzen Bandbreite ihrer literarischen Ambitionen. In einem Extraregal hinter dem Ladentresen bewahrte Lena Exemplare ihrer Lieblingsbücher auf, eigens zusammengestellt für jene Kunden, die das Besondere zu schätzen wussten. So richtig begeistert wirkte Michelle zwar nicht gerade, glitt jedoch pflichtschuldigst hinter den Tresen und baute sich vor dem Regal auf.

»Also, ich weiß nicht«, Tante Hilde schob einen vorwitzig verrutschten Lockenwickler zurück an seinen Platz, »früher haben wir Brehms Tierleben gelesen, da stand nichts über traurige Schmetterlinge drin.«

Mit schräg gelegtem Kopf überflog Michelle die Buchrücken. Schließlich zog sie einen Band heraus.

»Ich hab’s! Also, nicht den Schmetterlingsdepri, vielmehr den idealen Buchtitel, der auf Lena passt.«

»Da sind wir ja mal gespannt«, brummte Tante Hilde.

»Also, ich bin ja mehr so: Geh, wohin dein Herz dich trägt. Aber für Lena passt das hier: Die Einsamkeit der Primzahlen.« Michelle hielt das Buch hoch. »Mal im Ernst: Wer denkt sich so was Beklopptes aus?«

»Der Titel ist unzutreffend, immerhin hat Lena ja mich«, entgegnete Tante Hilde. »Ihr Problem ist nicht die Einsamkeit. Für die meisten Männer ist sie einfach zu schlau.«

»Ja, Lesen gefährdet die Dummheit, das ist lange bekannt.« Lena streifte Michelle mit einem wolkigen Blick. »Jedenfalls lässt mich dieser Floros völlig kalt. Formeln, Rezepte, Analysen – der Mann hat die Erotik eines Amputationsbestecks.«

Michelle schüttelte so heftig den Kopf, dass ihre blonden Locken flogen. Sie nahm eines der Floros-Werke vom Bücherstapel auf dem Verkaufstresen und hielt es Lena hin. Auch auf dem Buchcover grinste Benjamin Floros den Lesern entgegen.

»Schau dir diese Augen an«, sagte sie verzückt. »Das könnten die Augen deiner Kinder sein.«

»Boah, nee, also wirklich, Michelle.« Lena nahm sich ein weiteres Glas und rieb so resolut darauf herum, als wollte sie auch gleich Benjamin Floros eine Abreibung verpassen. »Ich schwör euch: Wenn so einer um meine Hand oder irgendein anderes Körperteil anhalten würde, wäre ich schneller weg, als ihr gucken könnt. So was wie den gibt’s doch im Dutzend billiger.«

»In meiner Jugend sagte man das anders«, lächelte Tante Hilde. »Alle Männer sind gleich langweilig – bis auf den, den man gerade kennengelernt hat.«

Kapitel 2

Bücherverkaufen war ein Business und ein Beruf, gewiss. Und doch war es so viel mehr. Daran, welches Buch ein Kunde auswählte, erkannte Lena sofort, wie er sich sah und was ihm fehlte. Bücher konnten helfen, die perfekte Marmelade zu kochen oder unauffällig die Steuererklärung zu frisieren. Sie entführten in Traumwelten, wenn der Alltag knirschte vor Ereignislosigkeit, und sie durchpulsten die Adern mit Stromstößen des Grauens, wenn jemand das Gefühl der Lebendigkeit in blutrünstigen Thrillern suchte.

Für Lena war es ein unterhaltsames Spiel. Sie konnte fast punktgenau sagen, ob sich jemand zu Tode langweilte oder ob er der nüchternen Realität mit einem Liebesroman die vermisste Romantik verpassen wollte. Sie sah natürlich auch, ob sich jemand nach fernen Ländern sehnte oder lieber Zeitreisen ins Mittelalter unternahm, in eine düstere Wirklichkeit voller Willkür und Gewalt. Daher waren Bücher auch ein psychologischer Lackmustest. Manchmal offenbarte die Wahl eines Buchs sogar intimste Geheimnisse, und der Käufer gab sie preis, ohne sich dessen wirklich bewusst zu sein.

Was die Interessentinnen der Ultimativen Liebesformel suchten, bedurfte keiner weiteren Erläuterung. Bereits um Viertel nach sechs wurde Lenas Leseparadies förmlich überrannt. Um zwanzig nach sechs gab es nur noch Stehplätze, um halb sieben musste Lena ein eilig gekritzeltes Schild an die Eingangstür hängen: Wegen Überfüllung geschlossen. Wahnsinn. Sie kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Mit ungewöhnlich vielen Gästen hatte sie gerechnet, aber doch nicht gleich mit so einem Ansturm. An die vierzig Frauen quetschten sich in ihr kleines Leseparadies!

Ungläubig musterte Lena die wenigen jungen und die vielen nicht mehr ganz so jungen Damen, die gespannt auf den Stargast der Veranstaltung warteten. Alle hatten sich mächtig aufgerüscht. Nur beim jährlichen Feuerwehrball sah man so viele schicke Kleider und offenherzig gestaltete Dekolletés. Der Verbrauch von Make-up und Haarspray musste heute sprunghaft angestiegen sein. Auch am Parfüm war nicht gespart worden. Schwaden schwerer Düfte von Moschus bis Maiglöckchen waberten durch den Raum und nahmen Lena fast den Atem.

Dewey hatte sich vor dem Trubel auf den Verkaufstresen geflüchtet, von wo er mit eingezogenem Kopf die Gäste beobachtete. Nichts entging seinen bernsteinfarbenen Augen, die unruhig hin und her wanderten. Seine rhythmisch zuckende Schwanzspitze verriet, dass er jederzeit sprungbereit war, falls er ein sicheres Versteck brauchte.

»Hey, mein Kleiner, keine Angst«, flüsterte Lena ihm zu. »Das ist hier wie Kirmes, nur mit Büchern. In gut zwei Stunden ist der Spuk vorbei.«

Jetzt fragte sich nur noch, wo Benjamin Floros blieb. Lena hatte ihn gebeten, etwa eine Dreiviertelstunde vor Veranstaltungsbeginn da zu sein. Doch als der Minutenzeiger ihrer Armbanduhr auf die volle Stunde rückte, war immer noch nichts von der Attraktion des Abends zu sehen. Seine Handynummer hatte er nicht rausgerückt – so was blieb bei einem Promi wie ihm natürlich streng geheim. Lena konnte nur beten, dass er den Termin nicht einfach verschwitzt hatte. Oder war er sich etwa doch zu fein, in einem popeligen kleinen Provinzbuchladen aufzutreten?

Unterdessen machte sich merkliche Unruhe unter den Damen breit. Fragende Blicke flogen in Lenas Richtung, überall wurde gewispert und getuschelt. Michelle tippte hektisch auf ihrem Handy herum, weil sie meinte, es könnte sich vielleicht unbemerkt eine Naturkatastrophe ereignet haben, die die Straßen unpassierbar machte. Sogar Tante Hilde sah dauernd auf die Uhr, wozu sie jedes Mal ihre Brille aufsetzen musste, die sie aus Schönheitsgründen in ihrer Handtasche trug statt auf der Nase. Ihr schlohweißes Haar saß untadelig bis zum letzten Löckchen, ihr jagdgrünes Kunstlederkostüm und der grün-lila Seidenschal zeugten davon, dass auch sie sich von ihrer besten Seite zeigen wollte.

Fünf nach sieben. Zehn nach sieben. Mit jeder weiteren Minute, die verstrich, steigerte sich Lenas Nervosität. Das Stimmengewirr wurde immer lauter, bis schließlich um fünf vor halb acht eine couragierte Dame ganz offen fragte, wann es denn nun endlich losgehe.

»Gleich, ganz bestimmt«, wurde sie von Lena vertröstet, die inzwischen mit Panikattacken kämpfte, »Herr Floros ist, ähm, auf dem Weg.«

Es war bereits halb acht und Lena kurz vor dem Kollaps, als jemand an die verschlossene Ladentür bummerte. Alle Köpfe drehten sich ruckartig um. Im selben Augenblick fingen sämtliche Frauen an zu klatschen und zu jubeln wie Teenager auf einem Justin-Bieber-Konzert. Nur Lena blieb cool. So cool, wie man halt sein konnte, wenn einem die Galle bis zum Zäpfchen stand. Was bildete sich dieser Typ eigentlich ein? Kam eine halbe Stunde zu spät und winkte nun auch noch seinen Fans zu, als sei er so was wie der Messias? Innerlich kochend schloss Lena die Ladentür auf.

»Herzlich willkommen«, presste sie mit ihrem letzten Rest Contenance hervor.

»Tut mir leid, ich hatte noch einen wichtigen Termin«, strahlte Benjamin Floros mit seinem eingetackerten Gebrauchtwagenhändlerlächeln, aber es war nur zu klar, dass ihm nichts, absolut gar nichts leidtat. »Und Sie sind noch mal …?«

»Ich bin Lena Hagedorn, die ganz, ganz leicht verstimmte Geschäftsführerin dieser Buchhandlung. Wir haben telefoniert.«

Sie verabscheute ihn für die beiläufige Art, mit der er ihr kaum mehr als einen flüchtigen Blick schenkte, um sogleich Ausschau nach den weit attraktiveren Frauen im Raum zu halten. Alles an ihm strahlte eine provozierend gute Laune aus, vom Scheitel seines kinnlangen Haars bis zur Sohle seiner cognacfarbenen Cowboystiefel.

»Volles Haus, alle Achtung«, stellte er hochzufrieden fest, während er seine nussbraune Lederjacke von den Schultern streifte und auf einen Bücherstapel im Schaufenster schmiss. »Dann können wir ja loslegen.«

Ohne Lena eines weiteren Wortes zu würdigen, marschierte er auch schon durch das elektrisiert raunende Publikum zum Lesetisch. Dort ließ er sich nicht etwa auf dem dazugehörigen Stuhl nieder, sondern setzte sich superoberlässig auf die Tischkante. Auch mit seiner engen Jeans und dem bunt gemusterten Hemd, dessen drei obere Knöpfe offen standen, machte er den Lockeren.

Typisch Berufsjugendlicher, dachte Lena verdrossen, musste aber zugestehen, dass der leibhaftige Benjamin Floros weit einnehmender wirkte als der auf dem Foto – jünger, auch jungenhafter und nicht so unnatürlich gebräunt. An ihrer spontanen Abneigung konnte das nichts ändern. Benjamin Floros war ein arroganter Pinsel, daran gab es nichts zu rütteln. Andererseits war er ihr Gast.

Sei Profi, Lena, schärfte sie sich ein. Der Typ ist die Pest, jawohl, trotzdem musst du deinen Ärger runterschlucken und dafür sorgen, dass diese Lesung den angemessenen Rahmen erhält. Du hast eine Eröffnungsrede vorbereitet, also halte sie jetzt. Sie kramte einen eng beschriebenen Zettel aus ihrer Hosentasche und holte schon Luft, als Benjamin Floros ihr zuvorkam.

»Einen wunderschönen guten Abend, die Damen! Kompliment, ich glaube, ein dermaßen bezauberndes Publikum hatte ich noch nie.«

Schlagartig wurde es mucksmäuschenstill. Man hätte nicht nur die berühmte Stecknadel fallen hören können, nein, in der knisternd aufgeladenen Stille hätte jedes zu Boden fallende Staubkörnchen ein ungeheures Getöse verursacht.

»Wirklich, ich freue mich sooo sehr, hier zu sein«, beteuerte Benjamin Floros treuherzig. »Danke, dass Sie zu meiner Lesung gekommen sind – aber mal unter uns: Schlafen Sie bei Lesungen auch immer gleich ein?«

Zustimmender Applaus und Gelächter antworteten ihm. Mit der Genugtuung des erfolgsverwöhnten Starautors nahm er die Ovationen entgegen, bevor er den Geräuschpegel mit beschwichtigenden Gesten seiner Hände dämpfte.

»Okay, okay, das nehme ich dann mal als ein Ja. Deshalb werde ich Ihnen das Wichtigste aus meinem Bestseller Die ultimative LiebesformelBy the way