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Christian Feigs
Dipl. Ing., geboren 1971 in Bottrop, aufgewachsen in Krefeld, wohnhaft in Siegen, Studium der Stadtplanung und Architektur an der Universität Siegen. Seit 1997 bei der Gemeinde Burbach Ressortleiter für den Bereich Stadtplanung und seit 2008 auch für den Bereich Wirtschaftsförderung. Erste Kinderbuchveröffentlichung „Die Buchstabenschlange“ im Jahr 2008, weitere Kinderbücher: „Wolli - Abenteuer einer Wollsocke“ (2010), „Ovis Tagebuch - Neun spannende Monate“ (2011) und „O2 jagt Nico Tin - Abenteuerreise Mensch“ (2012). Mitglied im Bundesverband junger Autoren (BVjA) und im Dichterstammtisch Siegen seit 2011, sowie eingetragen im Kulturhandbuch des Kreises Siegen-Wittgenstein.

Alexandra Bârzã
Freie Künstlerin, geboren 1988, Studium an der Kunstfakultät Timisoara - Rumänien. Malt seit ihrer frühen Jugend, zahlreiche Ausstellungen und Preise.

Mehr zum Autor, zu den Projektbeteiligten und zu den Büchern unter: www.creativsofa-feigs.com.

Inhaltsverzeichnis

Wolli stellt sich vor

Wie alles anfing

Sockenhausen

Die erste Liebe

Der verlorene Bruder

Nachwuchs?

Die Wanderung

Tommi im Krankenhaus

Steckbriefe

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Wolli stellt sich vor

Hallo, ich bin Wolli, die erste sprechende Wollsocke der Welt. Abenteuer sind meine große Leidenschaft! Wusstet Ihr eigentlich, was einfache Socken so alles mit Euch erleben?

Ihr glaubt, dass Ihr uns immer nur mit Euren Füßen tretet und uns in die Ecke schmeißt, wenn wir anfangen zu stinken? Oder gar in den Müll, wenn wir langsam müde werden und erste Löcher bekommen?

Unser Leben ist viel aufregender, als Ihr denkt! Kommt, ich nehme Euch mit in die Welt meiner spannenden Abenteuer! Ich war nämlich nachts fleißig, während Ihr schon schlieft, und habe meine spannenden Erlebnisse in diesem Buch für Euch aufgeschrieben.

Aber eigentlich gibt es mich ja noch gar nicht. Wie ich als Wollknäul gerettet werde und das Licht der Welt erblicke, damit fängt meine erste Geschichte an. Ihr dürft gespannt sein!

Viel Spaß wünsche ich Euch und denkt ab und zu mal daran, was Ihr ohne uns Socken machen würdet!

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Wie alles anfing

Zuerst sind da ein dickes, rotes, rundes Wollknäuel, zwei große Stricknadeln und eine junge Dame namens Lili.

Aber bis die drei sich treffen, wird noch ein wenig Zeit vergehen.

Lili ist beim Einkaufen in einem Kaufhaus unterwegs. Sie benötigt noch ein bisschen Garn, da sie ein paar Socken stopfen möchte. Lili liebt Socken über alles. Wahrscheinlich, weil sie an den Füßen immer so friert. Deshalb bringt sie es auch nicht übers Herz, die Socken einfach wegzuwerfen, wenn sie ein kleines Loch haben.

Als sie so zwischen den Regalen hin und her schlendert, wird sie von einem roten einsamen Wollknäuel ganz traurig angeschaut. Irgendjemand hat es nicht mehr zu seiner Knäuelfamilie zurückgelegt. In der Hoffnung, zurückgebracht zu werden, lässt sich das Knäuel einfach in Lilis Einkaufstasche fallen.

Lili ist zu Tode erschrocken. Der Vorfall ist höchst peinlich. Ist sie beobachtet worden? Wird sie jetzt wegen eines Diebstahls von der Polizei verhaftet? Schnell zieht sie das Wollknäuel wieder aus der Tasche und legt es zurück ins Regal.

Doch was ist das?

Dicke Tränen kullern aus dem Knäuel. Lili bekommt Mitleid. Sie kann und will das arme Ding einfach nicht hier im Kaufhaus liegen lassen. Kurzerhand entschließt sie sich, es zu kaufen. Da ein eiskalter Winter vor der Tür steht, ist Sockenstricken vor dem Kamin mit einem heißen Glas Tee genau das Richtige.

Zu Hause angekommen, holt sie gleich die Stricknadeln aus der Nähkiste. Dabei überlegt sie, rotweiß gestreifte Socken zu stricken. Der Bereich für die Zehen und für das Bündchen sollen blau werden. Eifrig macht sie sich an die Arbeit. Aber schon nach kurzer Zeit geschieht etwas Merkwürdiges.

Zu ihrem großen Erstaunen formen sich plötzlich wie von Geisterhand die Zehen zu einem Mund, der sich heftig bewegt.

Erschrocken lässt Lili ihr begonnenes Strickwerk mitsamt den Nadeln auf den Boden fallen.

Doch das ist nicht alles. Was jetzt passiert, wird sie ihr Leben lang nicht mehr vergessen. Der Mund gibt auch noch seltsame Laute von sich.