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© 2015 Oliver Küster

www.maximaunz.com

Illustrationen:

Helmut Wiechmann

Coverentwurf:

Stefan Gumnior (www.stefans.is) mit

einer Illustration von Helmut Wiechmann

Landkarte von Wiesenland:

Stefan Gumnior (www.stefans.is) und

Helmut Wiechmann

Umschlagdesign, Satz, Herstellung und Verlag:

BoD – Books on Demand GmbH

ISBN 978-3-7386-7138-4

Inhalt

  1. Familie Maunz
  2. Pferd Pferdinand
  3. Familie Tunnel
  4. Der Tierkindergeburtstag
  5. Treffen im Geheimversteck
  6. Familie Muh
  7. Familie Knabber und Familie Gack-Gack
  8. Eine Überraschung für Familie Knabber
  9. Familie Schwarz

1.

Familie Maunz

Das pfiffige Katzenmädchen Maxi Maunz lebte mit ihren Eltern und ihrem kleinen Bruder Mini auf dem höchsten Baum im wunderschönen Wiesenland. Der Wohnbaum von Familie Maunz stand auf einer großen Wiese zwischen blauen Kornblumen, rotem Mohn und grünen Gräsern.

Vor einiger Zeit waren Mama und Papa Maunz nach Wiesenland gezogen, weil ihre Kinder in einer schönen Landschaft aufwachsen sollten. Mini und Maxi gefiel es in Wiesenland sehr gut, denn sie hatten hier viele Freunde. Mit ihnen lachten sie oft und erlebten jeden Tag spannende Abenteuer.

Maxi half am liebsten den Tieren aus der Nachbarschaft: Sie baute nämlich für ihr Leben gern tolle Erfindungen für ihre Freunde. Maxis Lieblingsplatz war der oberste Ast des Wohnbaumes. Von dort aus hatte sie einen tollen Ausblick auf Wiesenland. Hin und wieder schaute Maxi einfach nur den Wolken am Himmel zu. Da gab es große Wolken, kleine Wolken, dunkle Wolken, helle Wolken, Turmwolken, flache Wolken und ab und zu auch Gewitterwolken. Maxi wollte zu gern wissen, wohin die Wolken reisten und wie es wäre, auf so einer Wolke zu liegen und hoch über der Landschaft dahinzufliegen. Manchmal lag sie mit geschlossenen Augen auf ihrem Lieblingsplatz und träumte von langen Reisen und vielen Abenteuern mit ihrem besten Freund Tim Tunnel.

Jetzt war Frühsommer, und Maxi lief oft über die Wiesen. Es duftete überall herrlich nach saftigem Gras und frischen Kräutern. Sie war noch so klein, dass sie kaum über das hohe Wiesengras hinwegschauen konnte – ganz anders als ihre großen Eltern. Ab und zu kitzelten beim Spazierengehen sogar Grashalme an Maxis Schnurrhaaren und brachten sie zum Niesen.

In diesem Moment kam Maxi gut gelaunt von einem Ausflug zurück. Sie wollte gerade den Wohnbaum hochklettern, als sie plötzlich einen heftigen Schmerz an ihrer Schulter spürte. Maxi verlor das Gleichgewicht, stürzte zu Boden und stieß mit ihrem Kopf unsanft gegen den Baumstamm.

„Aua!“, schrie sie noch am Boden liegend und rieb sich mit ihrer Pfote den schmerzenden Kopf und die Schulter. Alles tat ihr weh!

Was war passiert? Mini war mit seiner großen Schwester Maxi unter dem Wohnbaum zusammengestoßen.

„Oh, tut mir leid! Ich habe dich nicht gesehen, als ich um die Ecke rannte“, entschuldigte sich Mini zerknirscht. „Mama hat gerade zum Essen gerufen, und ich wollte sie nicht warten lassen“, erklärte er.

Seine Schwester war trotzdem wütend auf ihren Bruder, weil er wieder einmal nicht aufgepasst hatte. Und das passierte oft.

„Typisch, du hast es ja immer besonders eilig, wenn es ums Futtern geht“, sagte Maxi noch immer verärgert.

Mini dachte tatsächlich fast nur ans Essen. Er war immer hungrig und aß für sein Leben gern – am liebsten Kekse. Eigentlich mochte Maxi ihren Bruder sehr gern, aber manchmal war Mini unheimlich blöd.

Als sich Maxi vom Schreck erholt hatte, folgte sie ihrem Bruder den Baumstamm hinauf. Dann setzte sie sich auf den Essensast, auf dem schon alle warteten. Mama und Papa Maunz hatten den Zusammenstoß ihrer Kinder von oben beobachtet und waren besorgt.

„Guten Morgen, Maxi! Ich hoffe, du hast dir nicht wehgetan“, begrüßte Papa Maunz seine kleine Tochter fürsorglich.

„Doch, mein Kopf und meine Schulter tun noch weh“, antwortete Maxi. Dabei sah sie ihren Bruder vorwurfsvoll an und sagte zu ihm: „Du bist plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht und hast mich einfach umgerannt! So eine Frechheit!“

Papa Maunz wechselte schnell das Thema, um seine Tochter abzulenken.

„Mama hat mir erzählt, du erfindest gerade etwas. Was ist es denn?“, fragte er sie.

„Ich erfinde etwas, damit du nachts besser schlafen kannst und dein Rücken morgens nicht immer so wehtut“, antwortete Maxi und tat dabei furchtbar geheimnisvoll.

Am liebsten hätte Papa Maunz jetzt nachgefragt, um alles über die neue Erfindung zu erfahren. Aber er fragte nicht, weil keiner wissen sollte, wie neugierig er wirklich war. Papa Maunz wollte sich lieber am Abend davonschleichen, um sich heimlich in Maxis Werkstatt umzusehen.

Familie Maunz frühstückte weiter, bis alle satt waren. Nach dem Essen machten Mini, Papa und Mama Maunz sauber. Eigentlich mochte niemand in der Familie Hausarbeit gern, aber zusammen machte es meistens sogar Spaß. Heute konnte Maxi nicht mithelfen, weil sie noch immer Kopfschmerzen hatte.

Nach dem Aufräumen lief Mini gleich zum Spielen. Maxi aber kletterte vorsichtig den Baum hinunter und ging zu ihrer kleinen Katzenwerkstatt. Die lag ganz in der Nähe des Wohnbaumes. Die Katzenwerkstatt bestand aus einer alten Holztruhe, die unter einem riesengroßen, dichten Busch verstaut war. In dieser Truhe lagen Werkzeuge und viele Bastelsachen. Außerdem bewahrte Maxi ihren größten Schatz darin auf: eine Landkarte von Wiesenland, die ihr Papa selbst gemalt hatte.

Die meiste Zeit des Tages arbeitete Maxi in ihrer Katzenwerkstatt an neuen Erfindungen. Die übrige Zeit spielte sie mit ihrem Freund Tim Tunnel, dem Maulwurfjungen. Maxi mochte ihn so gern, weil sie mit Tim viel lachen konnte. Sie waren richtig dicke Freunde!

Heute überlegte sich Maxi in ihrer Katzenwerkstatt etwas Neues, damit alle aus ihrer Familie bald besser schlafen können. Denn bisher schliefen sie auf den harten Ästen des Wohnbaumes, und Papa Maunz wachte nachts oft auf, weil er unbequem lag und ihn der Rücken schmerzte. Nach wenigen Minuten fiel Maxi etwas Tolles ein! Für ihre neue Erfindung brauchte sie aber noch einige Dinge. Diese wollte sie sich von ihrem Freund, dem Pferd Pferdinand, holen. Er wohnte auf der Nachbarwiese und war schon sehr alt. Pferdinand hatte von seinem früheren Besitzer einen ganzen Karren voller Sachen bekommen. Davon schenkte er Maxi gern etwas für ihre Erfindungen.

Maxi wollte jetzt noch schnell ihre Werkzeugtruhe wegräumen. Sie zog die Truhe ein paar Meter weiter, stolperte dabei und flog mitten in den großen, dichten Werkstattbusch hinein. Nachdem sie sich vom ersten Schreck erholt hatte, sah sie sich um. Mitten im Werkstattbusch befand sich eine kreisrunde Höhle und in dieser lag sie mit ihrem Kopf. Maxi zog sich mit den Vorderpfoten ganz in den Busch hinein. Sie war von ihrer Entdeckung völlig begeistert: ein echtes Geheimversteck! Ihr Herz schlug vor Aufre