cover

Cicuta virosa

Oenanthe crocata

Phellandrium aquaticum

Hydrocotyle asiatica

Eryngium aquaticum

Conium maculatum

Aethusa cynapium

Petroselinum crispum

Zizia aurea

Asa foetida

Sumbulus moschatus

Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek:

Die deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der deutschen Nationalbibliografie; detaillierte Informationen sind im Internet unter <http://dnb.dbb.de> abrufbar.

© 2015 Norbert Enders

Herstellung und Verlag: Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN 9783738673821

Inhalt

Einleitung

Noch heute klingen die eindringlichen Worte meines Wiener Lehrers, Prof. Dr. Mathias Dorcsi, an uns Schüler in meinen Ohren: “Kümmert Euch um die Ursubstanz der Arznei!” Eine Botschaft, ein Diktum, das sich tief in meinem Gehirn verankerte, dort brodelte und mich nie verliess.

So geschah es, dass ich ihm als gehorsamer Schüler folgte. Meine Seminarvorbereitungen gaben mir genügend Gelegenheit, mich bis zum Quell der Arznei vorzuwagen, um dort faszinierende Zusammenhänge zwischen Arzneibild und krankem Menschen aufzufinden: die ‘metaphorische Bedeutung’, wie ich sie nenne, von Gegebenheiten der Ursubstanz, die sich auf Phänomene des Arzneibildes und seines entsprechenden Bildes vom Menschen übertragen liessen. Allmählich verstand ich, was die alten Naturärzte mit ‘Signaturenlehre’ meinten.

Für die Präsentation einer Arznei vor Publikum kristallisierte sich gemächlich jene Struktur heraus, wie sie in diesem Buch erstmalig veröffentlicht wird. Doch nicht genug! Durch die kontinuierlich wachsende Beschäftigung mit der Arznei, schien es mir zwingend, alle gängigen Familienmitglieder in gleicher Weise zu erarbeiten. Das vervollkommnete mein Bemühen, mein Verständnis und meinen Umgang mit der Arznei. Bis heute bin ich von dieser Arbeit begeistert, denn auf solche Weise wird die Arznei zum wahren Freund dessen, der sie für kranke Menschen anwendet.

Dank sei all jenen, meinen Freunden, Schülern, Mitstreitern, die mich in diesem Sinne anregten und anspornten, meine forschende Arbeit um die Arznei bis zum Tage meines Abschiedes von dieser Welt weiterzuführen, sofern mir bis dahin die notwendige geistige Frische erhalten bleibt. Mein ganz besonderer Dank gebührt meinem einstigen Schüler und heutigen tatkräftigen Freund, Dr. Dieter Elendt, der auf liebevolle und mich entlastende Weise nicht nur das Lektorat, sondern auch die Vorbereitungen zur Drucklegung dieses Buches übernahm. Das war großartig!

Dr. med. Norbert Enders - Nizza, im Januar 2015

Bemerkungen zur Typografie:

Überschriften sind fett und grau gesetzt. Die drei verwendeten Hierarchiestufen werden durch unterschiedliche Größe verdeutlicht.

Symptome werden in den bekannten drei Graden angegeben. Dabei wird der erste Grad in Normalschrift gedruckt, der zweite fett, der dritte fett und unterstrichen.

Sonstige Hervorhebungen im Text werden unterstrichen dargestellt.

Wenn im Text von der Signatur - also von Entsprechungen zwischen Eigenschaften der Pflanze und der des Menschen, der das entsprechende Arzneimittel benötigt, die Rede ist, so wird das, was die Pflanze betrifft, kursiv gesetzt und das, was den Menschen betrifft in Normalschrift und eingerückt.

Ebenfalls eingerückt werden meine näheren Erläuterungen zu manchen Symptomen.

Die Abkürzungen der homöopathischen Mittel entsprechen jenen des Synthesis-Repertoriums.

Vorbemerkungen zur Begrifflichkeit

Aufbau der Pflanze

Eine Pflanze lässt sich in zwei wesentliche Teile gliedern: in Blütentätigkeit und Wurzeltätigkeit. Der obere Teil, das luftige Element, ist dem Kosmos zugewandt, dementsprechend Licht, Luft und Wärme verinnerlichend. Der untere Teil, das Fundament der Pflanze, neigt sich der Erde zu, um aus ihr Flüssiges (Wasser) und Festes (Mineralien) in sich aufzusaugen und nach oben zu transportieren.

Inkarnation

In allem Wesenden muss der Prozess der Inkarnation, die Verinnerlichung des Göttlichen, als Grundlage der Menschwerdung, im Biblischen als „Fleischwerdung“ bezeichnet, immer zuerst stattfinden; sowohl im Menschen selbst als auch in seinen sozialen und emotionalen Beziehungen. Sie ist das Fundament, auf dem sich alle weiteren evolutiven Prozesse entwickeln, der „feste Boden unter den Füßen“. Sie entscheidet die Schönheit oder Hässlichkeit der Ich-Prägung eines Menschen.

Bei einer Pflanze kommt dieser Prozess der Wurzeltätigkeit gleich. Die hierbei wirkenden Energien bezeichnen wir symbolisch als apollinische Kräfte, die sich aus Verstand, Vernunft, Wille und Weisheit zusammenfügen. Sie gestatten uns - stets aufs Neue - die wahre Religio, die Wiederanbindung an das Universum.

Exkarnation

Die wörtlich verstandene „Entfleischung“ des Ichs ist erst nach vollendeter Inkarnation, der Festigung des Ichs, als ein Sichhinwenden zum Du, zum Wir, zum Universum, möglich. Sie entscheidet und prägt unser soziales Menschsein nach vorausschreitender inkarnierter Individuation des Menschen, der Ich-Prägung.

In der Blatt- und Blütenregion einer Pflanze findet dieser Akt als das Sichöffnen, das Sichverströmen, als die totale Hinneigung zum Kosmos statt. Die Gestaltung dieser Abschnitte hängt von der Intensität der aufgenommenen kosmischen Energie ab, die ihnen Schönheit oder Hässlichkeit vermacht. Die dabei aktiven Energien nennen wir symbolisch dionysische Kräfte, die mit Lebensfreude, Lust und Genuss erfüllt sind.

Als Herausforderung gilt es, beide Prozesse in einem harmonischen Gleichgewicht in sich als Einheitlichkeit anzunehmen, zuzulassen und zu vereinbaren. Das heißt, apollinische und dionysische Energien einvernehmlich fließen zu lassen. Eine lebenslange Aufgabe, die sich als gesundes Selbstwertgefühl oder als sein Mangel - im Sinne eines Minderwertigkeitsempfindens - ausdrückt.

Dionysos

(nach BAUER, DÜMOTZ, GOLOWIN: "Lexikon der Symbole", Meco Verlag, Dreieich 1993)

Er ist ein später Sohn des Zeus, Freund des schöpferischen als auch unschöpferischen Rausches und orgiastischer Riten, Symbol heiterer Lebensfreuden, Vertreter der archaischen Strömung des Hellenismus mit seinem anarchistischen Taumel der Lust.

Sein Sohn, aus einer Verbindung mit Aphrodite, ist Priapus, Gott der Fruchtbarkeit mit riesigen Genitalien. Heute wird Dionysos als naturverbundene "grüne" Bewegung verstanden, die den titanischen Kräften einer übertechnokratisierten Gesellschaft als mögliches Pendant gegenüber steht.

In der hiesigen Ausführung über die Pflanze entspricht Dionysos der kosmischen Energie, Licht, Luft und Wärme, deren Einscheidung eigentlich nur ihrem oberen Teil vorbehalten ist. Im Seelisch-Geistigen des Menschen steht er für Lebensfreude, Lebensfluss, Genuss, Lust, Libido und erotische Liebe, homöopathisch, entsprechend der Blütentätigkeit, für die Exkarnation.

Apollon

(nach Gustav SCHWAB: "Die schönsten Sagen des klassischen Altertums", Loewes Verlag, Bayreuth, 1972)

Sohn des Zeus und der Titanentochter Leto, Zwillingsbruder der Artemis - mondbezogene, jungfräuliche Göttin der Jagd und Schutzgöttin der Keuschheit - Apoll, Gott der Weisheit, des Gesanges und der Dichtkunst, Vertreter der hellenistischen Klassik, Gott des Lichtes, Verkörperung der Sonne, durch das Orakel von Delphi höchster Richter über Griechenland, Staatsgott par excellence, Gott der Besonnenen. Verstand, Vernunft, Wille und Weisheit formen seine Kräfte. Einer seiner Söhne war Aeskulap, Gott der Heilkunst, sein Stab Symbol der Ärzte. Schon NIETZSCHE suchte den Ausgleich der beiden Gottheiten („Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik - Griechentum und Pessimismus“).

Apollon entspricht nach meinem Verständnis im Pflanzlichen der Wurzeltätigkeit mit ihrer erdenen Energie, im Menschlichen verkörpert er die Intelligenz des Herzens, welche, falsch verstanden und angewandt, zur reinen, kühlen Intellektualität ohne Herzensbeteiligung, zu den "Dunkelmächten der Erde" - Wasser, Schlamm, Wurzelstand verkümmert und der Fäulnis anheimfällt. Symbolisch steht er für Verstand, Vernunft, Wille und Weisheit, homöopathisch, entsprechend der Wurzeltätigkeit, für die Inkarnation, das Fundament jedes Menschen.

Tiernatur

Die Einverleibung von kosmischer Energie beschränkt sich üblicherweise auf den oberen Teil einer Pflanze. Sie in alle Bereiche zu integrieren ist nur dem Tierhaften vorbehalten, das heißt, dem beseelten Tier und Ich-geprägten Menschen. Die Pflanze beschränkt sich mit ihrer Wurzeltätigkeit dagegen in der Regel auf die Einverleibung von irdener Energie (Wasser, Mineralien), um ihr Fundament zu festigen (Inkarnation). Das Tierhafte einer Pflanze ist ausschließlich der Blütenregion vorbehalten.

Die Tiernatur im Tier bleibt „animalisch“ und ist nicht evolutionsfähig. Im Menschen allerdings muss sich das Tierhafte - nach anfänglicher bewusster Anerkenntnis - in höheren Stufen menschlichen Seins weiterentwickeln und dort integriert werden, entsprechend der Symbolik des biblischen Tieropfers. Das ist die menschliche Herausforderung! Wird sie verweigert, wie dies in einem nicht wandlungswilligen Menschen der Fall ist, dann bleibt sein Wesen seiner Tiernatur mit animalischen Wünschen und Bedürfnissen in Form von Nahrungsaufnahme und -ausscheidung, auf Reproduktionsverlangen, genauer auf tierische Sexualität ohne Herzensbeteiligung, unterworfen.

Fäulnisprozess

Das menschliche körperliche Entzündungsgeschehen und der seelischgeistige Isolationsprozess (Auflösung, Desintegration) entsprechen in der Natur dem Problem der Fäulnis.

Wasserpflanzen - wie die gesamte gegebene Natur - sind in sich harmonisch und haben ihr Milieu völlig integriert. Nur der Mensch ist zur Desintegration fähig. Ihm schenkt der Geist der Pflanze die Möglichkeit, sich gleichermaßen zu harmonisieren. Der im Menschlichen verankerte Dualismus, hier LUFT - WASSER, ermöglicht ihm jedoch nicht, diese Lebensbedingungen in seiner Person zu verinnerlichen, da sie zu sehr vom Kampf mit den feindlichen Dunkelkräften des Wassers, gegen das zu starke, bedrohliche Wasserelement, befangen sind.

Der menschliche Kampf gegen das Zuviel an Wasser ist der Kampf gegen die Fäulnis auf Kosten seiner harmonischen Entwicklung. Da alles seinen Sinn hat, bleibt allerdings die Frage offen, ob dieser Kampf eventuell die Voraussetzung für eine Harmonie in uns Menschen oder für andere Pflanzen im sozialen menschlichen und pflanzlichen Leben schaffe. Es wäre zu erforschen, inwieweit dieses kämpferische Außenposten-Dasein anderen Pflanzen/Menschen ermöglicht, zu ihrer vollen Entfaltung zu gelangen, bzw. den Boden dafür vorzubereiten (so wie die Nadelgehölze geschichtliche Voraussetzung für die Eichenwälder waren).

Aus diesem Grund - wie immer, wenn es um Überlebenskampf geht - vollzieht sich eine Miniaturisierung (am stärksten bei Hydrocotyle). Das Kleine, Gedrungene verteidigt sich leichter. Es zieht sich in sich zusammen („Zusammenschnürungsgefühl“), igelt sich ein, wird sogar stachelig wie Eryngium als Ausdruck der Verteidigung gegen die im Fäulnismilieu gedeihenden Würmer, Larven etc.

Die Pflanzen haben über das wässrige Milieu gesiegt, da sie dieses naturgemäß aufsuchen, dort gedeihen, jedoch durch die gegebenen Umstände in ihrer zusammengezogenen Form verharren. Allein der Mensch ist sowohl zur Integration als auch zur persönlichen Evolution, zur Überwindung der Trockenheit und Starre, fähig. Nicht zuletzt mit Hilfe der geistartigen Kraft der Pflanze.

Fäulnis und Gewalt

Das Wesen der Fäulnis ist Zersetzung, Destruktivkraft, welche Gewalt beinhaltet. Die verallgemeinerte Betrachtung der Gewalt kommt einem Fäulnisprozess gleich. Der Zusammenhang von Fäulnis und Gewalt in unseren zeitgenössischen Verhältnissen begründet sich auf dem Übergang von der bislang offenen Gewalt (kinetische Gewalt: Schlag, Schläge etc.) zur heutigen schleichenden, lauernden, allgegenwärtigen Gewalt (potenzielle Gewalt), respektive Fäulnis, gegen die wir ohnmächtig sind.

Auflösung - Isolation

Im weitesten Sinne wird mit jeder „Vermarktung“ ein natürliches Verhältnis oder ein persönliches Band in ein Geldverhältnis verwandelt. Die Dichtungen aller Epochen haben diesen Prozess besungen, der das Leben der menschlichen Rasse entscheidend veränderte. Es ist demnach schwierig, einen lebensnotwendigen Gegenstand zu finden, der von der Gesellschaft nicht bereits in einen profitablen Marktgegenstand verwandelt wurde. Dies entspricht einem Auflösungsprozess und somit einem Prozess der Profanisierung, der Schändung, und einem Isolationsprozess, einem Ausschluss aus der Gemeinschaft. In diesem Sinne ist es bemerkenswert, dass alle Wasserpflanzen außerhalb menschlicher Gesellschaft gedeihen!

Die Familie der Umbelliferen

wissenschaftlicher Name: Umbelliferae oder Apiaceae

volkstümlicher Name: Doldenblütler

Systematik

Überabteilung: Samenpflanzen - Spermatophyta
Abteilung: Bedecktsamer - Magnoliophyta
Klasse: Dreifurchenpollen - Zweikeimblättrige - Dikotyledonen
Unterklasse: Asternähnliche - Asteridae
Ordnung: Doldenblüterartige - Apiales
Familie: Doldenblütler - Umbelliferen
In & am Wasser:
Auf Wiesen:
In Steppen und Wüsten:
Im Gebirge:

Etymologie des Namens

Latein: umbella – Sonnenschirm, fer – tragend.

Aussehen und Eigenschaften

Es sind archaische, krautartige, unscheinbare, im Sommer reifende Pflanzen mit ca. 2600 Arten. Dies lässt uns einen Mangel an offenbaren individuellen Eigenschaften vermuten.

Sie lassen sich untereinander nicht kreuzen, was das widerspenstiges Festhalten an ihrer eigenwilligen Identität demonstriert.

Blätter

Auffallend ist der ungeheure Gestaltungsreichtum der Blätter. Er reicht von der einfachsten, ganzrandigen Form bei Wasserpflanzen (Cic., Oena., Phel., Hydrc., Ery-a.), zu gekerbter, doppelt oder dreifach gefiederter Form bei Wiesenpflanzen (Con., Aeth., Petros., Ziz.), Steppenpflanzen (Asa-f.) und Gebirgspflanzen (Sumb.) bis hin zur fadenfeinen Fiederung beim Fenchel und Dill, die teilweise bis zu 9000 Blattfiederungen aufweisen.

Im Blatt findet das empfindliche Zusammenspiel von Luft und Wasser, von Licht und Dunkel statt (Aufnahme kosmischer Energie); die daraus entstehende Energie wird über Pflanzenadern von der fleischig schwellenden Wurzelknolle angesogen, in der sie sich 1 Jahr lang sammelt (Inkarnation).

Nach einem Jahr folgt ein weiteres Jahr Lebenszeit mit raschem, ins Kosmische (Licht, Luft, Wärme) aufwärts strebendem, verschwenderischem Wachstum, rasch Blätter verzweigend, bis hin zu Doldenblüten, Döldchen und Früchten (Exkarnation).

Blüten

Unscheinbare, grünlich-weiße, schwach duftende, kelch- und trichterlose Blüten, sich flach und offen darbietend, mit strahlig auseinander sprühenden Staubgefäßen krönen jede Pflanze.

Austrocknung (Verholzung)

Durch Abstreifung des wässrigen Milieus führt die Reifung durch Bildung von Stärke und Zucker mit Hilfe der Kohlensäure der Luft zu rascher Austrocknung (Verholzung) bis hin zu harten, trockenen, sichelförmig gekrümmten Früchten (Samen) mit stets ausstrahlenden, stachelartigen Haaren, Borsten, Warzen; Wurzel, Stängel, Stile und Blätter verhärten, verholzen, verdorren.

Schleime, Harze

Diesem Verhärtungsprozess wirken jedoch die in der Wurzel gebildeten Schleime und Harze entgegen (Ausscheiden), um ein Gleichgewicht der Säfte zu erhalten.

Standort

Sie gedeihen in feuchten Gebieten mit starker Luft- und Sonneneinwirkung, v.a. am Mittelmeer und im Vorderen Orient.

Beziehung zur Luft

Das offenbare Hinstreben zum Kosmos bewirkt die Einverleibung von Luft in alle Bereiche der Pflanze: bauchig aufgeblasene Blätter, hohle Stängel, Stile, Früchte, Samen und luftig gekammerter Wurzelstock. Damit streben sie über das Pflanzliche hinaus, dem Tierhaften entgegen. Denn ansonsten beschränkt sich das Pflanzliche auf die Einverleibung von Festem und Flüssigem (Wurzeltätigkeit). Jedoch können nur beseelte und Ich-geprägte Wesen Luft und Wärme (Farbe, Duft, Nektar, ätherische und fette Öle, Aromastoffe, Gewürzstoffe, Wachse, Schleime, Terpene usw.) verinnerlichen (Atem, Blut). Aber Seele und Geist fehlen der Pflanze, so dass ihr Tierstreben beim reinen Durchlüften stehen bleibt. Das Tierstreben ist der Blütenregion jeder Pflanze vorbehalten. Bei den Doldenblütlern strebt es mittels Luft bis in die Wurzelregion. Das Obere (Farbe, Form, Duft) bleibt demnach unvollendet mit schwachem, herbem, schwerem Aroma aus unscheinbaren Blüten. Das fest-flüssige, durchlüftete Untere dagegen spendet nahrhafte Gemüse wie Karotten, Fenchel, Pastinake, die eher einer Frucht gleichen.

Als Ergebnis aus dem Zusammenspiel von Kosmischem und Irdischem produzieren Festes, Flüssiges und Luftiges gemeinsam Schleim und Gummiharze, die wiederum nach oben streben und der totalen Austrocknung entgegenwirken.

Es ist eine bekannte Tatsache, dass alle Pflanzen, bei denen kosmische Kräfte (Licht, Luft, Wärme) in den Lebensprozess der Reifung einwirken, sich zu artspezifischen Giftpflanzen ausbilden.

Wirkungsrichtung

Nerven → entkrampfend auf Atemorgane, Herz- und Kreislauforgane, Verdauungsorgane (alles Hohlorgane) und auf das ZNS

Bronchien → Förderung des Auswurfs

Verdauungsorgane → Verteilung der Gasbildung

Niere-Blase → harntreibend (auch bei Wassersucht)

Genitalorgane → v.a. die männlichen (Ejakulation)

Drüsen → einschließlich der Schweißdrüsen, dem Bauplan der Pflanzen entsprechend

als Gewürze für eher flüssige Nahrung (Kümmel, Anis, Dill, Koriander usw.)

als Gemüse: Karotte, Fenchel

Genius

Der Genius der gesamten Familie ist gezeichnet von den beiden Antipoden Dionysos und Apollon, die gleichzeitig die Bipolaritäten innerhalb der einzelnen Arzneibilder offenlegen sollen, welche ja nichts anderes als Teile einer Einheit sind, die allerdings im Kranksein auseinanderklaffen.

Entsprechend der äusseren Erscheinung und dem inneren Aufbau der Pflanze möchte ich den Genius wie folgt definieren:

Streben nach Einverleibung kosmischer Formkräfte

Erinnern wir uns, dass sich kosmische Formkräfte aus Licht, Luft, Wärme bilden. Diese in sich einzuverleiben, entspricht dem allseits vorhandenen Tiernaturstreben in der Pflanze, im Tier und im Menschen. Eher metaphorisch betrachtet, bedeutet Erkrankung innerhalb dieser Familie:

Verlust apollinisch-dionysischer Lebenskraft durch unterdrückte Lebenslust

Dionysos steht für Lebenslust, Libido, Lebensfluss, erotische Liebe und die Verdrängung desselben bewirkt die Austrocknung der Lebenssäfte.

Apollon hingegen versinnbildlicht Verstand, Vernunft, Wille, Weisheit des Herzens, und seine Vernachlässigung mündet infolge Selbstkasteiung mit moralisierender Ernährungsreligion und selbstüberhebendem Libidoverzicht in Starre, Dogmen, Prinzipien.

Nach dem stets in unserem Leben zu befolgenden sokratischen Prinzip der Autonomie des Denkens und gleichzeitig der Anzweiflung seiner Folgerungen verstehen wir das Kranksein als:

Ausverkauf eigenständigen Denkens und dessen Infragestellung

Denn die sokratische Forderung nach Öffnung des Geistes, um Geist empfangen zu können, ist die ausgewogene Synthese aus Dionysos und Apollon und bestimmt unser gesundheitliches Wohlbefinden!

Grundempfindung

Plötzliche, unerwartete Gewalt und/oder gewaltiges Geschehen: körperliche Misshandlung, seelisch-geistiger und sexueller Missbrauch, Unfall (Stich, Schlag, Verletzung), Heftigkeit, Gewalttätigkeit, Wutanfälle, Epilepsie, plötzliche Krämpfe, Zusammenschnürungsgefühl, Manie, Herzanfälle (Linksseitigkeit der Symptome).

Reaktion in der Erregungsphase

Wirklichkeitsfremde Entladung: chaotischer seelisch-geistiger Aufruhr, Schock, Reizbarkeit, höchste Überempfindlichkeit der Sinne, gesteigertes sexuelles Verlangen, Hysterie, panische Angst vor Kontrollverlust, Rastlosigkeit, Verfolgungsideen, Entkommen durch Verdrängung, Unterdrückung oder Handlungsvermeidung.

Reaktion in der Entfremdungsphase

Wirklichkeitsflucht: plötzliche Schwäche, tiefe Erschöpfung, Taubheit, Apathie, Betäubung, Verwirrung, Dumpfheit, Stumpfsinn, Regression, Verschlimmerung nach Koitus, Impotenz, Mattigkeit, Lähmigkeit, Zerschlagenheit, Schwindel, Sinnestrübung, Vergehensgefühl, Bewusstseinsverlust, simulierte Ohnmacht, Tiefschlaf, Kälte.

Ziel der Therapie

Erotisierung des Intellektes, die zur Intelligenz des Herzens führt! Anstatt: „cogito, ergo sum“ „libido, ergo sum“!

Traumatisierende Auslösungen

Im Folgenden versuche ich, Ihnen die wesentlichen Geschehen im Leben eines Menschen, der einer Umbelliferen-Arznei bedarf, und seine folgenden Grundempfindungen tabellarisch aufzulisten. Es wird dadurch offenbar, dass etwas Heftiges, Plötzliches, Unerwartetes, objektivierbar Gewaltiges geschehen sein muss, um hernach den Weg eines Umbelliferen-Schicksals als individuelle Reaktion auf eine Auslösung auszuprägen. Gleichzeitig wird uns offenbar, dass die Arzneien unserer Umbelliferen-Familie keine ererbten, sondern erworbene Schicksale darstellen, die sich erst in der Schwangerschaft oder früher oder später nach der Geburt dieserart entwickeln.

Plötzlicher Angriff - heftige Gewalt - Angst
Cicuta Missbrauch, Missachtung, Verletzung, was als plötzlicher, unerwarteter Angriff empfunden wird

Angst vor drohender Gefahr

Unfall mit Gehirnerschütterung und sofortigem epileptischem Anfall

Oenanthe Unfalltrauma mit Kopf-, Hirn- oder/und Rückenverletzung
Phellandrium Angst vor Unglück
Hydrocotyle gewaltige Angriffe entzündlicher Prozesse auf die Haut und auf die Geschlechtsorgane mit nachfolgender Verbitterung, menschlicher Abkehr und Einsamkeit

Angst vor Menschen

Eryngium Angst vor einem Schlag, vor Schlägen Quetschung der Hoden, Schlag auf die Hoden oder in den Magen mit Blutspucken
Aethusa plötzliches, unerwartetes, gewaltig aggressives Geschehen

emotionaler Aufruhr

Epilepsie

panische Angst vor Kontrollverlust

Conium plötzliches, unerwartetes, gewaltiges äußeres oder inneres Geschehen wie Verlust einer exzessiven sexuellen Beziehung, schicksalsbedingte Enthaltsamkeit, Misshandlung, Unfall, Verletzung durch stumpfen Schlag, Sturz, Prellung, plötzlicher Angriff, heftige Gewalt

Angst vor plötzlichem Chaos

Verletzung von Weichteilen, des Kopfes, der Linse, der Brustdrüse, des Rückens

Petroselinum Blasen- und Harnröhrenentzündung mit gewaltigem Harnreiz
Zizia gewaltig einsetzende, bipolare seelisch-geistige Wechselhaftigkeit

Chorea

hysterische Epilepsie

Asa foetida Missbrauch, Missachtung, Verletzung auf jeder Ebene: mit schäbigen Worten, hassvoller Gewalt, körperlichen Verletzungen und sexuellen Anzüglichkeiten, die den Grundstein legen für das eigene gewaltvolle Geschehen

häusliche Gewalt

Angst, sterben zu müssen

Sumbulus unerwartete heftige, gewaltige Schicksalsschläge, beantwortet mit stockendem Lebensfluss, Hysterie, Hypochondrie, Herzrasen, Taubheit Schlag, Schläge, Sturz, Prellung
Körperliche Misshandlung

Mehr als ein Durchschnittsbürger sich vorstellen kann, erfahren Kinder körperliche Gewalt zwischen ihren Eltern und Geschwistern und an sich selbst anstatt liebender Zuneigung. Gespräche mit Sozialarbeitern, die sich um solche Opfer kümmern, bestätigen meine Erfahrung in der Praxis. Dort erlebte ich eines Tages einen sprachlosen 8-jährigen Jungen, von Pflegeeltern vorgestellt, der als Säugling von seiner leiblichen Mutter aus dem dritten Stockwerk in die Mülltonne geworfen wurde (Hyos.). Oder eine junge italienische Frau, die mir als 35-jährige von einer Betreuerin mit einer paranoiden Psychose vorgestellt wurde, nachdem sie von ihren berufstätigen Eltern den ganzen Tag über auf der Mietshausterrasse ausgesperrt wurde (Cic.). Auch solche Brutalitäten gehören zu Wirklichkeiten unseres Lebens, allerdings zu den allgemein befremdenden Geschehen.

Cicuta missachtet, misshandelt
Eryngium Schläge durch Eltern, Erzieher
Asa foetida häusliche Gewalt
Sumbulus misshandelte Kinder
Seelisch-geistiger und sexueller Missbrauch

Missbrauch beginnt nach meinem Verstehen bereits in der Terrorisierung kindlicher Naivität (z.B. Calc., Bell.). Man hätte doch allzu gern ein erwachsenes, logisch denkendes und wohl funktionierendes Kind. Fantasie- und Traumwelten sind rigoros verboten! Kinder dagegen als Sexobjekte zu missbrauchen, bleibt ausserhalb meines im Allgemeinen recht toleranten, menschlichen Verständnisses.

Cicuta fühlt sich missbraucht, verwundet, verkauft auf allen Ebenen

Missbrauch, Missachtung, werden als plötzlicher, unerwarteter Angriff empfunden

Conium Gefühl, misshandelt, missbraucht, ausgenutzt, verletzt, verwundet und verfolgt zu werden

misshandelte Kinder und missbrauchte Jugendliche

Asa foetida sexueller Missbrauch durch Gewalt, verbale und körperliche Verletzungen und sexuelle Anzüglichkeiten
Sumbulus wird schlecht behandelt, ausgenutzt, missbraucht

misshandelte, missbrauchte Kinder

Unfall - Verletzung (Schlag, Schläge, Sturz, Wunden, Prellung)

Menschen, die zu Unfällen und äusserlichen Verletzungen neigen, tragen in sich eine Prädisposition zu solchen Ereignissen. Tief innen und meist lange zuvor wurden sie einst nachhaltig verletzt. Nach dem Gesetz schicksalhafter Anziehung, ‘was ich in mir trage, wird auf mich zukommen’, ziehen sie in der Folge verletzendes Geschehen an (siehe Arn.).

Cicuta Stichwunden

Prellung des Gehirns, der Wirbelsäule

Oenanthe Sturz, Schlag, Stich, Aufprall

subarachnoidale Blutung durch Unfall oder Aneurysma

Schlaganfall, als Verletzung des Gehirns verstanden

Eryngium Quetschung oder Schlag auf die Hoden mit Schwellung, Verhärtung

Schlag in den Magen mit Ausspucken von hellem Blut mit geronnenen, dunklen Klumpen

Conium Prellung von Drüsen und Weichteilen mit folgender harter Knotenbildung

Verletzung des Kopfes, gefolgt von Verzagtheit, Erschöpfung, erschwertem Verstehen und Denken

Verletzung der Linse, gefolgt von Grauem Star

Verletzung der Brustdrüsen, gefolgt von Faserknoten

Rückenverletzung, gefolgt von Neuralgien, Steifigkeit, Lähmigkeit, Schwindel

Sumbulus Schlag, Schläge, Sturz, Prellung, Verstauchung, Verrenkung

Darauf folgende Grundempfindungen

Diese sind bereits Ausdruck einer nicht statt gefundenen Adaptation an ein gegebenes Geschehen. Menschlich gesehen, wäre bei solch unmenschlichen Auslösung eine gelungene Anpassung zweifelsohne übermenschlich. Insofern verstehen wir die Ausprägung von seelischem Aufruhr, von Schmerz, Leid und Not.

Stechen, Durchbohren, wie mit einem Messer, wie ein Blitzschlag, wie von einem Schlag

Wir erleben hier die Blitzartigkeit, die Plötzlichkeit, die Gewalttätigkeit der einschiessenden Schmerzen. Sie manifestieren sich parallel zur Charakteristik des auslösenden Geschehens. Vom Betroffenen werden sie als „unerträgliche Heftigkeit“ beschrieben.

Cicuta Stechen wie ein Blitzschlag, Stoßen, Rucken überall, vor allem Kopf, Magen, Glieder
Oenanthe messerscharfes, durchbohrendes Stechen in den Händen
Phellandrium Stechen bei Brustneuralgie, Brustentzündung, Brustknoten, Brustkrebs
Conium messerartiges, durchbohrendes Stechen wie durch einen Schlag in Drüsen, Kopf, Ohr, Magen, Bauch
Aethusa Stechen, plötzlich, heftig, gewaltig
Petroselinum plötzliches, gewaltiges, messerscharfes Stechen in Nerven, Blase, Harnröhre

blitzartiges Einschießen in Nerven

gewaltige elektrische Schläge in Nerven

Zizia schneidendes Stechen in Nerven, Bronchien, Rücken, Kopf
Asa foetida Durchbohren in Knochen
Sumbulus einschießendes Stechen, besonders linke Brustseite
Sonstige Schmerzempfindungen

Diese als scheinbare Nebensache aufgeführten Schmerzen bekräftigen ihren zentralen Ursprung im Gehirn. Und sie beweisen, dass bei allem körperlich als Schmerz Empfundenen dessen Quelle im seelisch-geistigen Geschehen zu suchen und finden ist.

Cicuta elektrische Schläge in allen Bereichen auf äussere Sinnenreize hin

Muskelkrämpfe aufgrund geringster Berührung, Hirnkrämpfe aufgrund geringster Gemütsbewegungen (Schock, Schreck); Brustmuskelkrampf, wagt kaum zu atmen, Darmkrämpfe nach Entleerung von Durchfall

Koliken im Bauchraum, zentral gesteuert (einschliesslich “Dreimonatskoliken”)

Oenanthe Brennen aller Schleimhäute (Bronchien, Verdauungsorgane)

Lumbalgie mit ausstrahlendem Ischiasschmerz

Phellandrium Brennen der Augen bei Ziliarneuralgie, der Schläfen bei Kopfschmerz, über den Augen

Quetschung auf dem Scheitel bei Kopfschmerz

Hydrocotyle Krämpfe der Beinmuskeln, im Verdauungstrakt, im weiblichen Unterleib

Neuralgie des Trigeminus, infraorbital

Eryngium wie geschlagen (kindliches Trauma)

feuriges Brennen bei Reizblase, im Hals bei Husten

Krämpfe der Blase beim Harnen

umherziehende Muskelschmerzen

Conium Schmerzen werden als gewaltiger Angriff empfunden

Muskelkrämpfe, tags und nachts

Neuropathien

Aethusa Brennen im Mund, Magen

Kneifen, Muskelkrämpfe, Bauchkoliken

Schneiden bei Blasenreiz

Petroselinum Brennen, Krampfen der Blase

Neuralgien wie elektrische Schläge

Zizia krampfhafte Zuckungen der Glieder
Asa foetida Pochen, Pulsieren Kopf, Augen, Magengrube, Venen, Großzehe

Bersten von innen nach außen

Bohren in Knochen

Brennen

Sumbulus Ziehen, Reißen (Neuralgien), Krämpfe (Schlund) Pulsieren entlang der Wirbelsäule
Zusammenschnürungsgefühl

Etwas zieht sich in sich zusammen, igelt sich ein, am stärksten bei Hydrocotyle. Gedrungenes verteidigt sich leichter gegen Fäulnis im weitesten Sinne. Wenn dies allerdings im Menschlichen nicht gelingt, manifestiert sich der Versuch als körperlicher Schmerz.

Phellandrium Brustkorb bei Erkrankungen der Bronchien, Scheitelbereich bei Kopfschmerz; ganzes Dasein beengt, geschnürt
Hydrocotyle Kopf, Brust, Blase
Eryngium Kehlkopf, Brust bei Husten
Aethusa Kopf, Kreuz wie zusammengeschraubt
Zizia Kopf
Asa foetida Hals (aufsteigender Kloß), Speiseröhre (Krampf), Lunge, Herz, Kopf, Gehirn
Sumbulus Hinterkopf, Stirn

Reaktion in der Erregungsphase

Die unmittelbare Antwort auf ein traumatisches Geschehen entlädt sich in der Erregungsphase - mehr oder weniger wirklichkeitsbezogen. Im Folgenden erleben wir wirklichkeitsfremde Entladungen, die sich vor allem als chaotischer seelisch-geistiger Aufruhr, als Schock und deren Folgen ausdrücken.

Chaotischer seelisch-geistiger Aufruhr - Schock
Cicuta zentrale Krämpfe, Schwindel, Zuckungen nach Schreck
Oenanthe Schock durch plötzliche Gewalteinwirkung, Schlag oder Stich

rasendes Delirium mit wirrer Redesucht

Phellandrium ängstlich-panisch

heiter erregt

Hydrocotyle phasenweise fröhlich, heiter, redefreudig
Eryngium Schock durch Schlag auf die Hoden, in den Magen oder durch Schläge
Conium Schock durch plötzliche, unerwartete Schicksalsschläge
Aethusa aufgeregt bis zur Raserei ohne Gefühlsäußerung, mit wirrer Redelust; Kinder schreien heftig
Zizia exzessive Ruhelosigkeit, alle Sinne in Aufruhr
Asa foetida Ereignisse jeglicher Art werden als Schock empfunden
Sumbulus Schock durch Schlag, Schläge, Sturz oder Verletzungen
Reizbarkeit

Der Aufruhr spielt sich hier in der Nerven ab, meist von Rastlosigkeit begleitet, wenn dem auslösenden Ereignis keine Selbstbeherrschung, keine Überlegenheit, keine seelische Reife entgegensteht. In solchen Manifestationen der erkrankten Person wird das Abgleiten ins Tierische offenbar - eben unwirklich, denn wir sind menschliche Wesen mit einer allgemein gültigen Vorstellung von Wirklichkeit.

Cicuta extrem reizbar, weil sich missachtet und misshandelt fühlt
Oenanthe ärgerlich gereizt bis zur Gewalttätigkeit, bei Widerspruch, um die Periode
Eryngium ruhelose Reizbarkeit, v.a. durch schmerzhaften Harnreiz bedingt
Conium übellaunig gereizt durch Widerspruch, Lärm, in Gesellschaft
Zizia höchst gereizt durch sensorische Reize
Asa foetida äußerst reizbar, außer Kontrolle wegen Kleinigkeiten
Sumbulus gereizt, zornig, wütend, aggressiv über Nichtigkeiten
Rastlosigkeit

Die Entgleisung der inneren Ruhe in ihr Gegenteil ist nach heutigem psychologischem Verständnis ein Hauptcharakteristikum neurotischen Verhaltens vor dem Übergang in einen Borderline-Zustand oder das Abgleiten in eine manifeste Psychose.

Aethusa ruhelos, sucht Gesellschaft im Bemühen, verstanden zu werden
Cicuta innerlich unruhig tags und nachts; Babies und Kleinkinder strampeln mit den Beinen, rudern mit den Armen infolge der Kopfschmerzen, der Krämpfe, der Koliken
Oenanthe getriebene Unruhe mit Bewegungszwang nach epileptischem Anfall
Eryngium ruhelos gereizt infolge ständigen Blasenreizes
Conium rastlos auf der Suche nach sexuellen Abenteuern, v.a. in der Jugend
Petroselinum Unruhe in den Nerven, Beinen, in der Blase
Zizia exzessiv rastlos ;Gehirn, Nerven, Beine
Asa foetida innere Unruhe, rastlos, nervös
Sumbulus rastlos auf der Suche nach Vergnügen
Höchste Überempfindlichkeit der Sinne

Alle Phänomene der individuellen Reaktion sind zentral gesteuert. Die Sinne dienen der Wahrnehmung unserer uns umgebenden Wirklichkeit, die der Betreffende nicht wahrnehmen will. Infolge der persönlichen Wahrnehmung gestaltet sich ein Erkenntnisprozess, der in der Regel unserer individuellen seelisch-geistigen Entwicklung dient. Wird nun die Wirklichkeit als fremd, als virtuell empfunden, welche Art von Erkenntnissen gestalten sich daraufhin?!

Cicuta innerer Schock auf äussere Sinnesreize, wie elektrische Schläge; enorme Berührungsempfindlichkeit aller Wahrnehmungsorgane
Phellandrium höchst lichtempfindlich bei Ziliarneuralgie, kann sich nur im Dunkel aufhalten

geräuschempfindlich

Eryngium Schielen bei zu grellem Licht
Conium lichtempfindlich, tränende Augen

lärmempfindlich, Lärm verärgert

Aethusa berührungsempfindlich auf allen Ebenen, Berührung blockiert alle Sinne
Zizia lichtempfindlich, geräuschempfindlich, berührungsempfindlich; ganzes Sensorium in Aufruhr
Asa foetida lichtempfindlich, geräuschempfindlich, berührungsempfindlich
Sumbulus lärmempfindlich, laute Musik, Herzrasen, Ohnmacht
Gesteigertes sexuelles Verlangen

Eine mangelnde Integration sexueller Empfindungen offenbart am eindringlichsten die Dominanz der Tiernatur des Menschen. Ein einseitig rücksichtsloses Ausleben sexueller Aktivitäten führt zwangsläufig zu erheblichen Störungen innerhalb zwischenmenschlicher Beziehungen. Das Bild der Arznei beweist es uns.