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IN STRENGER HAND DER HERRIN

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Abgeholt

 

 

Emanuel J.

 

 

 

Cover: Giada Armani

Copyright: BERLINABLE UG

 

 

Berlinable lädt dich ein, alle deine Ängste hinter dir zu lassen und in eine Welt einzutauchen, in der Sex der Schlüssel zur Selbstbestimmung ist.

Unsere Mission: Die Welt verändern - Seele für Seele.

Akzeptieren Menschen ihre eigene Sexualität, formen sie eine tolerantere Gesellschaft.

Worte der Inspiration, des Mutes, der Veränderung.

Öffne deinen Geist und befreie deine tiefsten Begierden.

 

 

Alle Rechte vorbehalten. Es ist nicht erlaubt, die Inhalte dieses eBooks ohne die ausdrückliche Genehmigung durch den Verlag zu kopieren, weiter zu verbreiten öffentlich vorzutragen oder anderweitig zu publizieren. Änderungen, Satzfehler und Rechtschreibfehler vorbehalten. Die Handlung und die handelnden Personen dieses Buchs sind frei erfunden. Jede Ähnlichkeit mit toten oder lebenden Personen oder Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens ist nicht beabsichtigt und wäre rein zufällig.

Glöckchenklang

 

Die Strumpfhose, die er am Morgen anzog, hatte ein Loch im Schritt neben dem eingesetzten Zwickel. Er musste sie wieder ausziehen und durch eine andere ersetzen. Jetzt hatte er nur noch drei. Aber das würde reichen bis zum Ende seiner Zeit hier. Und wenn nicht? Dann konnte ihm das auch egal sein; sich um solche Dinge Gedanken zu machen, war praktischerweise Aufgabe seiner Erzieherin, nicht seine. – Wie lange musste er eigentlich noch hier sein? Drei Tage noch oder nur noch zwei? Er wusste es nicht und fragte auch nicht danach. Irgendwann würde er abgeholt werden und dann tiefe Erleichterung spüren oder auch Bedauern, vermutlich beides und dazu noch einige andere Gefühle. Das in der Nacht so quälend gewesene Begehren war heute Morgen unter dem Blick Lady Yvonnes glücklicherweise fast vollkommen verschwunden, nur ein bisschen glomm es noch in seiner Tiefe, aber nicht drängend und nicht so, dass er dagegen hätte ankämpfen müssen.

Der erste Gast des Tages erschien, als er das Wohnzimmer feucht wischte. Es war das Mädchen mit dem kurzen, fast pechschwarzen Haar, Marlies, die heute keine Jeans trug, sondern einen kurzen rot-schwarz karierten Faltenrock, genau wie er, und ein rotes ärmelloses Top. Vom lächelnden Emil ins Zimmer geleitet, schritt sie direkt auf Emanuel zu in ihren schwarzen Schuhen mit halbhohem Absatz, blieb vor ihm stehen und schob ohne jeden Umstand die Hand unter seinen Rock, als sei diese Begrüßung so normal wie ein Händedruck. Keinen Millimeter wich er heute zurück, und als hätte er nur auf sie gewartet, begann sein Penis zu wachsen unter ihren aufreizenden Fingern, schmiegte sich ihnen entgegen, gierte nach ihren Berührungen wie ein Banker nach seinem Bonus, und mit beiden Händen an den Schrubberstiel geklammert, aalte er sich seufzend vor ihrem interessierten Blick. Die Hand ließ ab von ihm und lächelnd schaute das Mädchen zu Lady Yvonne hinüber. „Er ist inzwischen ja ganz schön geil geworden.“

Lady Yvonne, die sich gut erholt hatte von der gestrigen Schlüsselsucherei und wieder standhaft wie ein Fels in der Brandung wirkte, lächelte verschwörerisch zurück. „Das hat sich schnell. Du weißt ja, wie das mit den Männern ist.“

Marlies nickte gewichtig, als kenne sie sich mit ihnen bestens aus. „Und eigentlich kann man es ihnen ja auch nicht verdenken, wenn es sie geil macht, Frauen wie uns zu dienen.“ Sie ließ sich in einem Sessel nieder und Emanuel musste ihr einen Kaffee bringen, den wie immer Emil in der Küche schnell zubereitet hatte mit dem teuren Automaten, der für jede neue Tasse erst einmal die Bohnen mahlte. Wirklich gewöhnen konnte er sich nicht an den untertänigen Knicks, doch war es auch schon längst nicht mehr so, dass er erst schwere Barrieren zur Seite räumen musste, nicht einmal mehr vor diesem jungen Mädchen, das ihn bei der ersten Begegnung doch ziemlich aus der Fassung gebracht hatte. „Bitteschön, gnädige Dame.“

Lächelnd nahm sie die Tasse vom kleinen silbernen Tablett in seinen Händen und nah waren ihre Lippen seinem Rock, genau in der richtigen Höhe. Wenn sie jetzt … Ein heißer Schauer wogte durch ihn hindurch und gierig schmiegte sich sein noch immer zum Bersten praller Penis an die Strumpfhose, die ihn eng umspannte wie eine zärtliche Hand, rieb sich aufreizend an dem feinen Gewebe, zuckte angeregt … Aber nein, das war strengstens verboten, das durfte nicht sein … Um die Beherrschung nicht zu verlieren, versuchte er schnell an etwas anderes zu denken, an einen Putzeimer zum Beispiel … Nützte aber nichts, ganz im Gegenteil, da selbst ein Putzeimer zutiefst erregende Assoziationen schürte, an Toiletten etwa, die er unter dem strengen Blick der Lady Yvonne auf sehr demütigende Weise putzen musste … Es war nicht mehr zu verhindern; wie Sandburgen wurden die Dämme in ihm hinweggespült von einer mächtigen Flut, die sich unaufhaltsam ihren Weg bahnte … Sein letztes Bestreben war nun, sich nichts anmerken zu lassen. Es konnte nicht gelingen. Ein Seufzen perlte von seinen Lippen, die sich halb öffneten, ohne dass er es verhindern konnte, vermutlich standen ihm seine Gefühle in Großschrift ins Gesicht geschrieben, verzweifelt versuchte er die tiefen Atemzüge abzuflachen.

Beide Frauen schauten ihn an, staunend Marlies, ahnend, nein wissend Lady Yvonne. „Geht da grade was in die Hose?“ Sie nahm Emanuel ins Visier. „Lass mal sehen! Hoch mit dem Rock!“ Ertappt und überführt! Und er selbst musste auch noch den Beweis seines Vergehens liefern. Obwohl sich alles in ihm dagegen sträubte, wagte er es doch nicht, sich der Anweisung zu widersetzen, und mühsam, als wöge das bisschen Stoff mehrere Zentner, hob er das Röckchen mit beiden Händen vorne hoch, um ihn zu offenbaren, den nassen Fleck, der sich vorne an der Strumpfhose immer weiter ausbreitete.

Marlies lächelte ungläubig. „Ich hätte nicht gedacht, eine solche Wirkung auf ihn zu haben.“ Es klang fast ein bisschen geschmeichelt.

Ganz und gar nicht nachsichtig klang hingegen der Befehl, den er von Lady Yvonne erhielt: „Geh in die Strafstellung!“

Vor ihm stehend, betrachtete sich Marlies, wie er die nasse Strumpfhose hinunterrollte, den Rock hinten hochhob und sich nach vorn beugte. Noch etwas näher kam sie ihm und schaute ihm in die Augen. „Eines möchte ich wissen: Was hast du dir gedacht, bevor dir einer abging?“

„Ich weiß nicht, gnädige Dame. Nichts …“

Ihre flache Hand klatschte auf seine Wange. „Lüg nicht!“ Sie gab ihm eine zweite Ohrfeige. „Sag es mir!“

Sagte er ihr die Wahrheit, würde die Strafe vermutlich noch viel härter ausfallen als ohnehin schon, versuchte er sie aber zu verschweigen, war das Ergebnis wohl das Gleiche oder vielleicht gar noch schlimmer. Eigentlich hatte er nichts zu verlieren und konnte sich bestenfalls vielleicht noch weitere Ohrfeigen ersparen. Leise sprach er aus, was sie doch eigentlich nicht hätte hören dürfen: „Ich stellte mir vor, dass sich Eure Lippen um meinen Penis schließen … gnädige Dame.“

Ein amüsiertes Lächeln erblühte in ihrer Miene. „Genau das habe ich mir auch vorgestellt. Der Unterschied ist allerdings, dass ich es mir vorstellen darf … Und dass es mir nicht gleich kommt deswegen …“

Na ja, sie lebte auch nicht in der permanenten Stimulanz des Hauses und konnte nachts im Bett wohl auch die Finger zu Hilfe nehmen, falls es das Bedürfnis danach gab … Er verzichtete vorsichtshalber darauf, ihr das zu erklären.

Einladend bot Lady Yvonne ihr die Gerte dar. „Heute kannst du das tun.“

Verblüfft schaute Marlies sie an. „Was? Das ist doch sonst immer dein Job?“

„Ja, sonst schon. Dieses Vergehen Emanuels bringt aber eine ganz besondere Strafe mit sich: Jede, die heute zu Besuch kommt, darf ihn schlagen.“

„Echt?“ Zaudernd nahm Marlies die Gerte entgegen wie ein Zauberlehrling den Zauberstab, der die Macht hatte, ein Feuer ohne Flamme zu entzünden, eine weiße Haut ohne Farbe rot zu kolorieren und sogar einem männlichen Wesen tief empfundene Gefühle einzubläuen.

Emanuel war flau ums Herz. Jede durfte ihn heute schlagen? Auch die, die noch kommen würden? Aber nein, sicherlich nur jene, die schon hier waren, also nur Marlies. Und wenn diese, wie erhofft, nicht allzu hart zuschlüge, da darin ja wohl nicht geübt und von Skrupeln gehemmt, dann fiele die Bestrafung wesentlich milder aus als im ersten Moment befürchtet. – Autsch! Der Stock war auf seinen Hintern geklatscht und ein Seufzen quoll von seinen Lippen, ein eher erschrockenes als qualvolles, denn zum Glück war sie wirklich recht zaghaft gewesen und tat es kaum weh.

Sanft klang Lady Yvonnes Stimme wie die einer Lehrerin, die ihre Schülerin ermahnen will, ohne sie gleich vor den Kopf zu stoßen. „Du sollst ihn nicht streicheln, sondern schlagen.“

„Aber er ist ein Mann. Und Männer halten nichts aus.“

Ungnädig wurde der ratlose Einwand zur Seite gewischt. „Ein gar zu zartes Pflänzlein ist er nicht. Und das Ganze soll ja schließlich eine Bestrafung sein, keine Belohnung.“ Die Erziehungslehren der Herrinnen ähnelten sich doch fatal.