„Nehmen Sie bitte Platz.“
„Machen Sie sich frei.
Entspannen Sie,
denn Sie werden gleich
etwas denken müssen …“
Für Daniela
Dank
sagen möchte ich vor allem Ruth
–
meiner Frau, Freundin, Beraterin und
Kritikerin
–
sowie allen Kritikern.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen
Nationalbibliografie;
detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.
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Entwurf des Innentitels: Fred Jahn
Umschlaggestaltung: Michael Beautemps
Mit Illustrationen von Harald Schmidt / Foto-detail-discoverer © hasch
1. Umschlagseite
Madame Coco /Foto von Harald Schmidt
2. Auflage 2020
ISBN: 978-3-8280-3501-0
Printed in Germany
trainiert das Gehirn,
ist deshalb gesund,
lässt die Sprache farbiger werden,
fordert Nach-Nachdenken und Weiter-Denken.
Reimen und Denken können unterhaltsam sein.
Im Buch sind gereimte Kurzgeschichten,
die über Wichtiges, aber auch über Nonsens berichten.
Die Form ist mal anders – es ist eben ein Reim.
Manche werden fragen: muss das denn sein?
Antwort: Warum denn nicht?!
Liest sich doch gut, ein Gedicht.
Und außerdem: zum Dichten bedarf es
Nachdenken und damit mehr Zeit.
Nachdenken wiederum ist immer gescheit.
Keine Bang,
die Geschichten sind nicht lang.
Die kurz gereimten Storys sind mal ernst, mal lustig geschrieben.
Für den Spaß ist zumeist Platz geblieben.
Fein – wenn Leser Ironie und Satire lieben.
Dabei wird vom Autor keineswegs übertrieben.
Die Geschichten im Reim
sind fast alle wahr und real.
Erwirb sie – Gratulation dem Käufer
zu seiner Wahl.
Für den Alltag gilt:
Mach dir einen Reim auf das Leben.
Das ist besonderes Bestreben.
Reimen fördert das Denken,
man hat mehr Vielfalt und Farbe
an Worte zu verschenken.
Denn im Leben reimt sich immer etwas zusammen …
Es gibt deshalb zum Buch nichts weiter zu sagen, denkt der Autor.
Übrigens, enthält das Buch auch ein paar ungereimte, aber poesievolle Kurzgeschichten. Das sind sogenannte Kontrollpunkte, anhand derer festgestellt werden kann, wie weit der Leser gelesen hat.1
Leipzig, im Januar 2020
Der Autor
Fantasie in Marmor
1) Das ist Satire
Fantasie bekommt man nicht
von der süßen Limonade
ähnlichen Wortlauts,
sondern durch Wissen und freies Denken.
wird nicht von der süßen gleichnamigen
Limonade abgeleitet.
Aber sie kann ebenso süß sein.
Trinkst du von der einen zu viel,
dann klebst du,
von der anderen hebst du ab.
Dann staunst du,
was du in fantastischer Höhe
Fantastisches sehen kannst:
einen Blick in die Zukunft,
in die Weite, über Details.
Thunfisch im Doppelpack
Er fand sich mit einem Meter fünfzig
sehr famos.
Eines Tages wird er
gefangen, gekauft, gekocht
und vom Gourmet-Meister sehr gemocht.
Der Koch hält in der Hand
eine kleine Perlzwiebel.
In sie soll er rein – das nimmt der große
Thunfisch übel.
Der Koch zupft von ihm ein kleines Stück.
Fügt es ein in die Zwiebel,
die wird ganz weich vor Glück.
Was lehrt uns diese Geschichte?
Auch ein Großer kann mal
verschlungen werden von einem Wichte.
Sie ist für viele dann ein Muss –
wie im Fall des Thunfisches – ein Genuss.
Background:
In einem Gourmetlokal in Asturien, Nordspanien
wird der dritte Vorspeisengang – Thunfisch in der
kleinen Perlzwiebel – serviert.
Die kleine Zwiebel liegt gefüllt vor den Gästen.
„Wie hat der Meisterkoch sie gefüllt?“, denkt der
Gast. „Frag doch den Meister.
Obwohl, er wird dir das technologische Geheimnis
kaum verraten.“
Falsch vermutet: der Meister kommt an den Tisch
der neugierigen Gäste und lüftet das Geheimnis …
führt zur Erfüllung eines Maximums an Masse
des gewünschten Hochgenusses.
Welcher Gourmet kann einen Wassereimer voll mit
schwarzem Störkaviar auf einmal essen?
von Texten – populären, belletristischen oder wissenschaftlichen – verhält es sich ähnlich wie mit der Tätigkeit der Hausfrau oder des Managers eines Autokonzerns:
Ein Ziel wird festgelegt und dann zu diesem hingearbeitet. Die Methode ist im Prinzip gleich. Nur das Endprodukt und dessen gesellschaftliche Anerkennung unterscheiden sich: ein gut formulierter Satz, ein geschmortes Filet oder ein Auto.
Kopf frei für freies Denken
entwickelt ‚Geflügelte Worte‘,
lässt Worte ‚fliegen‘.
*
Leiden-schaf(f)t
schafft Leiden, die einen schaffen,
die durch ebendiese Leidenschaft
leidlich werden können.
*
Die Gedanken sind frei,
doch die Realität steht ihnen im Wege.
*
Sprichworte:
Wenig Worte – großer Sinn.
*
Vor dem geflügelten Wort
kommt das Denken aus dem Stand.
Dämmerungs-Früh, drei Uhr fünfundvierzig mitteleuropäischer Sommerzeit, im kleinen Weiler mit sechs historischen Höfen. Diese haben Geschichte aus der Jugendzeit der Preußischen Feuerversicherung erlebt, wie ein liebevoll gepflegtes Metallsiegel neben der rustikalen Haustür beurkundet. Politironisch gesagt: hier – im tiefen Westen Deutschlands – herrschte mal Preußen, also der Osten … Wie sich die Zeiten ändern. Vorsicht also, liebe westdeutsche Migranten, wenn ihr über den Osten lästern wollt, ihr könntet euch treffen.