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Impressum

© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019

© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019

Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.

Redaktionsleitung: Grit Müller

Verlagsredaktion: Anne Kathrin Scheiter

Autorin: Susanne Lipps

Redaktion: Annette Pundsack

Bildredaktion: Lisa Rost

Layoutkonzept/Titeldesign: Independent Medien Design, München Horst Moser (Artdirection), Lucie Heselich

Kartografie: Theiss Heidolph und Kunth Verlag GmbH & Co. KG

eBook-Herstellung: Anna Bäumner, Martina Koralewska

impressum ISBN 978-3-8464-0623-6

1. Auflage 2019

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Bildnachweis

Coverabbildung: AWL Images/ClickAlps

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Bei Interesse an maßgeschneiderten B2B-Editionen: gabriella.hoffmann@graefe-und-unzer.de

Die Polyglott-Homepage finden Sie im Internet unter
www.polyglott.de

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REISEBAROMETER

Die Blumeninsel Madeira zeichnet sich durch ganzjährig frühlingshafte Temperaturen aus. Sie hält wunderschöne Gärten, bizarre Landschaften, großartige Wanderwege und auch manches kulturelle Kleinod bereit.

ABWECHSLUNGSREICHE LANDSCHAFT
Grandiose Bergwelt, steile Küsten, üppige Flora

 

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KULTUR UND BESICHTIGUNGEN
Englische Parks und Gärten, barocke Kirchen, Museen und Kunstgalerien

 

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KULINARISCHE VIELFALT
Atlantikfische, Fleischspieße, leckere Desserts

 

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SHOPPINGANGEBOT
Madeirawein, Korbwaren, Stickereien, Aloe-vera-Produkte

 

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ABENTEUER UND ENTDECKEN
Bootstouren, Wal- und Delfinbeobachtung, Birdwatching und einzigartige Naturlandschaften

 

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SPORTMÖGLICHKEITEN/AKTIVURLAUB
Ideale Wanderinsel mit Wegen für jeden Geschmack. Zudem Tauchen, Golfen, Mountainbiking, Motorradfahren

 

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BADEURLAUB
Auf Madeira kleine, vorwiegend kiesige Strandbuchten und Felsbadebecken, langer Sandstrand auf Porto Santo

 

••••ºº

FESTE UND FESTIVALS
Silvesterfeuerwerk und Blumenfest als Highlights

 

••••ºº

PREIS-LEISTUNGS-VERHÄLTNIS
Relativ günstig im Vergleich zu Mitteleuropa

 

••••ºº

= gut •••••• = übertrifft alle Erwartungen

 

 

SYMBOLE ALLGEMEIN

Erstklassig: Besondere Tipps der Autoren

C

Seitenblick: Spannende Anekdoten zum Reiseziel

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Top-Highlights und

0

Highlights der Destination

 

 

TOUR-SYMBOLE

1

Die POLYGLOTT-Touren

6

Stationen einer Tour

1

Hinweis auf 50 Dinge

 

 

PREIS-SYMBOLE

 

Hotel DZ

Restaurant

bis 90 EUR

bis 11 EUR

€€

90 bis 180 EUR

11 bis 16 EUR

€€€

über 180 EUR

über 16 EUR

 

Zeichenerklärung der Karten

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Autobahn
Schnellstraße
IMG beschriebene Region
(Seite=Kapitelanfang)
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Hauptstraße
sonstige Straßen
Fußgängerzone
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Sehenswürdigkeiten IMG
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Eisenbahn
Staatsgrenze
IMG Tourenvorschlag IMG
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Landesgrenze
Nationalparkgrenze

TOP-12-HIGHLIGHTS

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten

1 MERCADO DOS LAVRADORES >

Das Angebot in dieser traditionellen Markthalle spricht alle Sinne an.

2 PICO DO ARIEIRO >

Die Wanderung zum Gipfel führt bis auf 1800 m Höhe.

3 EIRA DO SERRADO >

Über dem Kessel von Curral das Freiras schweift der Blick über den Pico Grande.

4 MONTE >

Nach dem Besuch des tropischen Gartens und der Wallfahrtskirche geht es mit dem Korbschlitten zurück in die Stadt.

5 JARDIM BOTÂNICO >

Der romantische Park aus dem 19. Jh. lockt mit tropischen Ziergewächsen.

6 PALHEIRO GARDENS >

Botanische Vielfalt wächst im weitläufigen Park aus dem 19. Jh.

7 KORBMACHERORT CAMACHA >

Die Werkstatt im Café Relógio gewährt Einblicke in die Kunst der Korbmacher.

8 PONTA DE SÃO LOURENÇO >

Die Landschaft der östlichen Inselspitze mit steilen Felsklippen ist einzigartig.

9 RIBEIRO FRIO >

Ein Lehrpfad im Forstpark von Ribeiro Frio erklärt diese Vegetationszone.

! CASAS DE COLMO IN SANTANA >

Die traditionellen strohgedeckten Häuser sind denkmalgeschützt.

@ PORTO MONIZ >

Der Weinbauort besitzt natürliche Lavabecken, die zum Schwimmen einladen.

# PRAIA DO PORTO SANTO >

Der über 8 km lange Sandstrand von Porto Santo ist weitgehend unverbaut.

ALLE TOUREN AUF EINEN BLICK

mehr entdecken, schöner reisen

Perfekte Planung > Parallel > aufschlagen

TOUREN

REGION

DAUER

TOUR 1

Ein Tag in Funchal und Monte

In und um Funchal

1 Tag

TOUR 2

Drei Tage in der Umgebung von Funchal

In und um Funchal

3 Tage

TOUR 3

Die Levadas im grünen Madeira

Im Osten Madeiras

2 Tage

TOUR 4

Auf den Spuren der Entdecker

Im Osten Madeiras

1 Tag

TOUR 5

Wandern bei Santana

An der Nordküste

3 Tage

TOUR 6

Ursprüngliches Madeira

An der Nordküste

1 Tag

TOUR 7

Auf der Hochfläche Paúl da Serra

Im fernen Westen

1 Tag

TOUR 8

Bananen und Zuckerrohr

Im fernen Westen

1 Tag

TOUR 9

Wandern bei Calheta und Prazeres

Im fernen Westen

3 Tage

TOUR 0

Inselrundfahrt

Porto Santo

1 Tag

TOUR !

Drei Wandertage auf Porto Santo

Porto Santo

3 Tage

TOUR @

Rund um Madeira in einer Woche

Extra-Tour

1 Woche

TOUR #

Eine Woche Wandern auf Madeira

Extra-Tour

1 Woche

TOUR $

Zwei Wochen gemächlich: Madeira und Porto Santo

Extra-Tour

2 Wochen

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Der Fischerort Câmara de Lobos ist eine der ältesten Siedlungen Madeiras

TYPISCH

MADEIRA IST EINE REISE WERT!

Hibiskus und Kapuzinerkresse blühen um die Wette, milde Luft schmeichelt dem Wohlbefinden, museale Tradition wetteifert mit modernem Leben. Steil ragen die Berge aus dem Meer, von einem grünen Pflanzenteppich überzogen. Eine Insel für Nostalgiker und Naturliebhaber.

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SUSANNE LIPPS

Die promovierte Geografin ist auf Reiseführer zu Portugal und Spanien spezialisiert. Für die Reihe POLYGLOTT on tour betreut sie u.a. auch die Bände Azoren, Lissabon, Algarve und Portugal. Seit über 20 Jahren hat sie Madeira auf beruflichen und privaten Reisen oft besucht. Nach wie vor fasziniert sie die vielfältige Natur und Kultur der Insel.

Zwei Eindrücke prägten mein Bild von Madeira, Jahre bevor ich die Insel erstmals persönlich bereiste. Eine Fernsehsendung, in der die berühmte und weltweit einmalige Korbschlittenfahrt zu sehen war. Und eine Ansichtskarte von Freunden, die jede Menge kleiner, weißer Häuser mit roten Ziegeldächern inmitten von subtropisch üppigen Gärten zeigte. Beides steht für das alte, nostalgische Madeira, das Kaiserin Elisabeth von Österreich (»Sisi«) im 19. Jh. im deutschsprachigen Raum populär machte, indem sie einen Winter auf dem damals vom Rest der Welt noch recht isolierten Eiland mitten im Atlantik verbrachte.

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Pflastermosaiken zieren die Praça do Município in Funchal

Die noble Atmosphäre von »anno dazumal« ist auch heute noch überall zu spüren, wird sogar bewusst gepflegt. Ob Sie sich zum Afternoon Tea ins vornehme Reid’s Hotel begeben oder – von dezenter Livemusik begleitet – Kaffee und Kuchen auf der Straßenterrasse des Traditionscafés Ritz genießen, vielleicht auch einfach die Seele in den nach englischer Art angelegten Stadtgärten baumeln lassen … Vor allem in Funchal begegnen Ihnen auf Schritt und Tritt Zeugen einer ruhmreichen Vergangenheit. Ständig werden diese um weitere nostalgische Elemente ergänzt, etwa um eine Seilbahn, die heute die Altstadt von Funchal mit dem Villenvorort Monte verbindet, oder um fantasievolle Pflastermosaiken auf Plätzen und in Fußgängerzonen, die eine alte Handwerkskunst aufgreifen und fortführen. Auch die neu angelegte Praça do Povo an der Meerespromenade, der bunte Blumenrabatten das charakteristische Gesicht geben, steht in dieser Tradition. Nichtsdestotrotz entstand in den letzten zwei Jahrzehnten parallel dazu auch ein modernes Madeira. Mit rasanter Geschwindigkeit hielten eine zeitgemäße Infrastruktur, Versorgungs- und Dienstleistungsstandards Einzug, die einen Aufenthalt bequem und angenehm gestalten.

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Farbenfrohes Blumenfestival in Funchal

Madeira – das ist nicht nur Funchal, das ist auch Berg und Tal, Regenwald und Wüste. Auf engstem Raum dreht sich die Szenerie um 180 Grad. So wird die Hochebene Paúl da Serra im Westen der Insel gern als Schottland »en miniature« bezeichnet, ein durchaus zutreffender Vergleich angesichts der oft vom Nebel umwaberten Moorlandschaft, die von mageren Rindern und im Herbst von Kaninchenjägern durchstreift wird. Die Berge im Osten stehen in denkbar krassem Gegensatz dazu. Hier beherrschen bizarre Felsnadeln, senkrechte Abhänge und unergründliche Schluchten das Bild. Wer etwa ins abgeschiedene Nonnental im Inselinneren fährt, sollte schon schwindelfrei sein angesichts der Abgründe, die sich am Straßenrand auftun. Grandiose Aussichten, speziell vom Miradouro Eira do Serrado, wo Sie rund 800 m in die Tiefe blicken, sind der Lohn der Mühe. Kaum weniger imposant ist der »Skywalk« am Cabo Girão, diesmal mit senkrechter Sicht aufs Meer.

Eine Fahrt in den Norden der Insel führt Sie in eine andere Welt. In den fast undurchdringlichen Lorbeerdschungel, der die Hänge überzieht, gewähren nur die Levadas Einlass – schmale Wasserrinnen, die über viele Kilometer hinweg das kostbare Nass aus Quellen und Kaskaden einsammeln, um es zu den oft zu Dutzenden übereinandergestapelten Terrassenfeldern an der trockeneren Küste zu leiten. Dort gedeihen dank der Bewässerung tropische Kulturen wie Bananen oder Zuckerrohr. Bauerndörfer und freundliche Kleinstädte laden zu Besichtigungsstopps ein, das ländliche Leben geht noch seinen ruhigen Gang.

Und die Wüste? Besuchen Sie doch einmal die Ostspitze Madeiras, die flache, von Vulkanhügeln durchzogene Ponta de São Lourenço. Bizarre Felsen türmen sich dort an der brandungsumtosten Küste. Die Landzunge selbst präsentiert sich steppenhaft karg, im Frühjahr aber auch überraschend blütenreich. Für Wanderer ein Eldorado, aber auch wunderschön, um einfach zu schauen und zu fotografieren. Und den erlebnisreichen Tag vielleicht in der alten Hauptstadt Machico mit einer Poncha, dem typischen Getränk Madeiras, ausklingen zu lassen.

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Bizarre Felslandschaften prägen die Halbinsel Ponta de São Lourenço

WAS STECKT DAHINTER?

Die kleinen Geheimnisse sind oftmals die spannendsten. Hier werden die Geschichten hinter den Kulissen erzählt.

WARUM HABEN DIE PALÄSTE IN FUNCHAL TÜRME?

Das Rathaus, einst Wohnsitz einer Adelsfamilie, hat einen und viele andere vornehme Häuser aus vergangenen Jahrhunderten auch. Nirgendwo in Portugal findet sich Vergleichbares. Die Aufgaben der Türme waren vielfältiger Natur. Sie beherbergten Zimmer und Hauskapellen, verhalfen den Besitzern zu Prestige und dienten auch als Ausguck. Rund um die Uhr waren sie mit Posten besetzt, die Alarm gaben, wenn sich ein Schiff der Stadt näherte. Handelte es sich um Piraten, zog man rasch die Wachmannschaft im Innenhof zusammen und verriegelte das Tor. Aber der Hausherr war auch daran interessiert, informiert zu werden, sobald ein Kauffahrer eintraf. Dann begab er sich in aller Eile zum Hafen, um dort Geschäfte früher als die Konkurrenten zu tätigen.

WIE KAM DIE FORELLE NACH MADEIRA?

Früher bevölkerte als einziger Süßwasserfisch der Aal die kurzen und eher periodisch wasserführenden Flüsse Madeiras. Um den Angelsport zu beleben, führte die Forstbehörde 1960 die Regenbogenforelle aus Nordamerika ein. Sie fühlt sich in allen halbwegs geeigneten Binnengewässern der Insel wohl, auch in Tümpeln und größeren Levadas. Durch Überfischung wie auch durch winterliche Starkregen oder sommerliche Trockenheit kommt es allerdings immer wieder zu großen Verlusten. So müssen regelmäßig zusätzliche Jungtiere ausgesetzt werden, für deren Zucht die idyllische staatliche Anlage in Ribeiro Frio verantwortlich zeichnet. Sie beliefert auch private Fischzuchten mit Forellennachwuchs.

WIE FUNKTIONIEREN DIE KUHSTÄLLE?

Überall auf Madeira blinken die Dächer winziger Hütten zwischen den Terrassenfeldern in der Sonne. Früher besaßen die traditionellen Viehställe ein Strohdach. Inzwischen ist man meist zum einfacher zu pflegenden Wellblech übergegangen. Ein oder zwei Kühe finden in diesen palheiros (palha = Stroh) Platz, zuweilen auch Ziegen. Vor Jahrhunderten wurden sie eingeführt, da in dem steilen Gelände kein Platz für Weiden vorhanden war. Etwa viermal am Tag müssen die Tiere gefüttert werden. Ganz selten sieht man noch Landwirte, die mit der Sichel Gras und Kräuter an Wegrändern abschneiden und – zu großen Bündeln geschnürt – auf dem Rücken zu den Ställen tragen. Viele palheiros stehen heute leer, da die zentrale Inselmolkerei geschlossen wurde.

50 DINGE, DIE SIE …

Hier wird entdeckt, probiert, gestaunt, Urlaubserinnerungen werden gesammelt und Fettnäpfe clever umgangen. Diese Tipps machen Lust auf mehr und lassen Sie die ganz typischen Seiten erleben. Viel Spaß dabei!

… ERLEBEN SOLLTEN

1 Stranderlebnis Abenteuerlich ist die steile Seilbahnfahrt (2 €) zur Praia do Garajau. Wer sich beim Schwimmen noch nicht genug ausgetobt hat, steigt auf dem Rückweg zum Parkplatz zu Fuß die 200 Höhenmeter hinauf.

2 Gleitschirmfliegen Auf einem Tandemflug mit dem erfahrenen Gleitschirmpiloten Hartmut Peters kann jeder ohne Vorkenntnisse in Arco da Calheta abheben und eine atemberaubende Aussicht genießen (www.airbase.de, 30 Min. 75 €).

3 Endemische Vogelarten Bei der Halbtagsexkursion in den Inselosten entdecken Sie in Begleitung eines Spezialisten (engl.) wilde Kanarienvögel, Gebirgsstelzen, Kanarenpieper und mancherlei weitere ungewöhnliche Vögel (35 €, online 30 €, www.madeirawindbirds.com).

4 Wochenend-Picknick Machen Sie es wie die Madeirenser, die am Sonntag die Picknickplätze in den Bergen bevölkern. Kontakte ergeben sich dabei zwanglos. Ein beliebtes Freizeitareal liegt beim Forsthaus am Pico das Pedras (ER 218 Santana - Pico Ruivo).

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Über den Wolken auf dem Pico Ruivo, Madeiras höchstem Gipfel

5 Über den Wolken stehen Brechen Sie früh auf, um den Pico Ruivo > zu besteigen. Vor 11 Uhr ist die Chance auf klare Sicht am Gipfel am besten. Sie schauen auf die Wolkendecke hinab, die im Tagesverlauf oft das ganze Bergland verhüllt.

6 Weinlese Zur Festa do Vinho Madeira > Anfang September können Sie selbst bei der Traubenernte Hand anlegen. In Estreito de Câmara de Lobos > öffnet jedes Jahr ein anderes Weingut seine Tore. Mutige stampfen hinterher auf dem Dorfplatz das Lesegut mit bloßen Füßen (www.visitmadeira.pt).

7 Malen Die Künstler der Galeria BELA 30 Online-Karte in Funchal schaffen schöne Bilder, gerne von Segelschiffen und dem Meer. Wer selbst zum Pinsel greifen möchte, belegt hier Malkurse (Rua Bela São Tiago 30, Tel. 968 332 880, 10 Std. 300 € inkl. Material).

8 Ausflug per City Bubble Fahrspaß pur für ein oder zwei Personen versprechen die winzigen, offenen Fahrzeuge von Renault Twizy (lokal Bubbles genannt). Dank GPS-Steuerung gelangen auch Ortsunkundige problemlos ans Ziel. Verschiedene Ausflüge sind ab Funchal möglich (www.citybubbles.pt, ab 26 €).

… PROBIEREN SOLLTEN

9 Käsekuchen Absolut typisch sind die runden queijadas, süße Teilchen, in deren Teig requeijão verarbeitet wird – ein quarkähnlicher Frischkäse. Schmeckt besonders gut zum Milchkaffee, etwa in Camacha in der Bar da Torre >.

0 Weizensuppe Eine Spezialität von Santana. Ganze Körner, weich gekocht, werden mit Salzfleisch, Kartoffeln und Gemüse zu einer eintopfartigen Suppe kombiniert. Etwa in der Bar O Colmo Online-Karte (Santana, ER 101, Durchgangsstraße, nahe Rathaus, Tel. 291 570 290).

! Pão de Chouriço Dieses besondere Brot ähnelt dem bolo de caco >, doch wird noch eine scharfe Paprikawurst hineingewickelt. Heiß von der Eisenplatte z.B. am Stand in Funchal vor dem Museu de Electricidade Online-Karte (Rua Casa da Luz 2, nahe Markthalle).

@ Spaghetti mit Meeresfrüchten Mit Reis kombiniert sind Meeresfrüchte in Portugal ein Standardgericht. Es gibt auch eine ebenso wohlschmeckende Variante mit Pasta. Für Würze sorgen Tomaten, Zwiebeln und Koriander. Schmackhaft z.B. im O Regional >.

# Meeresschnecken Gesammelt werden sie an den nahen Küstenfelsen. Die Empfehlung für das Restaurant Preia-mar in Madalena do Mar > lautet: gegrillte Meeresschnecken, entweder die größeren, flachen lapas (Napfschnecken) oder die kleineren, kegelförmigen caramujos (Strandschnecken).

$ Hausgemachte Eisspezialität Ungewöhnliche Eissorten wie etwa Eis aus pitangas, einer kirschähnlichen einheimischen Frucht, bietet z.B. die Manifattura Di Gelato Online-Karte, die unter den Eisdielen Madeiras ganz hoch im Kurs steht (Calheta, Jachthafen, Tel. 961 805 266).

% Apfelwein Der fruchtige sidra wird in den Bergen Madeiras nach alten Hausrezepten gekeltert. Durstige Wanderer genießen ihn in der winzigen Bar Flora da Selva am Levadaweg zu den Balcões >. Die Apfelbäume stehen gleich nebenan.

^ Zitronentee Im Inselnorden gedeihen Zitronen. Ihre Schalen ergeben, mit heißem Wasser aufgebrüht, ein schmackhaftes Getränk für kalte Tage. Bestellen Sie den chã de limão doch einmal in der Bar Portela à Vista >.

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Brasilianische Spieße, am Tisch serviert

& Brasilianische Spieße In südamerikanischer Tradition drehen sich Rindfleisch, Huhn, Speck und Wurst für den rodizio an Riesenspießen auf dem Grill, so im Central Grill in Funchal Online-Karte (Rua da Levada dos Barreiros 86, Tel. 291 934 344).

* Lupinensamen Wer die Samen der Süßlupine nicht kennt, hält sie vielleicht für riesige Maiskörner. Mit Knoblauch, Paprika und Petersilie eingelegt schmecken sie lecker zum Bier. Fragen Sie in den Kneipen von Câmara de Lobos > danach. Vorsicht bei Erdnussallergie!

… BESTAUNEN SOLLTEN

( Mandolinenorchester Fast jeden Mittwoch gibt sich im Centro de Congressos da Madeira (vor dem Casino >) um 21 Uhr das Orquestra de Bandolins da Madeira die Ehre. Leichte Klassik, etwa von Vivaldi oder Strauss, ist angesagt (20 €/Pers., Termine auf Plakaten, Infos und Tickets im Posto de Turismo oder an der Abendkasse).

) Schnee In den Bergen schneit es im Winterhalbjahr immer mal wieder. Die Einheimischen fahren dann sogleich hinauf, soweit es der Straßenzustand zulässt (geräumt wird nicht!), um mit einem Schneemann auf der Motorhaube hupend zur milden Küste zurückzukehren.

q Sonnenuntergang im Westen Nichts verstellt mehr den Weg Richtung Amerika, wenn Sie an der Ponta do Pargo auf dem Aussichtspunkt neben dem Leuchtturm stehen >. Besonders beeindruckend, wenn die Sonne abends glutrot im Meer versinkt.

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Aus Weidenruten fertigen die Korbflechter in Camacha ihre Arbeiten

w Korbflechter bei der Arbeit Im Café Relógio > können Sie in der Werkstatt den Korbflechtern bei ihrer komplizierten und mühseligen Arbeit über die Schulter sehen und über deren Geschick staunen.

e Aussicht vom Turm Einen genialen Blick über die Dächer der Stadt bietet die Turmterrasse der Igreja do Colégio in Funchal >. Im Kirchenraum weist das Schild »Torre« den Weg (Mo-Fr 10-15 Uhr, Eintritt 1 €).

r Kräutergarten Eine Oase mitten in Funchal ist der Jardim das Plantas Aromáticas. Links neben dem naturhistorischen Museum > führt ein Durchgang in den lauschigen Kräutergarten, wo exotische Schmetterlinge von Blüte zu Blüte flattern (Mo-Fr 9-17.30 Uhr, Eintritt frei).

t Statue des Kaisers Ein überlebensgroßes Bronzedenkmal des letzten österreichischen Kaisers, Karl von Habsburg, erhebt sich auf dem Treppenabsatz unterhalb der Wallfahrtskirche von Monte >. Errichtet wurde es anlässlich seiner Seligsprechung im Jahr 2004.

y Madonna im Vulkan Von einer gewaltigen Eruption zeugen dunkle Lavasäulen an der Mündung der Ribeira da Janela >. In eine Nische duckt sich eine Marienfigur, wie um den Vulkan zu beruhigen. Rundherum haben zahlreiche Besucher Strandkiesel in Gesteinslöchern abgelegt.

u Drachenbäume Das einzige Vorkommen wild wachsender Drachenbäume auf Madeira, dieser archaischen Zeugen einer anderen Zeit, ist im Núcleo de Dragoeiros das Neves, einem kleinen Park an Funchals Peripherie, zu besichtigen (São Gonçalo, ER 204 Funchal - Machico, Mo-Fr 9-17.30 Uhr, Eintritt frei).

i Robuste Pflanzenteller Nur wenige Pflanzen gedeihen an steilen Felsen. Das Drüsenäonium hat den Bogen raus. Vielerorts sind Steilwände von dem tellerförmigen Dickblattgewächs übersät, zu bewundern etwa entlang der alten Landstraße von Faial nach Santana (ER 101-1) >.

o Friedenssymbol Zum Blumenfest > werden auf Funchals Praça do Município Dutzende von Tauben freigelassen – als Aufruf zu weltweitem Frieden ein sehr emotionaler Moment zum Abschluss des Kinderumzugs (Sa ab 10 Uhr).

p Skurrile Felsen Bei der Achada do Teixeira erheben sich zwei bemerkenswerte Felsformationen: die Cara (Gesicht) und der Homem em Pé (stehender Mensch), der die Einheimischen zu Sagen über einen einsamen Riesen in den Bergen inspirierte. Zu erreichen vom Parkplatz in zwei Minuten auf einem Pfad rechts an der Hütte vorbei.

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Der unbestrittene Superstar der Insel vor seinem CR7 Museu am Hafen von Funchal

… MIT NACH HAUSE NEHMEN SOLLTEN

Q Foto mit Cristiano Ronaldo Anlaufpunkt am Hafen von Funchal ist ein Standbild, das in Überlebensgröße Cristiano Ronaldo darstellt, den von Madeira stammenden Weltfußballer. Es steht vis-à-vis seines Museums >. Fotos mit dem Idol sind der absolute Renner.

W Kastanienkuchen Edelkastanien werden in Curral das Freiras zu broas de castanha verarbeitet, leckeren süßen Brötchen, die sich – in Folie eingeschweißt – gut als Mitbringsel eignen. Erhältlich z.B. im Café von Eira do Serrado >.

E Avocados Die nahrhaften Früchte, am Ende der Reise gekauft und im Handgepäck verstaut, halten sich zu Hause noch ein paar Tage. Daher unbedingt ein oder zwei mitnehmen, z.B. in Bioqualität vom Mercado de Agricultura Biológica in Funchal >.

R Agapanthus Die Wurzelstöcke der Schmucklilie treiben auch bei uns aus und bilden blaue oder weiße Blütendolden. Im Winter frostsicher im Haus unterbringen! Zu kaufen z.B. im Strohhaus-Blumenladen neben dem Rathaus von Santana.

T Zuckersirup Heute wird Zuckerrohr auf Madeira großenteils zu mel de cana verarbeitet. Der dunkelbraune Zuckerrohrsirup ist in kleinen und großen Gläsern überall im Handel und gilt im Gegensatz zu raffiniertem Zucker als Vollwertprodukt. Macht sich gut im Müsli oder in Desserts.

Y Getrocknete Bananen Auf der Insel haben Trockenfrüchte eigentlich keine Tradition. Eine Ausnahme gibt es, nämlich getrocknete Bananen, eine geschmacksintensive und gesunde Süßigkeit. Sie werden in der Quinta Pedagógica von Prazeres > hergestellt und im dortigen Hofladen verkauft.

U Weihnachtsstern-Untersetzer Zu den attraktivsten Produkten der Madeira-Stickerei zählen die leuchtend roten Miniaturdeckchen, den Blüten von Weihnachtssternen nachempfunden. In der Winterzeit zu Hause eine Zierde für jeden Esstisch. Bei Patrício & Gouveia >.

I Orchideenschmuck Aus echten Orchideenblüten entstehen durch spezielle Behandlung außergewöhnliche Schmuckstücke, etwa mit Gold hinterlegte Broschen aus Cattleya-Blüten in kräftigen Farben wie Rot, Blau oder Grün (ca. 45 €). Jedes Teil ein Einzelstück bei The Orchid Gifts of Madeira Online-Karte, Funchal, Centro Comercial Monumental Lido, www.orchid-gifts-madeira.com.

O Schreibblock von Gaudeamus Der akademische Laden (Loja Académica) der Madeira-Universität vertreibt eigene Produkte, die Erlöse kommen den Studenten zugute. Unkompliziert und formschön sind etwa die Schreibblöcke im DIN-A5-Format mit Deckblättern, die alte Postkartenmotive von Funchal zeigen (Kreuzgang des Jesuitenkollegs >, Mo-Fr 10-18.30, Sa bis 13 Uhr).

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Traditionell kennt man sich in ganz Portugal mit speziellen Kaffeemischungen und Röstungen besonders gut aus

P Kaffeemischung In Portugal werden dem uns vertrauten Arabica-Kaffee oft noch die kräftigere Sorte Robusta oder auch cevada (Gerste) beigemischt. Im Nostalgieladen Nova Lojinha dos Cafés Online-Karte können Sie sich Ihre gewünschte Mischung zusammenstellen (Funchal, Rua do Visconde de Anadia, gegenüber der Markthalle).

… BLEIBEN LASSEN SOLLTEN

a Leitungswasser trinken Es ist chemisch behandelt und eignet sich zum Trinken eher nicht. Daher sollte man lieber Tafelwasser aus dem Supermarkt verwenden, eventuell auch zum Zähneputzen.

s In der Brandung baden Vor allem an der Nordküste treten starke Strömungen und kräftige Brandung auf. Generell vorsichtig beim Baden im offenen Meer sein! Sicherer ist es an den durch Molen geschützten Sandstränden von Machico und Calheta oder in bewachten Felsbadeanlagen, z.B. in Porto Moniz >. Beflaggung (rot = Badeverbot) beachten!

d Sonne unterschätzen Auch bei bedecktem Himmel droht ein Sonnenbrand, speziell in den Frühjahrs- und Sommermonaten, wenn die Sonne hoch am Himmel steht.

f Wertsachen bei sich tragen Nehmen Sie speziell bei Ausflügen in die Hauptstadt Funchal nur das Nötigste mit. Alle anderen Wertsachen und größere Geldbeträge gehören in den Hotelsafe.

g Ungeduld zeigen Die Uhren gehen auf Madeira durchaus noch etwas langsamer. Am besten etwas mehr Zeit einkalkulieren.

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Wandern entlang einer Levada

h Levadas unterschätzen Einige Levadawege eignen sich nur für absolut schwindelfreie Wanderer. Denn nicht immer bieten an steilen Hängen Geländer Sicherheit. Vorher also genau erkundigen!

j Ohne Regenschutz losfahren Plötzlicher Wetterumschwung ist auf Madeira nicht selten. Vor allem bei Fahrten in die Berge oder an die Nordküste ist mit Regen zu rechnen. Daher gehören Regenjacke oder Schirm stets ins Gepäck.

k Getrennt zahlen Kleinere oder größere Gruppen bekommen vom Kellner stets eine gemeinsame Rechnung. Entweder zahlt einer für alle, oder es wird großzügig geteilt.

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Beim Restaurantbesuch lässt man das Trinkgeld (gorjeta) auf dem Teller

l Stimmt so Wer im Restaurant Trinkgeld geben möchte, lässt sich immer erst das Wechselgeld herausgeben. Beim Verlassen des Lokals legt man als »Tip« für den Service ein paar Münzen (5–10 %) auf den Rechnungsteller.

A Timeshare-Verträge voreilig abschließen In Funchal werden Timeshare-Wochen in Ferienanlagen verkauft. Überlegen Sie genau, ob Sie sich wirklich auf Jahre hinaus in dieser Form binden wollen.