Ich bin durch alles, was ich erlebt habe, zu dem geworden, der ich bin. Deshalb begleitet mich auch immer in der Musik die Frage: »Was bin ich für dich?« Hier hast du die Möglichkeit, einen Song anzuhören, den ich genau deshalb geschrieben habe – in einer ganz speziellen Version, die nur im Rahmen des Buches veröffentlicht wird. Einfach dem Link folgen und den Remix exklusiv als Soundtrack zum Buch hören!

http://bit.ly/reklessremix

INHALT

VORWORT DER NEUEN AUFLAGE NACH DEM MORD AN GEORGE FLOYD

VORWORT VON HANNES RINGLSTETTER

PROLOG – ZU BESUCH BEIM AFD- INFOTREFFEN DES KREISVERBANDES MÜNCHEN-SÜD

Kindheit in Markt Schwaben

Der erste Tag im Kindergarten

Von Baggern, die mir nicht gehören dürfen

Rassismus - was ist das überhaupt?

Versuch einer Definition

Der Ursprung von Rassismus

Rassensystematiken

Rassismus ab dem 19. Jahrhundert

Die Wirkungsmacht von Rassismus

Rassismus und der Nationalsozialismus

Die neuen Rechten

die Grundschule und die grundschuld

Die Mär von der Chancengleichheit

Herkunftsbedingte Ungleichheiten

Gastbeitrag von Shahak Shapira

EIN SCHWARZER AUF DEM GYMNASIUM

Die Sache mit meinen Haaren

Gastbeitrag von Imoan Kinshasa

Und wo kommst du jetzt her? Die Schubladen und ich

GEJAGT UND ANGESPUCKT – JUGEND IN MARKT SCHWABEN

NUR WEIL ICH SCHWARZ BIN – ODER ETWA NICHT?

Gastbeitrag von Kaled Ibrahim

Racial Profiling und seine Folgen

Rapper T-Ser und die österreichische Polizei: #nichtmituns

Die Sache mit der Kriminalstatistik

Die kriminellen Flüchtlinge

Die AfD und die Kriminalstatistik – zwei Beispiele, die Angst schüren sollen

Gastbeitrag: Interview mit Franziska Schreiber

SCRATCHEN IM KINDERZIMMER – MUSIKALISCHE ANFÄNGE

Wir werden jetzt Stars - BMG-Major-Deal vor dem Abitur

Gastbeitrag von Chefket

ALLTAGSRASSISMUS - ODER EINFACH NUR VORURTEILE?

Alltagsrassismus - Versuch einer Definition

Die weiße Mehrheit entscheidet

Gefahren des Alltagsrassismus und wie man ihnen begegnen kann

Gastbeitrag von Malcolm Ohanwe

WIE DER ZIVILDIENST MIR HALF, MICH SELBST ZU FINDEN

Husarenlieder singen mit Herrn Sturm

DIE SACHE MIT DEM N-WORT

Warum ich als Kind immer weiß sein wollte

Das könnt ihr mir nicht wegnehmen – meine Werte, meine Kultur, mein Bayern

Gastbeitrag von Samy Deluxe

RASSISMUS IN DEN MEDIEN

Ghostbusters, La La Land und Co. – Schwarz-Weiß-Denken in Hollywood

Gastbeitrag von Tyron Ricketts

Diverses Hollywood?

Weiße Werbung

XENOPHOBLE - DIE ANGST VOR DEM FREMDEN

Was ist Xenophobie?

DER RASSISMUS IN UNS

Das Overton-Fenster

EPILOG – IM GESPRÄCH MIT EINEM SCHWARZEN RASSISTEN …

VORWORT VON HANNES RINGLSTETTER

Der David hat mich also angerufen und gefragt, ob ich ein paar Zeilen vorneweg schreiben mag – in sein neues Buch hinein. Thema: klar. Der Farbige in Bayern aufm Land, der Andere, der Besondere, der, der raussticht, umgeben von ewig gleichem Umfeld. Leicht kommt man auf den Trip beim Drübernachdenken, wie bitter es sich wohl anfühlt, mit den Blicken und den Sprüchen leben zu müssen von Anfang an, und man beginnt emphatisch mitzufühlen mit dem Burschen, der doch nur sein will wie alle anderen. Wie jedes Kind.

Dann aber hab ich mir dich noch mal angeschaut, und wie ich dich erlebe und was du alles aufgestellt hast in deinem Leben und wie talentiert du bist und wie offen und wie bayerisch in deinem Wesen. Also probier ich’s mal anders: Vielleicht war alles ein großes Glück! Vielleicht hat dich das »Anders-betrachtet-Werden« gerade zu dem gemacht, der du bist. Vielleicht hat es dich früh auf dich zurückgeworfen, weil nie ganz dazugehörend, dass du viel mehr schauen musstest, wer du bist, wie du dich ausdrücken willst, was du zu sagen hast. Vielleicht war das »Nicht-Sein-wie-alle anderen« genau die Chance, einen eigenen Charakter, Style und Way of Life zu definieren. Und eine eigene Sprache zu finden. Eine Sprache für Kreativität und Ausdruck und Leidenschaft – und Rap.

Ein Glücksfall also vielleicht einfach, jede dieser negativen Erfahrungen der Ausgrenzung, weil sie dich stärker gemacht haben in deiner Persönlichkeit und klarer in deinem Wollen, etwas anderes zu tun als die meisten anderen. Du bist anders geblieben und hast doch die Fähigkeit durch gerade diese Ausgrenzungserlebnisse erworben, es niemals mit anderen genauso zu machen. Also offen zu bleiben, angstfrei Menschen zu begegnen und cool zu sein mit jeglichen Formen von Leben, weil selbst immer unter Beobachtung. Viele Vorurteile aushalten zu müssen kann einen paradoxerweise zu einem Menschen werden lassen, der wenig Vorurteile besitzt anderen gegenüber. Weil man weiß, wie es sich anfühlt.

Begegne dieser wirren und oft so verschlossenen Welt weiter klar, stark, laut, herzlich, direkt, frei und liebevoll. Ist eh selten geworden diese Mischung. Das braucht die Welt. Und schon macht Anders-Sein wieder Sinn. Und somit auch dieses Buch.