Ich bin durch alles, was ich erlebt habe, zu dem geworden, der ich bin. Deshalb begleitet mich auch immer in der Musik die Frage: »Was bin ich für dich?« Hier hast du die Möglichkeit, einen Song anzuhören, den ich genau deshalb geschrieben habe – in einer ganz speziellen Version, die nur im Rahmen des Buches veröffentlicht wird. Einfach dem Link folgen und den Remix exklusiv als Soundtrack zum Buch hören!
http://bit.ly/reklessremix
Originalausgabe
4. überarbeitete Auflage
© Verlag Komplett-Media GmbH
2019, München/Grünwald
www.komplett-media.de
ISBN E-Book: 978-3-8312-6996-9
Bildnachweis Umschlag: Philipp Wulk
Lektorat: Redaktionsbüro Julia Feldbaum, Augsburg
Korrektorat: Redaktionsbüro Diana Napolitano, Augsburg
Umschlaggestaltung: Christian Hundertmark (C100 Studio) www.c100studio.com
Satz: Daniel Förster, Belgern
eBook-Herstellung und Auslieferung:
Brockhaus Commission, Kornwestheim
www.brocom.de
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INHALT
VORWORT DER NEUEN AUFLAGE NACH DEM MORD AN GEORGE FLOYD
VORWORT VON HANNES RINGLSTETTER
PROLOG – ZU BESUCH BEIM AFD- INFOTREFFEN DES KREISVERBANDES MÜNCHEN-SÜD
Kindheit in Markt Schwaben
Der erste Tag im Kindergarten
Von Baggern, die mir nicht gehören dürfen
Rassismus - was ist das überhaupt?
Versuch einer Definition
Der Ursprung von Rassismus
Rassensystematiken
Rassismus ab dem 19. Jahrhundert
Die Wirkungsmacht von Rassismus
Rassismus und der Nationalsozialismus
Die neuen Rechten
die Grundschule und die grundschuld
Die Mär von der Chancengleichheit
Herkunftsbedingte Ungleichheiten
Gastbeitrag von Shahak Shapira
EIN SCHWARZER AUF DEM GYMNASIUM
Die Sache mit meinen Haaren
Gastbeitrag von Imoan Kinshasa
Und wo kommst du jetzt her? Die Schubladen und ich
GEJAGT UND ANGESPUCKT – JUGEND IN MARKT SCHWABEN
NUR WEIL ICH SCHWARZ BIN – ODER ETWA NICHT?
Gastbeitrag von Kaled Ibrahim
Racial Profiling und seine Folgen
Rapper T-Ser und die österreichische Polizei: #nichtmituns
Die Sache mit der Kriminalstatistik
Die kriminellen Flüchtlinge
Die AfD und die Kriminalstatistik – zwei Beispiele, die Angst schüren sollen
Gastbeitrag: Interview mit Franziska Schreiber
SCRATCHEN IM KINDERZIMMER – MUSIKALISCHE ANFÄNGE
Wir werden jetzt Stars - BMG-Major-Deal vor dem Abitur
Gastbeitrag von Chefket
ALLTAGSRASSISMUS - ODER EINFACH NUR VORURTEILE?
Alltagsrassismus - Versuch einer Definition
Die weiße Mehrheit entscheidet
Gefahren des Alltagsrassismus und wie man ihnen begegnen kann
Gastbeitrag von Malcolm Ohanwe
WIE DER ZIVILDIENST MIR HALF, MICH SELBST ZU FINDEN
Husarenlieder singen mit Herrn Sturm
DIE SACHE MIT DEM N-WORT
Warum ich als Kind immer weiß sein wollte
Das könnt ihr mir nicht wegnehmen – meine Werte, meine Kultur, mein Bayern
Gastbeitrag von Samy Deluxe
RASSISMUS IN DEN MEDIEN
Ghostbusters, La La Land und Co. – Schwarz-Weiß-Denken in Hollywood
Gastbeitrag von Tyron Ricketts
Diverses Hollywood?
Weiße Werbung
XENOPHOBLE - DIE ANGST VOR DEM FREMDEN
Was ist Xenophobie?
DER RASSISMUS IN UNS
Das Overton-Fenster
EPILOG – IM GESPRÄCH MIT EINEM SCHWARZEN RASSISTEN …
VORWORT VON HANNES RINGLSTETTER
Der David hat mich also angerufen und gefragt, ob ich ein paar Zeilen vorneweg schreiben mag – in sein neues Buch hinein. Thema: klar. Der Farbige in Bayern aufm Land, der Andere, der Besondere, der, der raussticht, umgeben von ewig gleichem Umfeld. Leicht kommt man auf den Trip beim Drübernachdenken, wie bitter es sich wohl anfühlt, mit den Blicken und den Sprüchen leben zu müssen von Anfang an, und man beginnt emphatisch mitzufühlen mit dem Burschen, der doch nur sein will wie alle anderen. Wie jedes Kind.
Dann aber hab ich mir dich noch mal angeschaut, und wie ich dich erlebe und was du alles aufgestellt hast in deinem Leben und wie talentiert du bist und wie offen und wie bayerisch in deinem Wesen. Also probier ich’s mal anders: Vielleicht war alles ein großes Glück! Vielleicht hat dich das »Anders-betrachtet-Werden« gerade zu dem gemacht, der du bist. Vielleicht hat es dich früh auf dich zurückgeworfen, weil nie ganz dazugehörend, dass du viel mehr schauen musstest, wer du bist, wie du dich ausdrücken willst, was du zu sagen hast. Vielleicht war das »Nicht-Sein-wie-alle anderen« genau die Chance, einen eigenen Charakter, Style und Way of Life zu definieren. Und eine eigene Sprache zu finden. Eine Sprache für Kreativität und Ausdruck und Leidenschaft – und Rap.
Ein Glücksfall also vielleicht einfach, jede dieser negativen Erfahrungen der Ausgrenzung, weil sie dich stärker gemacht haben in deiner Persönlichkeit und klarer in deinem Wollen, etwas anderes zu tun als die meisten anderen. Du bist anders geblieben und hast doch die Fähigkeit durch gerade diese Ausgrenzungserlebnisse erworben, es niemals mit anderen genauso zu machen. Also offen zu bleiben, angstfrei Menschen zu begegnen und cool zu sein mit jeglichen Formen von Leben, weil selbst immer unter Beobachtung. Viele Vorurteile aushalten zu müssen kann einen paradoxerweise zu einem Menschen werden lassen, der wenig Vorurteile besitzt anderen gegenüber. Weil man weiß, wie es sich anfühlt.
Begegne dieser wirren und oft so verschlossenen Welt weiter klar, stark, laut, herzlich, direkt, frei und liebevoll. Ist eh selten geworden diese Mischung. Das braucht die Welt. Und schon macht Anders-Sein wieder Sinn. Und somit auch dieses Buch.