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Über dieses Buch:

Der sexuell ausgehungerte Greg braucht eine Auszeit von seinem Leben. Doch statt in die Karibik fliegt er nach Borra Bongo – eine weitgehend unbekannte Insel nahe der Antillen. Hier lernt er eine Gesellschaft kennen, die völlig ohne sexuelle Zwänge lebt. Erotik und Sex gehört hier zum öffentlichen Leben dazu, nichts geschieht im Verborgenen. Für den einsamen Greg ist das anfangs eine Tortur, doch das Gastrecht auf Borra Bongo ist mehr als großzügig: Mit jeder Frau, die ihm gefällt, darf er seinen Spaß haben. Greg glaubt sich im Paradies …

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eBook-Neuausgabe Februar 2015

Ein eBook des venusbooks Verlags. venusbooks ist ein Verlagslabel der dotbooks GmbH, München.

Copyright © der Originalausgabe 2003 Edition Combes, Küps

Copyright © der eBook-Neuausgabe 2015 venusbooks GmbH, München

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Titelbildgestaltung: Nele Schütz Design unter Verwendung von shutterstock/Zoonar

eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH

ISBN 978-3-95885-949-4

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Im realen Leben dürfen Erotik, Sinnlichkeit und sexuelle Handlungen jeder Art ausschließlich zwischen gleichberechtigten Partnern im gegenseitigen Einvernehmen stattfinden. In diesem eBook werden erotische Phantasien geschildert, die vielleicht nicht jeder Leserin und jedem Leser gefallen und in einigen Fällen weder den allgemeinen Moralvorstellungen noch den Gesetzen der Realität folgen. Es handelt sich dabei um rein fiktive Geschichten; sämtliche Figuren und Begebenheiten sind frei erfunden. Der Inhalt dieses eBooks ist für Minderjährige nicht geeignet und das Lesen nur gestattet, wenn Sie mindestens 18 Jahre alt sind.

Famulus

Die Insel der Freuden

Erotischer Roman

venusbooks

Kapitel 1

Greg Braddock saß auf einem Stuhl und blätterte in einem Magazin, das er schon tausendmal durchgesehen hatte. Mit den Fingern seiner linken Hand wendete er die Seiten mit den zerfransten Rändern, die er schon auswendig kannte, während sich seine rechte Hand immer schneller bewegte. Wer weiß, wie oft ihm dieses Heft mit den ,schmutzigen‘ Bildern schon als Vorlage gedient hat, während er sich mit heftigen Bewegungen befriedigte. Seine Hand flog auf seinem harten, steil aufgerichteten Glied auf und ab, schob seine empfindliche Haut in schnellem Tempo nach oben und unten, bis die Spannung in seinen Lenden die höchste Stufe erreichte. Sie löste in ihm ein Gefühl aus, als ob sich sein Rückgrat, oder zumindest das Rückenmark, verflüssigte und, durch heftige Atemstöße begleitet, in pulsierenden Schüben aus der Spitze seines Schwanzes herausspritzte.

Die Frauen, die ihn mit gespreizten Beinen und mit auseinandergezogenen Schamlippen von den Seiten des alten, ausgelesenen Pornomagazins anschauten, schienen ihm dabei zuzulächeln. Zumindest so viel Trost blieb ihm in der Aussichtslosigkeit seines momentanen Daseins. Denn was für ein Hundeleben ist es, nie so viel Geld in der Tasche zu haben, um ein Mädchen einmal ausführen zu können, damit man es auf dem Nachhauseweg im nächtlichen Park unter den Platanen befummeln und, mit ein wenig Glück, im Stehen auch ficken könnte.

Vor zwei Jahren war es noch anders. Damals als Zwanzigjähriger wollte er sich so schnell wie möglich einen Job suchen und auf eigenen Füßen stehen. Dann würde alles wunderbar sein. Ja, dann …

Nun, einen Job hat er gefunden. Anfangs war er noch wählerisch, weil er dachte, es sei leicht, eine gut bezahlte Arbeit zu finden, wenn man die Sache nur richtig anpackte. Als dann immer mehr Zeit verstrich und das bisschen Geld, das ihm nach dem Tod seiner Eltern übrig geblieben war, immer weniger wurde, hätte er auch schon eine weniger gut bezahlte Stelle angenommen. Als er schließlich nur noch ein paar Cents in der Tasche hatte, nahm er die letzte Gelegenheit wahr, die sich ihm bot. Und die war nicht sehr rosig. Aber was blieb ihm übrig?

Gewiss, manche hätten auf sein Glück, überhaupt einen Job zu haben, neidisch sein können. Insofern war Greg zufrieden. Er konnte sich sogar eine Kleinigkeit auf die hohe Kante legen. Aber unter welchen Umständen? Bescheiden essen, sich sehr bescheiden kleiden und auf jeglichen Luxus verzichten – nur so war es möglich. Und Frauen waren für einen kleinen Angestellten, wie er einer war, ebenfalls ein Luxus.

Sein Fehler war, dass er nicht so ausgekocht war wie viele junge Leute in seinem Alter. Er war wohlerzogen, hatte Manieren und konnte sich nicht vorstellen, einem Mädchen ,nur so‘ unanständige Angebote zu machen. Neben einem schweigsamen Vater, der in seinem ganzen Leben nur die Arbeit kannte und zu Hause nichts zu melden hatte, sowie neben einer gebieterischen Mutter (jemand musste doch die Familie zusammenhalten) lernte er in erster Linie, sich anständig zu verhalten. Aber mit dem guten Benehmen, seiner Höflichkeit und Rücksicht gegenüber anderen, was zu Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts angemessen war, konnte man heutzutage keinen Erfolg bei der weiblichen Hälfte der Menschheit erzielen. In den letzten anderthalb Jahren gelang es ihm nur zweimal, seinen vor Verlangen fast schmerzenden Schwanz in eine weiche, warme Scheide einzuführen. Das ist für einen zweiundzwanzigjährigen Mann entschieden zu wenig. Denn die Hoden produzieren in diesem Alter auf Hochtouren Nachschub, der dann irgendwann und irgendwie ins Freie gelangen will, wenn er nicht nachts bei feuchten Träumen auf dem Bettlaken landen soll. So blieb ihm nichts anderes übrig, es zu tun wie all die anderen, die Armen, die Hässlichen, die zu Bescheidenen, die nicht Lebensfähigen, mit einem Wort: die Benachteiligten, nämlich diese Säfte mit der eigenen Hand aus der Tiefe der Hoden heraufzupumpen.

Gewiss, auch das macht manchmal Spaß, auch das ist mit schönen Gefühlen verbunden, aber wer einmal das Paradies einer weiblichen Scheide erfahren hat, kann sich auf die Dauer mit der Hölle der eigenen Faust nicht zufriedengeben. Er muss es aber manchmal. Und dann, nachdem der momentane Druck durch dieses Ventil entwichen ist, bleibt keine sättigende Befriedigung wie nach einem schönen Fick zurück, sondern nur Depression und der Wunsch, die Wände hochzugehen oder aus dem sechstem Stock durch das Fenster ins Jenseits zu springen.

Auch Greg hielt es nicht mehr in seiner Einzimmerwohnung aus, in den vier Wänden, die sein Wohn- und Schlafzimmer und Küche zugleich waren. Er musste raus an die frische Abendluft, auf die Straße, wo man schöne Frauen zumindest sehen konnte, wenn auch nur bekleidet. So viele schöne Frauen gibt es, sinnierte Greg verbittert, und alle gehören sie jemand anderem. Aber es war schön, sie zu sehen, hinter ihnen herzugehen und die sich unter den Röcken abdrückende Form ihrer wippenden Arschbacken zu beobachten. Ein bescheidenes Glück. Und das Gefühl zu sehen, dass diese Schönheiten sich meistens mit anderen Frauen oder Männern umgaben, während er völlig alleine war, machte auch diese kümmerliche Freude bitter.

Greg ging an dem Kaffeehaus vorbei, in dem er schon öfters einsam seinen Kaffee trank. Der hell erleuchtete Saal war voll, und aus dem Café drang ein Wirrwarr menschlicher Stimmen auf die abendliche Straße.

Gesprächsfetzen.

Lachen.

Unterhaltung.

Plötzlich verharrte er, überlegte und trat ein. Wenn er schon einsam war, dann wenigstens nicht allein, sondern in Gesellschaft von Menschen, auch wenn sie Fremde waren. Vielleicht würde ihn eine Tasse Kaffee in Gesellschaft ja sogar auf andere Gedanken bringen.

Er schaute sich nach einem Platz um, aber das Café schien restlos voll zu sein. Es war kein freier Tisch da. Pamela, die Bedienung, deren wippende Titten Greg schon so häufig mit hungrigen Augen verschlungen hatte (sie trug ja keinen Büstenhalter), erkannte ihn und winkte ihm zu. »Es ist alles voll, aber setzen Sie sich dort hinten in die Ecke zum Magier.«

»Zum Magier?«, wunderte sich Greg.

»Ja, zu Mr. Gordon«, flötete Pamela. »Er ist ein alter Herr, früher war er ein bekannter Zauberkünstler. Jetzt ist er immer einsam. Aber er ist freundlich. Gehen Sie einfach zu ihm und sagen Sie, ich habe Sie geschickt, weil sonst nirgendwo ein freier Platz zu finden ist.«

»Danke«, sagte Greg und ging mit unsicheren Schritten zu dem kleinen Ecktisch, an dem der alte Herr saß. Er hielt ein Kartenspiel in seinen Händen und übte damit seltsame Griffe. Die Karten schienen zum Leben erweckt zu sein, denn sie wirbelten zwischen seinen langen, dürren Fingern wie Ameisen im Laub des Waldes. Sie breiteten sich zu einem Fächer aus, dann schlossen sie sich wie Soldaten zu engen Kolonnen und sprangen aus seiner linken in die rechte Hand, in der sie wiederum wie Schmetterlinge zu flattern begannen. Der alte Herr blickte nicht auf, seine Augen blieben auf die Karten gerichtet.

Greg verbeugte sich und sagte leise: »Guten Abend. Entschuldigen Sie, Meister, aber …«

»Ich weiß«, sagte der Magier mit den flinken Händen. »Setzen Sie sich. Ich freue mich, wenn ich Gesellschaft bekomme, besonders, wenn sie auch so höflich und nett ist wie Sie.« Er sprach ohne aufzublicken.

»Dankeschön«, sagte Greg und setzte sich. »Aber ich bin doch nicht …«

Mr. Gordon unterbrach ihn wiederum, ohne dabei aufzublicken: »Doch, Sie sind höflich und wohl erzogen. Sie haben mich als Meister tituliert. Das bedeutet, dass Sie Achtung vor meinem Können haben.«

Seine Stimme war warm und sehr sanftmütig. Greg freute sich, so empfangen zu werden, und war sehr froh darüber, dass man ihn ansprach und dass er nicht stumm wie ein Fisch dasitzen musste.

»Ja«, sagte er, »ich habe schon einige Zauberkünstler gesehen und habe mich immer über ihre erstaunliche Geschicklichkeit gewundert, mit der sie uns Normalsterbliche glauben machen, dass es Wunder wirklich gibt.«

»Das haben Sie sehr schön gesagt«, konstatierte der Magier und blickte zum ersten Mal auf. Seine Hände ruhten aber nicht, und die Karten machten ihre Kapriolen scheinbar von allein weiter, während seine dunklen Augen über das Gesicht des jungen Mannes huschten. Er schien, zumindest empfand das Greg so, mit diesem Blick auch in sein Inneres zu schauen und sein ganzes Wesen zu erforschen. Was er sah, schien ihm gefallen zu haben, denn auf seinem Gesicht, das mit tausend dünnen Fältchen übersät war, als ob es mit einem Spinnennetz bedeckt wäre, machte sich ein Lächeln breit. Ja, sein Gesicht war alt, es hätte einem alten Pharao gehören können, doch aus diesem Gesicht blickten Greg zwei Augen an, die so jung waren, dass sie in diese Umgebung gar nicht zu passen schienen.

In diesem Moment tauchte Pamela, die Bedienung, am Tisch auf. »Was darf es denn sein?«

»Einen Kaffee bitte«, sagte Greg, »und wenn der Meister erlaubt, für ihn auch.«

»Danke, ich nehme mit Dank an«, stimmte Mr. Gordon zu.

Pamela machte einen Knicks, wobei ihre Brüste wippten, und schwang beim Weggehen ihre Pobacken.

Mr. Gordon legte das Kartenspiel auf den Tisch und begann, einzelne Karten umzudrehen. »Glauben Sie daran, dass die Karten die Wahrheit sagen?«, wollte er wissen.

»Hm, ich nicht«, erwiderte Greg. »Und Sie, Mr. Gordon? Glauben Sie daran?«

»Ach, Sie kennen auch meinen Namen! Natürlich ist das nicht mein richtiger Name, es ist nur ein Künstlername. Aber in den letzten Jahrzehnten benutzte ich ihn so oft, dass ich mich an den richtigen fast nicht mehr erinnern kann. Aber um auf Ihre Frage zurückzukommen: Die Karten lügen nicht. Sie können nämlich nicht sprechen. Aber die Kartenleger, die lügen. Die Karten können das Schicksal eines Menschen weder beeinflussen noch anzeigen. Ich benutze sie nur, um meine Gedanken irgendwie zu ordnen. Diese Karte zum Beispiel, die Pik Sechs, lässt mich erkennen, dass Sie in bescheidenen Umständen leben, aber Ihr Leben in Ordnung halten. Die Herz Dame hier hinter der Kreuz Zehn lässt mich ahnen, dass es mit Ihrem Liebesleben nicht zum besten steht. Karo Bube neben Pik Sechs, nun, das ist die Einsamkeit, aus der Sie ausbrechen möchten. Karo Acht, das sagt etwas über Urlaub.«

»Tatsächlich«, sagte Greg erstaunt. »Morgen trete ich meinen ersten Urlaub an.«

»Und Sie wissen nicht, wo Sie ihn verbringen wollen. Hier in New York ist der Sommer unerträglich. Und Sie möchten aus ihrem Alltagstrott heraus. Doch die Angebote der Reisebüros sind für Sie unerschwinglich. Nein, mein lieber Freund, das sagen mir nicht die Karten, sondern ihr ordentlicher, aber bescheidener Anzug. Sie haben wenig Geld, trotzdem verschwenden Sie es, um einen alten Mann zu einem Kaffee einzuladen. Nun, Sie möchten Ihren Urlaub auf einer Trauminsel, unter Palmen, im Kreise hübscher Frauen verbringen. Dazu reicht aber das Geld vorne und hinten nicht. Hier, ich gebe Ihnen meine Visitenkarte. Hinten notiere ich die Adresse eines Reisebüros, wo man einen Traumurlaub zu sehr moderaten Preisen buchen kann. Gehen Sie dorthin und berufen Sie sich auf meine Empfehlung. Glauben Sie mir, es lohnt sich. Schon allein deswegen, weil da ein sehr hübsches Mädchen arbeitet. Gehen Sie hin, junger Mann, hören Sie auf mich.«

Greg bedankte sich und steckte die Visitenkarte in seine Brieftasche. Er wusste, dass er nicht hingehen würde, denn er kannte die Preise, die von Reisebüros verlangt werden. Er hatte bereits einige Prospekte studiert. Auch das bescheidenste Urlaubsziel beginnt bei etwa achthundert Dollar. Und soviel Geld hatte er nicht auf seinem Konto.

Inzwischen kam auch der Kaffee. Sie tranken wortlos. Als Greg dann zahlte und sich verabschieden wollte, legte Mr. Gordon seine knorrige Hand auf seinen Arm. »Nur eine Sekunde noch«, sagte er. »Sehen Sie hier die Pik Sieben? Ich streiche einmal mit meiner Hand darüber, und sie verwandelt sich in Herz Sieben. Sehen Sie, Wunder gibt es immer noch. Alles, was schwarz ist, kann sich in lauter Herzen verwandeln. Man muss nur daran glauben. Denken Sie immer daran. Sie waren sehr freundlich zu mir. Höflichkeit lohnt sich immer. Leben Sie wohl, mein Freund.«

Greg ging nach Hause. Er war entschlossen, nicht in das Reisebüro zu gehen. Es ist sowieso vergeblich, dachte er. Aber die Visitenkarte des alten Mannes wollte er sich noch anschauen. »Ein freundlicher, alter Herr«, murmelte er vor sich hin und öffnete seine Brieftasche.

Er schaute auf die Visitenkarte, auf der nur zwei Wörter standen: Gordon und in der nächsten Zeile Magier. Aber unter der Visitenkarte war eine andere Karte. Eine Spielkarte. Die Herz Sieben.

Wann hat er mir nur diese Karte in die Brieftasche geschmuggelt? fragte er sich. Und Greg entschloss sich, am nächsten Tag doch in das Reisebüro gehen.

Kapitel 2

Tags darauf ging Greg zu der Adresse, die auf der Visitenkarte des Magiers stand. Er ging mit der Gewissheit hin, dass er sowieso keinen Vertrag abschließen würde, denn seine Mittel reichten auch für ein noch so bescheidenes Reiseziel nicht aus. Irgendwie zwang ihn aber ein innerer Trieb, sich auf den Weg zu machen.

Die Adresse war leicht zu finden. Das Reisebüro fiel von der Straße aus nicht besonders auf, aber im Inneren erwartete ihn ein kleines und bescheiden, aber geschmacksvoll eingerichtetes Büro. Hinter der Theke mit dem Computer saß eine junge Frau. Sie hatte braune Haare und dazu, als Kontrast, azurblaue Augen, die mit neugieriger Intelligenz in die Welt schauten. Sie war keine puppenhafte Schönheit, aber sie hatte Gesichtszüge, an die man sich schnell und gerne gewöhnen könnte. Was Greg am meisten beeindruckte, war ihre hell klingende Stimme, als sie ihn mit einem freundlichen »Hallo« begrüßte.

Greg trug sein Anliegen vor, aber er erklärte auch gleich, dass er wenig Hoffnung habe, etwas seinem bescheidenen Konto Angemessenes zu finden. Sie schaute ihn mit ihren leuchtenden Augen bedauernd an und erklärte, dass die meisten Reiseziele für ihn wahrscheinlich zu teuer seien.

Dann aber fiel ihr Blick auf die Visitenkarte, die Greg immer noch in der Hand hielt, und ihr Gesicht hellte sich mit einem fröhlichen Lächeln auf. »Ach, Sie kommen auf die Empfehlung von Mr. Gordon! Er ist ein alter Kunde von uns. Da hätte ich etwas für Sie, was ich nicht jedem, der hier hereinkommt, empfehle, sondern nur absolut zuverlässigen Menschen. Und wenn Mr. Gordon Sie zu uns geschickt hat, dann gehören Sie mit Sicherheit zu ihnen.«

Sie griff zum Regal, das sich an der hinteren Wand des Büros befand, und holte einige Prospekte heraus, die sie vor Greg auf der Theke ausbreitete.

»Fliegen Sie doch nach Borra Bongo!«

»Borra Bongo?« Greg schaute sie an. »Wo liegt das? Diesen Namen habe ich noch nie gehört. Er klingt so nach Afrika.«

»Aber nein«, lachte das Mädchen. »Das ist eine kleine Insel nahe den Antillen. Sie hat zwar ein tropisches Klima, aber weil sie von allen Seiten von Meer umgeben ist, weht ständig eine leichte, kühlende Brise. Die Bevölkerungszahl beträgt zwar nur etwa hunderttausend Seelen, aber die Menschen dort sind mit allem Komfort der modernen Technik ausgerüstet. Sie gehören zur weißen Rasse, hie und da haben sie einen fremden Einschlag, und sie sind sehr freundlich. Jeder Gast wird mit allergrößter Herzlichkeit umsorgt, allerdings werden Menschen, die Unruhe in die Gesellschaft bringen könnten, gar nicht erst reingelassen. Ich kann Ihnen aber versichern, dass Sie mit offenen Armen empfangen werden.«

Sie blätterte in den bunten Prospekten. »Schauen Sie, zum Beispiel hier. Solche sonnigen Strände erwarten Sie auf Borra Bongo. Der Sand ist so feinkörnig, dass Sie das Gefühl haben, auf einem dicken Perserteppich zu schreiten. Hier ein Hotel, das ich Ihnen empfehlen kann. Elegant, modern, mit allem Komfort. Das Besitzerehepaar kümmert sich persönlich um das Wohl der Gäste, die wie Familienmitglieder behandelt werden. Oder schauen Sie hier, eine Shoppingmeile mit allen Artikeln der modernen Industrie in den Auslagen, die Preise sind jedoch wesentlich niedriger als hier in den USA, weil auf Borra Bongo keine Einfuhrzölle gezahlt werden und die Steuer nur einen Bruchteil dessen beträgt, was wir hier in den USA zahlen müssen. Und schauen Sie hier: In den Nachtclubs wird ein Programm geboten wie nicht einmal in Las Vegas. Und Sie werden da nicht ausgenommen, Sie können sich bei einem einzigen Drink die ganze Show anschauen.«

Greg konnte einen tiefen Seufzer nicht unterdrücken. »Das muss wie im Paradies sein. Aber da muss man sicherlich auch tief in die Tasche greifen. Ich denke, unter dreitausend Dollar für zwei Wochen geht da überhaupt nichts. Und das liegt weit außerhalb meiner Möglichkeiten. Es tut mir leid. Ich danke für Ihre Freundlichkeit, aber ich …«

Das Mädchen ergriff seinen Arm. »Aber nicht doch! Zwei Wochen inklusive Hotel und Vollpension kosten nur 600 Dollar.«

»Erstaunlich!«, wunderte sich Greg. »Aber die Flugkosten …«

»Inbegriffen«, lachte ihm das Mädchen ins Gesicht.

Gregs Kinnlade fiel herunter. »Das ist unglaublich! Dann muss es dort von Touristen nur so wimmeln!«

»Eben nicht«, lachte das Mädchen. »Kommen Sie her, hinter die Theke. Ich werde es Ihnen erklären. Wir auf Borra Bongo, denn das ist auch meine Heimat, leben ein freies Leben. Unsere kluge Regierung hält von der Bevölkerung alles fern, was den Frieden und die Ruhe stören könnte. Es wird nur solchen Leuten ein Visum erteilt, von denen wir überzeugt sind, dass sie sich unseren Sitten, unseren Gewohnheiten und unserem Lebensstil anpassen können. Deshalb gibt es nur einen Weg nach Borra Bongo, und zwar über dieses Reisebüro. Nirgendwo anders kann man für unser Land buchen. Weil Sie von Mr. Gordon empfohlen wurden, wird es für mich ein Leichtes sein, für Sie die Einreise zu organisieren. Damit Sie alles wissen, erkläre ich Ihnen noch, dass Sie sich bei der Einreise einer ärztlichen Untersuchung unterziehen müssen, denn wir wollen jegliche Krankheiten von unserer Bevölkerung fernhalten. Wir haben zwar ein großes, modern ausgestattetes Krankenhaus, aber die meisten Betten sind leer. Wir achten nämlich auf eine gesunde Lebensweise. Bei uns ist jeder gegen Krankheit versichert, und zwar kostenlos, auch die Besucher. Weil wir glauben, dass die beste Versicherung diejenige ist, die man nie in Anspruch nehmen muss. Und wie Sie auf den Bildern in diesem Prospekt sehen, kann man am Strand sowohl im Badeanzug als auch völlig nackt baden. Wir haben eine gesunde Auffassung von Moral, deshalb ist bei uns nichts verboten, was das Leben fröhlicher und angenehmer machen kann. Veraltete Moralbegriffe, tausenderlei Verbote, das sind Dinge, die bei uns unbekannt sind. Sie haben sicherlich bemerkt, dass man auf unseren Straßen ziemlich leger spazieren gehen kann. Ja, manche Frauen gehen oben ohne, denn bei unserem Klima kann man sich das erlauben; aber auch, wenn eine Frau mal ganz ohne Kleider auf die Straße geht, nimmt niemand daran Anstoß. Wir kommen nackt auf die Welt, deshalb ist Nacktsein für uns absolut normal. Wir lassen aber niemanden in unser Land, der unsere natürliche Einstellung mit missionarischem Eifer verändern will. Wer das versucht, wird sofort abgeschoben. Aber auch, wer unsere Empfehlungen missachtet, die jedermann Verständnis und Hilfsbereitschaft sowie die Achtung der Mitmenschen vorschreiben, wird kurzerhand nach Hause befördert. Um solche unangenehmen Prozeduren zu vermeiden, lassen wir nur jemanden rein, der das Leben bei uns nicht stört und sich unseren Sitten und Gewohnheiten anpassen kann. Und Sie gehören zu diesen Menschen.«

»Woher wollen Sie das wissen? Wieso sind Sie so sicher, dass ich durch das Sieb komme?«

Die Augen des Mädchens strahlten auf. »Oh, ich weiß es ganz genau. Erstens wurden Sie von Mr. Gordon empfohlen, und das ist für uns eine Garantie. Er ist in unserem Land nicht nur als großer Künstler, sondern auch als verständnisvoller, hilfsbereiter, weiser Mann geschätzt. Außerdem habe ich Ihre Reaktion gesehen, als Sie die Bilder in diesem Prospekt gesehen haben.« Und ihre Augen glitzerten schelmisch.

»Meine Reaktion?«, fragte Greg und errötete.

»Sie müssen nicht erröten«, sagte das Mädchen. »Ihre Reaktion war ganz normal und natürlich. Jeder gesunde Mann bekommt eine Erektion, wenn er solche nackte Mädchen sieht, wie hier in diesem Prospekt. Außerdem haben Sie mehrmals versucht, von oben in meine Bluse zu blicken. Das empfinde ich als Kompliment. Bei einer Flachbrüstigen hätten Sie erst gar nicht versucht, einen Blick auf die Titten zu erhaschen.«

Gregs Gesicht nahm eine karminrote Farbe an. »Aber ich, ich habe überhaupt nicht …«, versuchte er sich verteidigen.

Aber das Mädchen griff ihm ungeniert an die Hose und umfasste seinen harten Schwanz, der unter dem Stoff immer noch eine beachtliche Beule verursachte.

»Schauen Sie, Sie sind immer noch hart. Das ist gut so, denn das ist etwas ganz Natürliches. Deswegen müssen Sie sich weder schämen noch verteidigen oder entschuldigen. Ich stamme von Borra Bongo, und dort nimmt niemand daran Anstoß.«

Greg dachte, sein Schwanz müsste unter der Hand der jungen Frau explodieren. Sie hielt seinen Schwanz nicht nur fest, sondern sie tastete auch seine Form und Größe durch den Stoff der Hose ab.

»Wie heißen Sie mit Vornamen?«, fragte sie dann.

Greg konnte seinen Namen kaum aussprechen. Es war eine Ewigkeit her, dass ein weibliches Wesen sich nach seinem Namen erkundigt, geschweige denn seinen Penis dabei angefasst hatte.

»Ich heiße Naomi«, sagte das Mädchen und bot ihm seinen gespitzten Mund zum Kuss an. Greg ließ sich nicht bitten. Er umarmte das Mädchen und drückte seine Lippen auf die seinen. Ihre Zungen trafen sich, und während Naomi seinen Schwanz mit einer Hand bearbeitete, griff Greg zu und umfasste eine ihrer elastischen Brüste.

Naomi befreite sich plötzlich aus seiner Umarmung, lief zur Eingangstür und drehte den Schlüssel im Schloss um. Dann drehte sie die Tafel, die an einer Schnur an der gläsernen Tür hing und bisher das Wort Open, das heißt offen, nach außen hin zeigte, mit dem Wort Closed (geschlossen) nach außen. Dann rannte sie zu Greg, fasste ihn an der Hand und zog ihn hinter sich in ein kleines Hinterzimmer, das mit einem Schrank und mit einer Liege ausgestattet war. »Hier kann ich mich in den Pausen ausruhen«, sagte sie.

Sie kniete sich plötzlich vor Greg hin, fasste an seinen Hosenschlitz und öffnete ihn mit geübter Hand. Sie griff hinein, holte seinen harten Stab heraus und drückte ihr jetzt ebenfalls glühendes Gesicht gegen seinen Schwanz. Mit schwärmerischer Stimme hauchte sie: »Weißt du, es ist nicht leicht hier für mich. Ich kann mich nicht mit jedem vergnügen, ich muss es sehr gut abwägen, mit wem ich mich einlasse. Ich darf keine Krankheiten bekommen, und ich muss mich von jedem fernhalten, der nicht geeignet wäre, auch in unserem Land, also auf unserer geliebten Insel, zu leben. Aber ich bin auch nur ein Mensch, auch ich habe meine Bedürfnisse. Zu Hause habe ich einige Freunde, mit denen ich die Wonnen der Liebe genießen kann, manchmal auch mit zwei oder drei Jungs gleichzeitig. Aber hier lebe ich wie in einem Nonnenkloster, einer Institution, die bei uns völlig unbekannt ist. Und du hast einen wunderschönen Pimmel«, sagte sie noch, doch dann konnte sie nicht mehr sprechen, denn sie nahm seinen Schwanz tief in ihren Mund und begann, daran sehr gekonnt zu lutschen.

Greg versuchte in Gedanken, das kleine und das große Einmaleins aufzusagen, um sich abzulenken und um nicht frühzeitig und noch dazu in Naomis Mund abzuspritzen. Doch als er fühlte, dass er die ,Katastrophe‘ nicht mehr verhindern kann, entzog er sich ihrem Mund, zog sie aus der knienden Position hoch und legte sie auf die Liege. Er schlug ihren Rock hoch und sah mit Erstaunen, dass sie keinen Slip anhatte. Ihre kleine, wohlgeformte Fotze schien ihn anzulächeln.

Es dauerte nur Sekunden, seinen pochenden Schwanz in ebendiese Fotze zu stecken, und im nächsten Moment fingen sie eine wilde Fickerei an. Es dauerte nicht sehr lange, bis sich Gregs Schwanz entlud, während er seine Wange jauchzend und stöhnend gegen Naomis Wange drückte.

Doch auch Naomi kam auf ihre Kosten, denn Greg verbrachte den ganzen restlichen Tag und die Nacht mit ihr. Er konnte das, denn es war ja sein erster Urlaubstag. Das Reisebüro blieb geschlossen (es versuchte auch niemand, an der Tür um Einlass zu bitten), und sie standen nur auf, um etwas zu essen zu holen, oder wenn sie sich erleichtern mussten. Naomi lobte Gregs Fähigkeiten (»Solche Männer sind auf unserer Insel gerne gesehen«) und sie brachte dem ziemlich ungeübten jungen Mann auch einige Feinheiten bei, die die Frauen in ihrer Heimat besonders mögen.

Greg fühlte sich wie im Himmel. Er hätte auch auf die Insel verzichtet, nur um bei Naomi bleiben zu können, doch sie zwang ihn förmlich, den Vertrag zu unterschreiben. Sie notierte auch die Nummer seiner Kreditkarte und sagte, dass der Betrag, der im Vertrag stand, von seinem Konto abgebucht werden würde.

Es dauerte nur drei Tage, bis alle Formalitäten erledigt waren, und am vierten Tag fuhr Greg, nachdem er sich von Naomi fast mit Tränen in den Augen verabschiedet hatte, zum Flughafen. Es war kein großer Flughafen, sondern ein relativ kleiner mit wenigen wartenden Flugzeugen. Greg hatte gar nicht gewusst, dass es in unmittelbarer Nähe der Stadt ein solches Flugfeld gab. Naomi begleitete ihn bis zur Gangway und winkte ihm nach, als das Flugzeug sich in die Luft erhob. Auch Greg schaute durch das Fenster zurück, bis sie zu einem kleinen Punkt schrumpfte und aus seinem Blickfeld verschwand. Greg dachte mit Wehmut an die drei schönen Tage zurück, in denen er mehr gefickt hatte, als in seinem ganzen bisherigen Leben.

Kapitel 3

Das Flugzeug war klein, es hatte nur zwanzig Sitzplätze, die aber alle besetzt waren. Jedoch waren nach zwei Zwischenstopps fast alle Passagiere ausgestiegen, nur Greg und ein Ehepaar blieben noch übrig. Greg fühlte plötzlich eine lähmende Müdigkeit und schlief in seinem Sitz ein. Er wachte erst wieder auf, als das Flugzeug ziemlich unsanft auf einer Betonpiste aufsetzte. Es kam vor der Eingangshalle zum Stehen. Die Stewardess verkündete nicht ohne Stolz: »Wir sind in Borra Bongo gelandet, ich wünsche Ihnen einen angenehmen Aufenthalt.«

Erst stieg das Ehepaar aus, dann gleich danach auch Greg. Es war gut, sich nach dem langen Sitzen die Beine ein bisschen zu vertreten. Sie gingen durch die große Eingangstür in die Halle, wo sie von einem Beamten empfangen wurden. Seine Uniform erinnerte ein wenig an die Uniformen in Operetten; sie war sehr farbenfroh und mit Gold besetzt. Auf seinem Gesicht war ein höfliches Lächeln, als er die drei Neuankömmlinge in akzentfreiem Englisch begrüßte. »Willkommen auf Borra Bongo. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Aufenthalt. Ihre Reisepässe bitte.«

Nachdem er sich die Papiere angesehen hatte, wies er dem Ehepaar eine Tür: »Bitte meine Herrschaften, durch diese Tür zur Gesundheitskontrolle.« Dann wandte er sich an Greg: »Und Sie, Mr. Braddock, bitte durch diese Tür zur Gesundheitskontrolle.«

Greg trat durch die angedeutete Tür, auf der das Zeichen des Roten Kreuzes aufgemalt war. Er stand plötzlich in einem kleinen Wartezimmer, doch bald kam eine junge Frau in einem weißen Kittel, die seinen Reisepass öffnete und etwas auf ein Blatt notierte. Dann sagte sie: »Bitte, Mr. Braddock, zum Doktor.«