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Vollständige eBook-Ausgabe der Hardcoverausgabe

© 2020 arsEdition GmbH, Friedrichstraße 9, 80801 München

Alle Rechte vorbehalten

Text: Antje Szillat

Cover- und Innenillustrationen: Susanne Göhlich

Covergestaltung: Grafisches Atelier arsEdition, unter Verwendung einer Illustration von Susanne Göhlich

ISBN eBook 978 - 3-8458 - 3814-4

ISBN Printausgabe 978 - 3-8458 - 3441-2

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Alle Rechte vorbehalten. Unbefugte Nutzungen, wie etwa Vervielfältigung, Verbreitung, Speicherung oder Übertragung können zivil- oder strafrechtlich verfolgt werden.

Für meine Kinder
und den »echten« Eddie Fox

– Antje Szillat

Inhalt

Cover

Titel

Impressum

Widmung

Ein bisschen was vorweg …

Kapitel 1
Es donnert und kracht über Stormy Castle

Kapitel 2
Gefährliche bärtige Männer wollen die Burg erobern

Kapitel 3
Die schreckliche Pia Plumbelly

Kapitel 4
Geisterstunde mit Zauberei

Kapitel 5
Zu früh gefreut

Kapitel 6
Abschied von der Burg

Kapitel 7
Golfo Feuerschreck

Kapitel 8
Wer hat schon Angst vor Gespenstern?!

Kapitel 9
Ohrensausen und eine morsche Brunnenabdeckung

Kapitel 10
Polyester und die Entengrütze

Kapitel 11
Ungebetene Gäste

Kapitel 12
Spuklektion für Quitte

Kapitel 13
Das Turmzimmer ist gerettet

Kapitel 14
Hungrige Schnappfische

Kapitel 15
Im Burggraben

Kapitel 16
Gerettet!

Über die Autorin

Über die Illustratorin

Weitere Titel

Leseprobe zu "Tiergeister AG - Kaninchen-Alarm!"

Graf Edward Donald Darius Ignatz Eliot von Fox und Wood, genannt Eddie

Jüngster Spross einer urururalten Zauberer-Familie. Wohnt mit Fledermaus Tilla auf Stormy Castle, seiner über alles geliebten Burg.

Besondere Merkmale: Längst verstorben, trägt überaus gern karierte Hosen und Pullunder.

Mathilda, genannt Tilla

Zwergfledermaus und Eddies beste Freundin. Lieblingsplatz: Bettbaldachin.

Besondere Merkmale: Extrem kurzsichtig, total nett, bekommt Schluckauf, wenn sie aufgeregt ist.

Hausdrache Golfo

Der Liebling der Gräfin Guinevere übt seit Jahren das Feuerspucken und Gefährlichsein.

Besondere Merkmale: Etwas verschusselt, kein bisschen gefährlich, stets umgeben von Qualmwölkchen. Wird auch schon mal mit einem Wildschwein verwechselt.

Graf Edward I. von Fox und Wood

Eddies Papa, natürlich auch längst verstorben und seitdem Weltreisender.

Besondere Merkmale: Imposanter Schnurrbart, will Eddie mit auf Weltreise nehmen, trägt stets karierte Westen.

Gräfin Guinevere von Fox und Wood

Eddies französische Maman legt großen Wert auf perfekte Tischmanieren. Sie und ihr Gatte besuchen ihren einzigen Sohn regelmäßig, wie es sich für treusorgende Eltern nun mal gehört.

Besondere Merkmale: Sehr vornehm, manchmal etwas streng, immer »chic«.

Pia Plumbelly

Pia ist das unerschrockenste Mädchen der Welt, das zu gern eine allerbeste Freundin hätte. Oder einen allerbesten Freund, das wäre auch cool.

Besondere Merkmale: Kann mit den Augen rollen, bis einem schummrig wird, ist sehr mutig und lustig. Liebt Abenteuer.

Mrs Plumbelly

Pias Mutter und Schulleiterin von Stormy Castle. Ist mindestens so schick wie Eddies Maman und ebenso streng – nur dass sie keine Weltreisende und erst recht kein Geist ist.

Besondere Merkmale: Knallrotes Kostüm, hohe Schuhe, immer sehr schnell unterwegs.

Hund Polyester

Pias Liebling und echt knuffiger Wachhund wider Willen. Mag Tümpel mit Entengrütze obendrauf und Enten und ist eigentlich gut erzogen … aber nur »eigentlich«.

Besondere Merkmale: Sehr knuffig und flauschig.

Hausmeister Quitte

Wie es sich für einen Hausmeister gehört, hat er alles im Blick und sorgt überall für Ordnung.

Besondere Merkmale: Dicker Bauch, grauer Kittel, Trillerpfeife. Sehr unfreundlich. Ein echter Stinkstiefel!

Die bärtigen Männer

Die bärtigen Männer fürchten sich vor keiner noch so schweren Arbeit, nur vor schwebenden Schwertern und einer schlecht gelaunten Mrs Plumbelly.

Besondere Merkmale: Bart. Sonst wären sie ja keine bärtigen Männer.

Ein bisschen was vorweg …

Das ist der junge Graf Edward Donald Darius Ignatz Eliot von Fox und Wood – genannt Eddie.

Es gibt etwas, das ihr am besten gleich zu Beginn dieser Geschichte über Eddie wissen solltet: Eddie mag keine KINDER! 

Bäh-grrr-schlotterich!

Weder von Weitem, erst recht nicht in der Nähe – und schon gar nicht UM, IN und AUF seiner Burg Stormy Castle.

So, ich wette, jetzt fragt ihr euch: warum eigentlich? Zumal Eddie selbst noch ein Kind ist.

Und natürlich wollt ihr auch erfahren, wie das überhaupt möglich ist, denn Eddie hat gerade seinen 299. Geburtstag gefeiert.

Also, das mit seinem Geburtstag ist nämlich so: Eddy ist ein G-G-GEIST. 

Natürlich keiner von denen, die in lange, weiße, schlabbrige Bettlaken gehüllt durch die Räume schweben.

Nö – bestimmt nicht!

Eddie ist ein ausgesprochen schicker Geist, ein waschechter Graf, der leider im zarten Alter von nur 10 ¾ Jahren an einer ururalten Krankheit – die es heute längst nicht mehr gibt – verstorben ist.

Doch davon hat sich Eddie keineswegs beeindrucken lassen.

Pöh! Von wegen. Er ist einfach in seinem Turmzimmer wohnen geblieben, eben dort, wo er sich am allerwohlsten fühlt. Zumindest die letzten 299 Jahre.

Doch jetzt ist etwas wirklich KNALLBLÖDES passiert. Etwas, über das Eddie sich so ärgert, dass er sogar schon überlegt hat, seinen weltallerbesten Zauberkrummstab Fidelius aus der streng geheimen Schatulle zu nehmen. Oder wenn es sich absolut nicht vermeiden lässt, ein bisschen durch die finster-düsteren Burggänge zu spuken.

Uuuuaaahhh!

Weil es sich aber allein so schrecklich einsam zaubert und spukt, hat er seine beste Freundin Tilla um ihre Super-Fledermaus-Unterstützung gebeten.

Zu Tilla ist – außer dass sie eine Zwergfledermaus ist – anzumerken, dass sie extrem nett ist. Und extrem kurzsichtig, weshalb sie gerne mal irgendwo dagegenflattert!

AUTSCHIII!

Außerdem bekommt sie bei großer Aufregung einen echt blöden und sehr lästigen SCHLUCKAUF, der manchmal stundenlang anhält.

Wie zum Beispiel neulich. »Hicks-hicks, Eddie, ich kann gar nicht mehr … hicks-hicks … mit dem Hicksen aufhören, seitdem feststeht … hicks-hicks, dass jetzt … hicks-hicks … alles ganz anders auf Stormy Castle ist … hicks-hicks-hicks …«

Auweia, die arme Tilla ist wirklich nicht zu beneiden, denn von viel zu vielem Hicksen bekommt man schlimmes Seitenzwacken.

Bestimmt wollt ihr jetzt aber unbedingt erfahren, warum Tilla sich überhaupt sooo doll aufregt?!

Stimmt’s?

Nun ja, dann lest doch selbst, hier steht es nämlich geschrieben – Wort für Wort!

Kapitel 1

Es donnert und kracht
über Stormy Castle

In der Nacht zum 2. August tobte ein furchtbares Gewitter über Stormy Castle. Tausend Blitze durchzuckten den Himmel und der Donner polterte wie höllische Paukenschläge.

Der junge Graf Eddie von Fox und Wood bekam von all dem nichts mit. Er lag friedlich schnarchend in seinem breiten Himmelbett und träumte vom Dosenwerfen und vom Bogenschießen.

Tilla hingegen machte kein Auge zu. Sie hockte in der obersten Fensterluke und hatte Angst, dass bei all dem Blitzen und Donnern der Mond vom Himmel fallen könnte – womöglich direkt auf ihren Kopf.

»Eddie!«, rief sie laut, da das Schnarchen des jungen Grafen beinahe noch lauter war als der Donner. »Eddie, werd doch bitte wach. Draußen tobt ein Unwetter. Die Blitze spießen die Sterne auf, der Donner will den Mond sprengen. Mir ist ganz fürchterlich zumute.«

»Waaas iiist looos?«, murmelte Eddie träge.

Blinzelnd öffnete er die Augen und erblickte Tilla direkt vor seiner Nase. Sie hatte es nicht länger oben in der Luke ausgehalten und war – flatter-flatter – zu Eddie ins Himmelbett geflattert.

»Was ist denn, Tilla?«, nörgelte Eddie verschlafen. »Warum weckst du mich? Ich habe doch gerade so schön geträumt.«

»Weil über unserer Burg ein Unwetter tobt. Es kracht und blitzt schon seit Stunden und langsam mache ich mir ernsthafte Sorgen.«

Mühsam setzte Eddie sich im Bett auf. »Wegen einem kleinen Gewitterchen musst du …«

Eddie sprach nicht weiter, denn in diesem Moment knallte es so gewaltig, dass die dicken Burgmauern aus uraltem Sandstein ordentlich wackelten. Gleichzeitig ließ ein greller Blitz die Nacht zum strahlend hellen Tag werden.

Mit einem spitzen Schrei verschwand Tilla unter Eddies Bettdecke. »Mach, dass es aufhört, Eddie«, wisperte sie. »Ich habe Angst vor Gewitter. Das weißt du doch.«

Dann begann Tilla zu hicksen. Und auch wenn Eddie lieber in seinem Bett liegen geblieben wäre, er wusste, jetzt musste er wirklich etwas unternehmen.

»Na warte, du lästiges Gewitter, dir werde ich es zeigen«, knurrte er und wühlte sich aus den kuschelig warmen Federn.

Entschlossen drückte er die Schultern durch, während er zum uralten Sekretär aus Mahagoniholz marschierte, an dem vor ihm schon viele Grafen von Fox und Wood gesessen hatten. Natürlich nicht, um in aller Seelenruhe in einem seiner Lieblingsbücher zu blättern. Der junge Eddie hatte beschlossen, seinen Zauberstab Fidelius aus der Schatulle zu nehmen und – Rambazumba-rutzfatz-radellius – das Gewitter einfach wegzuzaubern!

Doch auf halben Weg, also viereinhalb Schritte vom sicheren Himmelbett entfernt und viereinhalb vom Mahagoni-Sekretär, gab es einen so furchtbar zuckenden Blitz und einen so ohrenbetäubenden Knall über der Burg, dass Eddie vor Schreck zur Salzsäule erstarrte. Sechs … fünf … vier … drei … Sekunden stand er einfach nur da.

Und schon blitzte es erneut, dieses Mal noch greller. Und das Donnern war noch ohrenbetäubender.

Eddie war von dem Blitz ganz geblendet. Selbst wenn er ein geübter Zauberer wäre – was er nun aber leider kein bisschen war –, konnte er so nicht den Weg zum Sekretär finden und die geheime Schublade aufziehen. Auch nicht die Schatulle nehmen und Fidelius vorsichtig herausheben. Und erst recht nicht den weltallerbesten Zauberkrummstab in den Himmel richten und rufen: »Verflixtimus-Hieronymus, sofort hörst du zu toben und wüten auf, du nerviges Gewitter!«

Stattdessen wankte Eddie zurück zum Himmelbett, während das Gewitter über und rund um Stormy Castle nun ein wahres Feuerwerk entfachte – mit einer Wucht, einer Gewalt, einer Kraft, dass Eddie einsah, dass es nirgendwo sicherer war als in seinem Bett.

»Wir können nichts tun, Tilla, nur warten, bis das Gewitter vorbeigezogen ist«, sagte er zu seiner ängstlichen Freundin.

»Kannst du mir dann wenigstens den Kopf streicheln?«, bat Tilla ihn. »Das beruhigt mich vielleicht ein bisschen.«

»Klar doch«, willigte Eddie ein. Bloß Tilla nicht merken lassen, dass ihm selbst ganz schön muffensausig zumute war.

Doch als der nächste Blitz in eine der Fichten einschlug, von denen die Burg umgeben war, beschloss er: »Ich … ich komme zu dir unter die Bettdecke, Tilla«, und tauchte flugs ab.

Am nächsten Morgen schien die Sonne wieder. Die Vögel in den Bäumen sangen ein fröhliches Lied. Im Bachlauf badeten die Enten zusammen mit den Eichhörnchen, und etwas tiefer im Forst, der zu Stormy Castle gehörte, röhrte ein junger Hirsch.