HILTRUD LODES
Atme richtig
Der Schlüssel zu Gesundheit und Ausgeglichenheit
© 2017 Hiltrud Lodes
© 2017 Buch&media GmbH, München
Satz: Buch&media GmbH, München
Herstellung: BoD – Books on Demand
Printed in Germany
ISBN 978-3-95780-100-5
Ärztliches Vorwort
Einleitende Gedanken
Atmen ist Leben, Nicht-Atmen ist Tod
Atemkulturen und Atemschulung – einst und heute
Richtig atmen – aber wie?
Der Weg zum richtigen Atmen, ein Nacheinander und ein Miteinander
Üben – aber wie?
Wo und wie geschieht Atmen?
Die Atmungsorgane
Der Atemvorgang
Atmen und Entspannen
Spüren, Beobachten und Geschehenlassen
Spüren, Beobachten und Geschehenlassen des Atems (Üben)
Ruhig werden und sich entspannen
Ruhig werden und sich entspannen (Üben)
Warum das Entspannen des Kopfbereichs so wichtig ist
Entspannen von Kopf und Nacken (Üben)
Entspannen von Gesicht, Wangen und Lippen (Üben)
Entspannen der Zunge (Üben)
Entspannen der Augen (Üben)
Entspannen der Ohren (Üben)
Anregen von Nasenatmung und natürlichen Atemimpulsen
Warum das Atmen durch die Nase so wichtig ist
Die Nasenatmung anregen (Üben)
Reinigen der Nase mit Wasser oder Schnupftabak
Reinigen der Nase nach der Methode »ohne Taschentuch«
»Nasale Reflex-Therapie«, Duft- und Aromastoffe,ätherische Öle
Natürliche Atemimpulse
Gähnen
Gähnen (Üben)
Seufzen und Stöhnen
Seufzen und Stöhnen (Üben)
Lachen und Weinen
Niesen und Husten
Singen, Sprechen, Schreien, Blasen und Pfeifen
Bewegen und Aufrichten
Atmen und sich bewegen
Außer Atem kommen durch anstrengendes Bewegen (Üben)
Atmen anregen durch Strecken und Dehnen (Üben)
Gelenkbewegungen
Gelenkbewegungen (Üben)
Atmen bis zu den Fingerspitzen
Atmen bis zu den Zehenspitzen
Atmen und sich aufrichten
Das Spiel mit der Schwerkraft: Finden der eigenen Mitte
Balancieren, Fallen und Pendeln (Üben)
Bewußtwerden des »Feldes der Kraft« (Üben)
Sich aufrichten (Üben)
Der eigene Atemrhythmus
Der natürliche Atemrhythmus: Ausatmen – Pause – Einatmen
Atemrhythmus (Üben)
Gründlich ausatmen
Ausatmen (Üben)
Vokal- und Konsonanten-Atmung
Vorstellungen, die Sie mit dem Ausatmen verbinden können (Üben)
Gönnen Sie sich eine Atempause
Die natürliche Atempause nach der Ausatmung:Atempause (Üben)
Das willkürliche Atemanhalten
Das unwillkürliche Atemanhalten
Nur »ein Fingerhütchen voll« einatmen
Die Fingerkuppenarbeit (Üben)
Druckpunkt-Atmen der Füße (Üben)
Vorstellungen, die Sie mit dem Ein- und Ausatmen verbinden können (Üben):
Atmen und Kommunikation
Atmen verbindet körperliches und seelischgeistiges Geschehen
Kontakt-Atmen
Hinweise zur Atempflege
Benutzte Literatur:
Übungskassetten zu diesem Buch:
Adressenhinweis für Atemschulung und -therapie
»Beim Atmen muss man so vorgehen: Man behält den Atem und er sammelt sich. Wenn er sich gesammelt hat, dehnt er sich aus. Wenn er sich ausdehnt, geht er nach unten. Wenn er nach unten geht, wird er ruhig. Wenn er ruhig geworden ist, wird er fest. Wenn er fest geworden ist, beginnt er zu keimen. Wenn er ausgekeimt ist, wächst er. Wenn er gewachsen ist, muss man ihn wieder zurückdrücken. Wenn er zurückgedrückt ist, erreicht er den Scheitel. Oben drückt er dann gegen den Scheitel, unten drückt er abwärts. Wer dieses befolgt, lebt; wer das Gegenteil davon tut, stirbt.«
(Aus einer Inschrift auf 12 Jadesteinen aus dem 6. Jhdt. v. Chr. zitiert nach Wilhelm Helmut: Eine Chou-Inschrift über Atemtechnik. Zitiert von Needyham, op. cit. Bd. II, S. 143).
Wir leben in einer hektischen Zeit, in atemloser Spannung – arythmisch und ohne Pause. Der Atem des Menschen ist ein Spiegelbild dieser Zeitsituation. Noch vor dem Ersten Weltkrieg wäre es wahrscheinlich müßig gewesen, ein solches Buch zu schreiben und zu verlegen. Die Menschheit lebte in einer inneren und äußeren Sicherheit und Beständigkeit; mehr oder weniger getragen von einem Lebensrhythmus, der der Natur noch nicht entfremdet war. Das Bedürfnis, atemerzieherische oder atemtherapeutische Übungen für den Menschen zu nut-zen, war nicht vorhanden.
Atemerziehung und Atemtherapie finden ihre Wurzeln in alten fernöstlichen Kulturen – bei den Indern, den Chinesen, den Japanern. Vor etwa 20 Jahren fand in Freudenstadt der erste internationale Atemkongress statt. Man kann ihn als eine Renaissance eines uralten Erbes betrachten, das nunmehr aufgrund einer veränderten Zeitsituation wiederum modern geworden war. Seit diesem Zeitpunkt hat der Impuls des Atems weite Kreise erfasst, und das Interesse für Atempraktiken mit ihren erzieherischen und therapeutischen Möglichkeiten ist ständig gewachsen. Eine Flut von Veröffentlichungen war in den letzten Jahren die Folge dieser wachsenden »Publicity«. So könnte man meinen, dass es überflüssig sei, dem vorhandenen Schrifttum noch ein neues Manuskript anzufügen.
Das Buch von Frau Hiltrud Lodes ist aber zweifelsohne als eine Bereicherung des schon Dagewesenen zu betrachten. Die Verfasserin gibt einen kurzen anatomisch-physiologischen Überblick in die menschliche Atemfunktion. Darauf folgt, gut und übersichtlich gegliedert, eine vielfältige Auswahl erprobter und bewährter Atemübungen. Stilisierte Zeichnungen erleichtern das Verständnis. Ein Vorzug der Autorin ist es zweifelsohne, dass sie sich ganz auf das Wesentliche beschränkt und keine überflüssigen Sätze verschwendet. So sind auch die von ihr beschriebenen Übungen plastisch, kurz prägnant, aber doch so einfach geschrieben, dass sie zum Nachvollzug einladen.
Man merkt der Verfasserin an, dass sie sich nicht nur theoretisch mit dem Thema Atem auseinandergesetzt hat, sondern dass sie als Sportlehrerin mit Bewegungsfunktionen vertraut ist und das Thema Atem aus innerem Bedürfnis verfasst und auch erlebt hat. So ist diese Veröffentlichung sicherlich eine Bereicherung nicht nur für die interessierten Laien, sondern auch für Sportlehrer, Krankengymnasten, Ärzte und Erzieher. Es ist der Vorzug dieses Buches, dass sicherlich viele Menschen – jeder für seine eigenen Bedürfnisse – Übungen finden werden, die ihnen persönlich gut tun und die sie physisch und psychisch fördern können. Besonders positiv ist auch die Tatsache zu bewerten, dass – im Gegensatz zu manchen unverdaut aus dem Yoga übernommenen Praktiken – die Verfasserin nur Anregungen gibt, die ohne Schädigungsmöglichkeiten ausprobiert werden können.
Mit so vielen Vorzügen kann man diesem Buch nur einen guten Start und eine weite Verbreitung wünschen.
Bad Wörishofen, 4. Juli 1977
Dr. med. K. O. Kuppe
(Co) im Kurs oder Seminar von Prof. H. Coblenzer gehört oder kennengelernt
(F) aus: Marianne Fuchs, Funktionelle Entspannung
(M)im Kurs oder Seminar von Prof. I. Middendorf gehört oder kennengelernt
(Scha) nach Frau Alice Schaarschuch
• = Einzelübung
• • = Partnerübung
• • • = Gruppenübung
»Die Luft webt das All, der Atem webt den Menschen«
Upanishad, Atharva-Veda
Dieses Buch habe ich für jedermann geschrieben, insbesondere aber für meine Schüler und Teilnehmer meiner Kurse und Seminare. Es will über die Grundvoraussetzungen sinnvollen Atmens informieren und zum richtigen Atmen anleiten. Es will auch warnen, voreilig und zuviel Atemschulung zu betreiben ohne hinreichende Grundlage und persönliche-fachliche Anleitung und Überprüfung.
Atemschulung, richtig angewandt und dosiert, ist körperlich-seelischer Ausgleich und zugleich Therapie bei vielerlei Beschwerden, bei Zuständen körperlicher und seelischer Verkrampfung und Disharmonie, bei akuten und chronischen Beschwerden der Atmungsorgane, des Herz-Kreislauf-Systems, des Magen-Darm-Trakts sowie bei Sprachstörungen. Die Übungsbeispiele in diesem Buch habe ich auf zahlreichen Kursen und Fortbildungsseminaren in Atem-, Entspannungs- und Bewegungstherapie kennengelernt, einige auch selbst entwickelt. In Kursen und Seminaren bei Volkshochschulen in und um München, bei Privatkursen und -seminaren sowie im Wahlunterricht der Leibeserziehung am Gymnasium habe ich viele Übungen seit 1967 erprobt und diejenigen ausgewählt, die sich als besonders ansprechend erwiesen.
Ich danke all denen, die mir bei meiner Aus- und Weiterbildung ihr Wissen und Können vermittelten, nicht zuletzt meinen Schülern, Kurs- und Seminarteilnehmern, die mir wertvolle Anregungen gaben.
Hiltrud Lodes