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Anja Kömmerling wusste überhaupt nicht, was sie werden wollte, und das wäre wahrscheinlich immer so weitergegangen, hätte sie vor gut zwanzig Jahren nicht Thomas Brinx kennengelernt. Zusammen fielen ihnen Geschichten ein, die andere hören, sehen oder lesen wollten. So schreiben sie für Film und Funk und begeistert freche Bücher für freche Mädchen. Anja Kömmerling lebt mit Kind und Kater in Düsseldorf, wo sie in ihrem schnuckeligen Garten den Kugelschreiber schüttelt und sich Gedanken darüber macht, wie es anfängt, weitergeht und wie es dann wieder aufhört.

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23. Dezember

Dreißig glänzende Plätzchen liegen vor uns, fein säuberlich angeordnet in Zehnerreihen, zehn mit einem J, zehn mit einem M und zehn mit einem P verziert.

»Machst du jetzt Augen zu. Hebst du Arme zum volle Mond. Dann fest denke, wie Junge dich küsst«, lese ich den Mädels das Ende des Rezepts vor.

Melli verschränkt die Arme vor der Brust. »Also, wenn das klappt, dürft ihr mich Kunigunde nennen.«

»Pssst, du darfst nicht zweifeln«, ermahnt Julia sie, »sonst wirkt der Zauber nicht!«

Von Anfang an war sie mit heiligem Ernst bei der Sache und auch ich habe mich von Alvas Rezept in den Bann ziehen lassen und stundenlang mit den Mädels darüber diskutiert, ob jede von uns drei Tränen in die Masse weinen darf oder ob wir den Teig in drei Teile teilen müssen.