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Postkoloniale Erinnerungslandschaften


Postkoloniale Erinnerungslandschaften

Wie Deutsche und Herero in Namibia des Kriegs von 1904 gedenken
1. Aufl.

von: Larissa Förster

41,99 €

Verlag: Campus Verlag
Format: PDF
Veröffentl.: 14.06.2010
ISBN/EAN: 9783593410319
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 391

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Die Kolonisierung Namibias durch das Deutsche Reich mündete 1904 in einen Kolonialkrieg: Herero erhoben sich gegen die deutsche Kolonialmacht; diese führte in der Folge einen erbitterten Krieg gegen große Teile der afrikanischen Bevölkerung des Landes. Bis heute erinnern deutsch- und hererosprachige Namibier an dieses zentrale Ereignis namibischer Geschichte. Larissa Förster untersucht die mündlichen Überlieferungen von Deutschen und Herero in Namibia und analysiert die Gedenkfeiern, die beide Gruppen seit den 1920er Jahren regelmäßig begehen. Sie stellt Entstehung und Wandel ihrer Erinnerungskulturen dar und entdeckt dabei zahlreiche Verflechtungen - im kolonialen wie im postkolonialen Kontext.
Inhalt

Dank


Einführung

Thema und Fragestellungen
Theoretische und methodische Verortung
Zwischen Vergleich und Verflechtungsgeschichte
Erinnerungskultur und Landschaft
Erinnerungsorte
Erinnerungsrituale

Vorbemerkungen zu Orthographie und Anonymisierungen

Historische Dimensionen
Zur Einführung in die Region: Die Situation vor dem Krieg
Der Krieg von 1904-1908 und die Nachkriegszeit
Die Aufteilung des Landes bis 1990
Entwicklungen seit der Unabhängigkeit

Die Region heute: Sprachgemeinschaften und lokale Akteure
Deutsche: Farmerfamilien, Farmerverein und conservancy
Herero: Okakarara, kommunale Dörfer und kommunale Farmer
Grenzgänger

Feldforschung in der Region
Feldforschungsorte
Probleme des Vergleichs: Die heterogene Datenlage
Chancen des Vergleichs: Grenzüberschreitung als Methode
Archivarbeit

Zum Aufbau der Arbeit


Erinnerungsorte

Deutschsprachige Namibier
Gesprächspartner und Gesprächssituationen
Erzählkultur
Das Thema: "Der Hererokrieg"
Der zentrale Topos: "Die Schlacht am Waterberg"
Die lokale Version: Die Gefechte um Hamakari
Ritualisierte Ortsbegehung: Gräberfahrten und Schlachtfeldtourismus
Am Rande des Erinnerungshorizonts

Hererosprachige Namibier
Gesprächspartner und Gesprächssituationen
Erzählkultur
Das Thema: "Der Krieg der Herero mit den Deutschen"
Der zentrale Topos: "Das Gefecht von Ohamakari" und seine Folgen
Der Krieg als Familiengeschichte
Ortsbegehungen mit der Ethnologin: Erzählungen über Rückzug und Flucht

Ein Erinnerungsort - zwei konkurrierende Erzählungen?
Deutsche Versionen: Helden versus Bestien
Herero-Versionen: Helden versus Helden
Schweigen statt Erzählen: Erinnern als Politikum

Zusammenfassung


Erinnerungsrituale

Das Waterberg-Gedenken der deutschsprachigen Namibier
Zur Quellenlage
Entstehung und Etablierung: 1905-1929
Gedenken in der Zeit des Kolonialrevisionismus: Die 1930er Jahre
Die Reetablierung der Gedenkfeier: 1954-1963
Diskussion und Wandel des Gedenkens: 1964-1977
Die ›böswillige‹ Kritik von Herero
Die ›gutwillige‹ Reaktion der Deutschen: Ein "Eingeborenenfriedhof"
Internationaler politischer Kontext
Annäherungen zwischen Deutschen und Herero
Generationswechsel unter den Gedenkenden
Gemeinsames Gedenken von Deutschen und Herero: 1978-1987
Die Beseitigung des "Eingeborenenfriedhofs"
Gedenken im unabhängigen Namibia: 1990-2002
Das Verbot im Jahr 2003

Der Ohamakari Day der hererosprachigen Namibier
Zur Quellenlage
Die Entstehung des Ohamakari Day in den 1960er Jahren
Exkurs zum Entstehungshintergrund: Erinnerungsrituale der Herero
Praxis und Bedeutung in den 1990er Jahren
Gedenken im Kontext von nation-building
Die symbolische Wiederaneignung des Kriegsschauplatzes
Kritik an der Regierungspolitik und Reethnisierung des Gedenkens
Erinnerung und Entschädigung
Erinnerung ohne Ritual
Das Gedenkjahr 2004 und die Ohamakari Battle Commemoration
Akteure und Positionen
Das Gedenkjahr bis zur OBC
Ablauf der Ohamakari Battle Commemoration
Erinnerungsdiskurse
Zur Wahl des Veranstaltungsortes
Umgang mit der offiziellen namibischen Erinnerungspolitik
Die Kampagne für die internationale Anerkennung des Völkermords
Zwei Seiten derselben Medaille: Völkermord und Überleben
Kollektive Identität und ethnische Einheit
Die Monopolisierung des Opferstatus
Ein Gegendiskurs deutschsprachiger Namibier

Zusammenfassung


Schlussbetrachtungen


Ausblick


Anhang
Glossar
Abkürzungen
Programmheft der Ohamakari Battle Commemoration
Abbildungsverzeichnis
Literatur
Register
Larissa Förster, Dr. phil., ist Ethnologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Internationalen Forschungskolleg Morphomata an der Universität Köln.

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