Details

Frankreich und das Problem eines westdeutschen Verteidigungsbeitrages 1949-1955


Frankreich und das Problem eines westdeutschen Verteidigungsbeitrages 1949-1955


1. Auflage

von: Arndt Schreiber

13,99 €

Verlag: Grin Verlag
Format: EPUB, PDF
Veröffentl.: 11.02.2004
ISBN/EAN: 9783638253307
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 19

Dieses eBook erhalten Sie ohne Kopierschutz.

Beschreibungen

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Westeuropa, Note: 1,3, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Seminar für Wissenschaftliche Politik), Sprache: Deutsch, Abstract: Nicht nur in der jungen Bundesrepublik schlug die Debatte über ihre von den USA geforderte Wiederbewaffnung
spätestens seit dem Sommer des Jahres 1950 hohe Wellen, auch die französische
Öffentlichkeit reagierte auf den amerikanischen Wunsch nach einem westdeutschen Verteidigungsbeitrag
für Europa größtenteils ablehnend. Zwar sprachen sich im Juli 1954 – also kurz vor dem
Scheitern des EVG-Vertrages in der Assemblée Nationale – bereits 54 Prozent der Franzosen für
eine deutsch-französische Annäherung aus, ihre tiefverwurzelten Vorbehalte gegenüber dem alten
„Erbfeind“ jenseits des Rheins blieben davon jedoch meist unberührt. So glaubten gerade einmal 31
Prozent der Befragten, dass sich die von Disziplin, Fleiß und Tatkraft, aber ebenso von Arroganz,
Grausamkeit und Militarismus geprägte Mentalität der benachbarten Deutschen seit Kriegsende
grundlegend gewandelt habe.1 Solchen Gegebenheiten hatten die schwachen Regierungen der Vierten
Republik natürlich Rechnung zu tragen. Ihre Außenpolitik verfolgte deshalb die Strategie einer
„doppelten Eindämmung“: Einerseits sollte die Sowjetunion von einem Überfall auf Westeuropa
abgeschreckt werden, andererseits galt es jedoch gleichzeitig die potentiellen Gefahren eines militärisch
und wirtschaftlich wiedererstarkenden Deutschlands dauerhaft zu bannen. Welche Grenzen
die neuen Rahmenbedingungen des seit 1946/47 offen ausgetragenen Ost-West-Konflikts und die in
dessen Gefolge – spätestens mit Ausbruch des Korea-Krieges – unausweichlich gewordene Wiederbewaffnung
Westdeutschlands jener doppelten Eindämmungsstrategie zogen, vor allem jedoch wie
und mit welchen Ergebnissen die Diplomaten und Politiker des Quai d’Orsay versuchten, den vitalen
Sicherheitsinteressen Frankreichs auf internationalem Parkett Geltung zu verschaffen, bilden die
zentralen Fragestellungen der vorliegenden Abhandlung. [...]


1 Vgl. RIOUX, Jean-Pierre: Französische öffentliche Meinung und EVG. Parteienstreit oder Schlacht der Erinnerungen?,
in: Walter SCHWENGLER / Hans-Erich VOLKMANN (Hg.), Die Europäische Verteidigungsgemeinschaft. Stand und
Probleme der Forschung (MGFA, Militärgeschichte seit 1945, Bd. VII), Boppard 1985, S. 171f.