Globi der Seefahrer

Herausgeber: Globi Verlag
Schöpfer der Globi-Figur: Robert Lips
Bildergeschichten und Zeichnungen: Peter Heinzer
Bildergeschichten und Verse: Guido Strebel

Globi der Seefahrer

Copyright © 1986

Globi Verlag, Imprint der

Orell Füssli Verlag AG, 8036 Zürich, Schweiz
www.globi.ch

6. Auflage

ISBN 978-3-857-03075-8
eISBN 978-3-857-03409-1

Alle Rechte vorbehalten

Nachdruck, auch einzelner Teile, nur mit Genehmigung

des Globi Verlags gestattet

Umweltverträglich gedruckt und verpackt

2009

e-Book: mbassador GmbH, Luzern

Hört die spannende Geschichte,
die ich diesmal Euch berichte.
Schlecht beginnt sie ihren Lauf,
hört jedoch ganz glücklich auf.
Sie erzählt von schlimmen Taten
wilder, böser Seepiraten,
von der Südsee, wo es heiss,
und vom Südpol ganz im Eis.
Auch wie alles ist gewesen
auf der Fahrt zu den Chinesen.
Kraken, Wale und Delfine,
Robben, Möwen, Pinguine
und noch viele andre mehr
wimmeln in dem Buch umher.
Globi ist, wie früher schon,
zweifellos die Hauptperson.

Wiesen, Acker, Wald und Stille –
eine ländliche Idylle –
und ein kleines Bauernhaus,
sieht das nicht entzückend aus?

Doch im Hause ist, oh Jammer,
völlig leer die Speisekammer!
Globis leiden arge Not,
denn es fehlt schon lang das Brot.

Immer lauter knurrt seit Tagen
den drei Hungernden der Magen.
Was noch in der Schüssel ist,
lohnt sich kaum, dass man es isst.

«Wollen wir drei überleben,
muss es was zu essen geben!»
Sagt der Vater vor dem Tor
zum erstaunten Junior.

«Um nicht gänzlich zu verschmachten,
müssen wir die Ziege schlachten.
Darum nimm sie, geh ins Dorf
und bring sie zum Schlachter Korf.»

Familie Globi hat Hunger

«Weil wir derart Hunger leiden,
lässt es sich nicht mehr vermeiden.
Gut ist nur, dass unsre Geiss
von dem nahen Tod nichts weiss!»

Tiefbekümmert geht der Kleine
mit der Liese an der Leine.
Ach, das Herz ist ihm so schwer,
denn er liebt die Liese sehr!

Traurig sitzt er an der Küste
und studiert: «Wenn ich nur wüsste,
wie das abzuwenden wär’» –
Wolken wallen überm Meer.

Plötzlich spürt er Regentropfen
kalt auf seine Nase klopfen.
Davon wird er wieder wach
und sucht schnell nach einem Dach.

«Liese komm, dort nah beim Wege
liegt ein Schiffchen an dem Stege.
Dorthin wollen wir jetzt gehn
und ein wenig unterstehn.»

Schon nach wenigen Sekunden
sind die zwei im Boot verschwunden,
gut geschützt vorm Wolkenbruch
unter starkem Segeltuch.

Der Gewitterregen

Globi liegt in süssem Schlummer
und spürt nichts von seinem Kummer.
Lautlos schaut die Ziege zu
und stört nicht des Schläfers Ruh’.

Später nagt aus Langeweile
Liese an dem dicken Seile,
welches, weil sie es zerbeisst,
nicht mehr hält und plötzlich reisst.

Drum beginnt das Schiff zu treiben
und muss nicht am Ufer bleiben.
Immer schneller, Richtung Meer
schon sieht man das Land nicht mehr!

Globi fängt an, sich zu recken
und zu gähnen und zu strecken.
Endlich wird er nach und nach
munterer und schliesslich wach.

Ach, er kann zu seinem Schrecken
nirgendwo mehr Land entdecken.
Überall nur Meer und Wind
und er weiss nicht, wo sie sind.

Aufgehört hat nun der Regen.
Auch der Wind scheint sich zu legen.
Schliesslich, auf dem letzten Bild,
scheint die Sonne wieder mild.

Ringsumher ist nichts als Meer

Für die Fahrt zum Ungewissen
muss man nun das Segel hissen.
Globis Hoffnung ist dabei,
dass er bald am Ufer sei.

Schon bläst eine steife Brise.
Auf dem Ausguck steht die Liese.